Berufliche Neuorientierung oder zurück zum vorherigen Arbeitgeber nach Elternzeit?

Hallo,

mich würde mal interessieren ob ihr nach eurer Elternzeit wieder zurück zu eurem Arbeitgeber seid oder euch vielleicht sogar beruflich neu orientiert habt?

Welchen Beruf habt ihr und seid ihr glücklich mit der Entscheidung?

Freu mich auf eure Antworten 😊

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Ich bin Beamtin und nach der Elternzeit zurück zu meinem Dienstherrn. Die vorherige Verwendung war aber nicht mehr realisierbar (zu unplanbar, keine geregelten Dienstzeiten), so dass ich mich intern umorientiert habe. Und seitdem noch drei Mal. Ich habe halt den Vorteil, dass mein Dienstherr eine Vielzahl von unterschiedlichen Verwendungen hat, und ich ohne etwas zu riskieren einige davon ausprobieren konnte.

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Ich bin zunächst zurück, war aber schon auf der Suche nach etwas Neuem, weil ich vor der Elternzeit schon nicht mehr zurfrieden war.
Da man aber nie weiß wie es läuft mit Kindern und Arbeit und wir außerdem zu ca. dem Zeitpunkt unseren Baukredit beantragten, war das der sichere Hafen.

6 Monate nach dem Wiedereinstieg fing ich woanders an und es war definitiv die richtige Entscheidung. Erheblich mehr Gehalt, deutlich kürzerer Arbeitsweg und drei Tage Home Office statt verpflichtend ins Büro zu fahren. Zudem keine Kernarbeitszeit mehr.

Andere Branche, ähnliche Aufgaben wie zuvor, aber noch zusätzliche neue, mit denen ich vorher nur am Rande zu tun hatte. Insofern war letzteres für mich ein bisschen der Sprung ins kalte Wasser, weil ich im Vorstellungsgespräch zwar nicht gelogen, aber meine Kenntnisse geringfügig geschönt habe.
Bevor gemeckert wird: die theoretischen Kenntnisse hatte ich, aber in der Praxis fiel bis dahin nicht viel in dem Bereich an. Mittlerweile habe ich mich ganz gut eingearbeitet.

Für mich war es das Motto: "Wer nicht wagt, der nicht gewinnt". Weiter geht es immer irgendwie im Leben und nur aus Angst vor Neuem bei Altem und schlechten Bedingungen verharren (war im vorherigen Unternehmen 7 Jahre), wollte ich nicht. Ich bin noch in der Probezeit, aber bisher sieht es ganz gut aus.

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Ach, ich glaub alle "verschönern" ihren Lebenslauf ein bisschen 😉

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„weil ich im Vorstellungsgespräch zwar nicht gelogen, aber meine Kenntnisse geringfügig geschönt habe.
Bevor gemeckert wird: die theoretischen Kenntnisse hatte ich, aber in der Praxis fiel bis dahin nicht viel in dem Bereich an."

Aber genau darum geht’s in einem Vorstellungsgespräch. Du verkaufst deine Erfahrungen, Kompetenzen und - hier kommt‘s - dein Potenzial. Glaub mir, da tragen viele Herren noch viel dicker auf. Wichtig ist, dass man die Leute überzeugt und die Arbeit dann nach einer Einarbeitungsphase erfolgreich ausführen kann. Dass man authentisch ist und das Entwicklungspotenzial, was man versprochen hat, darlegt.

LG

Bearbeitet von glamcat
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Ich kehre nach 10 Monaten im April mit erstmal 8-10 Stunden die Woche zurück.

Ich finde es klasse, dass ich mit so wenig Stunden wieder anfangen kann.

Neuorientierung steht nicht an, da ich mit viel Herz in meinem Bereich und meiner Branche arbeite. Aber ggf steht irgendwann mal ein neuer AG an - je nachdem was mir die doch sehr aktiven HeadHunter so bieten in nächster Zeit.

Vor Herbst kann ich eh nicht wirklich mehr Stunden arbeiten, daher lohnt es sich nicht sich nach einem Wechsel des AGs umzuschauen.

Bei solchen Fragen finde ich sollte die TE doch auch das Anliegen der Frage verraten ;)

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Ich bin mir einfach noch unsicher ob ich nach meiner Elternzeit in den Betrieb zurück soll. Ich könnte dort auch Teilzeit arbeiten, das wäre natürlich super. Ich habe dort schon meine Ausbildung gemacht und anschließend nur in diesem Betrieb gearbeitet. Ich habe aber irgendwie den Wunsch mich beruflich zu verändern, gleichzeitig habe ich aber auch Bedenken dass ich es dann bereue wenn mir die neue Stelle nicht gefällt.

Ich würde wahrscheinlich dann direkt als Quereinsteigerin in eine andere Branche gehen und bin mir deswegen einfach noch unsicher ob das sinnvoll ist. 🙃

Deswegen wollte ich gerne ein paar Erfahrungsberichte hören.

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Bin gerade aktiv am suchen für einen neuen AG.
Bin Krankenschwester und unser Haus ist leider absolut nicht familienfreundlich.
Es gibt keine Abweichungen zum normalen Dienst, so sind aber meine Kinder nicht betreut und ich kann gar nicht zur Arbeit.
Das war jetzt das i Tüpfelchen und somit bin ich in wenigen Monaten dann da leider weg 🤷‍♀️
Beruflich neu orientieren werde ich mich aber nicht. Ich suche lediglich nur nach einem AG, wo ich mit Kindern noch Dienste machen kann.

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Ich stand zweimal vor dieser Überlegung. Mein alter AG war leider die einzige Option für mich, obwohl dieser mich sogar beim 2. Mal loswerden wollte. Ich blieb aber formell erstmal weiter in Form von Teilzeit in Elternzeit aufgrund des Kündigungsschutzes. Ein Teilzeit-Einstieg bei anderem AG war leider nicht möglich. Wenn ich ohne Einbußen etwas Neues gefunden hätte, wäre ich sofort gewechselt.

Eine Freundin von mir kehrte nicht zurück , sondern probiert nun mit dem Nähen von Kinderkleidung ein Business aufzubauen. Finanziell sicher nicht vergleichbar.

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Nach dem ersten Kind wollte ich in Teilzeit zurück, zur AWO, da hat man mir gesagt, dass es meinen bisherigen Job nicht in Teilzeit gibt und mir angeboten Di-Fr. Von 18.00-20.00Uhr und Sa von 10.00-14.00Uhr zu arbeiten.
Super Zeiten, mit einem Mann auf Montage.
Also habe ich mir einen neuen Arbeitgeber gesucht, zu dem bin ich auch nach Kind 2 zurück.
Finanziell gab es 500 Euro brutto weniger beim zweiten Arbeitgeber, aber Gleitzeit und fußläufig zum Kindergarten und 5 Autominuten nach Hause.
Anstatt täglich eine Stecke 45Minuten Autofahrt.

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Ich wollte nach dem ersten EZ-Jahr TZ in EZ zurück zu meinem alten AG. Bin Architektin und hatte vor der EZ Projektverantwortung. Das Gespräch zum Wiedereinstieg war dann etwas ernüchternd, auf meine Frage welche Projekt ich übernehmen soll kam nur Gestammel und „wir finden schon was für dich“. Ich hatte vorher klar kommuniziert, dass ich in 30 Std. trotzdem Projektleitung machen kann und will. Das war für mich total enttäuschend und ich bin mit Kusshand ganz kurzfristig zu einem Mitbewerber gewechselt. Mein alter AG war ziemlich überrascht und auch verärgert. Pech gehabt, ich lasse mich nicht aufs Abstellgleis schieben.
Bin total happy mit der Entscheidung. Mein neuer AG hat mich sogar mit EZ eingestellt. Ich habe also einen Vollzeitvertrag und eine TZ in EZ-Genehmigung gleichzeitig unterschrieben.

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Das hört sich ja super an, dann war es wirklich eine positive Entscheidung für dich :)

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Auf jeden Fall. Diese Unsicherheit vor einem Arbeitgeberwechsel, die Sorge, dass die neue Stelle doch nicht passt - das hat man ja immer. Egal ob man Kinder hat, egal ob man am Ende der EZ ist. Das ist ganz normal. Aber den Absprung, den muss man halt einmal schaffen um sich weiter zu entwickeln. Do it!

Das ist übrigens auch immer eine Chance zu verhandeln. Ich verdiene jetzt z.b. in 30 Std. genauso viel wie bei meinem alten AG in Vollzeit.

Bearbeitet von ourhope123
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Ich bin zurück ins alte Büro, obwohl ich mich neu orientieren wollte. Aber das liegt daran, dass unser Sohn so oft krank war und ich deshalb keine neue Stelle antreten wollte. Jetzt scheint er stabiler zu sein, doch ich mag unser Team und möchte während der hoffentlich demnächst wieder eintretenden Schwangerschaft nicht den Stress mit einem neuen Job haben.

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Hi,
ich bin 2 x nach Elternzeit zurück zum alten Arbeitgeber. Obwohl ich gefragt wurde, ob ich mich nicht woanders beworben hätte.

Wo ich wohne gibt es kaum Arbeitgeber. Da rechnete ich mich glücklich mit 19 km Fahrtweg und den Kollegen, denn am Gehalt lag es nicht, daß ich dort hin zurück wollte.

Nach Elternzeit 1, bekam ich die Buchhaltung, die ca. 3 Std. pro Woche erfordert, ich kam aber 19 Std.....das wurden lange Stunden, da die Kollegen mir keine Arbeit abgeben durften.

Nach Elternzeit 2, wurde ich in den Versand versetzt, und sollte 40 Stunden in 26 erledigen................

Rausekeln war ihr Motto, leider war die Arbeitgeber Zahl im Umkreis nicht gestiegen.................aber sie ekelten mich dann 3 Jahre später raus, nach 23 Arbeitsjahren.

Seit 8 Jahren, war ich 7 x befristet, und auch jetzt, die 3. Elternzeitvertretung.

Wenn Du an jeder Hand, 3 potenzielle Arbeitgeber hast, Du jedes Kindkrank mit Mann und Großeltern auffangen kannst, dann bewerb Dich doch, wenn Du Dich nicht mehr, an deinem alten Arbeitsplatz siehst.

Alles Gute