Fernstudium mit Kindern und Arbeit

Ich würde gerne ein Fernstudium machen Sozialpädagogik, allerdings bin ich die ganze am überlegen wieviel Zeit täglich/wöchentlich ich aufbringen muss. Meine Schule ist schon länger her da waren meine Kinder noch nicht da. Das kleinste ist in der ersten Klasse der älteste macht jetzt Abitur. Neben meinem Beruf hätte ich noch bisschen Zeit aber ob das reicht und ob es nicht zu viel wird?
Hat jemand Erfahrungen?

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Ich glaube das ist alles individuell. Ich mache nun berufsbegleitend einen MBA und benötige neben den Vorlesungen, die alle 2 Wochen an 2 Tagen ganztägig stattfinden ca 10 Stunden pro Woche. Demnächst kommen die ersten Hausarbeiten dazu.

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Hallo,

man sollte den Aufwand auch eines Fernstudiums nicht unterschätzen. So völlig "nebenher" wird das auf die Dauer nicht funktionieren.

Hast Du schon eine Ausbildung im pädagogischen Bereich, die Du zugrunde legen kannst? Gerade das sozialpädagogische/erziehungswissenschaftliche Tätigkeitsfeld ist zwar einerseits breit gefächert, "lebt" jedoch andererseits in der Praxis auch von Erfahrungen, die man während eines Studiums so viel wie möglich (über vorgegebene Praktika hinaus) sammeln sollte.

Mit einem Job in dem Bereich kein Problem, wenn Du zurzeit etwas ganz Anderes arbeitest, stelle ich mir das insgesamt schwierig vor.

Damit es am Ende wirklich gut wird und sich langfristige Job-Perspektiven ergeben, wird ein bisschen übrige Zeit leider nicht ausreichen.

Viele Grüße!

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Naja bisschen Zeit reicht nicht, nein. Ein Studium ist schon aufwendig. Du solltest dir am besten 2-3 Tage je 3-5 Stunden unter der Woche fest einplanen wo du nicht arbeitest und auch kein Kind betreust damit du da Zeit für das Studium hast. In den Prüfungsphasen dann natürlich etwas mehr.

Bearbeitet von Inaktiv
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Ich arbeite Vollzeit und habe ein Kind in der 5. Klasse. Nebenbei studiere ich hobbymäßig eine Naturwissenschaft.

Ich musste feststellen, dass ich, wenn ich mich nicht total stressen und wirklich jede freie Minute am Schreibtisch sitzen will, nicht mehr als ein, maximal 2, Module gleichzeitig machen kann. Ich brauche mindestens 5h pro Modul pro Woche.

Eventuell wäre es in einer Sozialwissenschaft, wo man vielleicht nicht ganz so viel stramm auswendig lernen muss, etwas weniger.

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Ich habe früher Germanist studiert er war damals ohne Kinder und ohne Arbeit, nun möchte ich wieder gerne einsteigen ich brauche aber Pädagogik oder Sozialpädagogik, ich suche auch erst nach Fernstudium es wird viel angeboten, wo machst du dein Studium? Prüfungen auch online? 3 Stunden täglich das kann ich aufbringen wenn es dafür ausreichend ist.

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Ich lebe in Spanien und studiere hier an der staatlichen Fernuni, das kommt also fuer dich vermutlich eher nicht in Frage ;-)

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Das ist ganz schwer allgemein zu sagen. Meine Mutter hat so ein ähnliches Studium gemacht, mit drei Kindern (damals 7 und 12 bzw. am Ende dann 10 und 15) und Ende 30/Anfang 40. Sie hat es durchgezogen, aber die meisten aus ihrem Jahrgang in ähnlichen Lebensumständen haben abgebrochen. Es war schwer und hart, obwohl sie immer sehr leicht gelernt hat. Sie ist aber froh, es gemacht zu haben und ich bin stolz auf sie.

Ich würde mir an deiner Stelle folgende Fragen stellen:

- Gibt es die Möglichkeit, es einfach mal auszuprobieren und bleiben zu lassen, wenn es dir zu viel werden sollte (oder sind dann schon z.B. hohe Kosten angefallen, die du nicht mehr zurück bekommst)? Wenn es möglich ist, es unverbindlich auszuprobieren, dann würde ich dir das empfehlen.

- Wie viel Unterstützung hast du mit den Kindern, sodass du jede Woche mehrere freie, ungestörte Zeitblöcke fürs Lernen, Schreiben von Seminararbeiten usw. hast?

- Wie leicht hast du früher gelernt? Warst du gut in der Schule? War es für dich mühelos oder eher anstrengend? Macht dir lernen Freude?

- Wie belastbar bist du und wie viel Freizeit brauchst du? Die meisten Menschen, die neben Beruf und Kindern studieren, haben so gut wie null Freizeit für irgendetwas anderes mehr. Das muss man mal aushalten bzw. das Studium dann als Freizeit und Hobby sehen, kannst und willst du das?

- Wie ehrgeizig bist du? Ist es dir wichtig, das Studium auch abzuschließen oder möchtest du nur mal hineinschnuppern? Hast du Zeitdruck, wie schnell du fertig werden müsstest oder wollen würdest? Gibt es vom Studienplan her Vorgaben zur maximalen Studienzeit? Wenn dieses Thema flexibel ist, dann hast du mehr Spielräume, um zu schauen, wie viele Kurse pro Semester du tatsächlich belegen möchtest und was sich für dich gut ausgeht.

Schließlich noch: die meisten Studiengänge haben eine hohe Abbrecherquote. Das gilt schon für junge, kinderlose Abiturienten, und für mehrfachbelastete ältere Studierende noch einmal mehr:

Aber: eine Investition in Bildung ist selten umsonst. Wenn du die Einstellung hast, dass dich die Inhalte interessieren und dir das Gelernte auf jeden Fall was bringt, egal, ob es zu einem offiziellen Abschluss führt oder nicht - dann hast du ja nicht viel zu verlieren und kannst es mal ausprobieren. Alles Gute!

Bearbeitet von Eternal-Hope
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Ich habe u.a. Sozialpädagogik in Präsenz studiert. Ich fand das Studium unfassbar anspruchslos. Sogar meine Ausbildung war schwerer.
Inhaltsmäßig wäre das problemlos in 2 Semestern zu packen gewesen, wenn da nicht die unzähligen Praktika und Seminare gewesen wären.

Ich hatte aber auch Kommilitonninnen, die das alles schwer fanden und eine hat sogar aufgehört.

Kommt doch ganz individuell auf dich an.

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Hallo,

Habe ganz frisch eine zweijährige Fortbildung abgeschlossen - in den ersten 1.5 Jahren war ich zwei Mal pro Woche abends und samstags in der Schule, im letzten halben Jahr nur samstags.

Es war sehr anstrengend. Ich musste erstmal wieder in die Schülerrolle finden - Seminare, Vor- und Nachbereitung von Inhalten, Hausaufgaben und Facharbeiten, Referate schreiben und halten. Und das meist nach einem Arbeitstag. Zu Anfang war ich fix und fertig. Ich muss dazu sagen, dass ich aber auch hohe Ansprüche an mich hatte und alles immer sehr umfangreich und gewissenhaft erledigt habe.

Mein Mann hat in der Zeit viel aufgefangen und mir viel abgenommen. Er hat viele Dinge übernommen, für die ich vorher zuständig war und mich sehr, sehr unterstützt.

Zur Fortbildung gehörten auch ganztägige Praktika. Dafür musste ich mir Urlaub und teilweise auch unbezahlten Urlaub nehmen - das war etwas blöd, aber eben nicht anders machbar. Und auch hier gab es Vor- und Nachbereitung und Referate und Praltikumsberichte, die ich halten und schreiben musste. Zusätzlich zur Fortbildung, denn die lief parallel weiter.

Frage dich,warum du ein Fernstudium absolvieren möchtest. Sind es berufliche Ambitionen oder eher ein Zeitvertreib? Fernuniversitäten bieten oft Infoveranstaltungen an. Nutze das und lass dich umfassend beraten. Auch, wie es aussieht, wenn du länger brauchst, ein Semester aussetzen möchtest, wie es mit den Gebühren aussieht und mit möglichen Praktika und Präsenzveranstaltungen.

Viele Grüße
lilavogel