Wie ans Konto kommen, wenn Partner im Koma liegt?

Guten Morgen
Wir sind verheiratet und haben ein Kind und ein Haus plus großen Kredit.

Wir haben ein gemeinsames Konto, auf das Daueraufträge laufen für Fixkosten. Darüber hinaus hat jeder ein eigenes Konto, auf dass das Gehalt kommt udn dort spart auch jeder für sich (wir sparen aber auch zusammen auf ein anderes Konto).

Wir haben keine Kontovollmacht und ich möchte auch keine (das bitte nicht in Frage stellen, sonst verliert die Frage den Fokus).

Was ist, wenn mein Mann zb einen Unfall hat und monatelang nicht ansprechbar ist. Wie komme ich dann an sein Geld, sollte ich mehr als seinen Dauerauftrag benötigen (natürlich nur um das Leben mit meiner Tochter aufrecht erhalten zu können oder größere Summen zu bezahlen oder oder oder, oder ich werde arbeitslos und brauche sein Taschengeld, dass sich jeden Monat unbenutzt anhäuft)

Kommt man in so einem Fall trotzdem an das Konto, wenn es berechtigte Gründe gibt?

Es klingt gerade so, als würde ich mich bereichern wollen 🙈 aber es geht mir quasi nur ums Überleben oder um den „Wohlstand“ für meine Tochter aufrecht zu erhalten

Viele Grüße

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Im Todesfall würde das Konto sogar ganz eingefroren werden um bis das Erbe geregelt ist, keine Kontobewegungen mehr zuzulassen. Da muss man echt aufpassen damit die Familie abgesichert ist.

Würde das Thema allgemein einmal mit der Bank besprechen. Hier in Ö haben wir Gemeinsschaftskonten ("und" "oder" Konten) damit diese Problematik nicht entsteht.

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Hallo

Schreibt eine Vorsorgevollmacht. Google den Begriff, da sprudeln dir die Infos entgegen.
Das hat nichts mit Bereicherung zu tun, sondern vernünftige Vorsorge für den Fall, dass einer von euch nicht stirbt, aber längerfristig handlungsunfähig wird.

LG

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Das heißt; unter normalen Umständen kann der Partner nicht einfach an mein Konto, sondern nur, wenn was Schlimmes passiert?

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Nein, kann er nicht.

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Ruft bei der Bank an und fragt nach, was die in so einem Fall akzeptieren.

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Mein Papa hatte einen Radunfall, lag danach im Koma und war er querschnittgelähmt ab dem 3. Halswirbel. Er konnte nach dem Erwachen also nicht mehr schreiben und zunächst (6 Monate) nicht sprechen.
Meine Mutter hatte nichts vorher mit ihm vereinbart und über ihn lief alles was mit Finanzen zu tun hatte.
Wir kannten einen Notar und Anwalt für Familienangelegenheiten und wohnten auf dem Dorf mit damals noch besetzter Kreissparkasse, wo die Angestellten uns persönlich kannten. Das war unser "Glück." Es hat trotzdem einige Monate gedauert, war sehr nervenaufreibend und eine zusätzliche Belastung zu allem sonst...
Ich rate zu einer Patientenvollmacht und einer Vorsorgevollmacht.

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Ohne Vollmacht oder Vorsorgevollmacht auf legalen Weg keine Chance.

Wer sagt denn, dass deine berechtigten Gründe auch im Sinne des Partners berechtigt sind.

Meine Mutter stand genau vor dem Problem. Mein Vater im Koma, meine Mutter keine Vollmacht auf das Konto von meinem Vater. Sie hatte Glück eine entgegen kommenden Berater zu haben, der beide seit Jahren kannte. Der hat sich allerdings SEHR weit aus dem Fenster gelehnt.

Danach wurden dann die Vollmachten ordentlich geregelt und sie hatten beide gegenseitig und auch ich und mein Mann haben Vollmacht auf die Konten für den Notfall.

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Anders als mit Vollmacht kommst du da nicht dran. Übrigens selbst im Todesfall erstmal nicht!
Macht Vorsorgevollmachten, Notfallordner (Passwörter, Konten, Versicherungen etc) und geht zusätzlich gemeinsam zur Bank für die Vollmacht dort. Ich war mit meiner Mutter dort und die beraten für welche Fälle welche Lösung gebraucht wird und auch danach geht alles nur mit Nachweisen.

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Du hast es hier schon einige Mal geschrieben bekommen: Ohne Vollmachten geht nichts. Wenn ihr euch ernsthaft absichern wollten, solltet ihr euch gegenseitig eine Vorsorgevollmacht ausstellen. Die gilt ab Datum der Unterschrift, nicht erst im Notfall. Zusätzlich sollte man aber auch mit der Bank darüber reden - eine Anwältin sagte mir, dass es bei manchen Banken selbst mit Vorsorgevollmacht kompliziert wird und man daher am besten mit der eigenen Bank reden sollte, welche Dokumente die brauchen.

Die einzige andere Möglichkeit, die mir einfällt: Ihr könntet zusätzlich zum gemeinsamen Konto noch ein gemeinsames Tagesgeld-/Sparkonto anlegen und auf dem eine gewisse Summe parken für solche Notfälle. An sein Konto kommst du dann dennoch nicht. Ist für mich deshalb nicht die präferierte Lösung, aber das vielleicht als Idee, falls ihr definitiv euch gegenseitig keine Vollmacht geben wollt.

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Gerade letztes Jahr in der Familie erlebt.

Mann + Frau - es gab nur ein Konto, dass auf den Namen der Frau lief (keine Ahnung wieso, die waren 30 Jahre verheiratet). Frau starb, Mann kam nicht mehr ans Konto ran auf das auch sein Lohn/Rente geflossen ist.

Also Vollmacht alleine ist nicht ausreichend, man braucht sogar einen Vollmacht "über den Tod hinaus" (zumindest für die Bankgeschäfte)

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Gar nicht.