Wann AG über Schwangerschaft informieren - Zwickmühle

Hallo meine Lieben,

Ich möchte gerne mal nach euren Meinungen bzw. Euren Standpunkten fragen🫣
Ich bin hin und her gerissen und total verunsichert.

Kurze Eckdaten
Meine Erste Schwangerschaft, bin aktuell in der 9 ssw.
Voraussichtlichen ET 19.08.
Mutterpass bekomme ich erst beim Termin in der 12. Woche... Somit außer ein Uschall Bild auch keinen Nachweis einer Schwangerschaft, aber vom Arzt schon bestätigt mit Herzschlag in der 8. Woche.

Ich bin Leitende Angestellte und in einem sehr kleinen Familienbetrieb tätig.
Ich sitze im Büro somit keinerlei Risiko für meine Schwangerschaft ausgeht.

Mein Partner und meine Familie sind der Meinung das ich meinen AG noch nicht informieren sollte.
Allerdings habe ich ein absolut schlechtes Gewissen, ich bzw. Mit Absprache meiner Chefin geben wir den Jahresurlaub der Mitarbeiter frei (wie jedes Jahr in der zweiten Arbeitswoche).
Hinzu kommt das Sie mich nicht einfach schnell ersetzten kann, da für meine Position spezielle Fortbildungen und Abschlüsse notwendig sind.

Aus sich des AG ist in meinem Fall klar, um so früher um so besser.
Aber jetzt auch mit der Urlaubsplanung, ich kann meine Chefin doch nicht ins offene Messer laufen lassen, und ihr mögliche Schadensersatzansprüche von anderen einhandeln nur weil ich meinen Mund gehalten hab und sie unwissend den Urlaub freigegeben hat.
12. Woche hin oder her, ich kann es nicht wirklich mit meinem Gewissen vereinbaren....
Auf der anderen Seite, na klar sagt mein Partner auch, ist nicht mein problem.

Das beschäftigt mich im Moment mehr als mir lieb ist 🫣

Danke für eure Meinungen, wie Ihr es handhaben würdet🫠

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ich kann dir hier einen Rat geben - als Arbeitgeberin in einem kleinen Unternehmen und selbst schwangere Frau ;-)
ich wäre dankbar für jeden Tag, den ich hätte, um eine Mitarbeiterin in einer Schlüsselposition zu ersetzen.
Ich hoffe, dass meine Mitarbeiter:innen so viel Vertrauen zu mir haben/hätten, dass ich frühzeitig eingeweiht werde, wenns mal so weit ist.
Wenn du ne "gute" Chefin hast, wird sie sich für dich freuen, und deine Entscheidung respektieren und akzeptieren, und sich schnellstmöglich nach Lösungen umsehen. Vielleicht sogar mit dir gemeinsam...
Die 12 Wochen Regel find ich persönlich doof... Auch eine Fehlgeburt gehört zum Leben, und auch nach der 12. Woche kann noch genug passieren...

Fazit: Wenn du deiner Chefin vertraust, und gerne weiterhin ein gutes Verhältnis mit ihr pflegen möchtest, spricht nix dagegen, ihr das jetzt schon zu sagen

liebe Grüße
Saufuxxxin mit #paket Wuzi 19+5

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Also wenn du deiner Chefin vertraust, dann kannst du ihr das auch früher sagen wenn du dich damit wohler fühlst. Ich habs meiner Chefin in der 8. SSW gesagt, aber bei mir hatte das auch sicherheitsrelevante Gründe. Aber ich wusste, ich kann meiner Chefin vertrauen und die wird das nicht in der Welt herumposaunen und diskret behandeln. Passieren kann immer was, auch noch nach der 12. SSW.

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Hallo meine Liebe,
ich persönlich finde dieses festmachen an der 12. ssw unnötig. Ich kann deine Argumentation absolut nachvollziehen und würde auch mit deinem AG sprechen, gerade bei kleinen Betrieben mit ggf familiärem Verhältnis untereinander ist das doch sicher möglich. Sollte im Verlauf der Frühschwangerschaft etwas nicht stimmen, würde ja auch eine krankschreibung mit eventuellen Erklärungen folgen. Ich habe meine Abteilungsleiterin schon in der 6. ssw informiert, weil es eben auch um die weitere Planung ging.

Liebe Grüße und alles Gute.

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So unnötig ist das nicht, nach der 12. Woche hat man 4 Monate Kündigungsschutz nach einer Fehlgeburt. Vorher kann dich der Arbeitgeber direkt auf die Straße setzen (natürlich mit Frist etc..) Vom geringeren Risiko einer FG mal abgesehen und ob man jeden Tag die mitleidigen Blicke ertragen möchte....

Kommt halt alles immer auf den Arbeitgeber an, wie man es handhabt.

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Danke für deine Antwort. Ich wusste nicht, dass man nach der 12. Woche einen Kündigungsschutz hast. Allerdings bist du auch sofort mit eintreten der ss im Mutterschutz und es gibt keine Möglichkeit, dich zu kündigen, sofern keine FG passiert. Ich hatte diesen Fall schon. Bei meinem ersten Kind hätte meine damalige Chefin mich gern entlassen, da ich erst kürzlich bei ihr begonnen hatte. Aber es ging zum Glück nicht.

Hoffen wir, dass bei der TE alles glatt läuft.

Alles Liebe!

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Das musst du entscheiden. Hätte es Konsequenzen für dich, wenn du eine FG preis geben müsstest? Ich persönlich wäre wohl recht offen damit umgegangen (zumindest vor den Chefs), selbst wenn sie dann wissen, dass ich möglicherweise wegen einer erneuten SS ausfalle, hätte ich nichts zu befürchten gehabt. Das ist bei anderen AGs ja anders.

Ich hab in der 1. SS in der 6. Woche Bescheid gesagt, in der 2. erst in der 10. 😅 einen Nachweis kann deine FÄ trotzdem ausstellen, die kostet halt Geld (muss der AG erstatten, wenn er einen verlangt; bei uns kostet der 8€).

Ich verstehe dein schlechtes Gewissen, aber letztlich ist es wirklich nicht dein Problem. Was, wenn du ganz unvorhergesehen ausfallen würdest? Glaub mir, dann würde deine Welt sich auch weiter drehen und der Betrieb nicht dicht machen müssen ;) da darf man ruhig etwas egoistischer denken 😁

Wenn du aber ein gutes Verhältnis hast, würde ich die Chefin wohl einweihen, aber im vertrauen (nichts an andere MA weiter geben) und es dann in der 12. Woche dem Rest der Firma bekannt geben. So kann die Chefin aber vllt schon anders planen. Vllt ist das ein machbarer Kompromiss?

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Hallo liebe Flunder,

ich bin in einer sehr ähnlichen Situation. Bin momentan in der 8. ssw.
Ich arbeite in einer kleinen Rechtsanwaltskanzlei, wo ein sehr familiäres Arbeitsklima herrscht. Wir verstehen uns alle untereinander super und können uns immer auf den anderen verlassen.
Die Urlaubsplanung ist bei uns immer sehr eng aufeinander abgestimmt. Und da ich die einzige Mitarbeiterin bin, die VZ arbeitet, bin ich auch die, die in Krankheitsfällen die Vertretung für die anderen übernimmt, einfach weil ich immer da bin.

Ich bin jetzt auch hin und her gerissen, wie ich mich verhalten soll. Am liebsten würde ich es aus Fairness schon jetzt sagen, denn irgendwie plagt mich von Tag zu Tag mehr das schlechte Gewissen. Natürlich darf das nicht sein und mein Partner meint auch, dass das nicht mein Problem ist. Aber so locker kann ich es leider nicht sehen.

Ich hatte gestern Termin beim FA. Er hat mir die Schwangerschaft bestätigt und auch das Herzchen hat schon kräftig geschlagen. Ich muss jetzt in zwei Wochen nochmals hin und wenn da alles in Ordnung ist, bekomme ich den Mutterpass ausgestellt.
Ich habe meinen Arzt gefragt, ob ich es im Geschäft schon sagen könnte. Er meinte dann, dass ich den nächsten Termin auf jeden Fall noch abwarten soll. Ich bin dann in der 10. Woche und wenn bis dahin alles gut geht, würde er mir das "Go" dafür geben.
Ich denke, dass ich mich an seinen Rat halten werde und wohl oder übel noch 2 Wochen den Mund halte. Ich hoffe, die Zeit geht schnell vorbei und dass in der Zeit keine schwerwiegenden Entscheidungen, die das restliche Jahr betreffen, getroffen werden müssen.

Liebe Grüße

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Hey du,

ich hab meinem AG in der 11. Woche Bescheid gegeben, am Tag nach der 1. US Untersuchung. Auch mit dem Gedanken, da ich alleine auf meiner Stelle sitze und ich meinem AG genug Zeit geben wollte, entsprechend planen zu können bzw. mir jemanden zum Einlernen zuteilen zu können.
Was soll ich sagen. Gefahrenbeurteilung wurde brav gemacht, aber die Frage, wer zukünftig meine Aufgaben übernehmen wird, wurde noch nicht ansatzweise geklärt. Ganz im Gegenteil, der Kollege, der ursprünglich mit eingearbeitet werden sollte, damit ich nicht alleine auf dem Aufgabenberg sitze, ist jetzt noch einem anderen Projekt zugeteilt worden.
Ob der AG dann aus der frühen Information dann auch was sinnvolles macht, ist die andere Sache.

Ich würde an deiner Stelle zumindest den 1. US abwarten und wenn dann soweit alles passt und gut aussieht, dann würde ich Bescheid geben.
Bis zum Ende der 12. Woche warten, finde ich persönlich auch etwas überzogen, zumal man in der Regel nicht mehr Informationen über die SS hat als nach dem 1. US.

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Bei uns wird erst nach einer Elternzeitvertretung gesucht, wenn die Schwangere tatsächlich über die kritischen 12 Wochen hinaus ist. Letztlich auch, weil man Leute ggf wieder ausstellen muss oder einfach umsonst Rekrutierungsmaßnahmen begonnen hat, wenn doch noch eine Fehlgeburt erfolgt.

Zeit ist ja genug bis zum Mutterschutz - 22 Wochen, also über 5 Monate. Das reicht sogar für Führungspositionen plus 1-2 Wochen Einarbeitung/Übergabe, und wenn nicht, hat das Unternehmen so oder so ein umfassenderes Problem.

Also wäre mein schlechtes Gewissen da erstmal nicht so groß. Wenn du dich aber wohler damit fühlst und auch kein Problem damit hast, von einer evtl Fehlgeburt berichten zu müssen, dann sag es doch direkt. Ist ja auch nicht verboten :)

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Also in eine funktionierende Einarbeitung innerhalb von 1-2 Wochen hab ich in meinem Arbeitsleben noch nicht gesehen.

Ich möchte ja auch nicht das meine Chefin jetzt sofort Ersatz einstellt der für mich arbeitet.

Ich verwalte selbst Personal, ich weiß nur ganz genau, so würde ich auch entscheiden, das Sie bei z.B. der Urlaubsplanung oder Entscheidungen die ins zweite halb Jahr gehen anders entscheiden würde, wenn sie es weiß.

Und Tatsache ist auch, dass man genehmigten Urlaub als AG nur noch schwer ändern kann. Und ich bin der Meinung das ich Sie ins offene Messer laufen lasse, wenn ich neben dran sitze und Ihr nicht sage das Ich oder sei es jemand anderes ausfällt. Dazu auch noch das man es planen und berücksichtigen kann.

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Nunja, aber wenn du das alles so klar, deutlich und nachdrücklich zumindest mir sagen kannst und eine sehr feste Meinung dazu hast (die von meiner ein wenig abweicht, aber wir arbeiten auch in verschiedenen Unternehmen mir unterschiedlichen Voraussetzungen :)) - warum sagst du es dann nicht sofort? Ist doch nicht verboten!

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Ich wollte es meinen AG erst nach der 12 ssw sagen . Vorher kann noch viel passieren. Leider war ich aufgrund meinen Symptomen gezwungen , es schon in der 10 ssw zu machen . Ich finde vor 12 Ass muss es nicht sein . Es gibt leider hohes Risiko für ein Fehlgeburt.

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Dein Partner hat schon recht, es ist nicht dein Problem.
Trotzdem: was spricht denn dagegen es jetzt schon zu sagen? Das hab ich aus deinem Beitrag jetzt nicht herauslesen können.
Das Risiko für eine FG ist ja verschwindend geringm Liegt bei ca. 1%. Viel weniger wird das bis zur 12. SSW nicht mehr.

Bearbeitet von Miami