Hallo.
Folgender Sachverhalt:
Bufdi A (18 Jahre) arbeitet in einer sozialen Einrichtung. Wöchentliche Arbeitszeit 39 Stunden.
Nun kommt ein weiterer Bufdi (minderjährig) mit dazu.
Weil dieser Bufdi B aufgrund seines Alters nicht bis spät abends arbeiten darf, muss Bufdi A nun in ein Team wechseln, in dem überwiegend Spätschichten zu arbeiten sind.
Der Haken daran ist aber, dass Bufdi A dabei wahrscheinlich nicht auf seine wöchentlichen 39 Stunden kommen wird. Überwiegende Arbeitszeit wird nur 6 Stunden am Tag sein (ca. 16 - 22 Uhr).
Man hat ihm schon vorsichtig versucht mitzuteilen, dass er halt dann mehr Wochenenden arbeiten muss.
Das wäre aber meiner Meinung nach eine Frechheit.
An mind. 2 Wochenenden pro Monat arbeitet er eh generell 1 Tag.
Wie soll das dann jetzt aufgrund dieses Wechsels werden? Dass er komplett 12 Tage durcharbeiten soll? Dass er jedes Wochenende mind. 1 Tag arbeiten muss?
Finde im www leider nur unterschiedliche Aussagen.
Mal heißt es, dass Bufdis keine Arbeitnehmer sind, sondern ehrenamtlich Arbeitende und sie somit keine unverschuldeten Minusstunden ausgleichen müssen.
Ein anderes Mal heißt es, dass Minusstunden auszugleichen sind, indem man sie z.B. am WE reinarbeitet.
Kann mir bitte jemand mit einer fundierten Info helfen?
Danke schon mal!!!!
Arbeitszeit Bufdi - Frage zu Minusstunden
Mein Sohn macht ein FSJ in einem Hort. Da wird er auch öfter mal heim geschickt, wenn beispielsweise nicht viele Kinder da sind. Deswegen hatte er die Leiterin mal angesprochen, ob er die Stunden nacharbeiten muss, weil er ja sonst Minusstunden ansammeln würde und bekam die Aussage: Du machst ein FSJ, da sind Minusstunden egal, nur Mehrstunden sollten nicht sein.
Ist jetzt natürlich keine rechtsverbindliche Aussage, aber ehrlich gesagt fände ich es auch nicht in Ordnung, wenn in deinem Beispiel jemand zwölf Tage durcharbeiten muss. Schon den ständigen Spätdienst bis 22 Uhr finde ich grenzwertig. Hat schon ein bisschen einen Beigeschmack, die 'Kinder' arbeiten ja ohnehin für ein Butterbrot und ein Ei. Finde ich an sich aber völlig okay, das FSJ ist eine super Sache, aber ausnutzen sollte das ein Träger nicht. Gibt es keinen übergeordneten Träger, an den man sich mal wenden könnte? Bei meinem Sohn wird das vom BRK koordiniert, wo er auch eine Ansprechpartnerin hat, die die Seminare leitet. Da wurde ihnen auch sofort am Anfang gesagt, wenn es irgendwelche Probleme mit dem Einsatzort gibt, sofort melden.
Hallo Ridvana.
Vielen Dank für deine Antwort.
Ich sehe das genauso wie du. Mein Sohn ist in einer Behindertenwohngruppe und macht dort von Anfang an sämtliche anfallenden Arbeiten. Er wäscht die Leute, genau so wie er ihnen den Hintern abwischt oder sie badet, wenn sie bis oben hin eingekotet haben. Es gehört für ihn so selbstverständlich zu dem Beruf dazu, wie dass er auch jedes 2. WE arbeiten muss, während Gleichaltrige im Club abhängen.
Und das für 700 Euro für eine 39 Stunden/Woche. Alles schön und gut. Das wusste man ja vorher und unterschrieb einen Vertrag.
Darf er mal ne Viertelstunde eher gehen, weil es z.B. beim Spätdienst nichts mehr zu machen gibt, dann muss er das nicht dokumentieren. Schicken sie ihn aber ne halbe Stunde/Stunde eher heim, weil die Kolleginnen keine Aufgabe mehr für ihn haben und sie selber rauchend auf der Terrasse sitzen wollen, dann muss er die Stunde händisch im Arbeitszeitsystem rausnehmen und er fällt ins Minus.
Aber das, was da jetzt geplant ist ab dem Frühjahr, sehe ich ehrlich gesagt ganz und gar nicht ein.
Bis jetzt ist er in einer Wohngruppe, in der immer jemand da sein muss - rund um die Uhr. Das ist natürlich super, weil man da sämtliche Dienste abdeckt (Früh-, Spät, Nachts) und man Leute einsetzen kann, egal, wie alt sie sind.
Der neue Bufdi wird dann die normalen Tagschichten (8-17) übernehmen und mein Sohn soll dann in die Gruppen wechseln, die erst ab 12 bzw. ab 16 Uhr Betreuungspersonal brauchen. Aber, wie gesagt, dann kommt er niemals auf seine Wochenarbeitszeit - außer, er arbeitet so ziemlich jedes WE durch. Das kann ja wohl nicht sein.
Er hat demnächst ein Seminar (Malteser), dort wird er dies mal ansprechen bei dem Seminarleiter.
Vielleicht wird auch nicht alles so heiß gegessen, wie es gekocht wird und die Teamleitung findet eine akzeptable Lösung. Aber wir wollen halt schon mal auf das Gespräch vorbereitet sein.
Wenn es tatsächlich so ist, dass er praktisch keine Minusstunden aufbauen KANN, dann soll es ihm egal sein, ob er täglich statt 8 oder 9 nur 6 Stunden arbeitet. Ist es aber so, dass er die Stunden reinarbeiten muss, dann würde er wohl gnadenlos ausgenutzt werden und das lässt er sich nicht bieten.
Danke nochmal für deine Meinung.
LG
Hey,
Ich habe selbst ein BUFDI im Wohnheim gemacht und nur spätdienste gehabt. Dadurch den ganzen bufdi über 12 Tage gearbeitet und 2 Tage Wochenende frei gehabt und wieder von vorne.
Das ist alles rechtens. Ob es allerdings moralisch korrekt vom Träger ist, sei mal dahingestellt. Er bekommt zumindest das doppelte von dem, was ich dafür bekommen habe, Dienste alleine abzudecken und alle anfallenden Aufgaben zu übernehmen. Ich musste diese 12 Tage-Wochen für 300€ machen. Ich würde an eurer Stelle versuchen das beste jetzt rauszuholen, aber rechtlich ist die Sachlage relativ eindeutig, fürchte ich.
Wenn er Minusstunden macht, weil der Arbeitgeber ihn nicht ausreichend einsetzt oder ihn wegen zu wenig Arbeit heim schickt, ist es das Arbeitgeberrisiko. Er stellt ja seine arbeitskraft zur Verfügung.
Wenn er zugunsten des Minderjährigen am Wochenende bis in die Puppen arbeiten soll, hat er todsicher das Recht, sich zu weigern. Ihm steht Erholung zu, und gerade weil er ehrenamtlich arbeitet, geht das gar nicht! Hat er irgendeinen Vetreuer oder so?
Er hat lediglich eine "Anleiterin" in seiner Gruppe. Die macht aber auch den Dienstplan und hat ihm das schon gesagt, dass er dann wohl mehr Wochenenddienste machen muss.
Er wird sich aber auf alle Fälle dagegen wehren, mehr als 2 Wochenenden im Monat zu arbeiten. Egal, auf wie viele Stunden er unter der Woche gekommen ist.
Wie du schon schreibst. Er stellt seine Arbeitskraft ja voll und ganz zur Verfügung. Danke dir!
Ich finde das ist schon ausnutzerei. Kommt denen natürlich recht das sie dann jemanden haben der dauernd an den Wochenenden dort antanzt . Ich komme selber aus dem Bereich und kenne die Arbeitszeiten. Finde aber in dem Fall klingt es sehr unfair. Er kann ja nix dafür das der andere jünger ist ….und soll dann die unbeliebten Dienste abdecken ? Ne nicht ok finde ich. Ich arbeite schon lange in einer anderen Branche aber erinnere mich jetzt so an früher , Die buftis dort haben nie Pflege gemacht …sie waren in der Betreuung oder haben Fahrdienste erledigt . Oder dem Hausmeister geholfen. Wenn die so mit einem umgehen verliert man ja gleich die Lust auf diesen Beruf.Lg, luzie