Hallo ihr Lieben!
Ich muss mir das jetzt mal von der Seele schreiben.
Im Januar diesen Jahre habe ich einen neuen Job im Krankenhaus angefangen und kurz darauf positiv getestet. Da mir ein ehrlicher Umgang wichtig ist, habe ich es meinem AG direkt mitgeteilt. Daraufhin folgte das BV.
Am 23.02. erfuhren wir leider von einer MA in der 11. SSW, unser Baby entwickelte sich seit der 8. SSW nicht mehr weiter. Seitdem folgte die AU, da ich einen natürlichen Abgang wollte und einfach psychisch fertig war. Am selben Tag rief ich meinen AG an um ihr davon zu berichten. Sie weinte (!) sogar am Telefon mit mir und sagte ich solle mir alle Zeit der Welt nehmen. Fest stand das ich von Anfang an 5 Wochen krankgeschrieben wurde. (Es wusste ja niemand wann es losgeht, etc). Das war für sie in Ordnung, sie sagte nur es wäre schön, wenn keine 4-6 Monate draus werden - was ja nicht der Plan war.
Freitag war der letzte Tag meiner AU, also entschied ich Montag wieder arbeiten zu wollen. Doch standen dann vormittags 2 Menschen vor meiner Haustür und überreichten mir meine Kündigung. Ich fiel aus allen Wolken. Meiner Pflicht meinen AG zu informieren bin ich immer nachgekommen (nachweislich per Email!) sogar mit Zwischenmeldungen wie es mir ergeht.
Daraufhin schrieb ich meinem AG eine email und fragte wieso die Kündigung kam, dass ich enttäuscht sei, da vorher nicht mal ein Gespräch stattfand. In der Antwort wurde quasi zugegeben, dass es aufgrund der FG und den einhergehenden Fehlzeiten war. Das ja besprochen war, dass ich nach der „tragischen Fehlgeburt“ ein „paar Tage“ bräuchte und daraus ja extrem viel wurde. (Bitte was?) und gemeldet hätte ich mich auch nicht mehr.
- wie dreist ist das denn bitte? Ich bin so schockiert! Mit Sicherheit kommt noch dazu, dass sie Angst haben, das ich wieder schwanger werden könnte. Unfassbar schlimmes Gefühl als Frau wegen dem Verlust des eigenen Kindes gekündigt zu werden und einem eventuell neuem Kind… 😪
Danke, dass ich mir das alles von der Seele schreiben konnte!
Kündigung nach Fehlgeburt 😪
Dein Verlust tut mir sehr leid. Und dann noch deswegen gekündigt zu werden, ist natürlich doppelt bitter.
Noch ein paar Fragen zum Verständnis...
Hattet ihr eine Probezeit vereinbart? Falls nicht, kannst du nicht so einfach gekündigt werden.
Deine AU endete freitags. Wird Sa/So bei euch nicht gearbeitet? Mo Vormittag warst du noch zu Hause. Wann hättest du denn arbeiten müssen?
Ich denke, dass du generell aufgrund deiner Schwangerschaft in der Probezeit gekündigt wurdest.
Das ist für einen Arbeitgeber der gerade jemand neu eingestellt hat eben nicht sonderlich super und deswegen wird dann sobald es geht meist gekündigt.
Man müsste das ganz mal prüfen wie das nach so einem Fall aussieht, weil du ja aufgrund der Schwangerschaft keine Probezeit mehr hattest.
Wenn ein Arbeitgeber dich aber loshaben will, dann wird er das auch irgendwie schaffen.
Hast du eine Rechtsschutzversicherung? Wenn ja, dann lass es von einem Anwalt mal prüfen. Gleichzeitig würde ich aber was neues suchen, denn arbeiten würde ich da nicht mehr wollen.
Dem ersten Absatz stimme ich zu, aber der Rest ist nicht richtig.
Natürlich hat auch eine schwangere Mitarbeiterin zumindest formal noch Probezeit. Die wird dadurch nicht beendet, sondern ist nur praktisch ausgehebelt, da man eine Schwangere nicht (so einfach) kündigen darf.
Die TE ist nicht mehr schwanger und war noch nicht in der Schutzfrist angekommen, ab der sie nachgeburtlichen MuSchu gehabt hätte, also lebt das Kündigungsrecht der Probezeit wieder auf.
@TE: Es tut mir Leid für deinen Verlust. Aus Arbeitgebersicht jedoch nachvollziehbar.
Deswegen schrieb ich ja, dass man es in dem Fall eben prüfen müsste.
Kenn mich da nicht so aus, weil ich genau wegen sowas warte bis die Probezeit rum ist. Das ist bei sowas nämlich immer das Problem. Ich meine, man hofft ja, dass alles gut geht, aber wenn nicht, weiß der Arbeitgeber natürlich was man vor hat. 🫢
Hallo du,
Mir tut das echt leid. Das ist richtig bitter und ich kann verstehen wie enttäuscht du zu dem Verlust hinzu bist.
Aus Sicht einer Frau, die über 7 Jahre Kiwu mit 5 natürlichen Abgängen bzw. MA und eine Eileiterschwangerschaft mit Not OP hinter sich hat (und jetzt, Halleluja, in der 22. SSW gerade von innen geboxt wird), kann ich dir für die Zukunft nur raten, warte beim nächsten Mal ab bis du weiter im Job bist mit der Familienplanung, also länger dort, damit du dich ein bisschen "beweisen" konntest (sehr blödes Wort, ich finde gerade kein besseres), warte bis du sagst, dass du schwanger bist bis zur 12. Woche, wenn es irgendwie geht, denn wer einmal eine MA hatte, kann auch wieder eine bekommen (wenn gleich ich natürlich hoffe, dass beim nächsten Mal alles gut geht), so früh ist dein Kind noch sehr gut geschützt, da es noch mini klein ist und noch nicht sich selbst versorgen muss, dann wüsstest du ein bisschen besser, wo die Reise hin geht, denn das Fehlgeburtsrisiko ist dann einfach geringer.
Zur Not kannst du dich krank schreiben lassen mal ein paar Tage wenn es gar nicht mehr geht und die Krankmeldung vom Hausarzt umschreiben lassen, dann wird nicht gleich Verdacht geschöpft.
Wenn ich auf einen natürlichen Abgang gewartet habe, habe ich mich 1 Woche krank gemeldet, ging es noch nicht los oder war ich psychisch noch zu fertig, habe ich nochmal um eine Woche verlängert. Von vorne herein 5 Wochen mich krank zu melden und bei einem so sensiblen Thema den Grund vorher zu kommunizieren, wäre mir nie in den Sinn gekommen. Kleine Schritte gehen, einen Tag um den anderen nehmen, Arbeit auch als Ablenkung sehen und vor allem als Anker, falls es nicht gut ausgeht mit der Schwangerschaft.
Ein Abgang ist, medizinisch, wie eine sehr starke Periode (alle Endo-Mädels kennen das alle 4 Wochen sehr gut). Du spürst bevor es los geht und klar, braucht die Seele und das Herz Zeit zu heilen. Ich zumindest, hätte in kleineren Schritten geschaut, ob es schon geht...
Für die Zukunft würde ich mir merken, berufliches und privates zu trennen, ausser man hat ein jahrelanges Vertrauensverhältnis bzw. ist fest angestellt. Und selbst da würde ich mir sehr gut überlegen, wen ich einweihe und auch, vor allem in der Probezeit, wie lange ich mir raus nehme weg zu sein, mit dem Thema Kiwu offen umgehe etc. Notfalls würde ich einen Kompromiss fahren und nach 14 Tagen wieder arbeiten gehen, dort vielleicht nicht 100 % geben, aber wieder ins Leben kommen und zeigen, dass mir auch mein Beruf wichtig ist.
Leider denke ich sitzt der AG am längeren Hebel. Wegen Fehlzeiten kann man in der Probezeit gekündigt werden und diese lebt wieder auf, da du nicht mehr schwanger bist. Kopf hoch und weiter gehts.
Ich wünsche dir alles Gute!!!
Ich kann da schon beide Seiten verstehen. Einerseits dich. Es ist schlimm, ich habe selbst FG erlebt. Das schmerzt sehr.
Andererseits der AG: Du bist kaum da, zack BV. Und nun weiß ja dort jeder, wie es laufen wird: Du kommst zurück und kurze Zeit später gleich wieder BV. Das ist natürlich unschön. Du musst vertreten werden, nimmst vielleicht 3 Jahre Elternzeit und kommst danach maximal paar Stunden zurück. Die sollen aber ganz bestimmt verteilt werden.
Ja klingt hart, aber diese Vorurteile existieren.
Was die Fehlgeburten betrifft kann ich dich sehr gut verstehen , ich hatte selber zwei.
Allerdings kann ich auch den Arbeitgeber verstehen . Es ist ja absehbar das in kürze das nächste BV ansteht. Noch dazu sind die fünf Wochen krank danach doch sehr viel. Es wirkt dann halt nicht so als würde einem viel an dem Job liegen.
Also erst einmal:
Danke an alle für die Antwort! Ich nehme hier keinem etwas übel, denn Kritik muss und sollte man abkönnen und mit umgehen können. Sie hilft um sich selbst zu überdenken.
Natürlich kann ich meinen (ehemaligen/noch) AG vollkommen verstehen. Geplant war es definitiv so (noch) nicht. Aber das ist eine andere Geschichte, jedenfalls habe ich keinen neuen Job angefangen um zu sagen „und tschüss ich bin im BV“.
So früh gesagt habe ich es, da ich auf der intensiv arbeite und keinerlei Möglichkeiten habe irgendwen irgendwie zu schützen oder zu umgehen. - allerdings durften sie die Stelle neu ausschreiben da ich im BV war und sie ist auch nachbesetzt worden. Also das nur vorweg.
Wie gesagt: ich kann auch meinen AG verstehen, aber es ist ganz faktisch gesehen Diskriminierung am Arbeitsplatz von Frauen. Denn wäre von vornherein klar das man noch KiWu hat, dann würden massig viele Frauen nicht eingestellt werden aufgrund dessen. Und das ist glaube auch das, was mich irgendwie reizt. Das sind Dinge, die sogar nen OLG in mehreren Fällen entschieden hat, dass das nicht geht.
Aber Männer können nun mal die Kinder nicht bekommen 🤷🏼♀️😅
Also danke an alle. Und ja das nächste mal werde ich wohl länger warten, falls sich infektiöse o.Ä. Patienten vermeiden lassen.
Ich wünsche Euch allen alles Gute :)
Naja..viele Arbeitgeber planen bei einem gewissen Alter natürlich ein, dass so etwas passieren kann, aber hoffen da natürlich auch ein bisschen auf die „Vernunft“ der Damen, dass man nicht nach wenigen Wochen sagt „ach übrigens..ich bin schwanger“.
Die Frauen die das so geplant machen, sind dafür verantwortlich, dass es andere Frauen im „Gebärfähigen Alter“ oft schwer haben einen neuen Job zu finden.
Da hat nämlich kein Arbeitgeber Lust drauf.
Wenn deine Stelle sowieso schon nachbesetzt wurde, dann haben die zum jetzigen Zeitpunkt wohl auch keine Verwendung mehr für deine Arbeitskraft. Somit gibt es natürlich noch einen weiteren Grund für die Kündigung
Ich bin durchaus kritikfähig, aber unterstellen lassen muss ich mir auch nichts. Ich habe keinen neuen Job angefangen um nach ein paar Wochen zu sagen „ich bin schwanger“.
Ich bin Ende 20. - und alles andere als so „durchtrieben“ oder habe es so nötig.
Meine Stelle wurde mit jemandem aus einer anderen Abteilung nachbesetzt, die einfach gefragt wurde. Aber wäre jederzeit frei gewesen.
Ich habe (übrigens keiner stationsleitung, sondern der Geschäftsführung, die eben die genannte AG ist ;) ) wöchentlichen Kontakt gehabt und habe ihr durchaus mitgeteilt, dass ich auch früher wiederkommen werde sobald es geht.
Letzten Endes ist es jetzt auch egal, aber fair finde ich hier einige Aussagen definitiv nicht mir bzw. meinen „Absichten“ gegenüber.
Hey!
Das klingt sehr bitter!
Hier wurde schon viel gesagt. Ich war bisher 3x schwanger und habe die Schwangerschaften nie vor der 12.ssw mitgeteilt. 1x sogar gar nicht, weil ich einen Abgang zuvor hatte. Damals bin ich währenddessen arbeiten gegangen.
Ich würde dir auch raten, in Zukunft nicht zu sagen, wieso du krank bist. So kannte der AG den Anlass und konnte die Dauer mit anderen Kolleginnen vergleichen. Da fand er 5 Wochen vermutlich auch vergleichbar lang.
"und gemeldet hätte ich mich auch nicht mehr." Musst du auch nicht.
Liebe Grüße
Schoko
Ich bin 1 woche nach meiner Fehlgeburt in der 8 Woche wieder arbeiten gegangen. Ich finde 5Wochen echt heftig und ich hatte gesamt 4 Fehlgeburten. Ich kann den Arbeitgeber verstehen.
Sonntag Ausschabung unter Vollnarkose, Montag arbeiten gegangen und Freitag in den Urlaub gefahren. Es war alles gebucht, ich hatte bis dahin noch viel zu tun und zu Hause zu sitzen hätte auch nichts geändert.
Ich hatte drei FG und bin nach jeder direkt wieder arbeiten gegangen weil es mir körperlich gut ging und zu Hause Grübeln ist nicht meins