Pause mit Kollegen

Hallo,
ich habe meinen Arbeitgeber gewechselt.
Mein Sachgebiet dort hält gemeinschaftlich die Pausen ab. Frühstück, Mittag und am Nachmittag noch kurz eine Tasse Kaffee. Alle zusammen in einem Büro. Das ist so überhaupt nicht mein Ding.
Ich habe kurz, nett und knapp erklärt, dass ich während der Pause ein bisschen Frischluft brauche. Die Frage kommt aber täglich erneut.
Die kurze KP am Nachmittag, bin ich dabei....aber naja...
Viel Drama, viel Genöle.
Wegen der kurzen Dienstwege und falls mal was ist, Handynummer rausgegeben und schwups...xyz hat mich der Gruppe hinzugefügt.
In 14 Tagen geht es zum Bowling, Nach Feierabend wird an Karneval gemütlich gesessen und dies bitte gerne mit Kostüm.
Ich schätze eine gute Zusammenarbeit, springe gerne ein und habe auch ein offenes Ohr aber ich will dort arbeiten und keinen neuen Freundeskreis aufbauen.
Jetzt habe ich Frühstück, Mittag und Bowling abgesagt. Karneval lasse ich im Sande verlaufen.
Ich hätte soooo gerne eine Lösung um alles auf einem kollegialen, netten Weg zu bringen ohne ständig eine Erklärung zu brauchen.
Btw ich arbeite im ÖD. In der letzten Behörde 16 Jahre. Da lief es anders. Immer nett, freundlich aber ungezwungen und es war für mich so völlig ok.Man ging zusammen mal in die Pause oder hat was bestellt und wenn nicht, dann nicht.
Wer hat von euch vielleicht eine nette Lösung im Rollcontainer?
Verläuft es sich wohl wenn ich oft genug einfach nicht dabei bin?

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Vielleicht passt Du da einfach nicht hin?

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Fachlich scheinbar schon. Das Aufgabengebiet u.s.w. passt. Ich habe Freude an meiner Tätigkeit.
Ich fände es auch schräg, wenn ein Passen auf eine Stelle im ÖD in einem Zusammenhang mit der Pausen- und Freizeitgestalltung steht.

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Ich denke, das regelt sich von selber.
Wenn du z.B. in der Mittagspause deinen Spaziergang machst, dann ist das innerhalb kürzester Zeit auch so zur Gewohnheit für die anderen geworden.
Und wenn du die Abend-Veranstaltungen absagst, oder dort einfach nicht erscheinst, dann sagst du, dass du keine Zeit hattest.

Lass es von Anfang an so laufen, dass du nicht immer und überall dabei bist, dann kommen später keine Fragen, warum du dieses Mal nicht dabei bist.

Kann solch Kollegen-Freizeitaktivitäten auch nicht leiden. Ich habe meinen Freundeskreis, zu dem auch die ein oder andere Kollegin gehören, aber ständig mit der ganzen Meute was unternehmen... nö, wäre auch nicht mein Ding.

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So ist die Hoffnung.
Auch im "Alten Amt" haben sich in den Jahren Freundschaften entwickelt.Aber nicht so und nicht so krampfig.
Meine Idee war in der Tat, so wie du geschrieben hast. Es von Beginn so zu halten und die Nachfrage stellt sich ein. Noch 3x gemeinschaftliches Käsebrot absagen und dann ist das so. Danke Dir!

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Exakt die gleiche Situation im ÖD auch bei mir 😅 ich teile ebenfalls deine Sichtweise. Ich bin dort um zu arbeiten und nicht um Freunde zu finden. Das man nett und freundlich miteinander umgeht ist selbstverständlich, aber ich habe Vorallem in der Frühstückspause gern meine Ruhe und lese online Zeitung oder beantworte private Mails oder erledige private Telefonate.
Dazu kommt, dass ich auch schlicht und ergreifend keine Lust darauf habe in „Runde“ zu sitzen. Mich interessiert weder was da gesprochen wird, noch bin ich interessiert daran groß privates Preis zu geben. Fühle mich in diesem Bürotratsch einfach nicht wohl.
Ein Vorgesetzter hatte mich mal dezent darauf hingewiesen dass er es gern sehen würde dass ich meine Pausen mit meinem Sachgebiet verbringe. Hab ihm direkt gesagt das ich selbst entscheide wie ich meine Pause verbringe und diese zur Erholung dient und nicht um mich von dem Getratsche oder dem „ach weißt schon wer gestorben ist“ gequatschte Stressen zu lassen. Hab freundlich mehrfach abgelehnt und teilweise auch mehrfach gesagt, dass ich in meiner Pause gern Ruhe hätte und ich diese auch nutze um Dinge zu erledigen und gut war.

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Ich kann verstehen, dass du nicht jede Pause mit den Kollegen zusammen sitzen willst, aber gleich partout jedes "Team building" abzulehnen, würde bei uns nicht lange geduldet werden. Klar deine Freizeit, aber wenn sich hier jemand vor allem ausklingt, dann passt er nicht ins Team und ist vor Ende der probezeit weg.

Ich würde zumindest bowling oder Karneval mitmachen, wenn du dort gerne arbeitest.

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Gekündigt wegen Karneval #rofl.
Das ist nicht im Ansatz meine Befürchtung. Aber Danke für den Hinweis.
Viele Grüße!

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Also diese Befürchtung würde bei mir im ÖD auch ganz hinten anstehen, das doch eher was fürs start up.

Und im Ernst, bei Bowling und Karneval geht es um Freizeit, da hat der AG kleinen Einfluss drauf. Zum "Team-Tag" einmal im Jahr und von mir aus zur Weihnachtsfeier, aber das wars.


Meine Frage an die TE, sind das tatsächlich alles DV korrekte Pausen? Habt ihr Arbeitszeiterfassung und loggt euch dafür aus oder ist das auch so eine graue Geschichte, dass man das quasi in der Arbeitszeit macht?


So oder so, würde mir für die nächste Zukunft immer so legen, dass du in den Pausen nicht kannst und es verläuft sich im Sand.

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Noch bevor ich den Satz dazu gelesen hatte, dachte ich mir: das kann nur der ÖD sein 😁
Entspricht so ziemlich jedem Klischees über Beamte und ich war ja auch selbst mal drei Monate im Finanzamt. Da lief es genauso. Wenig Arbeit, viel Socialising. Das klingelnde Telefon wird während der Kaffeepause ignoriert, obwohl man natürlich nicht ausgestempelt hat.

Zurück zum Thema gemeinsame Events: ich würde an einem Teil teilnehmen, aber nicht an allen. Einmal am Tag mit den Kollegen zusammensitzen ist schon wichtig für den kollegialen Austausch. Wer nie dabei ist, wird schnell zum Außenseiter.

Das würde ich denke ich, gerade heraus sagen. Aber unter uns gesprochen: ich denke, diese Behörde ist nichts für dich. Der ÖD hat bei vielen Leuten einen schlechten Ruf und genau so etwas ist der Grund dafür. Genau das ist auch einer der wesentlichen Gründen, warum ich die Stelle im ÖD, für die ich schon die Zusage hatte, nicht angetreten bin und doch lieber in der Privatwirtschaft blieb.
Wenn es in deiner vorherigen Stelle anders war, gibt es ja noch Hoffnung und es ist nicht überall so. An deiner Stelle würde ich mich nach einer anderen Stelle umsehen, wenn du so auf Dauer nicht arbeiten willst.

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Hallo!
Leider kann ich nicht mit einer tollen Lösung aufwarten. Ich hatte das Problem allerdings auch mal, auch ÖD übrigens. In meiner ersten Dienststelle gab die quasi obligatorische Kaffeepause um 10:30 Uhr und eine zweite Kaffeepause ad libitum um 17.00 Uhr. Die Treffen dienten in erster Linie dem fachlichen Austausch. Jeder schilderte seine Probleme und das ganze Kollegium gab seinen Senf dazu. Für mich hatten diese "Pausen" ehrlich gesagt auch keinen Pausencharakter. Wer nicht hinging, bekam böse Blicke, wenn außerhalb der Kaffeerunde nach fachlichem Rat gefragt wurde, weil der betroffene Kollege das Problem ja auch in der Pause zur Diskussion hätte stellen können. Echt ätzend! Zum Glück war ich nur ein Jahr da. Da ich damals noch unerfahren war, war ich sozusagen auch darauf angewiesen hinzugehen. Wäre ich heute noch da, würde ich es wahrscheinlich stumpf boykottieren.

An meiner jetzigen, langjährigen Dienststelle läuft es zum Glück anders. Hier gibt es eine feste Zeit zum Mittagessen und wer da ist, ist da, wer nicht, nicht. Da werden dann zwar auch gerne fachliche Themen diskutiert, aber nicht nur und nicht ausschließlich dort.

Kannst du nicht einfach hin und wieder hingehen oder muss man sich fest anmelden?

Liebe Grüße!

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Hallöchen :-)

Bin nicht im ÖD, aber kenne das auch. Ständig ist irgendwas, Essen gehen, bowlen gehen, Kanu fahren, Grillen.. je nach Jahreszeit kommen die dollsten Ideen. Ich denke schon jedes Mal, oh neeeee, nicht schon wieder.

In 9 von 10 Fällen sage ich ab. - Aber auch ich habe schonmal "den Hinweis" bekommen, dass das fürs Team ja schöner wäre, wenn alle dabei wären und sich einzelne Personen nicht immer ausklinken würden.

Ganz ehrlich? Ich habe kein Bock da drauf! Das sind keine Freunde, Familienmitglieder o.ä.. NUR Kollegen. Mit denen verbringe ich die reine Arbeitszeit und dann hat sich das. Pause/Freizeit - nein danke. Ich möchte meine Freizeit nicht für Menschen opfern, die mir am Popo vorbeigehen. #nanana

Aber ja, man eckt damit schnell an. Nervig. Immer dieses Gesabbel #bla #augen warum reicht es nicht, wenn man miteinander arbeitet? #kratz

Weniger geworden ist es übrigens nach 5 1/2 Jahren noch nicht.. dahingehend kann ich dir leider keine Hoffnung machen #sorry

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Manchmal schäme ich mich sehr für meine Kollegen im ÖD, denn durch so ein Verhalten werden die Klischees immer wieder bedient 😕

Bei uns läuft es so: alle zwei Wochen jour fix für fachliche Themen. Das ist verpflichtend für alle (außer jemand hat Urlaub oder einen privaten Termin o.ä.). Mittags geht man gemeinsam los, WENN man denn möchte! Es ist kein Zwang, nur ein „du gehst? Ich geh auch. Gehen wir doch zusammen.“
Es gibt einmal im Jahr einen SG-Ausflug und wir haben an Fasching ein gemeinsames Motto für die Faschingsparty im Amt. Aber es gibt ein Kollege, der eben diese „Events“ hasst wie die Pest. Der hat deutlich gesagt, dass das nichts für ihn ist und damit war die Sache erledigt.

Wie lange bist du denn schon da? Je nachdem ist es ja mehr oder weniger realistisch, dass es sich verläuft.
Ansonsten helfen nur klare Worte: „das ist nicht so mein Fall, ich möchte berufliches und privates sehr gerne trennen, nehmt es mir nicht übel.“
Aber ganz ehrlich: wenn es bei euch so festgefahren ist, dann wirst du da auf lange Sicht nicht glücklich werden! Tatsächlich passt du dann nicht ins Team, obwohl fachlich wahrscheinlich super.