ALG 1 in der Elternzeit

Liebe Community,

mein Freund und ich haben ein 1,5 Jähriges Kind. Im September war die Eingewöhnung. Den Großteil der Elternzeit hat mein Freund genommen, das hat gut geklappt - er hat da große Lust drauf & ist über sein Studium & die Arbeit quasi Experte für Kinder. Zum Stillen hat er unser Kind zu mir auf Arbeit gebracht, ich hab abgepumpt - war keine leichte Zeit, manchmal wirklich hart, aber wir sind aus verschiedenen Gründen froh, dass wir das so gemacht haben. Ich kann aber nach dem Jahr auch seehr gut verstehen, warum meist die Frau zu Hause bleibt. Das erleichtert schon einiges & der Alltag mit Baby kann immer noch anstrengend genug sein....

Was mich nun allerdings wirklich umhaut, seitdem wir beide seit September wieder 34 Stunden arbeiten sind die vielen Krankheiten, die wir seit der Eingewöhnung ständig anschleppen. Entweder ist unser Kind krank, ich, oder mein Mann - oder was auch häufiger vorkam - wir alle drei.

De facto kann ich die Anforderungen an meinen Arbeitsplatz seit den letzten 6 Monaten nicht gut erfüllen. Ich bin in leitender Position,quasi alleinverantwortlich für das Marketing (wir sind ein kleiner Betrieb) & es ist jetzt auch noch bei der wirtschaftlichen Lage äußerst ungünstig, da kein Gas geben zu können. Gleichzeitig machen mir die häufigen Krankheiten meines Kindes auch Sorge. Er hatte schon mehrmals eine Antibiose & bei der letzten gab es dann auch nicht mal das Antibiotikum der Wahl, wegen Lieferengpässen. Das hat mich richtig aus der Bahn geworfen. Ab Mitte Februar bekomme ich jemanden zur Unterstützung und zur Stellvertretung, ich möchte dem aber natürlich auch nicht zumuten meine vielen Ausfälle auszubaden & gleichzeitig will ich jede weitere Antibiose tunlichst vermeiden - das Kind hat daher natürlich Priorität.

Ich bin ehrlich gesagt daher am Überlegen doch nochmal Elternzeit für ein halbes Jahr bis ein Jahr zu beantragen, um mich besser um unser Kind kümmern zu können - ihn kürzer in der Krippe lassen können usw.... Habt ihr Erfahrungen mit ALG 1 in der Elternzeit - unser Anspruch auf Elterngeld ist ja schon aufgebraucht.

Ich könnte mir vorstellen, in der Elternzeit ein paar Stunden im Monat bei meinem aktuellen Arbeitgeber weiter zu arbeiten, so dass ich bis zu den 165 Euro aufstocken kann. Für meinen Arbeitgeber wäre dies natürlich finanziell günstig & ich finde unser Unternehmen auch äußerst unterstützenswert. Verbleibende Zeit könnte ich für dringend notwendige Weiterbildungen nutzen. Mein Arbeitgeber könnte so jemanden einstellen, der zuverlässig da ist & vlt auch nochmal neuen Wind reinbringt. Im Zweifelsfall könnte ich vlt auch die Elternzeit auf ein Jahr verlängern & nochmal zeitweilig woanders arbeiten - muss ja dann kein Marketing sein, gerade wird ja überall gesucht.

Ich bin gerade etwas ratlos bezüglich der Optionen - vlt. sollte ich auch einfach erstmal durchhalten bis der Winter vorbei ist & hoffen dass die Infekte weniger werden ( vor allem die, die mit Antibiotika behandelt werden müssen).Oder vielleicht reicht es auch einfach unser Betreuungsnetzwerk erweitern (die Großeltern sind leider nur bedingt einspannbar aller paar Wochen). Ich hab auch schon drüber nachgedacht komplett umzusatteln auf einen anderen Job, aber ich bin zufrieden mit dem Job & denke auch normalerweise gute Arbeit abzuliefern. Das hab ich in den letzten Jahren dort zeigen können. Aber irgendwie jetzt gerade ist der Druck sehr hoch, so dass ich denke es wäre besser fürs Team, wenn ich meinen Posten erstmal ruhen lassen anstatt nur so halb auszufüllen.

Entschuldigt den langen Text...habt ihr vlt schon ähnliches erlebt? Und wisst ihr ob das mit dem ALG 1 eine Option sein könnte? Oder habt ihr noch Ideen für andere Optionen?

vielen Dank für eure Hilfe

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Du hast keinen Anspruch auf ALG I, weil du nicht arbeitslos bist. Ganz simpel.

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Hallo,

ALG 1 bekommst du nur, wenn du dich dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stellst. Meine Idee wäre, dass dein Arbeitgeber vielleicht dir schriftlich bestätigt, dass sie dich aufgrund der Auftragslage zur Zeit nur für 5 Std./Wo. o.ä. beschäftigen können und du sobald wie möglich wieder hoch gestuft wirst. Ich weiß aber nicht ob das durchgeht und rechtens wäre.

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Das wäre dann Sozialversicherungsbetrug.

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Wäre halt blöd, wenn dafür jemand anderes eingestellt wird.

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Wenn Du selber kündigst, wirst Du erstmal für 3 Monate für ALG1 gesperrt und ausserdem hast Du eh keinen Anspruch, weil Du dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehst.

Im Übrigen finde ich die Idee auch - entschuldige - dämlich. Du willst einen Job aufgeben, in dem Du gut bist, der Dir Spass macht, weil Du momentan nicht so durchstarten kannst, wie Du es erwartest? Aus Rücksicht auf den Arbeitgeber? Der Druck von dem Du sprichst, ist der völlig normale Spagat zwischen Familie und Beruf. Das permanente Gefühl, dass eins von beiden zu kurz kommt. Dieser Druck bleibt, aber man kann lernen damit umzugehen. Knallhart zu priorisieren. Die nicht so wichtigen Arbeiten liegen zu lassen oder zu delegieren. Anzuerkennen, dass Kinder auch mit Tiefkühlkost und ungebügelten Klamotten glücklich werden. Ja, Krankheitsphasen sind besonders ätzend, aber die gehen vorbei (bzw. reduzieren sich auf ein erträgliches Maß).
Kennst Du die Serie 'Working Mums' auf Netflix? Kann ich wirklich empfehlen.

Grüsse
BiDi

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Bitte nicht den Job aufgeben um irgendetwas unqualifizieres zu machen. Wäre wirklich schade um die Anstrengungen, die du vermutlich die letzten Jahre dafür auf dich genommen hast.

Wenn du dein Kind jetzt aus der Kita nimmst, hilft das zwar deinem Arbeitgeber, aber nicht euch. Das Problem verschiebt sich nur weiter nach hinten, denn darum dass dein Kind sich bei anderen ansteckt werdet ihr nicht drum herum kommen. Das ist leider bei vielen Kindern normal. Die Kinder müssen ihr Immunsystem erst aufbauen. Wenn nicht jetzt, dann habt ihr später das gleiche Problem.

Unsere beiden plus wir Eltern sind seit der Kita auch fast permanent krank. Seit März '22 arbeite ich zudem wieder VZ und habe einen neuen, besser bezahlten Job angenommen - Probezeit. Das ist anstrengend, ja. Aber besser als den Kopf in den Sand zu stecken.
Dein Mann studiert noch? Ist doch prima! Dann ist er in der Zeiteinteilung viel freier als du. Zudem hast du jemanden im Job zur Unterstützung. Nimm die Hilfe an und organisiert auch euer Privatleben so, dass jeder seine Aufgaben übernimmt. Holt euch Unterstützung im Haushalt, wenn dich die Unordnung stört oder lass auch mal fünfe gerade sein. Ein Saugroboter, Trockner und auf Bügeln verzichten sind unsere persönlichen Helferlein im Haushalt.

Bearbeitet von Inaktiv
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Du kannst das Problem höchstens verschieben durch die nächste Elternzeit. Dein Kind muss sich ein Immunsystem aufbauen. Das geht einfach nur, indem es krank wird und gegen die Erreger kämpft. Das erste halbe bis ganze Jahr in der Fremdbetreuung ist das Kind mehr krank als betreut….
Halte durch!

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Auf ALG 1 wirst du keine Anspruch haben, wie hier schon vermerkt wurde, insbesondere wenn du zu deinem AG zurück willst, was eine EZ ja impliziert. Du solltest auch zurückgehen, wenn dir der Job gefällt, meiner Meinung nach.


Habt ihr mal überlegt ob du EZ nimmst und in Teilzeit arbeitest, dein AG könnte vielleicht für 1 Jahr eine Art JobSharing ausschreiben. Das ist natürlich für den AG aufwendiger als der Status Quo, aber der funktioniert ja anscheinend für dich nicht.