Aus allen was geworden, enttäuscht und traurig

Schöne Weihnachten noch,

ich hatte krankheitsbedingt verdammt viel Zeit über Weihnachten und habe gegoogelt was aus früheren Klassenkameraden geworden ist.
Teilweise wusste ich das ja auch. Ärzte, Generalsekretär, Lehrer, Manager, Sporttrainer um nur Einiges zu nennen.
Ich bin traurig. Habe das Abi 2 Jahre vorher abgebrochen. Meine Familie hatte nicht viel Geld und hätte mir ein Studium nicht wirklich finanzieren können. Ich verlor dann den Ehrgeiz. Machte eine Ausbildung und anschließend den Fachwirt in meinem Beruf.
Allerdings warf mich 2 Jahre zuvor eine Trennung völlig aus der Bahn und machte mich bis heute psychisch krank. Das ist alles 15 Jahre her.
Seitdem habe ich nicht mehr richtig Fuß gefasst. Ich habe mir eingebildet, ein Kind bekommen zu müssen. Wahrscheinlich, weil ich Angst hatte, ich bleibe übrig. Irgendwann folgten Kind 2 und 3. An arbeiten war nicht mehr groß zu denken.
Denn die eigentlich bereite Oma, die mir sagte, sie hilft, war in Wahrheit krank und gar nicht dazu in der Lage. Was mir aber von der ganzen Familie verschwiegen wurde. Alles musste ich alleine durchstehen. Während mein Mann arbeitete. Bis heute ist es so.
Ich bin so traurig, wenn ich sehe, was die anderen erreicht haben. Wie viel Geld und Ansehen müssen sie wohl haben.
Ich habe sogar mal geputzt. Weil es von den Zeiten her nix anderes gab. Und dort wusste ja niemand, dass ich 5 Jahre Ausbildung habe. Die dachten alle, ich bin ein Nichts.
Wird mich demnächst nochmal jemand nehmen, wenn meine Kinder bei Ferien und Krankheit alleine sein können? Mit Glück, ja. Altersarmut ist mir eh sicher wie das Amen in der Kirche.
Hätte ich bloß durchgehalten, mich mehr angestrengt, die Idee mit dem Kind sein gelassen.
Meine Zukunft male ich mir düster aus. Arbeiten bis 80 Wahrscheinlich. So enden wie die Rentner in den Filmen bei YouTube. Flaschen sammeln oder so.
Diese Klassenkameraden führen mir vor Augen, was ich für ein kleines Nix bin. Und ich wünschte, es wäre anders.
Geld allein macht nicht glücklich, aber es beruhigt.
Hinzu kommt, mein Mann ist auch nicht reich. Auch da habe ich mich nicht nach oben orientiert. Das kommt bei den anderen ja noch hinzu. Die haben natürlich Partner, die gleiche oder noch höhere Positionen haben. Wie gut muss es denen gehen. Die studieren nicht die Angebote bei Netto...
Vielleicht geht es ja jemandem ähnlich. Fühle mich sehr alleine damit.

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Erstmal finde ich was du schreibst sehr materialistisch, oberflächlich, völlig auf Geld und Status fixiert:

"Wie viel Geld und Ansehen müssen sie wohl haben." - Von was für einem "Ansehen" redest du denn? Geht es dir um Selbstdarstellung? Um Aussendarstellung? Dicke Autos? Prollige Goldketten? Wieso sollten die "Ansehen" haben? Wegen dem Beruf? Ich jedenfalls gehe nicht mit meinem Beruf hausieren, jeder der das macht ist für mich eine arme Wurst. Und ein hart arbeitender, stehts motivierter und freundlicher Hilfsarbeiter hat bei mir mehr Ansehen als ein abgehobener arroganter Snob.

"Ich habe sogar mal geputzt. Und dort wusste ja niemand, dass ich 5 Jahre Ausbildung habe. Die dachten alle, ich bin ein Nichts." - finde ich absolut abwertend gegenüber Reinigungskräftne. Das ist ein normaler Job. Was heißt da "sogar mal geputzt", und man ist nicht "nichts" nur weil man keine 5 Jahre Ausbildung hatte und man ist nich plötzlich "jemand" nur wiel man studiert hat. Und selbst wenn man studiert hat ist man sicher nicht "zu gut" auch mal putzen zu gehen wenn man nichts anders findet. Schon wieder dieses Status-geile, der Beruf ist der Beruf, der Mensch der Mensch. Man ist sicher nichts besseres nur weil man nen besseren Job hat, man einfach nur nen besseren Job.

"Die studieren nicht die Angebote bei Netto..." - Was ist daran wieder negativ? Ist Geldausgeben etwas tolles als Selbstzweck? Wieder zur Selbstdarstellung? Ich studiere auch die Angebote bei Netto falls es dich interessiert.

"Auch da habe ich mich nicht nach oben orientiert. Das kommt bei den anderen ja noch hinzu. Die haben natürlich Partner, die gleiche oder noch höhere Positionen haben." - Was heißt das "natürlich", die Vorstellung die Partnerwahl nach der beruflichen Position zu treffen löst eine gewisse Übelkeit bei mir aus. Was hat denn der Beruf damit zu tun wen man liebt? Ausser man heiratet jemanden um Geld und Status zu bekommen, oder man ist so Status-Geil dass man gewisse Gruppen einfach ausschließt, dann aber gute Nacht...

Dieses ganze Weltbild dass in deinem Beitrag mitschwingt, dieses hauptsache etwas darstellen nach aussen, hauptsache Status und Ansehen, finde ich einfach nur extrem unsympathisch. Daher fällt es mir leider auch schwer Mitleid oder so zu empfinden. Ganz im Gegenteil, bei solchen Ansichten bekomm ich Bluthochdruck und einen gewisse Zornesröte steigt mir zu Gesicht...

Hör auf so Status- und Ansehens-Geil zu sein. Das ist der wichtigste Rat den ich dir geben kann.

Bearbeitet von MertE
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Nichts für ungut. Aber ich glaube, du brauchst wirklich noch mal Hilfe...

Du hast einen fachwirt. Als wäre das nichts 🤷‍♀️.. und 3 Kinder!

Nur anhand der Titel kannst du doch nicht auf das Leben der anderen schließen. Auf der anderen Seite ist das Gras immer grüner...

Es sind so viele Sätze in diesem Absatz, die mich irgendwie traurig machen... und zeigen, dass es dir überhaupt nicht gut geht und du an dem arbeiten musst!

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Hallo! Nur weil die anderen Karriere gemacht haben, heißt das noch lange nicht,dass sie das bessere Leben haben. Vielleicht schlagen die Männer ihre Frauen und die Frauen ihre Männer und die Kinder sich gegenseitig. Vielleicht sind sie Alkoholiker und depressiv. Karriere ist nicht alles.

Liebst du deinen Mann? Das wäre doch viel wichtiger,als die Tatsache ob du dich nach unten oder oben orientiert hast.

Liebe Grüße von einer ausgebildeten Verkäuferin 🥲 mit drei Kindern und Busfahrerehemann der der liebste und beste der Welt ist ♥️

Bearbeitet von Sabinchennn
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Ich bin auch so eine, hoffnungsvolles Nachwuchstalent, gut ausgebildet und dann chronisch krank geworden, Frührentnerin.

Die meisten, denen es so geht, gehen nicht zum Klassentreffen und wenn man sie googelt, kommt nichts.

Ich stehe dazu und gehe trotzdem immer zu den Treffen.

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Hi!
Ich bin durchs Abi gefallen und danach durch meine Ausbildung, also richtig blöd gelaufen.
Und dabei hab ich nen sehr hohen IQ und bin eigentlich nicht dumm. Hatte damals nur mit Mobbing zu kämpfen und allgemein ging es mir schlecht.
Dann war ich ein Jahr arbeitslos und konnte dann ne Umschulung machen, weil ich zusätzlich chronisch krank bin (hatte ich bis dahin verdrängt).
Umschulung als Beste abgeschlossen und jetzt arbeite ich im öffentlichen Dienst in einer Behörde und möchte vielleicht auch noch nen Aufstieg machen.
Ich verdiene "nur" 2000 € netto und mein Job ist wirklich stressig. Ständig Überstunden und ich bin allein für ca. 500 Anträge zuständig, Tendenz steigend. Bin für 2023 schon fast komplett mit Terminen ausgebucht.
Aber ich liebe meinen Job! Kollegen und Vorgesetzte sind klasse und ich geh jeden Tag gern auf Arbeit.
Mein Mann ist examinierter Altenpfleger und verdient mit 30 Stunden etwa das gleiche Gehalt wie ich.
Wir haben so jobtechnisch bestimmt nicht das große Los gezogen und selbstverständlich gibt's Menschen, die finanziell besser dastehen als wir, aber wir sind glücklich und das ist doch das Wichtigste.
Du hast nen Mann und Kinder und ne intakte Familie ist schon viel Wert.

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Weißt du wie es bei deinen ehemaligen Klassenkameraden hinter verschlossener Tür aussieht?

Weißt du ob sie gesund sind? Ob sie geliebt werden? Ob sie glücklich sind?

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Du klingst sehr depressiv, daher denke ich, dass du dringend Hilfe brauchst. Bitte wende dich an deinen Hausarzt.

Als Nächstes: Warum beurteilst du deine ehemaligen Klassenkameraden nur oberflächlich nach dem äußeren Eindruck? Möchtest du, dass die anderen das auch mit dir machen?

Nach Außen hin bin ich tatsächlich auch so eine Karrierefrau: 5 Kinder und Oberärztin, eigenes Haus...
Wenn du bei mir genauer hinschaust, sieht es ganz anders aus: 1 Kind schwer chronisch krank und schwerbehindert, viele Jahre toxische Ehe hinter mir, jetzt getrennt und alleinerziehend, weit weg von der Familie. Wirkliche Unterstützung von der Familie hatte ich nie, alles alleine gemacht. Sehr oft an den eigenen Grenzen. Jetzt im Beruf Mobbing und ganz viel Druck, sodass ich einen neuen Job anfangen und umziehen werde...Immer wieder das scherzhafte Gefühl, "alleine" zu sein, ohne Partner leben zu müssen, obwohl ich das nie so wollte...

Ja, ich beiße mich durch, stehe immer wieder auf. Aber auch für mich ist das Leben oft hart.

Sei stolz auf das, was du hast und mach das Beste draus.

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Du bist kein Nichts! Du versorgst 3 Kinder und schmeißt den Haushalt. Auch jemand, der putzt, ist doch kein Nichts! Probleme gibts übrigens in jeder Lebenslage, nur eben andere.
Ja, Geld beruhigt etwas. Nur brauchst du dir keine Vorwürfe machen. Du bist psychisch weiterhin belastet. Wie möchtest du damit umgehen?
Es ist nie zu spät sich noch einmal umzuorientieren! Wenn deine Kinder selbstständiger werden, wirst du wieder mehr Zeit für eigene Interessen haben. Oder eben auch zum Arbeiten. Es ist nie zu spät durchzustarten.

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Die meisten aus meiner Klasse von damals haben auch besser bezahlte Jobs als ich. Ich habe aber den Job den ich schon als Kind machen wollte, Verkäuferin. Was soll ich sagen, ja es ist nicht der best bezahlte Job aber ich bin glücklich damit und es macht mir Spaß. Mittlerweile habe ich 5 jährige Zwillinge denen trotzdem an nichts fehlt. Mein Partner/ Papa der Kids ist krankheitsbedingt nicht arbeitsfähig und somit auch keine finanzielle Unterstützung. Wir sind nicht verheiratet aber haben demnächst unser 20 Jähriges. Viele aus meinem Jahrgang sind mittlerweile geschieden und zerstritten.