Befristeten Vertrag annehmen?

Hallo,

ich bin aktuell kurz vor meinem unbefristeten Vertrag. Job ist okay, Bedingungen sind mehr als schlecht. Jedes zweite we, Schichtdienst

Allerdings unbefristet und gutes Geld

Ich habe ein Jobangebot für einen wirklich interessanten Job mit tollen Benefits wie Homeoffice und Vertrauensarbeitszeit usw
Kein Wochenende nur Vormittage usw

Ich habe zwei kleine Kinder und einen Ehemann. Ich möchte aus dem Schichtdienst gerne raus und der Job wäre eine tolle Gelegenheit.

Allerdings wäre er befristet auf zwei Jahre. Das ist etwas was mich sehr stört. Wir wollen nächstes spätestens übernächstes Jahr ein Haus kaufen. Da wäre ein befristeter Vertrag natürlich eine absolut schlechte Option. Früher als Single und ohne Kinder wäre mir das egal gewesen aber jetzt so mitten im Leben nochmal ne Befristung.. wir haben zwar was auf der Kante aber ich fühle mich irgendwie nicht sicher und das mit dem Haus macht es auch blöd. Falls der dann nämlich nicht entfristet wird nach den zwei Jahren verschiebt sich nochmal wieder alles.

Wie würdet ihr vorgehen?? Würdet ihr das Risiko eingehen?

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Weißt du denn, was der Grund für die Befristung ist? Meist ist es ja Elternzeitvertretung. Dann würde ich es riskieren. Viele Frauen werden ja in der Elternzeit erneut schwanger oder können die Kinderbetreuung nicht mit dem Job vereinbaren und kommen dann doch nicht wieder. Wenn du dich in den 2 Jahren gut machst, wird dich der Arbeitgeber sicher trotzdem behalten. Kommt aber natürlich auf die Größe des Arbeitgebers an.

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Ich persönlich nicht, aber das wird vermutlich jeder anders bewerten. Mir würde der Nachteil zu schwer wiegen, dass ihr die nächsten zwei Jahre keinen Kredit bekommt oder nur zu schlechten Konditionen.

Kannst du die Befristung verhandeln? Das wäre mein Versuch. Wenn nicht, würde ich persönlich weitersuchen. Mit der Verantwortung für zwei Kinder und dem Wunsch nach einem Haus, wäre mir die Unsicherheit zu hoch. Befristete Jobs habe ich daher bisher konsequent abgelehnt.

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Vertrauensarbeitszeit ist eigentlich kein Benefit, sondern in 90% der Fälle nachteilig für den AN, zumal sofern du unter der Entgeltgrenze verdienst, eigentlich nicht mehr erlaubt.

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Stimmt. So genau hatte ich gar nicht gelesen.

@TE: Vertrauensarbeitszeit klingt sehr gut, ist aber eher ein Nachteil. Du kannst nämlich keine Überstunden aufschreiben. D.h. natürlich kannst du mal 2 Stunden früher gehen oder zwischendurch einen privaten Termin wahrnehmen. Aber wenn du über mehrere Tage nur kurz arbeiten willst, weil du ein paar Kindkrankentage überbrücken musst, hast du bei Vertrauensarbeitszeit viel mehr Rechtfertigungsdruck, als wenn du deine Stunden schwarz auf weiß belegen kannst.
Einen ganzen Tag Stunden abbummeln und so einen zusätzlichen Urlaubstag generieren geht ebenfalls nicht.

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Mir wäre der Grund der Befristung wichtig! Ich war jetzt 2 Jahre sachgrundlos befristet und jetzt halt unbefristet.
Elternzeitvertretung wäre mir zu riskant.

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Sachgrundlos befristet? Wenn ja, kommt es ein wenig darauf an: Ich persönlich würde eine sachgrundlose Befristung nachverhandeln. Das sind in der Regel unbefristete Jobs, einige Unternehmen machen das generell bei Neueinstellungen, weil bequem oder so - ich weiß es nicht. Da ich in meinem Feld ziemlich gut aufgestellt und spezialisiert bin, bin ich mir relativ sicher, dass ich fordern könnte, nicht zu befristen - es gibt ja immer noch die reguläre Probezeit von sechs Monaten.
In einem Feld mit viel Konkurrenz würde ich zumindest ansprechen, ob die Möglichkeit besteht, früher zu entfristen - du könntest ja die Kaufüberlegung als Aufhänger nehmen. Da kann man ganz gut vorfühlen, wie die Chancen auf eine Entfristung stehen.

Hab das bei einer ehemaligen Kollegin mitbekommen, dass ihre Befristung wirklich ein großes Problem war als sie und ihr Mann einen Kredit für ein Haus aufnehmen wollten. Wenn ihr wirklich kaufen wollt, würde ich deswegen einen Job mit einer Befristung (z. B. wegen Projekt-Bezug oder Elternzeit-Vertretung) nicht nehmen und lieber weiter suchen.

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Ich hab das schon 2 mal gemacht, also aus der Festanstellung in die Befristung. Einmal weil ich eine räumliche Veränderung wollte und der feste Job daher eh nichts auf Dauer war, und das zweite Mal weil mich der unbefristete Jpb total gefrustet hat und der neue noch nur besser bezahlt war sondern auch ein spannender Karriereschritt. Jetzt habe ich noch 21 Monate bis zum Ende der Befristung und klar hätte ich dann gerne irgendwann wieder Planungssicherheit, aber ich bereue es null. War absolut der richtige Schritt. Aber für mich wäre es auch nicht so schlimm so Sachen wie Hauskauf zu schieben und ich bin auch relativ flexibel was einen Anschlussjob angeht.

Es kommt aber drauf an, was dir wichtig ist. Hohes Sicherheitsbedürfnis und Planbarkeit stehen da eher kontra zur Befristung.