Frühe Elternzeit wegen Arbeitsbedingungen?

Hallo liebe Alle,
ich habe nächste Woche Freitag meinen ersten Gyn-Termin 😍 morgen komme ich in die 6. SSW.

Meinem Arbeitgeber gebe ich noch vor der 12. SSW Bescheid, da ich gewisse Tätigkeiten dann nicht mehr ausüben darf.
Konnte jemand von euch aufgrund der Arbeitsbedingungen in verfrühte Elternzeit gehen?

Ich arbeite wirklich gerne, aber wir sind zu wenig Personal und die Chefin arbeitet nicht aktiv mit. Mitte Februar hatte ich Corona mit heftigen Symptomen, und sie hat trotzdem verlangt dass ich arbeiten komme weil eine andere Kollegin auch krank war.
Jede von uns war schon oft krank arbeiten, um die anderen Kolleginnen nicht zu belasten.
Das mache ich in der Schwangerschaft nicht mehr. Wenn es mir nicht gut geht bleibe ich zu Hause. Punkt.
Aber ich könnte auch nicht nach Hause gehen wenn es mir auf Arbeit plötzlich schlecht geht, weil ich oft die einzige bin die mit der speziellen Ausbildung vor Ort ist.
Das macht mir echt Kopfschmerzen.
Außerdem habe ich eine stehende (gehende) Arbeit. Möglichkeit zum Hinsetzen gibt es, aber auch nur für kurze Zeit. Weil wie gesagt: wir sind zu wenig Personal.
Möglichkeit zum Hinlegen gibt es nicht. Für das Arbeitsinspektorat offiziell allerdings schon - aber die Realität sieht anders aus.

Die Chefin stellt deswegen niemanden ein, wegen Sparmaßnahmen. Erst wenn es wirklich sein muss. Wenn ich mich krankmelde kann ich mir bestimmt was anhören, wenn die anderen Kolleginnen auch nicht da sind. Oder meine Kolleginnen müssen extreme Überstunden machen, die arbeitsrechtlich auch nicht erlaubt sind (10 Stunden ohne richtige Pause).
Das sind alles Faktoren, warum ich gerne in verfrühte Elternzeit gehen möchte. Dann MUSS sie jemanden einstellen und ich belaste meine Kolleginnen nicht mit Krankenstände.
Beim Arbeitsinspektorat kann ich die Chefin aber nicht ankreiden, denn nach der Schwangerschaft will ich ja wieder dort arbeiten.
Und sie stellt mich sicher nicht von sich aus frei, denn sie ist ja auf mich angewiesen.

Hatte jemand von euch auch so ein Dilemma?

Bearbeitet von hey.ella
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Hallo,

aus welchem Land kommst du denn? Arbeitsinspektorat klingt nach Österreich? 😄 Was rechtlich geht oder nicht geht, hängt ja stark vom Land ab und da es so klingt als kämst du nicht aus Deutschland, dachte ich frage vorher mal nach.

LG

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Genau 🇦🇹😄 wusste nicht dass es das in Deutschland gar nicht gibt 🤭

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Ich glaube unser Pendant dazu heißt Gewerbeaufsichtsamt. Die kann man hier anrufen, wenn sich der Arbeitgeber nicht an das Mutterschutzgesetz hält.
Hier in Deutschland gibt es eine Gefährdungsbeurteilung durch den Arbeitgeber und darin wird festgestellt, ob der Arbeitsplatz Schwangeren gerecht ist oder nicht. Je nach dem, was dabei herauskommt, kann es passieren, dass man von seinem Arbeitgeber ein Beschäftigungsverbot bekommt.
Bei medizinischen Gründen kann ein Beschäftigungsverbot auch vom Frauenarzt ausgestellt werden. Das ist aber nur dann möglich, wenn Leib und Leben der Schwangeren oder des Ungeborenen gefährdet sind.
Wie das in Österreich geregelt ist, weiß ich aber nicht. Aber es gibt in Österreich bestimmt auch gesetzliche Bestimmungen dazu.

LG ☺️

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Also zumindest in Deutschland heißt das nicht verfrühte Elternzeit sondern Beschäftigungsverbot 😅
Ja wahrscheinlich müsste man dir viele Erleichterungen einrichten, die der Chefin auf die Nerven gehen und in der Praxis dann vielleicht nicht wirklich umgesetzt werden.
Das Beschäftigungsverbot müsste dennoch von der Chefin kommen. Oder gibt es auch eine übergeordnete Instanz bei euch? Betriebsrat, Personalabteilung?

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Kann sein dass es bei uns auch so heißt, aber mit diesen ganzen Begriffen bin ich noch nicht so vertraut 🥲

Nur dieses Arbeitsinspektorat. Aber offiziell passen die Bedingungen ja - in der Praxis nur nicht.
Und wie du sagst - die Erleichterungen werden auch nur theoretisch stattfinden...
Das macht mir echt Sorgen.
Mir geht es momentan ganz gut. Bisschen Rücken, bisschen Unterleibsziehen. Übelkeit nur in der Nacht 😂 dadurch schlafe ich sehr schlecht, den Tag übersteht man dann aber trotzdem irgendwie.
Aber man weiß ja nicht was noch so kommt. Bald beginnt die Urlaubszeit. Man hat halt auch ein schlechtes Gewissen den Kolleginnen gegenüber.

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Ich bin auch aus Österreich :-) und ich habe mir das so gedacht. Bin jetzt 5+3 und hab in drei Wochen meinen Ersttermin. Wenn dann alles passt, werde ich kurz darauf die SS bei der Arbeit verkünden und dann schaue ich, wie es gehandhabt wird von meiner Chefin. Wenn das für mich passt, dann passt es, wenns mir nicht passt, dann geh ich zu meiner FÄ und heul ihr vor dass mich das stresst und mir Angst macht, dass ich dem Baby schaden könnte, weil zu viel Stress bei der Arbeit usw und frag sie ob sie mir ein frühzeitiges Beschäftigungsverbot erteilt. Ich glaube kaum, dass dann ein Arzt sich traut nein zu sagen.

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wir sind fast gleich gleich 🥰
ich schicke dir eine PN 😊

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Das wird nicht funktionieren. Im Mutterschutzgesett ist genau definiert, bei welchen Situationen FÄ ein Beschäftigungsverbot ausstellen können. 2020 wollte mein AG, dadd ich genau das mache. Belm FA sagen wie sehr mich alles stresst und belastet und ich so starke Übelkeit und Rückenschmerzen habe etc. Damit der AG es leichter hat und die Krankenkasse mich zahlt. Aber das geht so nicht. Bei den Beschwerden oben bekommt man eine Krankschreibung.

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Und wieso arbeitet man für so eine Chefin? Welchen Job übst du aus? Warum suchst du dir nicht generell was anderes? Das ist doch keine Art und Weise, was eure Chefin macht. Sicher, dass du nach der Elternzeit wieder dorthin zurück willst?