Kündigen für Anfänger

Hallo zusammen,
nach langer Suche habe ich endlich einen Job gefunden, bei dem es von beiden Seiten super passt und das ist bei mir wirklich schwierig gewesen, entweder hat das Gehalt nicht gepasst, Arbeitszeiten oder der AG sucht die eierlegende Wollmilchsau und möchte am liebsten so wenig wie möglich zahlen.

Lange Rede, kurzer Sinn, In der Firma in der ich momentan noch tätig bin, arbeite ich seit 11 Jahren in der gleichen Abteilung mit dem gleichen Kollegen zusammen.
Vor zwei Wochen sagte der Kollege/Teamleiter zu mir, das es sich das "Licht ausknipst" falls ich auf die Idee käme irgendwann mal zu kündigen #gruebel.

Ich finde diese Aussage unmöglich und eine Frechheit, einfach die Schuld auf andere abzuwälzen nur weil man selbst zu bequem ist und sich gottergeben in sein Schicksal fügt, dabei ist er selbst die ganze Zeit am meckern wie scheiße die Arbeit doch ist, bekommt jedoch seinen Hintern nicht hoch.
Mit solchen Sprüchen erreicht man deshalb bei mir nur das Gegenteil, denn ich bin niemand der sich mit sowas erpressen oder unter Druck setzen lässt.

Donnerstag möchte ich meine Kündigung abgeben und habe jetzt trotzdem ein wenig Bammel vor der Reaktion.
Zuerst würde ich in der Personalabteilung meine Kündigung bestätigen lassen und dann den Abteilungsleiter informieren (leider kommt er immer erst spät ins Büro) und dann erst meinen Kollegen/Teamleiter in Kenntnis setzen.

Ich male mir schon die allerschlimmsten Szenarien aus,
Ich habe keine Lust mich zu rechtfertigen, mir Vorhaltungen anzuhören oder mich den ganzen Tag bequatschen zu lassen die Kündigung zurückzuziehen, ich habe ja schließlich meine Gründe weshalb ich kündige.

Vermutlich ist es in Wirklichkeit weniger schlimm wie ich jetzt glaube, aber ich mache mir echt Gedanken was ich tun soll, wenn es ausartet.....

Danke fürs Lesen und hilfreiche Tipps #klee

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Ich habe meine Kündigung Ende Dezember der Verwaltungschefin vorgelegt, in doppelter Ausführung. Darauf habe ich mir den Empfang bestätigen lassen. Meine direkte Vorgesetzte war informiert, sie hatte mir auch schon bei der Stellen Suche beigestanden.
Bammel hatte ich auch davor. In der Mittagspause habe ich dann die Kollegen offiziell informiert (manche wussten vorher inoffiziell schon was).
Manche finden es schade, dass ich gehe, manche nehmen es nur zur Kenntnis, manche freuen sich schon sehr auf die Nachfolger (eine andere Kollegin hat vor mir gekündigt), die noch nicht in Aussicht sind...

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Danke für deine Antwort.

Vermutlich mache ich mir mehr Gedanken als es wert ist.
Ich habe ja schon lange gemerkt das der Kollege viel redet, wenn der Tag lang ist und je mehr Stress er hat umso mehr dummes Zeug redet er.

Ich glaube auch nicht, das meine Kündigung sonst wen groß berührt, da in diesem Betrieb die Flukuation sehr hoch ist, und es viele neue Kollegen gibt, die mich gar nicht kennen.
So ist es eigentlich nur logisch das ich auch irgendwann kündige.

Bearbeitet von minnie73
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Meine Kollegin hat auch vor kurzem gekündigt. Ihr wurde dann gesagt sie soll reden unter welchen Bedingungen sie weiterarbeiten würde. Im Grunde hat man ihr nichts davon gegeben, sie hat dann nochmal an den Vorstand geschrieben, dass sie die Kündigung nicht zurückziehen wird und einen Auflösungsvertrag haben will um früher raus zu kommen. Danach hat sie eigentlich von allen Vorgesetzten auf den Deckel bekommen, sie sei an allem Schuld und sie ist ohnehin schuld, dass nur gequatscht anstatt gearbeitet wird. Sie jetzt krank geschrieben und ich denke sie kommt nicht mehr wieder.
Die Kollegen haben es alle verstanden.

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"Zuerst würde ich in der Personalabteilung meine Kündigung bestätigen lassen und dann den Abteilungsleiter informieren (leider kommt er immer erst spät ins Büro) und dann erst meinen Kollegen/Teamleiter in Kenntnis setzen."

Würde ich andersherum machen. Erst deinen Teamleiter, dann Personalabteilung und anschließend (wenn sie dann nicht schon Bescheid wissen), den AL und die Kollegen.
Wenn du es andersherum machst, weiß dein Chef vermutlich Bescheid, bevor du es ihm sagen konntest, denn intern verbreiten sich solche News sehr schnell.

Ich habe im September letzten Jahres gekündigt. Ich habe meinen Chef am Wochenende eine Mail geschickt, dass ich gerne ein Personalgespräch mit ihm hätte. Das hat er mir bestätigt und wir haben uns am Montag zusammengesetzt. Im Gespräch habe ich ihm die Kündigung überreicht (bei uns waren so die Zuständigkeiten) und wir haben kurz darüber gesprochen. Gerechtfertigt habe ich mich nicht. Ich habe nur gesagt, dass ich etwas neues habe.
So herum finde ich es besser, wenn ihr euch gut versteht und du kein Spießrutenlaufen bis zur Kündigungsfrist erleben willst.

Nach dem Gespräch habe ich offiziell meine direkten Kollegen informiert (eine wusste es schon). Ein paar Tage später kam die übliche offizielle Mail von oben an alle Kollegen mit der Personalveränderungen angekündigt werden. Gearbeitet habe ich bis zum Schluss ganz normal und anschließend Urlaub abgefeiert.
Ich habe es aber auch schon anders erlebt. Mein Chef davor in einem anderen Unternehmen hat am Tag nach meiner Kündigung unterhalb der Gürtellinie nachgetreten, sodass ich daraufhin außerordentlich gekündigt und noch am gleichen Tag meine Sachen gepackt habe. Der war aber auch ein ganz übler Choleriker.

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Danke für deine Antwort.

Das Verhältnis zum Abteilungsleiter ist nicht sehr gut, er ist ein unterkühlter, wortkarger Typ aus dem hohen Norden. Vielleicht hat er auch nur mit mir als Frau ein Problem, in der Abteilung sind bis auf mich nur Männer.

Wenn ich zuerst zur Personalabteilung gehe, glaube ich kaum das es jemand erfahren wird, die haben schließlich Schweigepflicht.
Sonst weiß es im Unternehmen niemand, ich habe niemanden mit dem ich Geheimnisse austausche.
Ich möchte es auch einfach hinter mir haben.

Sollte es blöd werden morgen, sitze ich Freitag beim Arzt, dem kann ich einiges erzählen, was man sich als Frau einer eher männerlastigen Branche und Abteilung so anhören darf…

Aber gehen wir mal nicht gleich vom schlechtesten aus, schön wäre es wenn ich früher aus dem Vertrag dürfte.

Leider habe ich auch schon übles erlebt, gerade nach Ende meiner Lehrzeit ging die Kündigung damals auch nicht mustergültig ab.

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Wenn man sich vor Augen führt, dass es nur ein Job und keine Familie ist, fällt es meist leichter zu kündigen.

Bei uns gab es letztes Jahr einige die Gekündigt haben und dann doch geblieben sind (einer sogar zweimal). Alle haben es bereut und der es zweimal gemacht hat fällt wegen Burnout schon mehrere Monate aus..war also eine dumme Idee zu bleiben.

Ich werde auch diesen Monat noch kündigen. Muss das ganze auf Grund der Entfernung per Mail machen. Da es für mich einfach nur ein Job ist und ich den durchaus problemlos wechseln kann, wenn die Bedingungen nicht mehr passen, fällt mir das nicht sonderlich schwer.

Lass andere Leute also einfach reden (wird sowieso gemacht, egal wie gut oder beliebt du warst), bleibe nüchtern und zieh dein Ding durch.

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Schicke bitte gleichzeitig auch einen Brief ab, der vor Monatsende ankommt. Eine Kündigung muss nämlich immer schriftlich per Brief erfolgen.
Muss nicht sein, aber manche Arbeitgeber stellen sich sonst quer wenn die Form nicht eingehalten ist.

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Die Kündigung muss schriftlich auf dem Papier erfolgen, muss aber nicht per Post verschickt werden. Zweifach ausdrucken und auf dem einen Schreiben den Empfang bestätigen lassen und selbst behalten, reicht aus.

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Ich verstehe den Sinn Deiner Frage nicht!

Man kündigt doch, weil man entweder etwas Anders machen will, man umzieht, man nicht mit den Aufgaben zufrieden ist etc...

Rechenschaft muss man niemandem dafür ablegen.

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Danke für deine Antwort.
Natürlich ist man niemandem Rechenschaft schuldig.

Aber das Thema hat sich auch mittleweile erledigt.