Sparkasse verweigert Zugriff auf Sparbuch

Hallo zusammen,

als mein Sohn geboren wurde, hat seine Patentante ein Sparbuch für ihn angelegt. Das Buch hat sie behalten und wollte es ihm zum 18. Geburtstag schenken. Soweit - so gut.

Wie das Leben so spielt haben sich die Wege getrennt, sie hatte sich auch nie um ihn gekümmert, bis auf die obligatorische Karte zu Weihnachten und Geburtstag. Kontaktaufnahme meinerseits hat sie ständig abgeblockt. Den letzten Kontakt zu ihr hatten wir, als mein Sohn eingeschult wurde. Ich habe immer wieder versucht Kontakt aufzunehmen, plötzlich stimmte die Telefonnummer nicht mehr, auf FB war sie nicht mehr zu finden (ich denke sie hat mich blockiert). Warum sie so reagiert hat sie mir nie gesagt, immer das Thema gewechselt und ich wollte sie auch nicht drängen. Aber unsere Leben haben sich geändert und wir lebten in 2 verschiedene Welten, sie war immer am Feiern, ließ keine Party aus und ich, dann alleinerziehende Mutter, ohne Familie, die mal eben schnell als Babysitter fungiert hätte um sie auf die ein oder andere Party zu begleiten. Ich schätze einfach, dass ich deshalb uninteressant geworden bin. Oder ob sie einen heimlichen, unerfüllten Kinderwunsch hatte und es sie belastet hat ihren Patensohn zu sehen? Ich weiß es nicht. Ich habe mir viele Jahre den Kopf darüber zerbrochen.

Lange Rede, kurzer Sinn.
Wie gesagt, hatte sie ein Sparbuch bei der Sparkasse auf den Namen meines Sohns angelegt, ich hatte es schon ganz vergessen, aber seit seinem 18. Geburtstag schreibt die Sparkasse ihn immer wieder sporadisch an. Wir hatten gestern einen Termin bei der Sparkasse um zu erfragen, was der Grund für die Briefe sei, da sagten sie uns, dass das Sparbuch noch existiere und auch eine Geldsumme darauf eingezahlt wurde. Zugriff könne mein Sohn (mittlerweile 19 Jahre alt) nur bekommen, wenn er das original Sparbuch vorlegen würde. Wir haben der Dame von der Sparkasse alles erklärt, dass der Kontakt seit langem abgebrochen ist und wir sie nicht auffinden können. Ihr damaliger langjähriger Freund kam aus Kroatien und sie hatten mal erwähnt, vielleicht nach Kroatien zu gehen. Aber ob sie es wirklich gemacht haben, weiß ich nicht. Weder über Google, noch über soziale Medien kann ich sie finden. Ich bat die Dame auch nachzusehen, ob sie noch Kundin der Sparkasse sei und die Sparkasse so an sie herantreten könne, aber auch da ist nur eine alte Adresse aus den 90ern gespeichert. Also ist sie auch keine Kundin mehr dort.

Die Dame von der Sparkasse sagte, dass sie da nichts für meinen Sohn tun könnte und obwohl das Sparbuch auf seinen Namen läuft würde, wenn er das Sparbuch nicht vorlegen kann, wird das Sparbuch aufgelöst und das Geld eingezogen.
Eine Verlustmeldung kann nicht getätigt werden, da das Sparbuch bei der Patentante ja noch existieren könne und falls nicht, muss sie es schriftlich mit Unterschrift bestätigen, dass das Sparbuch nicht existiert. Aber wie sollen wir das anstellen, wenn wir sie nicht finden können?

Ist das alles Rechtens? Auch dass die Sparkasse das Sparbuch meines Sohn auflösen kann und das Geld einfach einzieht?

Ich bin immer noch perplex....

1

Das gute alte Sparbuch ist ein Namenspapier mit Inhaberklausel. Für Auszahlungen und Auflösung muss das Sparbuch vorliegen. Ich befürchte das ist so korrekt.

2

Google sagt dazu etwas anderes.
Jeder kann mit der Urkunde die Auszahlung verlangen. Dort wird also die Identität des Kontoinhabers nicht geprüft.
Der Kontoinhaber bei Verlust ein neues Heft beantragen.
Auch kann er mit einem Identitätsnachweis jederzeit die Auszahlung des Sparbuchs verlangen.

Nur eine von vielen Quellen in der Googlesuche:

"Kann man ein Sparbuch auflösen ohne das Buch?

Wer gar kein neues Sparbuch für das verlorene will, sondern die Auflösung beantragen möchte, geht einfach mit seinem Personalausweis zur Bank. Schauen Sie vorab auf der Homepage Ihrer Bank, ob es ein Formular dafür gibt, das Sie per Post einsenden können. Dann müssen Sie vielleicht gar nicht in die Filiale."

Wäre für die Bank ja auch zu schön, wenn sie bei jedem verlorengegangen Heftchen das Geld einheimsen könnte ;-)

4

Das Konto hier ist aber nicht verloren gegangen sondern wurde von einer anderen Person auf den Namen des Sohnes abgeschlossen und diese Person hat es noch.

Dann hätte sie beim Termin lügen müssen.

3

Wichtig ist erstmal zu wissen wie es abgeschlossen wurde.
Ich vermutete es wurde Ende der 90 abgeschlossen.
Da war es leider so das dein Sohn zwar häufig Kontoinhaber war aber die Patentante die Verfügung hatte.

Wieviel Geld ist denn auf dem Konto? Wenn es viel wäre es eine Möglichkeit eine EMA beim Einwohnermeldeamt zu stellen.

Verlustmeldung geht nicht so einfach da ihr da eidesstattlichversichern müsst das das Konto verloren wurde.

5

Ich würde zunächst über das Meldeamt die aktuelle Adresse erfragen:
https://www.test.de/Datenschutz-und-Meldegesetz-Datensammeln-und-Gegenwehr-4420049-0/
Danach auf postalischem Wege Kontakt aufnehmen (Sparbuchübergabe an volljähriges Kind)
Ggf. Kannst du dann mit dieser Adresse auch einen Mahnbescheid an die Dame absetzen.

6

Das Geld wird eingezogen? Und wird dann Eigentum der Bank? Netter Versuch von denen!

Meine Kollegin hat mal ein uraltes Sparbuch (von ihr selber) gefunden und ist damit zur Bank, um es aufzulösen und sich das Geld auszahlen zu lassen.
Dort hätte man versucht ihr zu erklären, dass das Geld in einem "Sparkassen-Pool" gelandet ist, weil sie schon jahrelang nicht mehr einbezahlt hätte und sich keiner mehr um das Sparkonto "gekümmert" hätte. #rofl#rofl
#rofl

Im Endeffekt hatte sie ihr Geld aber dennoch bekommen, nachdem sie ne Szene gemacht hatte.
Schließlich kannte man sie in der Bank und war auch in der Lage, ihre Telefonnummer ausfindig zu machen, wenn es um Anlage-Beratungsgespräche ging.:-[