Einer Freundin und deren Kollegin ist kürzlich aufgefallen, dass sie alte Verträge hatten. Das bedeutet, dass die Kollegin für 2 Jahre und meine Freundin 3 Jahre lang je eine Viertelstunde pro Woche ohne Bezahlung gearbeitet haben. Macht bei der Freundin also rund 36 Stunden gesamt aus. Sie hat den Chef gefragt, ob sie die Stunden zurückkriegt, also bezahlt wird oder sie abfeiern darf.
Der Chef hat dann beiden für ein Jahr, also 12 Stunden, zum Abfeiern genehmigt. Aber er war schon enttäuscht und sagte zu meiner Freundin: also, Frau X, von Ihnen hätte ich das aber am wenigsten erwartet, die paar Stunden, also wirklich. ..
Ich selbst habe schon ein paar mal Überstunden gemacht, die nicht gezählt wurden, aber das ist ein paar Jahre her, und es war ein Notfall. In einem solchen würde ich das auch jetzt noch tun. Aber wenn mir auffallen würde, dass ich 3 Jahre lang täglich 3 Minuten unbezahlt gearbeitet habe, und das jetzt erst merke, wäre es mir zu blöd, die Zeit wieder einzufordern. Zumal das keine böse Absicht vom Chef war, der hatte es selbst nicht auf dem Schirm.
Wie würdet ihr das handhaben?
Findet ihr das zu kleinlich, oder hättet ihr genauso gehandelt?
Wir bekommen Anfang des Monats direkt eine Aufstellung des Vormonats und müssen diese kontrollieren.
Bis zum 10. hat man Zeit Bescheid zu sagen wenn etwas falsch ist.
Tut man es nicht hat man Pech.
🤷🏼♀️
Kommt drauf an wie kleinlich die Firma in solchen Dingen ist. Ich würde mit meiner baldigen Kündigung rechnen hätte ich das angemeldet. Aber in manchem Bereichen wird aus Kostengründen sehr auf die Zeiten geachtet und das darf dann auch auf Gegenseitigkeit beruhen.
Dass der Chef es gemacht hat spricht für mich dafür, dass es nicht angebracht war, dass er enttäuscht ist auch.
Hi,
ich habe keine Idee, wie das Vorgehen, wie Du es schilderst, mit Stempelung, funktioniert haben soll............der Stundenlohn geht halt runter. Oder stempelt ihr nicht?
Ich hätte nichts gesagt, aber fürs neue Jahr, eine Anpassung gefordert............ansonsten hätte ich mich wohl weg beworben.
Eine Ex-Kollegin, war schon 8 Jahre im Unternehmen, für 3 volle Tage die Woche. Generell wurde 5 Tage gearbeitet. Sie hatte 18 Tage Urlaub, ihre Kollegen 30 Tage.
Als ich neu in die Firma kam, klagte sie mir ihr Leid, daß ich mehr Urlaub habe als sie, ich ging 4 volle Tage, und hatte 24 Tage Urlaub.
Ich klärte sie auf, das sie doch auch 6 Wochen Urlaub im Jahr hat........................................
Sie hat 8 Jahre lang, Überstunden noch und nöcher gemacht, das sie auf ihre "6 Wochen" Urlaub kam. Die Hauptverwaltung, hat es "auch nicht kapiert", und alles so laufen lassen.
Der Filialleiter meinte auch "Pech gehabt", aber mit Hilfe vom Betriebsrat, bekam sie die letzten 2 Jahre dann, die Überstunden ausbezahlt. Da es dort kein Zeiterfassungssystem für die Büromitarbeiter gab, war so ein Mist möglich.
Danach haben die 3 vom Büro, sich auch ein Stempelchip geholt, und stempelten halt in der Schlosserei, an und ab. Vertrauensarbeitszeit gut und schön, wenn man aber beschissen wird.............sollte man die paar Meter Fußweg, auf sich nehmen, damit alles korrekt ablaufen kann.
Gruß
Hat die gute Frau denn nicht kapiert, dass ihr für 1 Woche Urlaub nur 3 Tage abgezogen wurden und nicht 5?!?
Das Personalbüro hat die Tage so abgerechnet, wie sie den Urlaubs- oder Gleittagzettel eingereicht hat...................DAS war ja das schlimme !!
Sie hat mir ja die Abrechnungen gezeigt, als ich bei ihr daheim war, um in Ruhe einen Schlachtplan zu schmieden.
Riesen Konzern, Europaweit bekannt..................
In meinem Beruf ist "mal 1h mehr" normal. 15min. pro Tag würde ich nie aufschreiben, kommt halt immer wieder vor.
Wirklich sauer wurde ich jetzt, als die oberste Chefin mir meine über 100 regulären angeordneten Überstunden streichen wollte!
Ich weiß, dass du Ärztin bist und wollte nur sagen, dass ich schon die 15 min aufschreiben würde.
Das ist hochgerechnet soooo viel Zeit, was man immer länger bleibt und es dankt einem eh keiner.
Wieso sollte ich diese Zeit "verwerfen".
Finde ich nicht fair und auch nicht richtig.
Mir wäre das auch zu blöd. 🤷♀️
In unserer Firma wird Minuten genau abgerechnet. Wenn wir mit der Arbeit fertig sind, wird gestempelt. Alles was über der regulären Zeit war, wird bezahlt. Wenn mich nach dem ausstempeln der Chef bittet, noch 2 Minuten irgendwas zu erledigen, mache ich das gerne. Dafür stört es auch niemanden, wenn die Pause mal 2 Minuten länger dauert...
In eurem Fall finde ich das einfordern von 3 Minuten täglich sehr übertrieben.
Wenn deine Kollegin jeden Tag nur ein Mal außerhalb der Pause zur Toilette geht, sind die 3 Minuten wieder drin. Dazu mal ein kurzes Schwätzchen mit den Kollegen...
Wäre ich hier der Chef, und jemand würde ein Fass aufmachen wegen 3 Minuten am Tag, würde jeder Toilettengang und jeder Plausch unter Kollegen von der Pause abgehen.
Und in so einem Unternehmen möchte keiner arbeiten.
Man kann sich seinen Arbeitsplatz auch selbst vergiften.
"würde jeder Toilettengang und jeder Plausch unter Kollegen von der Pause abgehen."
Was hingegen allerdings rechtswidrig ist.
Ich hätte nichts gesagt, da es ja auch Eigenverschulden ist. Wie kann es sein, dass einem erst nach drei Jahren auffällt, dass man zu viel arbeitet? Man weiß doch seine wöchentliche Arbeitszeit 🤔
Ich finde es kleinlich. Aber meine Perspektive ist auch ein Job in höherer Hierarchieebene, mit sehr guter Bezahlung und Vertrauensarbeitszeit. Bei uns wird also nicht gestempelt und nicht wirklich kontrolliert ob man auf seine Stunden kommt. Einfache weil klar ist, dass man den Job nicht in weniger Stunden als vertraglich vereinbart schaffen kann. Wenn man es doch kann - ist man ein Genie und hat sich die freien Stunden verdient. Das kommt aber eher nicht vor, eher arbeitet man mehr. Und Überstunden sind mit dem Grundgehalt abgegolten.
Wenn das Gehalt dementsprechend ist, dass es in Ordnung ist das Überstunden nicht extra bezahlt werden, dann mag es ja gehen.
Aber heute gibt es Vertrauensarbeitszeit in fast allen Hierarchieebenen im Büro und gerne auch da diese Regelung oder noch besser, es gibt eine Überstundenregelung aber nur bei Anordnung. Da sie aber nie angeordnet werden, bleiben die Leute bei Not am Mann eben so länger und dann "dürfen sie auch mal eine Stunde eher gehen". Meiner Erfahrung nach muss man aber 6h+ zusätzlich gearbeitet haben und dann darf man mal eine Stunde eher gehen. Es schreibt ja keiner auf und viele Chefs sind dann doch sehr kritisch wenn man vor dem normalen Büroende geht.
Ehrlich, mir ist die Stechuhr und Gleitzeit lieber.
Bei solchen Modellen liegt es dann auch in der Mitverantwortung des Arbeitnehmers Grenzen zu setzen. Und ja unterm Strich kann damit mehr gearbeitet werden - win-win nennt man das aus Sicht des Arbeitgebers, weil nicht jeder es kann oder macht.
In meinem Vertrag steht auch nur: „Du arbeitest mindestens X Stunden, Überstunden werden nicht bezahlt.“ Früher lag ich sehr weit über diesen Stunden, weil ich wichtige Projekt nicht liegen lassen wollte. Langfristig hat es sich für mich ausgezahlt, aber heute mit Familie organisiere ich mich und vor allem fordernde Kollegen und Chefs anders.