Warum bekommt meine freundin so viel sozialleistungen?

Hallo,

es geht um meine freundin. Sie hat den neuen wohngeldbescheid bekommen. Dank neuer reform bekommt sie 980 euro wohngeld+ 2000 euro netto lohn vom partner, 1150 euro kinderzuschlag und 1250 euro kindergeld.

Ich mein, ich gönne es ihr ja aber ist das der sinn, dass man so gut leben kann dank sozialleistungen?? Sie zahlen ja auch nur 1170 euro miete davon. Sie sagt selber dass sie nicht mehr arbeiten brauch- da ihr es ja sonst gestrichen wird.

Lg

Bearbeitet von Lila55
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1250€ Kindergeld, bedeutet sie hat 5 Kinder. Und ich vermute, die 1170€ Miete bedeuten Kaltmiete. Da kommen also noch die Energie- und Heizkosten oben drauf. Bei 6 Personen so 400 - 600€ würde ich schätzen.
Die Sozialleistungen (Kindergeld gehört übrigens nicht dazu) sichern das Existenzminimum der Familie. Dass Deine Freundin, würde sie arbeiten gehen, kaum mehr hätte, liegt weniger daran, das sie zuviel Sozialleistungen erhält, sondern dass sie vermutlich kaum über dem Mindestlohn verdienen würde.
Allerdings denkt Deine Freundin zu kurz: Selbst ein Job zum Mindestlohn bringt ihr Rentenpunkte. Und mit jedem Kind, dass aus dem Haus geht, wird ihr verfügbares Einkommen geringer, genauso wie ihre Chancen auf einen vernünftigen Job. Perspektivisch führt ihr Vorgehen also mit Sicherheit in die Armut.

Grüsse
BiDi

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Hallo,

danke für die antwort. Nein, die 1170 euro sind warmmiete- darum finde ich es ja auch so komisch. Sie leben in einer sozialwohnung, deshalb so günstig. Vllt ist es aber auch falsch berechnet vom amt??

Ja, das stimmt, mit jedem kind, dass auszieht verringert sich das geld.

Lg

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Ist das so ein aufmischpost?

Bearbeitet von Aufmischen
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Nee ist es nicht #augen

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Wohngeld richtet sich in erster Linie nach der Anzahl die im Haushalt leben und das müssten ja 7 sein.
Kinderzuschlag ist ja auch schon fast die volle Höhe.
Also ich denke wenn sie wenigstens teilzeit arbeiten würde , würden die Leistungen mit Sicherheit nicht komplett wegfallen sondern eben etwas weniger werden.
Ist halt nur nicht mehr so bequem für Sie.
Hat sie den was gelernt und hat sie überhaupt schon mal gearbeitet?
Wie alt ist sie den?

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Ja, sie hat verkäuferin gelernt und sie wird dieses jahr 39.

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Sie wissen welche Anträge sie stellen müssen.

Ich kenne eine Familie mit 4 Kindern, die haben 2 Häuser, bekommen Wohngeld und Kindergeldzuschlag.
Der Mann verdient nur 1900€ und sie arbeitet nicht. Aber als ich alles was sie haben zusammengerechnet hab, kamen die auf fast 5000€ Netto.
(Mit den Mieten die sie einnehmen und so)
Dennoch, wegen der Kredite für die Häuser und so, bekommen sie noch Wohngeld und Kindergeldzuschüsse und wir haben mit ~4000 Netto nur mit ach und krach EINEN Kredit bekommen, während sie gleich 2 bekommen haben.....

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Das ist doch das was mich so nervt.... mit mühe und not zahlen wir unserer tochter nachhilfe und das in gruppen weil es günstiger ist während besagte freundin für ihre tochter einzelnachhilfe bekommt bei einer teuren agentur weil sie ja es bezahlt bekommt von der bildung und teilhabe. Und wenn ich alles von unserem lohn abziehe haben wir schlussendlich weniger als die weil wir alles selber zahlen müsden.

Verkehrte Welt!!

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Wieso arbeitet sie denn gerade nicht? Betreuung der Kinder?

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Sie hat seit der ausbildung nicht mehr gearbeitet und hat es aufgrund der leistungen auch nicht mehr vor....

Und ja, sie betreut natürlich die kinder.

Lg

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Wie alt sind die Kinder den?

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Ich bin ja grundsätzlich der Meinung, dass Menschen in Not geholfen werden muss. Aber ich finde auch, dass die Anreize eben nicht oder nur paar Stunden zu arbeiten einfach zu hoch sind. Es gibt genügend, die ganz genau ausrechnen, wie viel sie maximal arbeiten dürfen, damit ja nichts gekürzt wird.

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Naja, ich finde, bei so viel geld (ca. 5500 euro) kann man ja nicht mehr von "in not" sprechen. Zumal die warmmiete ja nur 1170 euro sind.

Ich finde eine leistung: Wohngeld ODER Zuschlag hätte gereicht!

Lg

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Mir brauchst du das nicht sagen, hier läuft einiges verkehrt.

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Naja, abzgl. Miete hat die 7-Personen-Familie nur 2.080,- EUR/mtl. zur Verfügung. Das ist nicht viel. Und gesetzt ist ja, dass Wohngeldberechtigte auch Anspruch auf Leistungen aus dem Teilhabepaket haben. Da nimmt Deine Freundin das in Anspruch, was ihr und den Kindern zusteht. +on Top der Kinderzuschlag, aber der ja auch wg dem geringen Einkommen (oder wann gibts den?)

Ich verstehe Deinen Vergleich, aber weißt Du, diese Regelungen gibt es schon seit zig Jahren. Ich meine, dass wir uns in jungen Jahren auch schon über solche Vergleiche ausgelassen haben. Und es damals und heute nicht fair ist. Ich gebe Dir da Recht. Wenn es Deine Freundin ist, dann hast Du ja Einblick und ich hoffe, dass das Geld an der richtigen Stelle ankommt, und die Teilhabe vor allem durchaus voll genutzt wird, wenn sie doch zur Verfügung steht.

Ansonsten vergleiche es nicht weiter. Wenn Du finanziell unabhängig bist, bist Du selbst besser dran. Du entwickelst Dich weiter, bleibst nicht im selben Modell stecken und vor allem wirst Du nicht von Altersarmut betroffen sein, zumindest nicht im gleichen Maße. Du musst nicht zu Ämtern laufen und bist frei in Deinen Lebensentscheidungen. Sieh nicht das Geld, sondern die Rollen.

Ich frag mich nur, wie man zu 7. in einer W o h n u n g leben kann. Bei der Warmmiete ist das ja sicher keine 6 ZKB-Wohnung... Aber da ist schon der erste Punkt - mehr ist eben nicht drin und Entfaltung und Privatsphäre dann für die großen Kinder gleich null. Und den Paarkram bekommen die Kinder dann sicher ungefiltert und ungebeten präsentiert.

Du kannst ja auch mal anders vergleichen und berechnen, wenn Du Zeit findest. Dich fragen, was ihr zur Verfügung stände,wenn sie Deine Kinderanzahl hätte + Mann mit 2.000,- netto und deren Miete. Aber 2.000,- netto in Stk. 3 und Vollzeit? inkl. der Kinderfreibeträge ist ja auch echt kein gutes Gehalt... Aber immerhin arbeitet er.

VG 004

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Ich würde auch sagen: gewusst wie. Ich würde in dieser Situation erst mal gar nicht wissen, was ich alles beantragen könnte.

Es gibt Leute, die haben das drauf. Und zumindest wenn die Kinder klein sind, kann man sie ja gleich entsprechend erziehen. Keine Extras, aber hier auch keine Ausnahmen, dann quengeln sie nicht, Kleidung auftragen lassen, nicht jeden Tag Fleisch etc, wie es halt so ist, wenn man sparen muss oder will. Da bleibt dann für Muttern genug übrig....

Wir hatten früher auch kein Geld, klar hatte ich Wünsche, aber die habe ich als Kind oft nicht geäußert, weil ich wusste, es würde ohnehin nicht gehen. Und wenn man es nicht anders kennt als dass man beim Aldi nie Schokolade bekommt, gewöhnt man sich dran und ist auch nicht jedes Mal traumatisiert.