Unterhalt für 4 Kinder, unbezahlbar

Meine langjährige Freundin bekommt für ihre 4 Kinder nicht mal den Mindestunterhalt.
Ihr Noch Mann verdient nicht genug, er hat knapp 2500 Euro, 1000 kriegt sie, obwohl ihr 1700 zustehen würden, hat was mit dem Selbstbehalt zu tun ,sagte sie
Sie arbeitet 30 Stunden in der Woche, die Kinder sind 14 ,12 und Zwillinge 10 Jahre.
Auf die Frage wie sie zusammen denn finanziell zurecht gekommen sind , sagte sie, dass das schon ging, aber jetzt wo er Miete zahlen muss und sie 1400 Netto hat und das Haus abbezahlt werden muss, geht es nicht mehr gut.
Das Haus will sie nicht verkaufen, denn eine Mietwohnung mit 4 Kindern zu finden ist natürlich mindestens genauso unerschwinglich wie der Kredit.
Wo kann sie sich hin wenden?
Und wer kann sich diese Beträge an Unterhalt überhaupt leisten insbesondere wenn mehrere Kinder vorhanden sind ?
Nur Top Verdiener, die oberen 10 Prozent?
Das ist ja gerade ab Schulalter gar nicht mehr machbar mir normalem Einkommen.
Wenn das pro Kind zu zahlen ist bzw sich am Bedarf orientiert, wie bezahlen das Durchschnittsverdiener mit mehreren Kindern?
Auch ohne Trennung meine ich?
Für ein Kind könnte er locker nach DD Tabelle zahlen, aber so sind jetzt beide Eltern quasi finanziell im Eimer.
Er hat 1400 übrig , sie hat 2400 plus Kindergeld
ca 900 Euro ....bei einer Rate von 1400 für das Haus, 250 Euro Strom, 300 Euro Gas.
Ich hab ihr jetzt angeboten Gas Rechnung für das nächste Jahr zu übernehmen und ich kümmere mich darum dass die Kinder ausgestattet sind mit Klamotten und Schulsachen.
Der Große ist mein Patenkind, es tut mir sehr Leid dieses Drama mit anzusehen.
Gibt es irgendwelche Hilfen speziell für Alleinerziehende mit vielen Kindern?
Oder kommt sie nicht drum rum das Haus zu verkaufen und sich eine mindestens genauso teure Mietwohnung zu suchen die dann aber bezuschusst wird?
Im übrigen ist der Vater auch völlig fertig und kommt hinten und vorne nicht mit dem Geld hin .
Weg ziehen wäre noch möglich, aber wegen der Arbeit nicht so einfach.
Noch Ideen?

Bearbeitet von Inaktiv
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Solange ein Haus da ist, wird es mit öffentlichen Geldern wohl mau aussehen- und das wohl zu Recht. Es klingt hart, aber vier Kinder muss man sich heutzutage wirklich leisten können, das ist aber schon einige Jahre so, nicht erst die letzten 2 oder 3 Jahre.
250 Euro Strom erscheinen mir sehr hoch, da könnte man vielleicht mal Anbieter vergleichen. Die Familie mit 3 Kindern in meinem Mehrfamilienhaus zahlt 160 Euro ab Jan, trotz genug el. Geräte. Heizt sie mit Gas?? Da müsste man auch mal vergleichen.
Wohngeld gibt es übrigens unter bestimmten Voraussetzungen auch bei Eigentum, hat sie sich da schon erkundigt? Und soviel ich weiß, gibt es zum Wohngeld auch einen Heizungszuschuss.
Gründlich erkundigen und mal alle Familien-Ausgaben auflisten, wo man noch sparen könnte, Handyverträge, Versicherungen usw.
Dem Vater steht natürlich ein Selbstbehalt zu, er muss ja auch noch leben können.
Es ist übrigens nicht automatisch so, dass eine Mietwohnung bezuschusst wird. Das ist schon auch an Bedingungen geknüpft. Lediglich bei dem Bürgergeld wird nicht ein sofortiger Umzug verlangt - aber dass jede Wohnungsgröße mit jeder Miete bezuschusst wird, stimmt sicher nicht.
LG Moni

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Sie lebt jetzt auf 110 qm, es gibt zwei Kinderzimmer, das sich je 2 Kinder teilen, also sicher nicht übertrieben viel Wohnfläche für 5 Personen, vorher sogar 6.
Kein Vermieter nimmt eine Mutter mit 4 Kindern und den finanziellen Gegebenheiten.
Das Haus ist leider noch verschuldet mit 200.000, es wurde vor 8 Jahren erworben, Kredit läuft in 2 Jahren aus....dann wird es richtig übel einen neuen Kredit zu bekommen und auch zu finanzieren.
Mehr Geld zu verdienenwird nicht klappen, also geht nur sparen, sich einschränken etc.
Die Heizung ist Gas, müsste auch dringend neu gemacht werden ist über 20 Jahre alt.
Ja, du hast Recht, Kinder muss man sich wohl leisten können....

Bearbeitet von Inaktiv
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Wir sind zu 5 auf gut 200 qm dazu leider zwei verschwenderische Teenager und wir brauchen ca. 3500 kw. Wir könnten bestimmt noch 500 bis 800 kwh pro Jahr sparen.

Beim Bürgergeld gibt es eine Karenzzeit von 2 Jahren. In dieser Zeit werden auch viel zu große und zu hohe Nebenkosten übernommen. Danach muss die Wohnung angemessen sein.

Wobei das einzige was Geld in die Kasse bringt ist Vollzeit zu arbeiten. Wobei ich mir auch nicht vorstellen kann das 32 Stunden pro Monat nur 200 Euro mehr im Monat machen. Dann gibt es ja bei der Steuer häufig mehr wieder. Wenn die Freundin so wenig verdient wäre es auf Dauer am besten zu schauen was man machen muss um einen besseren Job zu bekommen.

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Da wird wohl das „einfachste“ sein, auf Vollzeit zu gehen.

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Das bringt ihr bei Steuerklasse 2 gerade mal 200 Euro mehr, wären 8 Stunden mehr als jetzt.
Das wird sie nicht retten.

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200 Euro sind 200 Euro. Und vielleicht kann sie (und auch der Ex) noch den Minijob annehmen fürs WE.
Wie früchenomi schon schrieb. Ist nicht böse gemeint, aber 4 Kinder muss man sich leisten können. #schwitz

Würde an ihrer Stelle versuchen, eine Sozialwohnung zu kriegen. Das Haus wird sie auf Dauer nicht halten können.

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Kinderzuschlag und Wohngeld beantragen (Nennt sich Lastenzuschuss bei Hausbesitzern und unterstützt zumindest die Zahlung der Zinslast, nur den anteiligen Tilgungsbetrag nicht)
Sie muss schauen das sie zumindest mit Unterhalt (ggf noch anteilig Unterhaltsvorschuss), Kindergeld (sind dann ab Januar bei 4 Kindern 4x 250=1000€) + Einkommen über den Hartz4-Satz bleibt. Das sind ja dann gesamt ab 1.1.2023 1400+1000 Unterhalt +1000 Kindergeld = 3400€
Wenn sie dann ggf noch Kinderzuschlag und Lastenzuschuss bekommt kann sie keine grossen Sprünge machen aber sollte hinkommen.

Durch höhere Steuerfreibeträge dürfte sich das Netto auch etwas verbessern. Zusätzlich auf jeden Fall Lohnsteuererklärung machen da kommt ggf auch noch mal was zurück.
Unterhaltsvorschuss muss man schauen ob da was noch möglich wäre bei dem gezahlten Unterhalt.

Gas und Strom sind heftig, dort schauen ob man noch sparen kann, das erscheint mir schon hoch insbesondere beim Strom wenn mit Gas geheizt wird, mit den Energiepreisbremsen sollte da auch noch etwas am Jahresende zurückkommen...

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Danke für die Antwort.
Warum muss sie über dem Hartz 4 Satz bleiben?
Um Wohngeld zu bekommen?
Und der Hartz IV Satz wäre 3400 Euro?
Vielleicht ist auch eine Beratung beim Sozialverband sinnvoll?

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Ja sie hat nur Anspruch auf Wohngeld wenn sie mehr als Hartz4 oder nächstes Jahr Bürgergeld hat, da im HArtz4/Bürger-Geld die Kosten der Unterkunft mit eingerechnet sind (angemessen).
Das Problem ist hier die Hohe Tilgung um das Haus zu halten. Bei Sozialleistungen wird die Tilgung nicht übernommen sondern nur Zuschüsse für die Zinsleistung. Ich gehe konform das sie mit einer Wohnung zu 5. wahrscheinlich nicht wesentlich günstiger kommt je nach Region und überhaupt Verfügbarkeit....

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Sie kann Lastenzuschuss - das ist das Pendent zu Wohngeld, nur für Eigenheimbesitzer - beantragen. Kindergeld sind (derzeit) 913,00 €, das ist ja auch kein Pappenstiel, der da noch zu den 2.400 € dazu kommt! Sie hat ab Januar ein Gesamteinkommen von 3.400 €, das sollte + Lastenzuschuss schaffbar sein.

Vielleicht kann sie sogar Bürgergeld erhalten. Anbei eine Proberechnung, genauer geht es ohne die wirklich konkreten Zahlen der Unterkunftskosten nicht

Bürgergeld Rechner Ergebnis
Leistungen Regelleistungen/Sozialgeld
Antragsteller :
502.00 €
Kinder bis 13 Jahre:
1044.00 €
Kinder bis 17 Jahre:
420.00 €
Mehrbedarf Alleinerziehende:
241.00 €
Summe der Leistungen:
2207.00 €
Kosten für die Unterkunft
Kaltmiete:
1200.00 €
Heizkosten:
300.00 €
Summe der Unterkunftskosten:
1500.00 €
Einkommen
Erwerbseinkommen:
1700.00 €
Abzüge (Steuern, Sozialvers., Werbungskosten, usw.)
-300.00 €
Freibetrag Erwerbseinkommen:
-330.00 €
Unterhalt/Unterhaltsvorschuss:
1000.00 €
Kindergeld:
913.00 €
Summe der Einkünfte:
2983.00 €


Berechnung des Anspruchs
Summe der Leistungen:
2207.00 €
+ Summe der Unterkunftskosten:
1500.00 €
- Summe der Einkünfte
2983.00 €
= vermutlicher Anspruch:
724.00 €

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Bei den Unterkunftskosten bekommt sie maximal die Zinsen aber nicht den Tilgungsanteil angerechnet! Daher würd sie knapp aus dem Bürgergeld rausfallen, was wiederum hier den Vorteil bringt das sie mit Einkommen + Lastenzuschuss + Kinderzuschlag es schaffen kann das Haus zu halten.

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Naja was soll er denn machen? Nach deiner Rechnung würde er ja grade mal 800€ für dich behalten. Wie soll das funktionieren?

Kindergeld wird ja ab 01.01. erhöht. Macht 1000€. Sie hat also 3.400€ zur Verfügung. Nach Abzug der Rate bleiben also 2.000€. Das finde ich ehrlicherweise nicht so wahnsinnig wenig Geld. Wenn sie also beim Haus bleiben möchte (und das ist ja ehrlicherweise auch „Luxus“) muss sie wohl damit zurecht kommen. Ja 4 Kinder sind teuer und kosten Geld. 250€ Strom und 300€ Gas finde ich ehrlicherweise schon enorm viel. Viel haben eine Luft Wärme Pumpe (heizen also mit Strom dazu) und haben für knapp 200qm etwa eine ähnliche Strom Rechnung. Und dann ohne Gas.

Im Zweifel muss halt doch ne Wohnung her. Die dürfte auch für die Personenzahl schon deutlich unter 2.000€ warm liegen, wenn man nicht grade in Berlin oder München wohnt.

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Wie schon geschrieben auf 40 Stunden die Woche Arbeitszeit gehen, Nebenjob und kann man beim Haus eine Einliegerwohnung abtrennen, die Garage vermieten?

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Als erstes sollte sie zu eine Frauenberatungsstellen und schauen wie sie sich beruflich Verändern kann damit sie nicht von 1400 Euro netto leben muss. Die Kinder sind so groß das man nicht mehr Teilzeit arbeiten muss.

Sie hat aber 1400 Euro netto plus Unterhalt von 1000 Euro und das Kindergeld. Da ist sie fast bei 3300 Euro. Auch wenn die Rate vom Haus so hoch ist, ist sie dann immer noch bei 1900.
Strom finde ich viel zu viel. Da kann sie sparen.
Gas aber wahrscheinlich höher.
Aber abzüglich Versicherungen sollte sie noch mindestens 1000 haben.
Davon kann man leben und das nicht schlecht. Wir sind 5 Personen und brauchen jetzt mit Lebensmitteln in Bioqualität ca 700 Euro im Monat. Da ist aber auch noch viel sparmöglichkeit das würde mit 400 bis 500 Euro sehr gut gehen.

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Ich würde sie zu einer Beratungsstelle schicken.

Zusätzlich Strom- und Gasverbrauch einschränken - und zwar deutlich. Wir hatten auf 150 qm Wohnfläche bisher 66 Euro Gasverbrauch, jetzt durch die Erhöhung 180 Euro.
Dasselbe hilt für Strom. Einsparen, Handy im Auto laden, nicht viele Geräte gleichzeitig nutzen. Nicht für 1 Perdon alleine Backofen heizen wegen einer Pizza. Bei der Waschmaschine jeweils um 10 Grad die Temperatur reduzieren.

Haushaltsbuch penibel führen. Das hilft, versteckte Kosten zu erkennen. Dabei auch die Kleinbetriebe eintragen!

Eine Steuererklärung machen, suf Vollzeot erhöhen.

Der 14- jährige kann jobben gehen.

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Ehrlich gesagt ist das für mich meckern auf hohem Niveau. Ich finde es immer sehr schade das sich so auf den Unterhalt und demnach auf den Vater verlassen wird, man sollte ja schon selbst etwas dazu beitragen um eben nicht abhängig oder angewiesen zu sein. Meiner Meinung nach ist ein Eigenheim schon Luxus und schreit nicht unbedingt nach Geldnot 🙈 Eine Wohnung kann man auch mit 4 Kindern finden, wenn man selbst keine finden sollte können Beratungsstellen bei der Suche und Vermittlung helfen.
Ich denke auch nicht das sie bei Vollzeit nur 200 Euro mehr hätte, aber selbst das ist immer noch besser als nichts, zumal sie auch etwas an die Zukunft bzw die Rente später denken sollte.
Also ich weiß nicht, für mich wirkt die Lage nicht so ernst wie sie beschreibt... wäre die Lage so ernst hätte sie schon längst einen Vollzeit Job angenommen und das Haus aufgegeben

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Jetzt wieder das mit der rente..... das lächerliche rentengeld in deutschland- wo unterm strich nicht viel mehr sein wird als Grundsicherung im alter...... und ob man das erlebt ist ebenso fraglich!!

Das ganze leben schufften um das man am ende vllt 200 euro mehr hat als grundsicherung #klatsch

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Wenn dann sollte man privat vorsorgen, also mehr verdienen um mehr in die gesetzliche Rente einzuzahlen ist die schlechteste Idee überhaupt weil miese Rendite und macht daher null Sinn als Altersvorsorge.
Also lieber Minijob brutto gleich Netto und das Geld zumindest teilweise anlegen, ich hab seit 20 Jahren in Aktien und ETFs und Fonds investiert und muss zum Glück nicht in die gesetzliche Versicherung einzahlen.
Ich müsste bei meinem Gehalt normalerweise 500 Euro im Monat einzahlen, das gleiche nochmal ein fiktiver AG ..Für eine mickrige Monatliche Rente von der ich nicht weiß ob es in 20 Jahren überhaupt noch was gibt.
Ich bin jetzt 44, und hätte in 25 Jahren Berufstätigkeit schon 100.000 Euro Rentenbeiträge gezahlt, die ich jetzt für mich gewinnbringender anlegen konnte....
Und wie gesagt, man bedenke, die AG Seite hätte noch mal das selbe Geld bezahlen müssen, was für ein Fass ohne Boden.

Bearbeitet von Inaktiv
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