Bewerbungsgespräch - was tun?!

Hey Mädels!
Ich durfte positiv testen und bin jz in der 6. SSW(5+0). Einen Termin habe ich erst Ende Jänner.

Ich bin derzeit arbeitslos und es hat sich eine Rechtsanwaltskanzlei bei mir gemeldet und ich habe nun morgen ein Bewerbungsgespräch.

Wie sollte ich jetzt damit umgehen? Sollte ich von meiner Schwangerschaft oder der Möglichkeit erzählen?
Ich würde mich irgendwie total schlecht fühlen, wenn ich es verschweige und dann in ein paar Monaten doch wieder entfalle.
Da bei mir auch das Risiko eines vorzeitigen Mutterschutzes besteht.

War jemand schon in dieser Situation?

Ich danke euch!

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Ok, leider wurde mein Beitrag scheinbar nicht abgesendet, also nochmal:

Ich war in fast der selben Situation wie du, allerdings habe ich mich in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis befunden, als ich mich wo anders beworben habe.
Kurz vor dem Vorstellungsgespräch durfte ich positiv testen. Ich habe lang überlegt, ob ich zum Gespräch gehe und wenn ja, was und wie ich es sagen soll.
Ich habe mich im Endeffekt dahingehend entschieden, das mit der Schwangerschaft (zu dem Zeitpunkt des Gesprächs war ich selbst erst bei 4+1) direkt und ehrlicherweise in dem Gespräch zu sagen, denn alles andere finde ich der Firma gegenüber unfair und es bringt einem selbst auch gar nichts, es zu verschweigen.
Ich habe mich also vorgestellt und bevor wir zu den theoretischen Arbeitsbedingungen über gegangen sind, gefragt, ob ich vorher kurz etwas einwerfen darf.
Ich habe gesagt, dass ich positiv getestet habe und die SS allerdings noch nicht vom Arzt bestätigt wurde. Ich habe erklärt, dass ich mich wenigstens persönlich vorstellen wollte, denn wenn ich die Chance nicht genutzt hätte, hätte ich mich sehr geärgert. Ebenfalls ist es für den potentiellen neuen AG vielleicht sogar "gut", dass man direkt am Anfang wieder ausfällt, da man so nicht in größere Projekte eingebunden ist, die dann durch Kollegen weiter geführt werden müssen. Ebenfalls eingebracht habe ich, dass, wenn sie mich nicht nehmen, ich vollstes Verständnis dafür habe und ich mich freuen würde, wenn ich mich nach dem Mutterschutz noch einmal vorstellen darf.

Ich finde es wichtig und in meinen Augen auch einfach richtig, solche Sachen direkt anzusprechen. Denn im schlimmsten Fall sagt man es nicht, man wird eingestellt und es kommt später sowieso raus. Dann hat man evtl. ein gestörtes Arbeitsverhältnis oder wird, sofern der Mutterschutz vorbei ist, wieder gekündigt. Und das bringt wirklich keiner Partei etwas.
Sicher ist es bei dir richtig blöd, dass du arbeitslos bist, aber ich würde nicht so unfair dem potentiellen AG gegenüber sein und es verschweigen. Denn es kommt eh raus.

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Sehr ehrenhaft von dir, ich bin da allerdings völlig anderer Meinung. Du standest in einem UNBEFRISTETEN Arbeitsverhältnis. Das ist doch eine völlig andere Situation. Du hattest ja gar nichts zu verlieren. Die TE ist arbeitslos. Sie muss doch irgendwie sich und ihr Kind finanzieren. Potenzielle Arbeitnehmerinnen sind NICHT verpflichtet in einem Bewerbungsgespräch ihre Schwangerschaft zu offenbaren und das ist auch absolut richtig so. Eine Schwangerschaft DARF kein Grund sein, abgelehnt zu werden, wäre es aber in vielen Fällen. Ich werde jetzt auch schwanger einen Vertrag unterschreiben. So ist das nun mal. Ich muss an meine Familie und meine Kinder denken und alles andere ist mir ehrlich gesagt, so lange man als Schwangere nicht irgendwie anders finanzielle Unterstützung erhält, herzlich egal!

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Schade, dass du nicht berichtest, wie deine Geschichte ausgegangen ist. Ob sie deine Ehrlichkeit bewährt hat und sie dich trotzdem eingestellt haben…?!

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Geh hin und tu dein bestes den Job zu bekommen.

1. Du weißt nicht wie die SS ausgehen wird.
2. Du brauchst das Geld und du wirst ja arbeiten.
3. Elterngeld wird wesentlich besser sein als ohne Job

Die Firma, falls sie dich einstellt, wird dir in der Anfangszeit eh nichts geben, was sie nicht leicht ersetzen können, während du wegfällst.

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Danke dir für die Meinung!

Das kann man leider nie wissen.
Ja klar wäre ein Job fein und ich bin nicht gegen das arbeiten. Nur leider sind Kanzleien eher kleinere Betriebe, wo sehr wohl mein Entfall schneller ins Gewicht fallen würde, als in einem Großbetrieb.

Zudem ist eben bei mir die Wahrscheinlichleit groß das ich dann in/ab der 16. SSW wieder in frühzeitigen Mutterschutz gehe, wie in meiner 1. Schwangerschaft.

Diese Punkte machen mir zu schaffen.

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Dann wäre es Pech. Aber ich würde die Chance nicht verstreichen lassen.

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Ich wär da auch nenn es egoistisch und würde erst an mich und das Baby denken.
Heißt: ich würde nichts von der ss sagen.
Sie können Ersatz einstellen, in der Zeit, in der du ausfällst.

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Ich hab 1 Tag nachdem ich positiv getestet habe auch einen Arbeitsvertrag bei einem neuen AG unterzeichnet und die SS verschwiegen.
Ich hatte 1 Jahr zuvor bereits eine FG und wollte nicht die Chance auf den neuen Job verstreichen lassen, falls mir das nochmal passieren sollte. Ich hab zwar damals nur die AG gewechselt und war nicht arbeitslos, aber gerade arbeitslos hätte es noch mehr Vorteile, wenn du noch etwas arbeiten könntest, bspw für das Elterngeld.

Und du hättest ja durchaus noch etwas Zeit, um deinen Wert zu beweisen und zu zeigen, dass du trotz Babypause diesen Job ernst nimmst und dich ins Team fügen willst.

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Ja bei mir ist es so, dass ich auch bei meiner 1. SS arbeitslos war (ich war davor in einem Arbeitsverhältnis aber leider war die Arbeitsstelle leider weg und ich wollte mir eine neue Stelle suchen, dann kam Corona dazwischen). Fast genau dieselbe Situation hatte ich dort auch. Ich war bei einem Gespräch und wusste nicht dass ich schwanger bin, bis aber der Anruf kam, war ich überfällig und natürlich wollte ich ehrlich sein und habe es direkt gesagt.
Natürlich wurde ich nicht genommen.

Genau 2 Jahre später, ist es die selbe Situation und ich bin am verzweifeln.

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Ich würde hingehen, nichts sagen und den Job annehmen, wenn ich ihn bekommen würde. Ja, ist vielleicht nicht die feine englische Art, aber du willst ja arbeiten/Geld verdienen. Ich schaue mich auch gerade schwanger nach einem neuen Job um... so ist halt der Lauf der Dinge.

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Mein Vater leitet ein kleines Unternehmen, darum sehe ich auch immer die andere Seite. Kommentare wie "Einfach machen, es geht um dich, die finden schon einen Ersatz", die man in dieser Situation oft bekommt, finde ich immer ziemlich krass. Denn auf der anderen Seite des Unternehmens sitzt auch ein Mensch, der da eine Firma leiten und planen muss, der auch gucken muss, dass ihm sein Unternehmen nicht den Bach runter geht und der vermutlich Besseres zu tun hat, als alle paar Monate jemand neues einzustellen. Genau die Art und Weise, die von vielen Leuten hier beschrieben wird - nämlich KEINE - Ehrlichkeit, ist der Grund, wieso viele Arbeitgeber grundsätzlich vorsichtig sind bei verheirateten Frauen im "gebärfähigen Alter". Und das finde ich wirklich richtig schlecht.

Meinem Vater ist genau das passiert - er hat jemanden eingestellt, die Frau war Ende 30 und sagte von sich aus, ohne Nachfrage seinerseits, dass Kinder kein Thema sind. Ein paar Wochen später hat sie dann ihre Schwangerschaft verkündet - es wäre ungeplant gewesen. Unabhängig davon, ob man die Geschichte von wegen ungeplant glaubt, hat es für meinen Vater bedeutet, dass er sich die ganze Arbeit - Stelle ausschreiben, Bewerbungen sichten, Bewerber einladen, Bewerbungsgespräche führen - direkt wieder von vorne machen konnte, obwohl er ja gerade erst damit durch war. Finde ich persönlich einfach echt unschön und es hat bei ihm auch einen negativen Beigeschmack hinterlassen. Das würde ich für mich einfach auch nicht gerne wollen, wenn ich dann nach der Elternzeit zurück zur Arbeit komme.

Ich würde von daher die Wahrheit sagen, ich bin immer für Ehrlichkeit. Hinterher werden sie es sowieso wissen und ich denke, dass sich Ehrlichkeit dann besser bezahlt macht als zu lügen und dann kommt hinterher raus, dass du im Bewerbungsgespräch bereits schwanger warst. Ich finde so tun, als wüsste man von nichts, echt nicht die feine Englische Art und würde mich persönlich damit nicht gut fühlen.

Jetzt wird es vermutlich wütende Kommentare auf mich hageln :-) aber ich wollte einfach auch mal die Sicht der anderen Seite aufzeigen.

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Ich habe auch schon mitten in der Schwangerschaft meinen Arbeitgeber gewechselt, im Bewerbungsgespräch wusste ich davon noch nicht, bei Arbeitsbeginn war ich in der 12.SSW, erzählt hatte ich es erst in der 18.SSW. Die Stelle war befristet, ich war darauf angewiesen. Natürlich wurde ich nicht übernommen, war in dem Moment nicht so wichtig. Geärgert hatte sich niemand, es war für alle in Ordnung so.

Das Argument... "muss man gleich wieder jemand Neues einarbeiten"... Lasse ich so nicht gelten. Es kann dir bei jedem Bewerber passieren, dass du in der Probezeit merkst, daß passt nicht. Oder der neue Mitarbeiter springt in der Probezeit ab, weil die Arbeit für ihn unpassend ist. Habe ich die letzten Jahre sehr oft erlebt. Von 4 neu eingestellten Kollegen ist im Durchschnitt einer geblieben. Das ist leider Alltag.

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Hey AndereSeite!

Ich verstehe deine Seite total. In meiner alten Arbeitsstelle gab es auch so einen Fall. Neue Mitarbeiterin, die ich eingeschult habe und letztlich war sie vl 1-2 Monate da und dann im Krankenstand. Es war halt viel Arbeit für die Katz.

Eben weil es ein kleines Unternehmen ist, finde ich die Sache kritisch. Ich weiß, was für eine Arbeit dahinter steckt.
Nur war ich in dieser Situation schon einmal und wurde natürlich nicht aufgenommen.
Es ist halt irgendwie unschön, jetzt schon zu wissen, dass man nach der 2. Babyzeit wieder erst Arbeit suchen muss. Eine sichere Stelle zuvor wäre mir lieber gewesen.
Leider kommt im Leben nicht alles wie gewünscht.

Ich werde morgen intuitiv das Bewerbungsgespräch führen und zu 95% von der Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft berichten, da mich das sonst innerlich aufregen wird.

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Bin auch ein super ehrlicher Mensch und musste über die Jahre ein dickeres Fell mir zulegen.

Wenn du den Job brauchst, dann bewerbe dich und sag nichts. Denk an dich und dein Kind. Ich habe 6 Sternchen. Wenn ich jedesmal was gesagt hätte, wäre ich wohl seit Jahren arbeitslos und wegen der langen Pause wäre es noch schwieriger geworden, was zu finden.

Du weisst 0 wie deine Schwangerschaft ausgeht, wenngleich ich dir alle Daumen halte.

Die Chance auf einen Job wenn ich arbeitslos wäre, würde ich heute nicht mehr verstreichen lassen. Heute denke ich auch, es ist in diesem Fall Ehrlichkeit am falschen Fleck. Du würdest es gegen dich richten.

So hättest du einen sicheren Start nach der Pause und für 1 oder 2 Jahre finden sie bestimmt Ersatz. Ausserdem wärst du ja auch jetzt erstmal noch über ein halbes Jahr da, wo sie von dir profitieren würden...

Alles Gute!

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Hey danke dir für die Antwort!

Dieses Fell muss ich mir wahrscheinlich erst zulegen bzw erlernen auch mal egoistisch zu sein.

Ich hoffe natürlich dass meine SS gut verläuft und versuche nicht negativ zu denken.

Ja wenn alles gut läuft schon, dann würde ich natürlich bis zum Mutterschutz arbeiten. Aber falls es so wird wie in der 1. SS (Komplikationen, frühz Mutterschutz so ab 16. Woche), dann wäre die Dauer wahrscheinlich kürzer.

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Nichts sagen.
Ich hatte auch mal so ein Bewerbungsgespräch. Da es für mich nicht zwingend erforderlich war vor dem Mutterschutz nochmal zu arbeiten habe ich es gesagt und es schien selbstverständlich zu sein, dass ich nicht genommen werde - habe den Job auch nicht bekommen
Obwohl es der öffentliche Dienst war.

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Hey teatime!

Ja war bei mir bereits auch so, da habe ich die SS im nach hinein bei einem Anruf verkündet, da ich eigentlich aufgenommen wäre. Natürlich wurde ich es dann nicht.

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Ich würde definitiv nichts von der Schwangerschaft sagen. Gerade, da du auch noch nicht beim Frauenarzt warst.

Natürlich ist es erstmal blöd, aber solltest du ein BV bekommen, wird deinem Arbeitgeber ja dein Gehalt erstattet. Und evtl kannst du deine Vertretung auch noch etwas einlernen.

Ich wünsche dir alles Gute und eine unkomplizierte Schwangerschaft 🍀