Betreuungsengpässe - musste hier schon jemand seinen Job kündigen?

Aus gegebenen Anlass bei uns. Musste bei euch schon jemand Stunden reduzieren oder gar seinen Job ganz kündigen, weil die Kita kein Personal mehr bekommt?
Die Kita meiner Kinder ist eigentlich super, aber ist natürlich genauso betroffen vom Personalmangel wie viele andere Kitas auch. Seit Monaten reißen sich die Erzieherinnen ein Bein aus und versuchen alles so gut wie möglich hinzubekommen. Dennoch gab es schon Notbetreuungstage, Tage, andenen sie komplett zumachen mussten und Tage an denen die Zeiten gekürzt worden sind.
Jetzt hat eine Erzieherin auch noch fristlos zu sofort gekündigt.
Ich weiß gerade garnicht wohin mit mir - ich habe gerade aufgestockt und glaube , dass muss ich wohl wieder rückgängig machen 🙈 dabei ist bei mir auf der Arbeit auch alles unterbesetzt und die Arbeit türmt sich mittlerweile nur noch.

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Wie sind denn normal bei euch die Öffnungszeiten?
Bei uns reichen die sowieso nie, für Vollzeit Arbeit, sofern das andere Elternteil nicht entsprechend wenig/garnicht oder aber im Homeoffice arbeitet, weil die maximal mögliche Betreuungszeiten 35h pro Woche sind. Gibt im gesamten Gebiet glaube keine Kita, die mehr anbietet. Hier und da wurde noch weiter gekürzt (während Corona 2020/21 sogar generell auf 7-max. 15 Uhr). Ich kann aktuell nur Vollzeit arbeiten, weil man Mann krankheitsbedingt länger zu Hause ist. Ab Mai (er arbeitet dann wieder) reduziere ich auf 32h und er arbeitet 30.

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Unsere maximal Zeiten sind auch von 07:30-15 Uhr. In letzter Zeit mussten wir die Kids öfter mal um 13 Uhr abholen.
Ich habe von 20 auf 30 Stunden aufgestockt. Einmal die Woche holt mein Mann dann die Kinder ab und macht früher Feierabend.

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Ich wollte eigentlich zum Sommer meine Stunden aufstocken, muss das aber leider meinem Chef noch beibringen, dass ich es nicht schaffe. Durch Streiks und Ausfälle wegen Personalmangel haben wir inzwischen durchschnittlich 2 Tage pro Woche keine Betreuung im Kindergarten. Es ist eine Katastrophe und eine Besserung nicht in Sicht. Schlimm, dass alles wieder auf dem Rücken der Kinder ausgetragen wird. Ich könnte heulen 😭

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Streiken macht unsere Kita zumindest nicht….das würde uns auch das Genick brechen, wenn das auch noch oben drauf kommt.

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Unsere hat gestreikt. Wie viele andere auch symbolisch und absichtlich am 8.3. - Weltfrauentag.

Ich hätte echt ko**en können. Denn wer hat den Streik an diesem Tag ausgebadet: die Mütter= Frauen! Danke für Nichts.

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Wir haben keine Probleme. In der Vergangenheit gab es zweimal je eine Woche, in der die Kita "schon" 16 Uhr zugemacht hat und eine Woche, in der wegen Erkrankung der Erzieherinnen gebeten wurden, ein paar der Kinder zu Hause zu lassen.
Sonst merken wir vom Personalmangel noch recht wenig, weil die Kita es immer irgendwie hinbekommt. Es ist ein freier Träger, der mehrere Kitas hier im Ort betreibt. Wenn in einer Kita zu wenig Erzieherinnen sind, springen im Zweifel welche aus den anderen Kitas ein.
Maximale Betreuungszeit wäre 7-17 Uhr, also 50h pro Woche (macht keiner, wäre aber möglich).

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Wir sind in einer neuen Kita und ich hoffe, dass es besser wird.
Die alte war toll, dort haben sie sich sehr liebevoll um den kleinen gekümmert.
Allerdings hatten wir 2022 mehrere Wochen verkürzte Öffnungszeiten (9-15 oder 9-13 Uhr anstatt 7.30-17.00) ausgleichen müssen, sowie 2 Wochen komplett geschlossen wegen Personalmangel. Mein Mann kann kein Home Office machen, daher musste ich dann oft nebenbei betreuen. Wir sind beide auf 32h runter gegangen. Trotzdem haben wir die Kind krank Tage fast ausreizen müssen.
Nach der zweiten Elternzeit gehe ich auf 24h runter und mein Mann möchte sich gänzlich umorientieren.
Ich hab zum Glück einen sehr verständnisvollen Chef, aber diesen permanenten Druck die Arbeit schaffen zu wollen und gleichzeitig schon leichte Panik dass gleich wieder die Kita anruft...das mach ich nicht weiter.
Ich weiß von Freunden, dass die Lage in anderen Kitas etwas besser ist. Aber meine naiven Vorstellungen, in denen beide Elternteile quasi Vollzeit arbeiten können mit Kleinkindern, hab ich an den Nagel gehängt.

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"Aber meine naiven Vorstellungen, in denen beide Elternteile quasi Vollzeit arbeiten können mit Kleinkindern, hab ich an den Nagel gehängt."

Ich finde diese Vorstellung nicht naiv. Viele Eltern arbeiten beide Vollzeit, wir auch. In manchen Gegenden funktioniert es nur offenbar nicht, aufgrund von Erziehermangel. Was ich interessant finde: mein Gefühl mag mich täuschen, aber gefühlt nach den Threads hier im Forum sind das die Bundesländer, in denen Fremdbetreuung sowieso eher kritisch gesehen wird.

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Ich dachte ehrlich gesagt auch, dass viele Eltern beide Vollzeit arbeiten müssen (außerhalb der Urbia Bubble). Daher war ich auch so erstaunt, dass unser Sohn oft der erste war und nachmittags der letzte, der geholt wurde. Und das in einer Großstadt im Osten...
Daher hoffe ich, dass wir wirklich mit der Kita in dieser Hinsicht Pech hatten und es mit der neuen etwas besser wird.

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Hallo!

Ich habe kein Kita Kind mehr.
Die Große ist 12. Für sie bekomme ich keine Freistellung mehr wenn sie krank ist. Das gibt es nur bis 12, zumindest hier in Österreich.

Man kann einseitig Urlaub nehmen. Also der AG muss dem nicht erst zustimmen. Urlaub nehmen um das kranke Kind (wenn sie wirklich richtig krank ist, lasse ich sie nicht 9 Stunden alleine) zu betreuen.

Ich finde daher, aufstocken auf Arbeit muss gut überlegt werden.

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Ich würde mich da mal beraten lassen, also ggf. anwaltlich. Wenn die Kita den Betreuungsumfang den ihr gebucht habt dauerhaft nicht leisten kann oder der Träger / die Stadt es nicht hin bekommt für genug Personal zu sorgen, dann muss man offenbar mal seinen Verdienstausfall einklagen.

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Das würde ich auch versuchen, je nachdem wie der Vertrag formuliert ist kann man erfolgreich sein.

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Ich bin alleinerziehend mit 2 Kindern im Kita-Alter. Um finanziell über die Runden zu kommen arbeite ich aktuell 4 Tage Vollzeit (8 Stunden) - den Freitag habe ich dafür frei. Das geht aber auch nur, weil ich an 3 der 4 Tage im Home Office arbeiten kann und meine Arbeitszeit flexibel gestalten und damit über den Nachmittag auch unterbrechen kann. Am 4. Tag übernehmen meine Eltern das Bringen und Abholen von der Kita und betreuen die Kinder noch 30-60 Minuten bis ich dann nach Hause komme.

Mega stressig, denn außer Arbeit und Kinder habe ich kaum Zeit für den Haushalt und gar keine Zeit für mich. Als die Kita noch mit 1 Stunden länger geöffnet hatte, war alles viel entspannter, aber innerhalb eines Jahres wurde die Öffnungszeit von 17 auf 16 Uhr reduziert.

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Ja. Wobei es bei uns weniger um den Kiga ging, als eher darum, dass wir unser Kind nicht mehr als 1x pro Woche zu den Omas geben konnten/wollten und unser Kind mit dem zeitweiligen Hortleben nicht gut klarkam. Für uns hat diese Veränderung aber gut funktioniert.

Bearbeitet von Inaktiv