Kündigung aufgrund Entfernung

Ich bin sooooo hin und hergerissen

Ich arbeite gerne in meinem Beruf. Habe ein super Verhältnis zur Geschäftsleitung und wir sind nur ein kleines Unternehmen. Fürs Unternehmen wäre es wirklich schlimm wenn ich gehe.

Mein Kind kommt dieses Jahr in KiGa. Zur Zeit arbeite ich im Home Office, das geht aber auf Dauer nicht. Sehe ich selbst so und auch die Geschäftsleitung. Leider ist mein Büro 35km weit weg. Mein Mann kann nicht schnell Feierabend machen wenn mal was im
Kindergarten sein sollte und ich hätte 40 Minuten Fahrzeit.

Jetzt habe ich ein Job Angebot im Ort. Bedeutet 6 Minuten bis zum Kindergarten 🙈! Keine zwei Tankfüllungen im Monat, theoretisch könnten wir ein Auto verkaufen weil wir beide nur so kurze Wege zur Arbeit hätten. Man kann leider auch nicht sagen, dass Geld bei uns keine Rolle spielt.

Alles hört sich super an. Das einzige Problem - mein Gewissen ☹️

Ich weiß das für meine Chefin die Welt zusammen bricht wenn ich kündige!

Was soll ich nur machen und wie soll ich es anstellen 😩

Sorry fürs Gejammer 😉

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Meinst du, umgekehrt würde sich jemand so einen Kopf um die Mitarbeiter machen, wenn es im Geschäft nicht anders geht? NEIN, also befreie dich von deinem schlechten Gewissen, es ist fehl am Platz.

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Stimme meiner vorrednerin zu.
Mitarbeiter/innen kommen und gehen..

Ein schlechtes Gewissen musst du nicht haben.
Das Angebot ist besser für euch - also solltest du es annehmen.

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" ich hätte 40 Minuten Fahrzeit."

Ist nicht tragisch.


"Fürs Unternehmen wäre es wirklich schlimm wenn ich gehe."

Das würde ich als Ansatz für eine Gehaltsverhandlung nutzen, ggf. Firmenwagen o.ä.

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Finanziell wird es sich nie lohnen. Ich weiß was noch raus zu holen ist, aber dann ist auch Schluss und Firmenwagen oder Tankgeld ist komplett ausgeschlossen.

Und dann die Zeit im Auto…was ich in der Zeit im Haushalt machen könnte 🙈

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Aus diesem Grund würde ich nicht kündigen, sondern meinen Mann in die Verantwortung nehmen.

Ich würde erstmal schauen, wie euer Kind im Kindergarten ankommt und wie es mit den Krankheiten ist. Nicht jedes Kind ist dauerkrank. Es gibt auch Kinder, die nach einiger Zeit ihr Immunsystem fit haben. Und wegen jeder Rotznase ruft der Kiga hoffentlich nicht an...

Und von jeder Mutter zu erwarten, dass sie 10 Minuten später auf der Matte steht, wäre eine sehr utopische Vorstellung.

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Meinen Mann können wir nicht mehr einbeziehen - wollen wir auch nicht.

Es geht eigentlich gar nicht um die Entfernung zum Kindergarten, eher um die Wirtschaftlichkeit. Es steht in keinem Verhältnis was ich im Auto sitze und was ich an Spritkosten und Verschleiß am Auto habe und durch einen Wechsel einsparen kann.

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Würde dich das Job Angebot im Ort genauso erfüllen wie dein jetziger Job?
Hast du ein Gefühl dafür ob es zwischenmenschlich auch passt? Ich persönlich finde es ja auch wichtig, dass man sich wohl fühlt.

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Mich reizt es nach 10 Jahren noch mal was anderes zu machen. Und dann direkt vor der Tür….schon verlockend 😉

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Dann mach das doch!!

Ich würde mir nicht so viele Sorgen um andere machen sondern vielmehr sehen, welche Vorteile ich aus der Situation ziehen kann.
Und Dein Bauch scheint bei der neuen Stelle ja nicht NEIN zu schreiben von daher, einfach mal raus aus der Comfortzone und was Neues wagen.
Zumal Du danach scheinbar auch noch mehr Freizeit gewinnst, weil die Wegstrecken wegfallen.

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Hi,
35 km ist doch gar nichts.

Also wenn das Geld, die Leute und die Arbeit passt, würde ich nicht kündigen. Zwischen nur Homeoffice und 2 bis 3 Tage pro Woche ist so viel potenzial.

Und wenn Dein Mann auf der Arbeit ist, mit Auto, kannst Du auch daheim nicht ohne Auto sein. Oder läufst du mit kranken Kind zum Kinderarzt? Du läufst zum Hausarzt, Zahnarzt, Gyn, gehtst nur noch mit Hackenporsche einkaufen. Sind alle Hobbys vor Ort?

Es ist so wichtig, das die Kollegen und das Geld stimmt ! Mein Mann fährt 57 km täglich, weil eben Arbeit und Kollegen stimmen, Geld leider nicht. Aber Arbeit findet man hier leider auch nicht.

Wenn Du aber sowieso wechseln willst, dann nur zu. Dein Chef ist vielleicht kurz geschockt, aber auch Du bist ersetzbar.

Gruß

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Ja natürlich, aber für deine Chefin bricht auch ne Welt zusammen wenn ihr Kind die teure Vasee zerdeppert, ihr Mann ne Neue findet oder ihr Vater Anzeichen von Demenz zeigt.
Solange du nicht eingestellt wurdest, um dich um ihr persönliches Wohlergehen zu kümmern, sind das aber alles keine Punkte, die dich über euer Kollegiales miteinander hinaus interessieren sollte.
Sie wird nicht an deinem Grab stehen und weinen "pk1985 war die tollste Mitarbeiterin der Welt" und ihr letzter Satz vor ihrem eigenen Tod wird auch nicht sein "danke pk1985 für deine betriebstreue".

Das Angebot hört sich wie du es beschreibst super an, nimm es an. Du glaubst gar nicht, wie schnell und problemlos du ersetzt werden wirst.

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Made My Day

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Klar, deine Chefin wird es schade finden, dass eine gute Mitarbeiterin geht und sie wird wahrscheinlich genervt sein, dass sie dann den Stress mit der Bewerbersuche an den Hacken hat. Das ist halt einfach doof, wenn man alles in sicheren Bahnen glaubte. Aber sobald jemand Passendes gefunden wurde, ist das Thema dann auch erledigt und du wirst einfach Teil der Geschichte sein, mehr nicht.

Bei uns sind schon ein paar Mitarbeiter gegangen, weil sie sich neu orientieren wollten oder zu ihrem Partner gezogen sind. Das waren alles tolle Kollegen und Mitarbeiter und trotzdem kräht jetzt kein Hahn mehr nach ihnen (außer im Privaten). Der Laden läuft trotzdem rund, das Klima ist trotzdem gut und die Nachrücker machen ihre Arbeit genauso gut wie die Person davor. Je nach Job ist meiner Erfahrung nach nahezu jeder austauschbar, nicht menschlich gesehen, aber eben arbeitstechnisch.

Ich finde, dass ein gutes Klima am Arbeitsplatz Gold wert ist, weswegen das mitunter ein Hauptkriterium ist, meine Arbeitsstelle zu behalten. Und auch die Entfernung finde ich nicht schlimm. Wenn es für dich jedoch nicht mehr passt und du dir von einer anderen Stelle mehr versprichst, solltest du wechseln. Nächstes Jahr wird das alles Schnee von gestern sein. Es ist nur der erste Schritt schwer, danach wird es einfach weiterlaufen, für jeden von euch.

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Hi,
eine Entfernung von nur 35 km wäre da für mich nicht ausschlaggebend - ich habe ca 60 km und habe noch nie drüber nachgedacht, den Job zu wechseln, damit ich ggf schneller bei meinem Kind sein könnte, wenn was wäre. Das kommt vor, klar, aber doch nicht ständig! In der ganzen Kindergartenzeit kam es bei uns einmal vor, das sie abgeholt werden musste. Jetzt in der Schule (2. Klasse) bislang auch einmal. Das kriegt man hin. Wenn du den anderen Job willst, nimm ihn an. Aber nicht wegen einer geringeren Fahrstrecke.

Was die Chefin / das Unternehmen anbelangt: Jeder Mitarbeiter ist ersetzbar.

LG N.