Hallo zusammen,
3 Jahre haben wir nach einer passenden Immobilie gesucht und immer wieder hat uns unser Bauchgefühl vom Hauskauf abgehalten, obwohl finanzierungstechnisch die Bank immer das "go" gegeben hat.
Aktuell bezahlen wir 10% von unserem Familieneinkommmen für unser Reihenhaus zur Miete, legen etwa 1.000 EUR im Monat für unsere Altervorsorge zurück und geben quasi den Rest komplett für Reisen aus. Momentan fühlen wir uns als Familie so gut und frei mit diesem Lebenstil und sind mehr als dankbar dafür, dass wir uns nicht mit den Themen wie Werterhalt, neue Heizung, steigende Zinsen und Renovierungen beschäftigen müssen, sondern eher mit den "Luxusproblemen", ob es dieses Jahr nach Tansania oder Bali geht.
Unser Leben fühlt sich aktuell so leicht an und jedes Jahr sind wir voller Vorfreude auf die nächsten große Reisen.
Und parallel gibt es irgendwie noch das typisch deutsche Mantra "schaffe, schaffe, Häusle baue" und die Angst, dass wir irgendwann die Entscheidung bereuen werden, wenn wir uns aktiv gegen Eigentum und einer Wertanlage entscheiden und eher den Fokus auf das hier und jetzt setzen und unser Geld quasi in Reisen und Erfahrungen "investieren".
Gibt es hier Familien, die trotz finanzieller Möglichkeiten, auch auf einem Hauskauf verzichten. Wenn ja, was sind die Gründe? Oder Familien, die im nachhinein den Hauskauf bereut haben?
Reisen statt Hauskauf
Für uns gibt es nichts besser als das Eigenheim. Wir müssen uns keine Gedanken um die Nachbarn oder steigende Mieten machen. Haben unsere Ruhe und können machen was wir wollen.
Wir sind auch froh, dass wir uns momentan nicht mit den hohen Preisen und Zinsen rumärgern müssen, so wie es Freunde von uns gerade tun, weil Sie den besten Zeitpunkt verpasst haben.
Allerdings ist das bei uns kein entweder oder, sondern wir Reisen trotzdem gerne und soviel wie es der Urlaub (von der Arbeit) eben her gibt 😃
Hätten wir uns da in irgendeiner Art und Weise einschränken müssen, hätten wir das Eigenheim auch nochmal in Frage gestellt.
Darf ich fragen in welcher Region ihr in Deutschland wohnt bzw. wann eurer Meinung nach der beste Zeitpunkt war?
Das ist echt klasse, dass bei euch beides geht, bei uns im Umfeld bekommen wir eher mit, das die Priorität meistens das Haus ist und angespartes Geld dann wieder direkt ins Haus investiert wird.
Wir wohnen in RLP.
Naja..die besten Jahre waren wohl von 2018/2019-2021. Da waren die Zinsen sehr niedrig und die Hauspreise noch nicht so am explodieren. Klar, hat man da auch schon etwas für ein Eigenheim auf den Tisch gelegt, aber mittlerweile ist das jenseits von Gut und Böse und die Zinsen gehen stark auf die 5% zu.
Wir investieren natürlich auch weiterhin in unser Haus, weil es immer etwas gibt, was so anfällt, aber wir investieren eben auch in Urlaube. Wir wollen nicht nur für das Haus arbeiten gehen. Dafür ist das Leben zu kurz
Habe gebaut. Es war anstrengend und kein lang gehegter Traum, sondern hat sich mangels Alternativen so ergeben. Eigentlich hatten wir nur eine größere Wohnung mieten wollen. Finanziell war es wahrscheinlich nicht die schlechteste Entscheidung. Es ist bald abbezahlt wenn wir wollen. Es war viel Geld, aber dafür fallen dann fast alle Wohnkosten weg, keine Mieterhöhungen, die Nebenkosten sind gering. Ob dann mal ein Gehalt dauerhaft komplett wegfällt wäre dann egal. Es gibt Sicherheit, aber man kann natürlich auch anders sparen. Aktuell würde ich wegen der Marktsituation nicht mehr kaufen oder bauen.
Ein Haus hat natürlich viele Vorteile, aber ob man es mietet oder kauft ist ausserhalb des Kontos relativ egal finde ich. Besitz verpflichtet. Was schickes irgendwo zentral zu mieten fände ich eigentlich komfortabler: keine Verpflichtungen, kein Garten, Strasse kehren, keine Handwerker.
Reisen.. habe ich früher mehr gemacht und bekomme erst langsam wieder Lust darauf. Vor Corona war ich jede Woche im Flugzeug und privat am liebsten zu Hause statt unterwegs.
Wir legen den „Rest“ schon immer weg, geben also nichts aus nur weil es da ist.
Googel doch mal Gerhard Kommer: Mieten oder kaufen?
In vielen Gegenden ist mieten mittlerweile dauerhaft günstiger als kaufen. Und wenn das Bauchgefühl nein sagt: Lasst es!!
Man darf aber nicht vergessen das Kommer selber Vermieter ist und an seinen Mietern verdient ;)
Er schreibt sehr Einseitig im übrigen auch. Bringt zb keine Beispiele wie zb wenn bei uns die Heizung kaputt ist bekommt mein Mann 40% beim Händler und Baut die selber ein 🙈🙈 das selbe wenn was beim Wasser ist... solche Sachen berücksichtigt er gar nicht.
Aber wie kann sich Eigentum nicht rechnen wenn ein Vermieter Geld mit der Miete verdient ? 😅
Hmm.... das ist ein Rechenexempel.
Bei der eigengenutzten Immobilie kommen keine Mieteinnahmen rein.
Allenfalls die "circa eingesparte Miete" lässt sich gegenrechnen. Und natürlich auch der psychologische Vorteil, dass man keine Angst haben muss, wegen Eigenbedarfs auf der Straße zu sitzen.
Mit entsprechenden Connections lässt sich viel Geld sparen. Gerade auf dem Land ist das ja oft so, dass sich gegenseitig unterstützt wird. Onkel Schreiner und Bruder Flaschner helfen dem anderen Bruder Maler beim Bau. Und anders herum. Und Oma Trude spendiert das Grundstück. Solche traumhaften Rahmenbedingungen haben viele Bauinteressenten leider nicht. Nicht umsonst ist DE mit den teuren Baukosten eine Mieternation.
Wenn ihr nur 10% eures Haushaltseinkommens für die Miete ausgeben müsst und zufrieden seid, dann wäre es in der aktuellen Lage (hohe Zinsen, immer noch hohe Kaufpreise) auch wirtschaftlich totaler Unsinn etwas zu kaufen. Die monatliche Belastung wäre vermutlich deutlich höher. Warum sollte man das dann machen? Das ist ja nicht der Sinn.
Sind bei euch den Mieten generell so günstig oder woran liegt das? Selbst wenn man euch im gesetzlicher Rahmen die Miete erhöht wäre das vermutlich kein Beinbruch.
Ich würde dann allerdings etwas mehr als 1.000€ monatlich fürs Alter investieren, weil ihr dann ja mit deutlich höheren Mietpreis rechnen müsst und eben nicht durch Eigentum abgesichert seid.
Alternative: Ihr kauft eine Wohnung, die für euch zu zweit im Alter passend wäre und vermietet sie. Ihr bleibt jetzt aber im Mietshaus wohnen.
Wir haben zu guten Zeiten was Kaufpreise und Zinsen angeht eine Eigentumswohnung gekauft und sind damit total happy. Und deshalb reisen wir trotzdem viel. Darauf würde ich nie verzichten wollen.
Wir zahlen 750 EUR monatlich für ein Reihenhaus mit 120 qm. Vor 6 Jahren war das noch ein ganz normaler Preis. Ein Haus würde uns im Antrag deutlich mehr kosten, da wären dann wahrscheinlich die 750 EUR gerade einmal die Zinsbelastung ohne einen Cent getilgt zu haben.
Würde man in unserer Region ein vergleichbares Reihenhaus heute anbieten, läge man bei etwa 1.200 EUR pro Monat.
Okay, dann kommen da zwei Themen zusammen. Ihr könnt sehr günstig Mieten (auch 1.200€ wären günstig) und ihr habt mit 7.500€ ein sehr hohes Nettohaushaltseinkommen.
Dann würde ich in der Konstellation tatsächlich nicht kaufen aber mehr fürs Alter investieren. Da würde ich mir genau die Rentenlücke ausrechnen und ausrechnen wieviel ich ab sofort monatlich investieren muss um die zu schließen. Tipp: Da gibt es einen super riggten Rechner bei Finanzfluss.
Habt ihr nie überlegt zu bauen? Warum kaufen? Die Zinsen sind seit 10 Jahren schon super. War ja absehbar, dass sich das irgendwann wieder ändert.
Bei uns in der Region gibt es so gut wie keine Grundstücke und immer wenn ein neues Baugebiet erschlossen worden ist, waren die Preise und Nachfrage enorm.
Sofern ihr keine Kündigung wegen Eigenbedarf, Luxussanierungen o.ä. zu befürchten habt, würde ich mich für Mieten aussprechen. Doofe Nachbarn kann man auch mit Eigentum haben.
Anscheinend hat ihr eine günstige Miete und könnt reichlich für das Alter zurücklegen. In meiner ersten Ehe hatten wir auch eine Immobilie, die für mich ein Klotz am Bein war. Nach meiner Scheidung war ich froh, diesen Ballast los zu sein.
Ein Eigenheim ist eine ewige Sparbüchse. Mietfrei Wohnen im Alter ist m.E. ein Mythos. Zwar mag die Immobilie dann abbezahlt sein, aber irgendwann geht's los mit den Sanierungen. Das Dach wird undicht, eine neue Heizungsanlage muss her, die Fassade muss renoviert werden usw. Da ist man jeweils schnell mit 5-stelligen Beträgen dabei.
Als Mieter hingegen bist du fein heraus. Du kannst beim Vermieter reklamieren, er hat die Rennerei.
Wie so oft kommt es darauf an. Vor allem auf den Zeitpunkt und Lage, Lage, Lage.
Wenn es nicht unbedingt sein muss, würde ich nicht bauen. Zumal jetzt, wo die Zinsen und Baukosten wieder steigen. Und Bauvorhaben sich verzögern wegen Handwerkermangel, Lieferengpässe usw. Ungünstiger als jetzt kann daher meines Erachtens der Zeitpunkt nicht sein. In unserem Städtchen (größte Wohnungsnot) entsteht gerade ein Projekt im Rahmen einer Baugemeinschaft, bei welcher immer mehr Parteien die Reißleine ziehen müssen.
Zumal ein EFH nicht die passende Wohnform im Alter ist, das kommt dann noch dazu.
Das Haus ist zwar abbezahlt aber viel zu groß. Die Bewirtschaftungskosten und das Thema Instandhaltung/setzung viel höher als es bei einer kleineren Immobilie der Fall wäre. Sieht man ja gerade, die alten Leuten fühlen sich nicht mehr wohl im zu großen Haus und Garten, finden aber nichts passendes kleineres. Wenn sie was finden, dann werden sie ihre Häuser gerade nicht los, zu viel Sanierungsaufwand, zu hohe Zinsen. Und dann müssen sie entweder (gefühlt) unter Wert verlaufen oder sie bangen bis zur nächsten Gasrechnung.
Ich würde, wenn es wie im Falle der TE geht, immer für eine Weile eine Familien-EFH mieten das man ja eh max. 18 Jahre braucht, und prallen würde ich eine kleine ETW fürs Alter kaufen.
Hallo,
ja wir haben uns ganz bewusst vor 2 Jahren, nach 5 Jahre suchen, gegen ein Haus entschieden.
Wir haben uns vor knapp 4 Jahren 2 Eigentumswohnungen gekauft die vermietet sind. In eine der beiden Wohnungen wollen wir im Alter dann einziehen.
Es bleibt ja meistens nicht nur beim Hauskaufpreis. Es muss dann hier mal was gemacht werden und dort. Es ist nicht nur die Rate sondern auch Nebenkosten + Rücklagen für Reperaturen etc. Ich sehe es bei meiner Mutter, sie hat ein abbezahltes Haus und jedes Jahr steckt sie da 10.000 - 15.000 Euro rein (neue Heizung, neues Dach, neue Fenster, neue Fassade, etc) Wir reisen lieber mit der Familie und genieße das Leben, weil für UNS das genau richtig so ist. Keine Einschränkungen durch ein Hauskredit. Und was möchte ich in 20 Jahren mit einem riesen Haus, wenn die Kinder dann ausgezogen sind.
Genauso fühlt es sich für uns auch an. Ich kann mir aktuell auch nicht vorstellen im Alter in einem großen haus zu wohnen. Und auch die kommenden Belastungen durch Instandhaltung schrecken mich total ab.
Ich finde dieses Thema Hauskauf so schwierig, weil kaum wirklich ehrlich darüber gesprochen wird. Alle halten an dem Mythos fest, dass der Hauskauf die beste Entscheidung war, wahrscheinlich aus Selbstschutz, weil man die Entscheidung ja eh nicht mehr rückgängig machen kann.
Keiner spricht offen darüber, welche Entbehrungen und Belastungen ein Hauskauf mit sich bringt.
"Genauso fühlt es sich für uns auch an. Ich kann mir aktuell auch nicht vorstellen im Alter in einem großen haus zu wohnen. Und auch die kommenden Belastungen durch Instandhaltung schrecken mich total ab."
Ich denke, dass Problem in Deutschland ist, dass ein Hausbau/Hauskauf eine zu emotional behaftete Sache und quasi eine Entscheidung fürs Leben ist. In anderen Ländern ist man da weit pragmatischer und wechselt im Laufe seines Lebens öfters Häuser. Entsprechend mehr Bewegung ist im Immobilienmarkt.
Wobei ich mittlerweile auch in Deutschland schon mehrere Paare kenne, die nach Auszug der Kinder die zu groß gewordene Bude verkauft und sich eine Eigentumwohnung bzw. Miethaus genommen haben.
50-60% der Bevölkerung in Deutschland mietet seinen Wohnraum, ihr seid also in guter Gesellschaft.
Ich denke, wenn das jetzt für euch so passt, dann ist das in Ordnung und ich würde nur schauen, dass ihr genug Rücklagen habt und vernünftig fürs Alter spart. Im Zweifel könnt ihr euch dann immernoch später für eine Eigentumswohnung entscheiden.
Für uns kommt kaufen im Moment auch nicht in Frage, weil wir gar nicht essen ob wir hier in 5 Jahren noch leben wollen oder beruflich umziehen. Klar dann kann man vermieten oder verkaufen, aber das sind eben finanzielle Risiken, die wir so nicht tragen.
10% eures Einkommens ist so wenig, dass ein Haus nicht lohnt.
Ihr spart 12T€ im.jahr.
Je nach dem wie alt ihr seid, könnt ihr das noch gute 25 Jahre und habt dann 300T€
So wie aktuell die Immobilienpreise fallen, ist das etwa das, was dann ein Haus wert sein wird.
Zudem: mit Haus, kommt ihr nicht mit 10% aus...
Da fallen dann eure Reisen weg... Für ein Haus, das aktuell wohl mehr kostet als es später noch wert ist .. macht für mich keinen Sinn.
Wir zahlen aktuell warm 11% Miete. Trotz Garten und zwei Bädern...
Sparen tun wir 30%
Wir werden mit Renteneintritt meines Mannes rund 450T€ haben. Mit Haus, hätten wir das nicht ansparen können...
Dann gehen wir entweder los, und kaufen dann was billiges oder wir teilen es monatlich als Aufstockung zur Rente auf