Kaum Arbeit nach Karenzrückkehr

Hallo, ich hab folgendes Problem. Bin im August 2021 in Karenz gegangen. War zu diesem Zeitpunkt bereits 8 Jahre in der Abteilung im Sekretariat angestellt - gemeinsam mit einer Kollegin (10 Jahre im Unternehmen) - beide zu 100%. Aufgaben klar aufgeteilt mit Vertretung im Urlaubsfall. Für mich wurde eine Ersatzkraft angestellt. Nach einem halben Jahr bin ich mit einem Tag die Woche zurückgekehrt und habe mitbeinem Bruchteil meiner alten Aufgaben gearbeitet. Nun bin ich seit März zu 60% retour, meine Ersatzkraft ist mit 100% geblieben, da lt den beiden Damen so viel zu tun ist. Die Aufgaben wurden wieder aufgeteilt, meine alten Agenden wurden mir wieder zugeteilt. Da hat meine alte Kollegin hinterrücks schon geredet, ich würde ihr alles wegnehmen. Nun ist es so, dass es nicht mal annähernd so viel zu tun gibt, und ich eigentlich fast nur blöd herumsitze. Meine langjährige Kollegin war noch nie die schnelle und hatte "immer" stress und die andere fürchtet wohl um ihren job. Nun meine Frage, was soll ich tun. Ich hab sie schon mehrmahls darauf angeredet, aber wirklich was ändern tut sich nicht - wie auch, wenn zu wenig für 3 leute ist. Soll ich zum Chef gehen und ihm alles stecken? Ich liebe meinen Job eigentlich - zumindest vor meiner Karenz.

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Moin,
puh, schwierig. Da 'Karenz' kommst du ja aus Österreich (nehm ich an), da kenn ich die Arbeitnehmerschutzgesetze jetzt nicht so, denn wenn du zum Chef gehst, dann besteht ja das Risiko, dass irgendwer entlassen wird? Im Zweifel ja auch du (weil die mit Kind).
Wie groß ist denn das Unternehmen, könnte jemand in eine andere Abteilung oder so versetzt werden?
So wie vor der Karenz wird dein Arbeitsleben vermutlich nie wieder, wenn du in Teilzeit arbeitest kannst du ja einfach nicht mehr so viel übernehmen wie vorher. Ich würde wohl einfach weiter arbeiten und nichts sagen, mich aber mach einem neuen Job umsehen.
Alles Liebe

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Mhh es würde meine Ersatzkraft entlassen werden. Wenn man in einem Unternehmen in Karenz gegangen ist, hat man in Österreich bis zum 4.Geburtstag Kündigungsschutz und ist nur sehr schwer Kündbar bis zum 7.Geburtstag. Sind in DE die Gesetze so nachteilig Müttern gegenüber? 🥺
Und meine Kollegin, welche sich da nun aufspielt würde wohl anpfiff bekommen. Andererseits denke ich mir, es ist meine Stelle, unbefristet und kaum Kündbar, da ich eben geschützt bin und beim Staat angestellt bin. Ich werd wohl zum chef gehen müssen und das klima gefährden 🙄

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Führe ein offenes Gespräch mit dem Chef.

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Klar gibt es auch ein bore out aber ich hab es noch nie verstanden, wieso man dann nicht einfach die zeit für sich nutzt, statt sich zu langweilen. Nutze doch die zeit für die berühmte "Mental load" aka Kleidung shoppen, Arzt Termine machen und play dates vereinbaren.

Es wird schon eine Grund haben wieso der Ersatz behalten wird. Oft will man als Chef nicht gleich wieder voll auf die "Mami" setzen, weil genügend Kinder krank Tage anfallen werden, sie mit dem kopf eher noch beim. Kind zuhause ist oder man damit rechnen muss, dass schon die Produktion von kind nr2 am laufen ist.

Jetzt versuchen die Kollegen beim Chef schlecht zu reden, finde ich echt mies

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Was denkst du denn, was dein Chef macht, wenn du ihm "alles steckst"?

Für mich klingt es so, als wäre dein Ziel, dass die Ersatzkollegin entlassen wird, oder ihre Stunden soweit reduzieren muss, dass sie am Ende selbst kündigt. Falls das dein Hintergedanke ist, fände ich das echt mies.

Du liebst deinen Job, wie er vor der Karenz war. So wirst du ihn aber nie wieder zurückbekommen. Deine alte Kollegin hat sich mit deiner neuen Kollegin offenbar so gut verstanden, dass sie sich dafür eingesetzt hat, dass sie trotz deiner Rückkehr bleiben kann. Wie wird die alte Kollegin wohl reagieren, wenn du heimlich zum Chef gehst und ihm "steckst", dass sie die Unwahrheit gesagt hat.

Es ist ja jetzt erst einen Monat her, dass du die Arbeitszeit aufgestockt hast. Daher meine Empfehlung: Warte noch ein bisschen ab, ob es sich nicht von alleine irgendwie einspielt. Setze dir vorab eine Frist, wie lange du warten möchtest. Wenn deine Unzufriedenheit bleibt, schau dich nach etwas neuem um, denn die Zufriedenheit wird mMn nicht zurückkehren, wenn du dem Chef hintenrum irgendetwas steckst.

Bearbeitet von Kabelsalat
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Nun, ich verstehe den Ansatz des stillseins und die Zeit anderweitug nutzen nun wirklich nicht. Ich sitze in der arbeit und möchte dann auch arbeiten und mein Know-How einsetzen und nicht blöd in der Gegend herumsitzen. Das mag für manche erfüllend sein, für mich jedoch nicht.
Und warum ich meine unbefristete stelle hergeben sollte, kann ich auch nicht nachvollziehen. Ich hab jahrelang dafür gearbeitet. Und lt. meiner alten Kollegin ist ja ach so viel zu tun
Das problem liegt eher daran, dass diese alte kollegin angst hat, weniger wichtig zu sein. Dass problem bestand unterschwellig schon immer, da ich eine bessere ausbildung habe und mit den kollegen besser zurecht komme. Ich hingegen hab keine lust auf machtspiele o.ä. Ich will einfach nur meine Arbeit machen und gehen. Und dass die kollegen mit mir besser auskommen als mit ihr, dafür kann ich ja wirklich nichts. Das liegt an ihrer Art, nicht sonderlich hilfsbereits zu sein.

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Ich kann dich da im Prinzip schon verstehen. Nur würde ich dafür eben nicht über Leichen gehen, wie man so schön sagt.
Dein Arbeitsplatz hat sich während deiner Abwesenheit verändert und wird auch ohne die Ersatzkollegin nicht mehr so, wie er vorher war.
Du schreibst ja jetzt selbst, dass du im Grunde schon immer ein schwieriges Verhältnis zu deiner alten Kollegin hattest. Passt es dir nicht, dass sie mit deiner Ersatzkollegin besser zusammenarbeiten kann als mit dir?

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So stimmt das nicht. Meine Ersatzkraft ist bereits sehr lange in det firma, hat vorher ein anderes Aufgabengebiet gehabt, welches sie wieder übernehmen könnte. Und auch diese Ersatzkollegin kann nur schwer mit meiner langjährigen kollegin. Meine EK würde ihre alten Abenden wieder übernehmen, dafür müsste man aber zugeben, dass zu wenig arbeit ist. Das will die alte Kollegin aber nicht.

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Hallo,
Ich kann dich verstehen. Ich finde rumsitzen auf der Arbeit auch ätzend und sich mir immer irgendwas! Privates mach ich nicht auf der Arbeit finde das auch irgendwie befremdlich!

Kündigen fänd ich jetzt auch nicht so prickelnd! Zum Thema "verpetzen": ich finde es kommt ein bisschen darauf wie du es machst!
Gehst du hin und sagst, "Gisela hat es ist Ach so viel Arbeit, aber das stimmt ja gar nicht" das fände ich doof! Gehst du hin un vll. Koch ein weiteres Aufgabenfeld zu erfragen "ich komme mit meiner Arbeit immer gut voran, Gisela möchte ihre Projekte gerne alle behalten und das klappt ja auch gut, gäbe es nicht noch etwas, dass ich erledigen könnte?"
So sagst du ja trotzdem das ihr zu viel manpower seid !
Am Ende musst du es wissen.
Als ich meinen letzten Arbeitgeber gesagt habe, dass ich in meinem Projekt gerade nicht mehr so viel zu tun hatte und gerne die zwei Kolleginnen unterstützen kann (fand es blöd, dass die zwei ewig Überstunden machen mussten und ich eher abfeiern konnte), wurde ich entlassen. 🤷‍♀️
Würde ich mir also tatsächlich zweimal überlegen.

Und überleg vorher, ob die Arbeit zwar für 3 zu wenig ist, für 1,5 aber vlll doch zu viel?
LG

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Hallo,

ich habe keine wirkliche Lösung.

Aber vielleicht etwas Trost, mir geht es genauso, nur dass ich auf eine neue sogar höherwertige Stelle, verbunden mit einer Beförderung kam und kaum Arbeit zugeteilt bekomme. Außerdem bin ich und der Großteil meiner Kollegen verbeamtet und somit unkündbar.
So eine gute sichere Stelle gibt man nicht einfach auf, man versucht erst, eine Verbesserung zu erreichen.

Ich bin einige Wochen mit Bauchschmerzen an die Arbeit, habe mit einer Psychologin einer Beratungsstelle gesprochen, und die hat mir zu Akzeptanz geraten, allerdings auch dazu, mir selbst eine Frist zu setzen, wie lange ich das aushalten will.
Für mein Selbstbewusstsein soll ich mir vergangene und private Erfolge ins Gedächtnis rufen.
Auch habe ich mich mit einem internen und externen Stellenwechsel auseinander gesetzt, ich habe es noch nicht konkret vor, aber das Wissen, dass ich es jederzeit könnte, hat mir total geholfen. Die Stellen gibt es, ich habe Bewerbungsunterlagen bereit.

Ich glaube man muss in der Situation sein, um nachzuvollziehen, wie belastend das sein kann, der Tag geht nicht herum, man fühlt sich unterfordert und nutzlos, das macht etwas mit dem Selbstwert. Und es ist Stress und anstrengend, trotzdem beschäftigt und sinnvoll zu wirken.
Ich hatte zeitweise kaum Energie, morgens für die Arbeit aufzustehen, es fiel mir jeden Tag schwer.

Das ist jetzt einige Monate her und inzwischen oder zumindest zur Zeit kann ich gut damit leben. Ich erledige privaten Papierkram, Online-Einkäufe, lese viel (private Internetnutzung ist erlaubt), schreibe hier (vom Handy)...
Ewig möchte ich nicht auf dieser Stelle bleiben.

Meinen positiven Stress, Herausforderungen suche ich im Privaten, ich unternehme viel mit meinem Kind und habe im Zusammenhang mit Kinderaktivitäten zwei Ehrenämter angenommen.

Ich würde schon zum Chef gehen, aber auf keinen Fall sagen, ich hätte nichts zu tun.
Ich würde es so versuchen, dass es positiv und proaktiv klingt. Du bist bereit, mehr Aufgaben zu übernehmen, möchtest eine Weiterbildung machen, würdest dir wünschen, dass deine Kolleginnen dich mehr einbeziehen.
Oder ist es das, was du versucht hast?

Ich habe das mehrfach getan, aber mir hat sich dadurch nichts geändert, aber ich kann sagen, dass ich es versucht habe.

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Hallo, wir befinden uns tatsächlich sowohl was die Stelle als auch die Arbeitssituation angeht in der absolut selben Situation.
Wie du geschrieben hast, empfinde ich das beschäftigt wirken wohl am schlimmsten.
Das Gespräch habe ich schon gesucht, um mehr einbezogen zu werden. Leider auch ohne Erfolg. Ich werde wohl versuchen, anklingen zu lassen, dass ich weitere Aufgaben übernehmen kann oder um bessere Aufteilung beim Chef bitten. Aber ich werde nicht sagen, dass ich nichts zu tun habe. Die kolleginnen werden mehr Bereiche abgeben müssen. Und meine alteingessesene Kollegin wird damit leben müssen. Sie hat absolute Panik, nicht wichtig genug zu sein, keine "wichtigen" Aufgaben zu haben und hat ein ständiges Konkurrenzdenken. Ich will doch einfach nur meinen Job machen, beschäftigt sein, damit der Tag vergeht und dann wieder gehen. Diese Machtspielchen interessieren mich in keinster Weise. Die nächsten 6 Wochen werd ich für meine Prüfung lernen, da ich ein Personalverrechnungsdiplom absolviere und dann werd ich schauen, dass ich mehr zu tun bekomme. Auch meine Weiterbildung ist meiner Kollegin ein Dorn im Auge, da ich dann besser qualifiziert bin - merke ich an ihrer Art mir gegenüber. Aber anstatt Energie in so ein Verhalten zu verschwenden, könnte sie ja auch selbst mal den Hintern hochkriegen und für ihre Bildung was tun.

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Die Weiterbildung ist doch immerhin ein Lichtblick. Ich hoffe, dass es eine Veränderung bringt.

Zeit zum Lernen hast du vermutlich reichlich. Viel Erfolg!

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Setz euch als Team zusammen.
Redet über eure Aufgaben, über die Verteilung und über das, was ggf verändert werden kann. Im Sinne von modifiziert.
Strukturiert eure Arbeiten als Team. Bastelt an Prozessen.

Sachlich! Im Sinne von " was geht besser" und nicht "wer hat weniger bzw mehr"

Ihr werdet euch wundern, was noch alles möglich ist.
Wenn ihr mögt, stellt ihr das dann der Führungskraft vor. Oder eben nicht. Scheint für diese ja eh genug für drei Leute zu sein.

Und wenn nach eurer internen Umstrukturierung immer noch langweile da ist, dann hol dir öfter nen Kaffee und haltet alle die Klappe