An die Lehrerinnen-Mamas...

Guten Abend,

Ich mache mir jetzt schon viele Gedanken über den Wiedereinstieg in den Lehrberuf nach der Elternzeit. Es ist ja bekanntlich kein Beruf bei dem man um 17 Uhr den Stift fallen lässt und Feierabend hat. Andererseits gilt der Beruf als bedonders familienfreundlich. Seht ihr das auch so? Wie habt ihr den Spagat zwischen Familie und Beruf gemeistert?
Was mich interessieren würde: Wie hat ein Kind euren Lehreralltag verändert? Welche Tricks könnt ihr empfehlen, um möglichst effektiv zu arbeiten und Auszeiten für die Familie zu haben? Welches Deputat habt ihr mit Kleinkind gearbeitet und hat sich das bewährt? Hat sich eure Sichtweise auf den Beruf verändert als ihr Mamas geworden seid?
Eure Erfahrungen würden mich sehr interessieren!
Liebe Grüße und vielen Dank!

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Hallo...ich bin keine Lehrerin aberein Mann ist Sozialpädagoge an der Schule. Er ist fast immer einer der letzten die Feierabend machen....um 14:30 14:45 Uhr....die meisten Lehrer sind da weg. Arbeits du denn an einer Fachschule wo besonders lange Unterrichtet wird ?

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Hi,
aber der Unterricht muss ja noch vorbereitet werden und Klausuren nachgesehen werden.
Noten besprochen werden mit anderen Lehrern uvm.

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Lehrerkonferenzen sind ja nicht jeden Tag.
Weiß ja nicht ob es wieder von Bundesland zu Bundesland anders ist, aber hier hast du bei 40 Stunden, 27 Stunden aktiven Unterricht. Da bleibt ja noch einiges.
Habe mich nur gewundert, da mir nicht bekannt ist, dass man als Lehrer weit bis nach 17 Uhr arbeitet

Aber kann ja überall anders sein🤷🏼‍♀️

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Hallo,ich bin Lehrerin an einer GS und Mama einer 2,5 Jährigen.An welcher Schulform unterrichtest du?
Ich habe es definitiv unterschätzt und bin froh über meine 50% Stelle.Da es überall an Lehrern mangelt,muss ich mit meiner Stelle eine Klassenleitung sein,ich habe also auch den ganzen organisatorischen Kram um die Ohren.Mit Vor-und Nachbereitung,Besprechungen,Elterngesprächen etc. komme ich definitiv auf mehr Stunden.
Solange meine Kleine gesund ist,klappt es aber.Sobald sie krank wird,wird es schwierig-dabei kann ich auch auf die Großeltern zurückgreifen.Aber einfach Kindkrank machen oä hinterlässt bei mir ein schlechtes Gewissen und mehr Arbeit.Ich muss die Vertretung versorgen und danach vieles wieder mit den Schülern aufarbeiten.
Dennoch mag ich meinen Beruf nach wie vor sehr gerne-auch wenn es nicht einfach ist.
Wieviel Stunden wirst du wieder arbeiten?Ich bleibe erstmal bei meiner 50% Stelle,ansonsten wird es mir zuviel.Mein Mann ist einer leitenden Position und selten zu Hause und kann mich daher auch nicht oft entlasten.

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Klassenleitung ist eine der origininärsten Aufgaben von Lehrern, das ist Teil des Jobs. Auch bei Teilzeit. Wenn man mal keine hat, okay, aber man kann hier nicht den Anspruch haben bei Tz keine zu haben

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Wie ich oben schon geschrieben habe:Auf Grund des Lehrermangels geht es nicht anders.Viele sind aber Fachlehrer oder Springer.Die Stelle war auch für mich vorgesehen.
Im Vergleich zu einer vollen Stelle macht es aber meiner Meinung nach einen Unterschied.

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Hi,

bin selber auch keine Lehrerin. Aber eine gute Freundin von mir. Sie hat 2x6 Schulstunden und 1x4 gearbeitet.
Sie hat an den freien Tagen dann den Unterricht vorbereitet und Klausuren nachgesehen und so.

Seitdem ich das bei ihr so alles gesehen und ja auch hautnah mitbekommen habe, finde ich den Lehrerjob, wenn man ihn richtig macht (also nicht einfach alles nur einmal machen und dann jedes Jahr exakt dasselbe wiederverwenden) gar nicht als so familienfreundlich. Das einzige was das halt herausragend ist, ist dass man in den Ferien immer zu Hause ist. 🤣

Sie hat nun ihr zweites Kind bekommen und will diesmal nur mit 8 oder 10 Stunden zurückkehren und dann auch am liebsten Parallelklassen. Damit sie eben nicht alles doppelt machen muss.

Ich würde jedenfalls mit wenig Stunden anfangen und am besten irgendwie zum Halbjahr und nicht zum Schulanfang. Meiner Freundin wurde dann nämlich direkt nach der Elternzeit eine Klassenleitung in einer Tablet-Klasse aufgedrückt, obwohl sie vorher mehrmals gesagt hat, dass sie keine eigene klasse möchte. Da sie wahrend Corona das erste Kind bekommen hat, war auch das mit dem Tablet und so alles absolutes Neuland und musste sich das auch alles selbst zusammen suchen.
Das war wirklich blöd.

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Was ist daran denn blöd? Tablet ist ja jetzt kein Hexenwerk und klassenleitung auch nicht.

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Das sie es nicht wollte und mit Mehraufwand verbunden ist.
Sie hat dann eben einfach viel mehr gearbeitet, als sie angegeben hat und für die sie bezahlt wurde und das ist blöd ?
Hexenwerk ist ein Tablet natürlich nicht, aber wenn man die ganzen Programme nicht kenn muss man das doch alles erlernen und dann eben auch noch den Schülern 5+6. Klasse beibringen. Die kennen sowas ja in der Regel auch nicht. Also zumindest nicht solche Programme von der Schule. 🤷🏼‍♀️

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Ich bin Lehrerin. Aktuell arbeite ich 75% mit Kleinkind und Baby und einem Mann in Elternzeit.
Manchmal funktioniert das gut. Manchmal fühlt es sich an als würde ich 75% Job in 50% Zeit machen.
Was gut tut:
Einen straffen Stundenplan haben. Wenig Freistunden, dafür Flexibilität weil ich früh nach Hause kann.
Ein freier Tag, an dem ich während der Große in der Kita ist Unterricht vorbereite.
Haushalt mache ich nach Möglichkeit wenn die Kids da sind und mitmachen (spielerisch) oder abends. Einkauf genau so.
In Klausurphasen muss mein Mann mir am Wochenende mal den Rücken frei halten. Einmal die Woche ist Oma-Nachmittag. Das bedeutet Entlastung.
Im Vergleich mit vielen Kolleginnen arbeite ich mehr. Ich versuche möglichst effizient zu sein. Korrigiere schon Tests während die Schüler die nächste Aufgabe lösen. Kopiere in den Pausen etc.
Und in den Ferien wird trotzdem massiv gearbeitet um danach vom vorbereiteten Unterricht zu zehren.

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Hallo,
Ich habe so viel wie möglich versucht in der Schule zu erledigen, sodass ich zu Hause abends noch maximal eine Stunde gesessen habe. Zu Hause war dann immer erstmal Feierabend von der Schule bis das Kind geschlafen hat. Ansonsten fand ich die Kitazeiten nicht immer ganz einfach mit unseren Unterrichtszeiten. Mein Freund ist dann Teilzeit gegangen und hat den Kleinen meistens zur Kita gebracht und abgeholt. Ich musste immer schon sehr zeitig los und wollte den Kleinen nicht schon um 6:00 in die Kita bringen und dann erst 16:00 Uhr abholen. Also hat ihn der Papa gegen 8:00 gebracht und zwischen 15-16:00 abgeholt. Dementsprechend hat er seine Arbeitszeit gekürzt.

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Ganz genau so lief es bei uns auch. Ich habe ne coole Stelle gearbeitet und sobald das Kind in der Kita war hat nein Mann seine Stelle mit 50% wieder antreten können. Haushalt und Kind haben wir uns dann ca 50/50 geteilt. Ich habe allerdings so viel wie irgend möglich in der Schule erledigt bevor ich nach Hause gefahren bin, war dementsprechend häufig erst gegen 17 Uhr da. So konnte ich noch Zuhause auf die Familie konzentrieren und abends nochmal ein zwei Stunden arbeiten wenn es nötig war. Zusätzlich hatten wir immer freitags eine Putzfrau, damit haben wir uns Freizeit erkauft, damit nicht jedes Wochenende nur putzen übrig ist.

Jetzt bin ich schwanger mit Kind Nummer zwei und wir überlegen, ob und in welchen Umfang mein Mann nach der Elternzeit wieder arbeiten kann. Finanziell lohnt es sich nämlich Bull, wenn ich sondern reduziere, wir kämen aber mit nur bringen Gehalt ne Weile ganz gut aus.

Alles gute und liebe Grüße

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Ich bin gerade mit Kind2 in Elternzeit und werde 2024 zum Halbjahr wieder einsteigen. Ich denke, aber dass ich auf 75-80% reduzieren werde. Mein Freund hat jetzt eine Ausbildung angefangen und da ist er nicht so flexibel. Weiterhin werde ich mich um eine wohnortnahe Versetzung bemühen. Wenn ich gut klar komme gehe ich aber wieder 100%. Bei uns war es auch so, dass ich einfach deutlich mehr verdient habe und deswegen mein Freund TZ gegangen ist.

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Hallo,

Ich bin Lehrerin und habe zwei Kleinkinder (knapp 4 und 2 Jahre alt).
Ich hatte das letzte Jahr eine volle Stelle, momentan 80 %.

Zunächst einmal zur Familienfreundlichkeit ; Jein ;-)
Klar, keine Arbeitszeiten, die man nicht mit der Kita abdecken könnte, die Ferien, keine Schichten wie in anderen Berufen, das ja, aber auf der anderen Seite maximal unflexibel, wenn etwas dazwischen kommt. Unsere Kita zb hat, wie wahrscheinlich alle Kitas, Schließtage unter dem Jahr. Andere Eltern nehmen sich dann Urlaub, wir (beide Lehrer bzw Lehrerin) müssen die Unterstützung der Großeltern haben.

Ich mache diesen Job unheimlich gerne, manchmal wünschte ich mir aber, nach Hause zu kommen und Feierabend zu haben. Oft ist es so, dass die Kinder ca ab halb acht schlafen, dann Haushalt /duschen und ab 21h geht es an den Schreibtisch. Die Müdigkeit ist manchmal heftig (kommt aber wohl auch aufs Fach an, wie korrekturintensiv, stehen gerade viele Klassenarbeiten an, wie viel Elternarbeit fällt an, etc.)

Für mich sehr charakteristisch ist der Wechsel zwischen Phasen, in denen man gar nicht so recht weiß, wie man das Pensum schaffen soll (Kinder, Haushalt, Orga, Unterricht vorbereiten, Elternsprechtag, den Ausflug planen und drei Klassenarbeiten korrigieren...) und Phasen, in denen man sich wieder ganz auf die Familie konzentrieren kann, unheimlich viel Zeit für sich hat.
Eine Ausgewogenheit wäre super, aber du kennst es wahrscheinlich ja, die Zeit zb vor den Zeugnissen ist arbeitsintensiv und dann folgen wieder ruhigere Phasen.

Insgesamt würde ich sagen, auch durch die Möglichkeit, in TZ zu arbeiten und dennoch vernünftig zu verdienen, kann man das gut vereinbaren mit Kindern.
Bald gehe ich wieder auf ein volles Deputat und bin optimistisch, dass das machbar ist

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Ich bin Lehrerin und mein Kind ist 3,5. Habe nach ein Jahr Elternzeit angefangen mit 14/25,5 oder 18/25,5 Stunden zu arbeiten. Unterricht wird ab abends 20 Uhr vorbereitet.
Vorher war ich ein sehr perfektionistischer Typ, nun ist das natürlich nicht mehr drin. Mein Hauptfach bereite ich akribisch vor, das Nebenfach wird ziemlich vernachlässigt, was mir oft ein schlechtes Gewissen macht. Es gibt einen freien Tag, der bisher für Haushalt und Co. genutzt wird, leider oft mit Frust verbunden und oft mit der Überlegung, sich eine Haushaltshilfe zu holen. Ich gehöre auch zu denen, die auch die Ferien für Vorbereitungen nutzen oder zumindest die Arbeitsblätter zusammenstellen, die sie in Reihen verwenden möchten.
Mein Mann ist auch Lehrer, Vollzeit und bereitet deutlich weniger als ich vor. Er hat andere Ansprüche, kann auf jahrelange Entwürfe und Co. zurückgreifen und vieles digital.
Vor Kind war Schule "mein Baby", ich habe viel mehr Zeit damit verbracht, mir zu Hause über jeden Pups und jedes Problemchen Gedanken zu machen, ich habe gerne nach dem Unterricht im Lehrerzimmer ein Käffchen getrunken und mit den verbliebenen Kolleg/innen gequatscht - all dies trifft heute nicht mehr zu. Ok, bis auf das Käffchen, aber auch das ist ein organisatorischer Aufwand wegen Kitazeiten und Co.

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Nun ja, familienfreundlich ist relativ. Ich bin GS-Lehrerin und Mutter von drei Kindern (1,3 und 5). Ich arbeite Vollzeit, aber das geht nur, weil mein Mann in TZ ist.
Ich finde der Beruf ist insofern familienfreundlich, dass man seine Arbeit außerhalb des Unterrichts flexibel einrichten kann. So kann ich meine Kinder am frühen Nachmittag von der Kita abholen und mit ihnen dann noch Zeit verbringen. Unsere letzte Stunde geht bis 13:15 Uhr, dann versuche ich so viel wie möglich noch in der Schule zu erledigen. Gegen drei hole ich die Kinder ab. Und je nach dem, was so anfällt, wird abends, nachdem alle Kinder im Bett sind, noch was gemacht. Ehrlicherweise gibt es sehr selten ein Abend, wo ich mal GAR NICHTS machen muss - und sei es nur noch schnell eine Email mit Aufgaben an kranke Kinder schicken oder irgendeinen Elternbrief zu verfassen, weil Projekt xy ansteht.
Für mich ist das aber meistens okay, weil ich meinen Beruf liebe und ich so glücklich bin, dass ich mit etwas Geld verdienen kann, was mir wirklich Spaß macht. Der Spagat zwischen Beruf - Familie - Haushalt ist nicht immer einfach. Und bei uns funktioniert das auch nur, weil mein Mann in TZ und sein Beruf ebenso familienfreundlich ist.
Am Ende des Tages sind wir beide immer ziemlich k.o., aber gleichzeitig sind wir glücklich darüber, dass wir uns beruflich verwirklichen können und gleichzeitig Zeit für unsere Kinder haben. Dazu kommt, dass wir sehr zufrieden mit unserer Kita sind. Die Erzieher, das Konzept…es passt alles. Unsere Kinder sind gerne dort (unsere älteste zieht meistens ein Gesicht, wenn wir zu früh kommen 🙈), aber ich bin auch froh, dass sie nicht bis Anschlag da bleiben müssen. Ich und mein Mann sind mittlerweile ein gut eingespieltes Team und können abweichende Arbeitszeiten gegenseitig oft abfangen. Zusätzlich sind auch die Großeltern oft am Start, um z.B. bei Kindkranktagen einspringen zu können.
Sehr hilfreich ist auch eine gute Organisation. Alle Sachen werden bspw abends rausgelegt, sämtliche Taschen sind gepackt. Das erspart einige Suchaktionen am frühen Morgen 😊
Bei uns passt alles so ziemlich alles, sodass wir trotz der vielen Arbeit, ziemlich zufrieden sind.
Die Unterrichtsplanung versuche ich so gut wie möglich schon am Wochenende zu erledigen, das nimmt etwas Druck heraus und man muss während der Woche nur noch etwas nachjustieren.
So wie es bei uns läuft, finde ich es für uns eigentlich perfekt. Die Belastung ist hoch, aber ich brauche das auch.
Und wenn mein Mann bspw jeden Tag erst irgendwann Abend gegen 19 Uhr zu Hause wäre, wäre die Situation wieder ganz anders.
Probiert euch da aus, wie es für euch am besten passt. Ihr müsst alle damit glücklich und zufrieden sein. Und wenn es nicht geht, müsst ihr es so ändern, damit es für alle passt.
Deine Sorgen kann ich total nachvollziehen. Ich hatte auch meine Bedenken, ob und wie das alles klappen kann. Aber es geht. Es braucht manchmal etwas Zeit, bis sich die Abläufe so einspielen, aber bei uns regelte sich alles irgendwie von selbst.
Ich wünsch dir alles Gute 🍀

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Ich bin zwar selbst keine Lehrerin aber mein Ex Mann mit dem ich ein Kind habe und meine Schwester mit 2 kleinen Kindern.
Ich würde es allgemein mal so sagen:
Vorteile vorallem:
- in aller Regel während Kita-Schließzeiten sowieso Ferien
- Arbeitszeiten oft besser mit Kita-Zeiten vereinbar als in anderen Berufen
- geringe Präsenzzeit auf der Arbeit
- so gut bezahlt, dass meist 50-70% gut reichen, wenn der andere Elternteil halbwegs ordentlich verdient

Nachteile:
- es wird stundenmäßig meist mehr gearbeitet, als im Vertrag steht
- frei nehmen außerhalb der Ferien nur schwierig möglich
- wenn man selbst oder das Kind krank ist, muss trotzdem gearbeitet werden (Aufgaben stellen) und die Arbeit bleibt liegen (Klausuren, Noten etc.)

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„ - wenn man selbst oder das Kind krank ist, muss trotzdem gearbeitet werden (Aufgaben stellen“

Nö, muss man nucht.

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Wird aber meist erwartet. Zumindest ist das bei allen Lehrern, die ich kenne (sind mehr als meine Schwester und mein Ex) so.

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