Selbstständig machen oder Beruf wechseln?

Hallo,

Einige haben mit ja mit dem Versorgzngswerk geholfen. Da werde ich die Tage mal anrufen und mich Beraten lassen. Auch wie das bei uns im Bundesland so ist, wenn es da so Unterschiede gibt!

In meiner damaligen Frage fing es aber auch um Selbstständigkeit oder anderen Berufsnahen Job. Die sind ein bisschen untergegangen.

Nochmal kurz die eckdaten:
Ich bin Dipl. Ing(FH) Fachbereich
Innenarchitektur.
Ich arbeite dieses Jahr seit 13 Jahren und das auf reiner Angestelltenbasis.
Ich hab mich am Anfang nicht eintragen lassen, weil ich lange nicht wusste ob ich den Job wirklich mein Leben lang machen will.
Mein Job jetzt macht mir aber unheimlich Spaß! Aber auch hier, mein Chef arbeitet vll. Noch 10- 12 Jahre, ich muss noch 27 Jahre ran.
Jobs in Bereich Innenarchitektur gibt es hier in der Region eher selten. Wir möchten hier aber nicht weg, ewig pendeln möchte ich nicht.
Ob ich mich selbstständig machen will, keine Ahnung! Mal denk ich ja, mal eher nicht. Ich bin nicht so die Rampensau, die man eigentlich sein müsste. Und ich hab das gefühl mit würde die Energie fehlen. ( hab dazu zwei kleine kinder, beide unter 4jahre).
Also keine Ahnung ob ich vll. Doch nochmal umschule.

Jetzt bin ich gerade in der Gedankenmühle:

- Jetzt über die Selbstständigkeit nachdenken? Ich werd 40 dieses Jahr. Wenn, dann muss man ja auch irgendwann mal anfangen.
Oder erst wenn die Kids z.b. beide in der Schule sind?

- wirklich selbstständig machen ? Was neues? Oder eher das Gespräch suchen um Partner zu werden?

- wo erkundigt man sich, was es sonst noch gibt und was in der Region wo man ist gesucht wird? Stumpf stellenausschreibungen lesen?

Vll. Hat ja eine/ einer von euch ähnlich Erfahrungen gemacht und Gedanken dazu gehabt! Vll. Kann man es auch einfach auf andere Jobs runterbrechen.
Ich würde mich über ein bisschen input freuen, einfach um die Gedanken zu sortieren.

Liebe Grüße,

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Wenn Du schreibst Jobs für Innenarchitekten gibt es bei Euch nur wenige kann das ja nur wenige Gründe haben.

Der Bedarf an Innenarchitekten ist da, es gibt aber zu wenige oder es gibt halt wenig Bedarf und deswegen auch nur wenige Innenarchitekten. Das wäre das erste was ich mal klären würde. Also eher eine Art Marktforschung betreiben und dann schauen, ob für Dich da noch eine "Lücke" wäre.

Wenn Du jetzt Vollzeit arbeiten solltest, besteht denn die Möglichkeit Stunden zu reduzieren und in der freien Zeit nebenher eine Selbständigkeit aufzubauen? Natürlich in Absprache mit Deinem Chef. Vielleicht hast Du ja Fähigkeiten/Kenntnisse/Talente die Dein Arbeitgeber nicht anbieten kann/nicht anbieten will und was in dem Moment Deine "Nische" sein könnte.
Ich könnte mir vorstellen, dass für ein größeres Unternehmen kleinere Aufträge weniger interessant sind, weil sie verhältnismäßig viel Verwaltungsaufwand bedeuten und dann nichts mehr dabei rum kommt. Für Solo-Selbstständige könnte das wieder interessant sein.

Oder, wenn Du wirklich die Möglichkeit hättest Partner zu werden, wäre das natürlich auch nicht schlecht, dann kann es Dir egal sein, wann Dein Chef in Rente geht. Dann hättest du ja immer noch die Chance seinen Betrieb zu übernehmen.

LG

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Ich arbeite gerade nur teilzeit und betreue nachmittags die Kinder. Eventuell könnte ich da aufstocken, aber mein Chef wird mit nicht "erlauben" einen nebenberuflich aufzunehmen! Wir haben viel Arbeit und ihm wäre es am liebsten wenn ich noch Stunden aufstocken.

Es gibt relativ viele "Einzelkämpfer", aber wenig Innenarchitektur/Architekturbüros, die Angestellte einstellen.
Das ist das Problem. Ich glaub generell hätte ich nichts dagegen mich selbstständig zu machen, nur alleine tu ich mich schwer. ich mag den Austausch mit Kollegen (fachlich und auch mal privat). Und auch, dass ich zum arbeiten ins Büro fahre. Durchgängigen homeoffice wäre nichts für mich!

Das mit der Partnerschaft müsste ich mal abchecken. Will aber erst für mich selber entscheiden ob es überhaupt in Frage kommt... uns es ist so ein 50/50 Gefühl. Vll. Muss ich mal ne pro/ contra Liste schreiben.

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Ich hatte dir von mir erzählt, dass ich als Ärztin mit mehreren Kindern nicht das Risiko der Selbständigkeit eingehen wollte. Ich war ganz bewusst bis jetzt immer angestellt. So ist mein Gehalt sicher.

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So mal als Gedankenspiel, welche Variante würdest du wählen (wenn es keine Praxis gibt die anstellt):
1. Praxis aufmachen als Ärztin
2. Umschulen oder Quereinsteigen (ggf. Auch in einen schlechteren Beruf?)

Das ist ja mein Problem gerade. Das ich vlll. Nicht immer in meinem Beruf angestellt bleiben kann.

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Ich denke für eine Ärztin oder auch die meisten anderen hochqualifizierten Berufe wird sich die Frage nicht stellen, ob man den Beruf aufgibt und stattdessen als Quereinsteiger irgendwo anfängt.

Ich für meinen Teil bin zwar als Rechtsanwältin im Nebenjob selbständig, nehme aber keine Mandate an (nur wenn sich etwas lukratives ergibt). Mir ist die Sicherheit als angestellte Anwältin ebenfalls lieber, ich hätte aber keine Hemmungen, mich komplett selbständig zu machen, bevor ich irgendeinen anderen Job mache. Es hat ja einen Grund, warum ich Jura studiert habe. Ebenso wird es einen Grund haben, warum die Ärztin Ärztin geworden ist und die Architektin Architektin, sprich: auch du wirst deinen Beruf sicher aus Interesse gewählt haben.

Wenn dein Chef in ein paar Jahren in Rente geht, ist das doch die perfekte Gelegenheit, einen Nachfolger zu suchen. Die Gedanken muss er sich ja sowieso machen, was mit seinem Unternehmen wird. Warum aus seiner Sicht nicht also dich zum Nachfolger ausbilden. Und aus deiner Sicht: du könntest ein gut laufendes Architekturbüro inkl. Stammkunden und gutem Ruf übernehmen. Du kennst den Laden und weißt ob er läuft. Zudem seit ihr ja offenbar die einzigen in eurer Umgebung, d.h. Konkurrenz gibt es nicht. Du dürftest nur nicht alles komplett falsch machen und die Kunden vergraulen, dann ist das Risiko weit weniger groß, als wenn du bei null anfängst.
Das wäre mein Plan, wenn ich du wäre und ich würde auf meinen Chef zugehen und ihn fragen was er dazu sagt. Wenn die Diskussionen darüber intensiver werden, kann eine Unternehmeberatung nicht schlecht sein. Es gibt welche, die sich auf Nachfolgeplanung spezialisiert haben und euch dazu beraten können.

Umschulen würde ich an deiner Stelle nicht. Sollte die Selbstständigkeit scheitern (was ich, ohne Prüfung, aber auf den allerersten Blick nicht sehe), kannst du immer noch etwas anderes machen. Schaue nur, und das ist für Selbständige besonders wichtig, dass du genug in die Rentenkasse bzw. in das Versorgungswerk einzahlst.

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