Frage an ErzieherInnen bzgl. Arbeitsrecht

Hallo ihr Lieben,
ich arbeite seit gut 2,5 Jahren in einer U3 Betreuung. Wir sind eingruppig und betreuen 7 - 16.15 Uhr.
Kurz zu mir: ich bin alleinerziehend mit 3 Kids (6, 10 und 13) und arbeite seit der Trennung vor gut einem Jahr nur noch 16 Stunden an 4 Tagen die Woche. Ansonsten haben wir noch 2 Vollzeitkräfte, 2 30Std.-Kräfte und eine Auszubildende, die 2,5 Tage die Woche da ist.
Obwohl ich bei meiner Einstellung gesagt habe, dass ich nur von 8-12 Uhr arbeiten möchte, habe ich mich darauf eingelassen, dass ich einmal die Woche von 12.30 - 16.30 im Spätdienst arbeite. Nachher kam noch hinzu, dass ich einmal monatlich freitags einen Spätdienst mache im Wechsel mit den andern TZ Kräften. Das war zwar teils schwierig, aber mit Hilfe meiner Mutter, als Betreuung für die Kinder machbar.
So jetzt wird aber der Dienstplan komplett umgestellt und ich soll 2-3 Spätdienste pro Woche übernehmen, weil wir angeblich nicht alleine in der Kita sein dürfen, auch wenn kein Kind mehr da ist. Angeblich wäre das so im Arbeitsrecht verankert und die Teamleitung würde dafür haftbar gemacht, falls einer von uns z.B. kollabieren sollte oder so. Wohlgemerkt, es ist kein Kind mehr da. Der Bedarf der Kinder ist zur Zeit nur bis ca. 15 Uhr gegeben, wir müssen aber bis 16.15 Uhr in der Einrichtung bleiben, weil ja jemand anrufen könnte.
Ist das alle korrekt so?
Kommenden Dienstag habe ich ein Mitarbeiter Gespräch und werde verkünden, dass ich weiterhin nur 1 Spätdienst pro Woche ubd zusätzlich einen Freitag Spätdienst im Monat anbieten kann und falls dies nicht möglich ist, mich nach einem anderen Arbeitsplatz umschauen werde.
Meine Kinder gehen nunmal vor und was bringt es ihnen, wenn ich vormittags zu Hause sitze und nachmittags arbeiten gehe, wenn sie da sind.
Ich muss dazu sagen, dass ich Sozialpädagogin bin und bestimmt etwas Neues finden würde, wenn ich wollte. Auf der anderen Seite, macht mir die Arbeit mit den Kindern und dem Team sehr viel Spaß.

Wie würdet ihr das so sehen?

LG

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Die Begründung klingt unsinnig, ich kenne mich in der Hinsicht allerdings nicht aus.

Jedoch würde ich versuchen, mehr zu arbeiten als nur 16 Stunden die Woche, vielleicht dann bei einem anderen Arbeitgeber. Deine Kinder sind bis auf eins schon groß und benötigen nicht mehr jede Minute die Aufsicht von Mama.
Wenn die Kinder an 5 Tagen die Woche in der Schule sind, könntest du 5 Tage arbeiten. Theoretisch auch länger als bis 12 Uhr, wenn du es deinen großen Kindern zutraust, mal ein paar Stunden alleine zu Hause zu sein. Mit dem Kleinen wird das nicht jeden Tag gehen, aber vielleicht kannst du die großen als Babysitter gegen etwas Taschengeld "engagieren".

Ist nicht böse gemeint. Eurer finanziellen Lage und deiner Rente wird es jedoch gut tun.

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Naja, aber du kennst meine Lebenssituation ja nicht. Ich habe mir schon nicht ohne Grund eine 4 Tage Woche geben lassen. Meine Jüngste ist entwicklungsverzögert und es ist noch fraglich, wann und auf welche Schule (evtl. Förderschule) sie eingeschult wird. Mein Mittlerer wird ab Sommer auf die weiterführende Schule versetzt und dann sind die beiden Großen bis 16 Uhr in der Schule, da ist nichts mit Aufpassen auf die Kleine. Mein Vater hatte letztes Jahr einen Schlaganfall, womit meine Mutter beide Hände voll zu tun hat und auch ständig Therapien etc. mit ihm hat, so dass sie mit 1-2 Nachmittagen mit den Kindern auch ausgelastet ist.
Klar, meinen Großen ist schon einiges zuzutrauen und das tue ich auch. Die Kleine braucht aber mehr Aufmerksamkeit, Routinen und Rituale. An meinem "freien" Tag hat sie vormuttags z.B. Ergo, hinzu kommt noch Logo und due Hobbys aller drei, wo ich sie teilweise eben fahren muss.

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Huhu,

wenn du sogar vor der Einstellung vereinbart hattest nur 8-12h zu arbeiten und einen Nachmittag die Woche und einen Freitag im Monat übernimmst, finde ich das sehr entgegen kommend von dir und würde das als deine Chefin wertschätzen, dass du trotzdem schaust, dass alles kollegial verteilt wird.
Mehr kannst du ja nicht anbieten, also ist es sehr fair von dir, dass du das weiterhin zusagen würdest.

Ich kenne mich im Arbeitsrecht nicht aus, doch dass mit dem zu zweit klingt absolut schwachsinnig. Wie viel Reinigungskräfte sind nach Feierabend alleine in Gebäuden unterwegs und selbst bei mir ist es so, dass ich oft auch alleine im Gebäude bin, weil alle anderen im Homeoffice sind...
Da bin ich ja mal gespannt...

Ich finde deine Argumentation schlüssig und wenn du das freundlich, aber bestimmt sagst mit dem Hinweis, dass du entgegen kommst und weiterhin die nicht ursprünglich vereinbarten Zeiten arbeitest, ist es auch legitim zu sagen, dass du dir dann was anderes suchst. Natürlich nicht als "Drohung" sondern als Ankündigung und für dich und deine Familie sorgen.

Alles Gute!

Bearbeitet von vorblida
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Was ist schriftlich zu den Arbeitszeiten vereinbart?

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Wir haben nichts schriftlich vereinbart. Nur, dass ich 16 Wochenstunden auf 4 Tage verteilt arbeite. Der Rest war mündlich abgesprochen. Ich weiß, dass ich kein Anrecht auf Arbeiten am Vormittag habe. Daher auch der Gedanke, dass ich eine neue Arbeitsstelle suchen musst, falls es nicht mehr passt.
Was ich wohl anzweifel ist, dass der Arbeitsschutz sagt, dass wir immer zu zweit in der Einrichtung sein müssen, auch wenn kein Kind mehr da ist und dass wir bis 16.15 Uhr anwesend sein müssen, obwohl die Kinder bis 15 Uhr abgeholt sein müssen. Das ist meiner Meinung nach nicht effektiv und irgendwann ist auch alles an administrativen und hauswirtschaftlichen Tätigkeiten erledigt und wir drehen Däumchen...

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Ja, voll, und für den Fall, dass jemand anruft in dieser Zeit: ein Handy kann wie bei einer Rufbereitschaft mitgenommen werden oder Festnetz auf ein Handy umgeleitet werden...ich finde das irgendwie schon wenig sinnig...

Bearbeitet von vorblida
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Bei uns darf man auch nicht alleine arbeiten. Oder es muss eine Arbeitsanweisung für allen Tätigkeiten geben . Es gibt sogar in anderen Unternemen so Taster wie bei alten Menschen 😂

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Grundsätzlich ist das schon nachvollziehbar, dass du auch alle Schichten mal übernimmst, gerade im sozialen Bereich klappt es halt auch nicht, wenn jeder dort nur die „Mutti-Schichten“ übernehmen will wenn dort fast nur Mütter arbeiten

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Deshalb habe ich ja ein bis zwei Spätdienste in der Woche übernommen. Aber wenn man Mütter einstellt und in einer 4 Tage Woche dreimal Spätdienst machen soll, ist es nicht gerade familienfreundlich, finde ich.

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Hallo,

Das Land fördert Betreuungsplätze und wenn der Umfang dieser Plätze sich verringert, so verringert sich auch die Förderung. Ich denke, dass deshalb gefordert ist, dass ihr bis zum offiziellen Ende der Schließzeit bleiben müsst. Auch, wenn alle Kinder schon früher abgeholt werden.

Viele Grüße
lilavogel

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Wie es rechtlich aussieht kann ich dir nicht sagen, aber ich finde es super, dass auf sowas geachtet wird.
Wenn was passiert und keiner bekommt was mit, ist das Geschrei auch groß.

Mein Partner ist am Wochenende manchmal alleine in der Firma und bekommt ein Gerät, dass anschlägt sobald er sich nicht mehr bewegen würde. Das alarmiert dann sofort den Pförtner, der außerhalb des Gebäudes sitzt.

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Ganz ehrlich, du hast den echten Luxus nur 16h arbeiten zu müssen, und die Vollzeitler, die sicher auch Kinder haben sollen die Schlussdienste machen? Selbst wenn sie kinderlos sind...

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Was genau meinst du denn mit Luxus? Ich hab mir nicht ausgesucht alleinerziehend zu sein. Die Kita meiner Jüngsten schließt um 16 Uhr. Um 16.15 Uhr habe ich Schluss nach dem Spätdienst. 1-2 x die Woche kann meine Mutter sie abholen, aber mehr geht halt nicht.

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Ich war auch alleinerziehend und hätte es mir nie leisten können nur 16h zu arbeiten. Auch jetzt nicht. Ich wollte das einfach anmerken, dass es ein sehr großer Energieunterschied ist, 24h weniger als die anderen in der Woche zu arbeiten. Ich würde das auch manchmal gern.

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