Blamage bei Weihnachtsfeier

Ich fühle mich so mies.
Unsere Abteilung hatte eine Weihnachtsfeier.
Ich hab viel zu viel getrunken und mich komplett blamiert. Ich kann an nichts anderes denken und würde mich am liebsten in ein Loch eingraben und niemals wieder heraus kommen.
Ich war übermütig, laut, hab jedes Gespräch an mich gerissen und herumgemault, mich bei anderen über meine Arbeit beschwert, als mein Chef daneben stand und war sogar noch frech zum Chef. Wobei er auch eine wirklich blöde Bemerkung fallen gelassen hat und das dann meine Reaktion darauf war.
Ich bin tatsächlich unzufrieden mit meinem Job und möchte gerne die Arbeit wechseln. Das konnte ich in meinem Vollrausch wohl nicht so gut verbergen.
Oh Gott, ich kann nicht glauben, wie blöd ich bin.
Mir ist das auch früher schon passiert, dass ich mich nach Feiern am nächsten Tag geschämt habe. Aber das ist schon Jahre her und war nur mit Freunden und vergleichsweise harmlos.
Ich vertrage auch fast nichts, denn so viel hab ich im Vergleich zu anderen gar nicht getrunken. Aber für mich war es viel zu viel.
Wieder einmal schwöre ich mir, nie wieder Alkohol zu trinken.
Habt ihr euch auch schon mal blamiert?
Ich schwanke zwischen alles mit einem Witz zu überspielen oder mich bei allen für mein unangebrachtes Verhalten zu entschuldigen.
Beim Chef werde ich mich wohl auf jeden Fall entschuldigen. 😩

Bearbeitet von Inaktiv
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Wenn man zum Gespött der Kollegen werden möchte, macht man es so wie MertE, wenn nicht, hält man sich beim Trinken zurück.

Jeder kennt sie, die Berichte von augearteten Feiern in manchen Unternehmen, gerne in den Beratungshäusern oder die Abteilungsleiterin, die den Mülleimer im Meeting am nächsten Tag zum Ko*** benötigt (bestätigter Bericht eines guten Freundes). Tja, kann man machen, muss und sollte man aber besser nicht.
Auf dem Abschlussessen eines international Projektes wurde ich ebenfalls Zeuge zweier Mittzwanziger, die sich lallend daneben benahmen. Sehr peinlich, zum Fremdschämen und keine guten Aushängeschilder für ihre jeweiligen Unternehmen. Auf einem späteren Wiedertreffen der Kollegen aus dem Projekt waren sie bewusst nicht eingeladen von meinem Chef. Ich kann es verstehen. Keiner braucht solche Partysprenger auf seiner Veranstaltung.

An deiner Stelle würde ich mich bei deinem Chef entschuldigen und den Rest unter den Teppich kehren und die nächsten Tage gute Arbeit leisten. Du kannst davon ausgehen, dass du die nächsten Tage und Wochen Gespräch in eurem Unternehmen bist, weit über deine Abteilung hinaus, aber es wird Gras darüber wachsen. Trink am besten nicht so viel wenn du weißt, dass du nichts verträgst. Lustig finden dein Verhalten maximal noch Leute Anfang bis Mitte 20. Alle anderen verdrehen die Augen und schämen sich fremd. Nimm's für die Zukunft mit und mache das nicht mehr, insbesondere nicht im neuen Unternehmen wenn du dort nicht ebenfalls zum Gespött werden willst.

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Da kann ich dich beruhigen, zum "Gespött der Kollegen" bin ich nicht geworden. Zum einen waren nämlich die meisten mindestens genauso besoffen und peinlich wie ich und zum anderen macht man sich, sofern ausreichend grundsätzlicher fachlicher Respekt vorhanden ist, nicht wegen einer ordinären durchzechten Nacht zum Gespött. Ganz im Gegenteil, wenn auch noch zwischenmenschliche Sympathie zwischen Kollegen und Vorgesetzten herrscht, wirkt sich so ein Abend sogar postiiv auf den Zusammenhalt aus. 'Weder hat jemand "die Augen verdreht", noch wurde jemand zukünftig ausgeladen.

Irgenwie schade dass viele im Berufsleben plötzlich stock steif werden und aus allem ein Drama machen, einfach mal etwas entspannter bleiben...

Bearbeitet von MertE
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Das freut mich in dem Fall wirklich für dich. Ich würde deine Erfahrung jedoch nicht verallgemeinern. Ich habe im Umfeld selbst den Lifestyle "work hard, play hard" erlebt und kann das bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen. Wenn man aber älter wird und vielleicht auch je nachdem, wo und in welcher Branche man arbeitet, ist das nicht mehr cool. Dann schauen die Kollegen dich despektierlich an und denken sich dabei: "Peinlich, wie die sich hier gerade benimmt." Und wenn dann noch rauskommt, dass du unterm Tisch gepennt hast, weil du zu besoffen warst, um nach Hause zu kommen, hast du den Ruf als Schnapsdrossel weg. Zudem wird man sich Sorgen machen, ob man dich beim nächsten Mal überhaupt alleine nach Hause lassen kann oder ob man dir nicht wenigstens ein Taxi rufen sollte. Denn orientierungslos bist du das perfekte Opfer für jeden Dieb und jeden Mann, der böses vorhat.
Wie gesagt, scheint nicht in eurer Firma der Fall zu sein. Woanders aber ist das nicht normal. Darf ich fragen, wie alt du bist? Je älter man wird, umso mehr lässt man solche Jugendsünden normalerweise hinter sich. Bei meinem letzten und bei meinem aktuellen Arbeitgeber hätten dir ein Kollege oder ich ein Taxi organisiert und dich vermutlich sogar bis nach Hause ins Bett gebracht, damit wir wissen, dass du gut zu Hause angekommen bist. Nenne es "mütterliche" oder kollegiale Fürsorge, aber in dem Zustand würde man sich bei uns wirklich Sorgen um dich machen.

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Tja, blöd gelaufen. Deswegen sollte man auf Firmenfeiern tunlichst den Konsum von Alkohol unterlassen.

Da kann man nur hoffen, dass der Rest der Anwesenden genauso voll war und sich nicht mehr im Detail daran erinnert, wie du dich verhalten hast, sonst bleibst du vermutlich über Jahre dafür im Gespräch. Solche Eskapaden werden ja gerne immer wieder aus dem Schub gekramt und weitererzählt.

Mir persönlich ist das glücklicherweise noch nie passiert, da ich im beruflichen Umfeld noch nie etwas getrunken habe. Dafür kann ich mich aber sehr gut an sämtliche Ausfälle von Kolleg*innen seit dem Beginn meiner beruflichen Laufbahn erinnern und die Stories sind immer wieder für einen Lacher gut.

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Naja, im Gegensatz zu meinem Vorredner, würde ich jetzt nicht sagen dass man bei Firmen-Feiern generell nichts trinken soll. Ich gebe mir regelmäßig die Kante, zusammen mit Kollegen und/oder Chef(s). Besoffen war ich oft, penlich war es oft (z.B. wenn man nicht mehr laufen kann und daher im Büro unterm Schreibtisch übernachten muss und am nächsten morgen dort aufgefunden wird, ist aber nur halb so peinlich wenn überall verteilt diverse Leute aufgefunden werden).

Das was du beschreibst allerdings, also herumgemaule, "frech" zum Chef gewesen oder ähnliches war ich dabei nicht (also zumindest nicht mehr als im nüchternen Zustand). Ich finde, da ist Alkohol immer eine schöne Ausrede für mieses Verhalten. Finde es immer schwierig wenn man sowas auf den Alkohol schiebt, der Alkohol enthemmt, die Verhaltensmuster wie andere anmaulen oder Respektlosigkeit kommen aber schon von einem selbst.

An deiner Stelle würde ich das erstmal nicht mehr thematisieren, nur wenn du merkst dass es ein Thema ist, dann entschuldigen.

Aber wenn es dich beruhigt, peinliche Dinge geschehen.

Bearbeitet von MertE
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Was hast du denn zu deinem Chef gesagt?
Ich denke, wenn ich den Laden eh Blöd fände, würde ich es dabei belassen und mich auf den Stellenmarkt begeben.
Kehr es unter den Teppich und mach fleißig deinen Job.
Du bist nicht die erste der das passiert ist 😅

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Ich würde Dir auf alle Fälle raten, irgendetwas zu tun. Entschuldigen, was auch immer.

Wir hatten vor mehr als 20 Jahren eine Weihnachtsfeier. 2 der Kollegen total betrunken. Ein Kollege hat sich einen davon geschnappt, als er aufs WC ging. Hat ihn ins Auto gepackt und heimgefahren. Der war ihm ewig dankbar.
Der 2. Kollege hat munter weitergemacht und sich bis auf die Knochen blamiert. Heute, gut 20 Jahre später, ist das gerne immer noch mal ein Thema und er wird aufgezwickt. Was ich sagen will: selbst nach all den Jahren ist es noch in den Köpfen.

Ich weiß, das wolltest Du nicht hören. Aber vielleicht spornt es dich an, dich zu entschuldigen.

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Oh man. Das ist echt mega peinlich. Genau deshalb trinke ich maximal ein Radler auf Firmenfeiern. Ich vertrage nur wenig und will so eine Blamage auf jeden Fall vermeiden.

Entschuldige dich persönlich beim Chef. Dabei kannst du direkt deine Unzufriedenheit ansprechen. Das darf der Chef ruhig wissen meiner Meinung nach. Nur dann kann sich etwas ändern.

Bei dem Kollegen entschuldigst du dich per Rund-Mail und stellst einen Kuchen auf den Tisch oder so.

Alles Gute

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Arbeit ist Arbeit, Schnaps ist Schnaps.

Bei betrieblichen Feiern wäre ich eher zurückhaltend. Und du weißt ja auch, wie du auf Alkohol reagierst. Das war wirklich blöd.

Ich würde mich in jedem Falle entschuldigen und mit dem Chef ein ernsthaftes Gespräch darüber führen, was dich bei der Arbeit unzufrieden macht.

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Am nächsten Tag haben bei uns alle die dabei waren mal eine Entschuldigung erhalten, weil einer Kollegin etwas peinlich war. Kaum jemand wußte um den vermeintlichen Fehltritt - bis dahin! Danach war es natürlich Thema. Auf der anderen Seite kenne ich jemanden privat, dem wurde direkt am nächsten Morgen wegen unschöner Worte über den Vorgesetzten gekündigt.

Ich würde an Deiner Stelle einen engen Kollegen befragen wie er/sie es wahrgenommen hat.

Das letzte mal als ich mich wegen Alkohol blamiert habe war mit 20. Seitdem habe ich mich soweit im Griff, dass ich keinen Blödsinn erzähle oder mache. Das letzte mal das ich auf einer Firmenfeier deutlich zu viel getrunken habe war mit ca. 30. Ich konnte nicht ahnen, dass der Chef zwar so viel trinken kann wie ich, im Gegensatz zu mir morgens aber trotzdem fit und pünktlich ist.

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Wenn alle angeheitert bis betrunken waren, wird Dein Verhalten vermutlich gar nicht weiter aufgefallen sein. Ich würde deshalb auch keine großen Worte verlieren, sondern einfach weitermachen wie vorher.

Wovor ich jedoch abrate, ist, jetzt (oder generell) zum Cheffe zu rennen und ihm zu sagen, wie unglücklich und unzufrieden Du in Deinem Job bist. Dein Chef ist nicht für Dein Lebensglück verantwortlich, ja noch nicht einmal für Dein Glück und Deine Zufriedenheit im Job. Das bist Du selbst!!

Hatte mal eine Kollegin, die dauernd beim Chef herumgenörgelt hat wegen ihrer Unzufriedenheit. Irgendwann sagte unser Chef zu ihr: "Frau Meier - Sie können gern einmal Ihren Marktwert "draußen" testen."

Eine derartige Ansage zu kassieren wäre mir peinlicher als jedes Besäufnis :-)