Ich versuche mich kurz zu fassen und hoffe ich schreibe überhaupt ins richtige Forum:
Ich arbeite als ZFA Teilzeit, mein Freund arbeitet Vollzeit in einem Ingenieurbüro, unser Sohn ist 4 und geht in die Kita.
Mein Freund war vor Corona selbstständig, Corona kam und alles brach weg-er musste sich also wieder Arbeit in einem Angestelltenverhältnis suchen.
Als dies konkreter wurde, habe ich auf Arbeit es offen kommuniziert das der Job meines Freundes dann "vorgeht" , da er das 3fache mehr verdient als ich. Ich konnte zb dann keine zwei spätdienste mehr pro Woche machen, nur noch einen, da wir sonst keine Betreuung für unseren Sohn hätten. Öffnungszeiten meiner Praxis bis 18 Uhr oder 20 Uhr, mein Freund geht meist zwischen 5 und 6 aus dem Haus und ist vor 19 oder 20 Uhr nicht zu Hause und Kita schließt um 17:30. So das war für meine Kolleginnne schon ein Dorn im Auge, kann ich verstehen aber sorry wenn ich keine andere Betreuung habe kann ich es nicht ändern.
Mein Freund hat zu 99% immer die Betreuung übernommen, wenn der Kleine krank war, als er noch selbstständig war, ich bin immer eingesprungen auf Arbeit wenn Not am Mann war, also ich drücke mich nicht vor der Arbeit.
Jetzt liegt der Kleine mit Magen Darm flach und mein Freund kann Montag und Dienstag definitiv nicht aufpassen, ich eigentlich auch nicht da wir komplett unterbesetzt sind (Vollzeitkraft hat gekündigt, Chef kümmert sich nicht um Ersatz). Nun bin ich von 4 Angestellten die einzige mit Kind und es wird immer auf mir rumgehackt "dann müssen eben Freunde oder Nachbarn auf das Kind aufpassen" oder "dein Freund MUSS mehr aufpassen, weil bei uns in der Praxis die Personalsituation so sch... ist"...ich kann es langsam nicht mehr hören, ich suche es mir nicht aus das mein Kind krank wird und jedes Mal zu zittern was sie mir jetzt wieder an Kopf knallen deswegen...und nein wir haben bis auf meinen Papa der selbst voll berufstätig ist niemanden der einfach mal spontan auf unser Kind aufpassen kann, damit wir arbeiten können. Ja ich weiß ein krankes Kind ist immer doof...aber jedes Mal diesen Druck zu bekommen "DU musst arbeiten weil wir kein Personal haben" ist einfach beschissen.
Und mein Freund kann leider in seiner Anstellung nicht einfach mal flexibel sein, ihm werden Termine vorgegeben und er muss halt öfters pro Woche auch in andere Städte.
Ich hoffe der Text ist nur zu verwirrend, ich wollte auch einfach nur mal eure Meinung dazu hören.
Kolleginnen verstehen Kinderbetreuungsproblem nicht
Wir weit ist denn die Arbeitstelle deines Freundes weg?
14 Stunden außer Haus ist schon ungewöhnlich viel. Zumal er nicht im Einzelhandel tätig ist mit 1,5 Std Mittagspause.
Er sollte schauen, dass er zwei, drei Tage pünktlich nach 8,5 Stunden aus dem Büro ist!
Dann könnt ihr euch noch einen Sitter besorgen.
Oder zusätzlich: dein Freund reduziert auf 75-80%
Mich persönlich nerven die Kollegen mit den Kindern auch regelmäßig.
Weil sie oft das Gefühl vermitteln, dass die Welt sich nur um sie dreht.
Tut sie aber nicht!
Und der Arbeitgeber kann nur begrenzt Rücksicht nehmen. Ebenso die Kollegen.
Das man "Mal" wegen des Kindes ausfällt oder weg muss, ist verständlich und auffangbar.
Aber ständig? Spricht tendenziell mehr als 2 Mal im Monat?... Das nervt und wirbelt den betrieblichen Ablauf auf.
Auch keine Spätdienste machen zu können, wegen des Kindes, geht meiner Meinung nach nicht.
Schichtdienst ist nunmal eine strukturelle Gegebenheit in deinem Beruf
Wenn das nicht geht, und auch der Betrieb das nicht mittragen kann, dann musst du dir was anderes suchen.
Wo hat man denn bitte 1.5 Stunden Pause im Einzelhandel?
Hat hier neulich eine Userin geschrieben, die irgendwo in einer Kleinstadt im Sanitätshaus arbeitet.
Sorry, aber ich kann deine Kollehen da verstehen! Warum muss immer auf Eltern Rücksicht genommen werden? Andere haben auch ein Privatleben! Langfristig müsst ihr euch was überlegen oder du musst dir eine neue Stelle suchen. Der AG muss sich dir nicht anpassen.
"Warum muss immer auf Eltern Rücksicht genommen werden?" Du meinst wohl eher auf Kinder! Die Eltern können auch nichts dafür, dass es nach 17:30 keine Kinderbetreuung gibt.
Die TE muss sich dem Arbeitgeber auch nicht anpassen. Ja, vielleicht sollte sie sich eine neue Stelle mit anderen Arbeitszeiten suchen. Der Praxis ist damit allerdings erstmal nicht geholfen, da ja bereits eine Vollzeitkraft fehlt.
Ds weiß man aber , bevor man Kinder in die Welt setzt. Man muss schauen, das es dann jobmässig passt.
Ich habe 3 Kinder und kann deine Kolleg*innen absolut verstehen.
Gleiches Recht für alle.
Du hast einen Vertrag, der deine Arbeitszeiten regelt. Der ist bindend. Und du hast dies zu erfüllen. Zum Beispiel "20 Wochenstunden während der Praxiszeiten zwischen 8.00 und 18.00 Uhr". Dann musst du in diesem vorgegebenen Zeitfenster einsetzbar sein. Wenn sich bei dir etwas ändert, ändert das nichts am bestehenden Vertrag. Du hast kein "Recht" darauf, dir deine Arbeitszeiten auszusuchen. Wenn du bestimmte Dienste nicht mehr übernehmen kannst, musst du mit deinem Chef ein Gespräch suchen und versuchen eine Lösung des Problems zu finden bzw. die Arbeitszeitenregelung vertraglich neu festzulegen. Dann hat das auch vor den Kollegen "Hand und Fuß" und nicht dieses "Geschmäckle". Kommst du mit deinem Chef zu keiner für euch beide passenden Einigung, musst du dir was neues Neues suchen und dort direkt die passenden Zeiten vertraglich festhalten. Kindkrank ist da natürlich ausgenommen. Das übernimmt ja eh die KK.
Ich bin selbst Mutter in TZ und verstehe dein Dilemma. Aber deine Herangehensweise ist mehr als seltsam. Du entscheidest doch nicht selber über deine Arbeitszeiten, sondern dein AG im Rahmen des gültigen Vertrages. Da wäre ich auch angepisst, wenn meine Kollegin plötzlich ihre Arbeitszeiten selbst bestimmen wollen würde, und ich dafür ständig die "ungeliebten" Schichten übernehmen soll. Ich habe auch ein Privatleben. Als nächstes bestimmt dann eine andere Kollegin, dass sie freitags gar nicht mehr kommt und dafür an den anderen Tagen länger arbeitet, die nächste will auch nur noch vormittags, damit sie nachmittags ihre kranke Mutter pflegen kann, ... wenn jeder sich seine Arbeitszeit selber so legt, wie es ihm gerade passt, wie soll da ein geregelter Betrieb möglich sein?
Was sagt denn eigentlich der Chef dazu?
Ok das habe ich wohl doof ausgedrückt, als damals feststand das er in ein Angestellten Verhältnis geht, habe ich dies meinem Chef gesagt, auch das ich anstatt zwei nur noch einen Nachmittag arbeiten kann. Für meinen Chef war dies KEIN Problem, da die Stunden die mir von dem zweiten Nachmittag fehlen, auf die anderen Tage umgelegt wurden, sodass ich genau die vertraglich vereinbarten Stunden auch arbeite. Ich arbeite weder weniger als im Vertrag steht noch habe ich das für mich beschlossen. Es wurde alles mit dem Chef besprochen und der gab sein ok. Ich habe ihm auch gesagt, dass ich es vollkommen verstehe das es doof ist, da wir aber keine andere Betreuungsmöglichkeit haben, ich nur noch einen Nachmittag anbieten kann und wenn das für die Praxis nicht ausreicht, ich mir dann eine andere Stelle suchen muss. Dies wollte der Chef auf keinen Fall und deswegen wurden die fehlenden Stunden von dem zweiten Nachmittag, auf die anderen Wochentage umgelegt
Aber steht das auch so im Vertrag drin oder ist das nur mündlich so abgeklärt?
Hast du den gleichen Vertrag wie die Kolleginnen?
Denn dann ist es unfair, wenn dein Chef es so zulässt und er sollte den Vertrag anpassen. Dann kann auch keiner meckern
Hey!
Ja, es gibt eben Jobs, bei denen man nicht nach 8.5 Stunden den Bleistift fallen lassen kann.
Du scheinst ja durchaus gewillt zu sein und möchtest arbeiten. Wäre dein Chef klug, würde er dich im Rahmen der Kitazeiten einplanen und für den Abendbereich eine andere Kraft suchen. Soll ja durchaus Muttis geben, die dann gerne arbeiten, weil der Mann zu Hause ist.
Dass dein Freund auf 85% reduziert, ist auch Käse. Dann hat eine Person ein niedriges Einkommen und die andere reduziert auch noch. Und wenn dein Partner in der Beratung arbeitet wie meiner, ist es auch eher eine Milchmädchenrechnung, zu reduzieren und dann zu glauben, man wäre (jeden Tag) 2 Stunden eher zu Hause.
Ich würde mich mal umgucken, ob es irgendwo eine Praxis gibt, deren Praxiszeiten besser zu den Schließzeiten der Kita passen. Das Gerede der Kollegen würde ich mir nicht dauerhaft reinziehen- irgendwann werden die anderen auch Nachwuchs haben und sind dann in deiner Position. Nennt sich geben und nehmen.
Letztlich sehe ich den Chef in der Pflicht, zwischen den MA zu vermitteln und für eine neue Kraft zu sorgen, die die Dienste übernehmen kann, um die Wogen bei euch zu glätten.
Liebe Grüße
Schoko
Danke für deine lieben Worte!
Genau so ist es, mein Freund kann eben bei dem was er arbeitet, nicht einfach nach 8 Stunden sagen "fertig..und tschüss", er hat teilweise Arbeiten in anderen Städten wo er mindestens zweimal pro Woche morgen um 5 das Haus verlässt dann dort hinführt und abends erst um 20 Uhr zu Hause lässt.
Und seine Arbeitszeit zu reduzieren geht leider nicht, da wir einfach auf sein Einkommen angewiesen sind. Als ZFA In Teilweit verdiene ich nun echt nicht die Welt und Miete, Strom etc muss ja irgendwie gezahlt werden.
Ich bin IMMER auf Arbeit eungesprungen wenn jemand krank war, habe mich selbst krank hingeschleppt weil ich meine Kolleginnen nicht im Stich lassen wollte. Aber da meine Kolleginnen alle keine Kinder haben und auch nicht mehr haben werden (alle wollen sie keine) scheinen sie nicht zu verstehen das man eben mit Kind nicht so flexibel ist wie ohne Kind. Und immer zu hören "Tja Kinder nerven, deswegen wollte ich nie eins" oder "Selbst Schuld das du jetzt diesen Balast (mein Sohn) hast" ... das nervt
Sind die Kolleginnen schon so alt, dass eigene Kinder kein Thema mehr sind?
Dennoch würde ich als Chef mit den Damen sprechen, weil sie das Klima vergiften. Er wird immer Mitarbeiterinnen haben, die Kinder haben und kann die nicht so einem Terror aussetzen.
So riskiert er, dass du gehst und er ggf Probleme hat, die aktuell unbesetzte Stelle langfristig zu besetzen....
Wäre es aktuell für dich nicht eine gute Idee, die Stelle zu wechseln und woanders mehr Lohn oder bessere Bedingungen auszuhandeln?
Das ist eben das Risiko, das dein Chef eingeht: Wenn er die MA schlechter bezahlt, riskiert er, dass sie sich dann eher nach der Stelle des Mannes richten und dann weniger flexibel sind.
Was sagt denn dein Arbeitgeber dazu?
Ansonsten kann ich das tatsächlich auch verstehen. Es ist nicht anderer Leute Problem, dass du ein Kind hast und dein Partner sich nicht kümmert und alles an dir hängen bleibt. Das ist nervig, wenn Unbetroffene da immer Rücksicht drauf nehmen müssen.
Ich habe es damals mit meinem Chef besprochen das 2 spätdienste nicht mehr gehen, sondern nur noch einer. Er gab dafür sein ok, hatte auch vollstes Verständnis und die fehlenden Stunden von dem zweiten Nachmittag wurden auf die anderen Wochentage umgelegt. Habe ihm auch angeboten zu kündigen, wenn es für die Praxis nicht tragbar ist, aber dies wollte er unter keinen Umständen
Dann seh zu, dass er das so in deinen Arbeitsvertrag schreibt. Dann kann dir niemand was. So lässt er das passieren und der ganze Frust entsteht und er kann sich dem schön entziehen
Dir stehen ja Tage zu, seitens der Krankenkasse, die du dich um dein krankes Kind kümmern kannst. Die Tage von deinem Freund kannst du dir auch überschreiben lassen. Und nochmal: Sie stehen dir zu !!!! Das sind keine Almosen, sondern geltendes Recht.
Ich musste mir auch immer anhören, ich solle mein Kind von jemandem anders betreuen lassen, wenn es krank ist. Ich habe dann nur gesagt, dass das nicht geht und ich jetzt hier nur mein Mutterrecht ausübe. War sehr schwer diese Zeit.
Ich habe dann auch den Arbeitgeber gewechselt, als mein Kinder in der Schule waren und deutlich seltener krank.
Ich sehe dein Problem, aber da hilft nur mit viel Selbstbewusstsein sein Recht einzufordern.
Gibt es eine Gewerkschaft, die dir helfen könnte ?
Ach das ist zb gut zu wissen das ich mir die die Krankentage meines Freundes überschreiben lassen kann, das wusste ich gar nicht. Danke!!
Das geht nur, wenn dein AG zustimmt!
Ich hatte schon vor den Kindern und natürlich auch mit Kindern Verständnis dafür, dass Eltern andere Probleme in der Orga abdecken müssen als Leute ohne Kinder. Das ist je nach Alter der Kinder einfach manchmal schwierig und für mich persönlich war es auch kein Problem als Kinderlose deswegen mal zurückzustecken oder halt umzuplanen. Jeder hat wichtige Angelegenheiten, aber manche lassen sich einfach besser planen als andere.
Allerdings hast du jetzt recht deutlich kommuniziert, dass ihr durchaus andere Möglichkeiten hättet als ständig dein Team zu belasten, nur dass ihr einfach keine Lust darauf habt, diese zu nutzen, weil es für euch vorteilhafter ist.
Das ist mehr als unglücklich gelaufen, weil du so indirekt klar sagst, das Team ist mir egal. Ich könnte mich zwar mehr einbringen, mache ich aber nicht, Pech für euch.
Dass dann Unmut aufkommt, finde ich verständlich.
Klar, du bist nicht Schuld an der allgemeinen Personalsituation, aber daran dass sie sich verschärft schon, da du keinerlei Rücksicht auf deine Kollegen nehmen möchtest. Natürlich gibt es Situationen, in der nur ein Elternteil einspringen kann, weil der andere wichtige Besprechungen oder dergleichen an dem Tag hat oder auf Montage ist. Es von vorneherein aber auszuschließen, dass sich der Vater gleichermaßen einbringt, obwohl er es grundsätzlich könnte, halte ich für falsch und dementsprechend lässt die Teamfähigkeit in diesem Punkt deutlich zu wünschen übrig.
Hä?? Wo habe ich bitte geschrieben das wir andere Möglichkeiten der Betreuung haben? Die haben wir nämlich eben nicht!! Bis auf meinen Freund, meinen Papa (der selbst berufstätig ist) und mich, haben wir NIEMANDEN der unseren Sohn betreuen kann, wenn er krank ist!!
"Als dies konkreter wurde, habe ich auf Arbeit es offen kommuniziert das der Job meines Freundes dann "vorgeht" , da er das 3fache mehr verdient als ich."
Daraus schließe ich, dass dein Freund kann, ihr das aber nicht wollt, weil er mehr verdient.