Jeden Krankheits - und Urlaubstag nacharbeiten müssen

Guten Tag,

mich würden mal ein paar unterschiedliche Meinungen interessieren.
Und zwar arbeite ich in einem Ladenlokal einer Firma,die noch Filialen in verschiedenen Bundesländern hat. Der Laden hier vor Ort ist dieses Jahr erst neu eröffnet worden.
Nun ist es aber so, dass außer mir nur noch eine Minijobberin in dem Laden arbeitet. Deswegen muss ich regelmäßig viele Überstunden machen. Im März habe ich über 40 Überstunden gehabt. Die wurden mir einmalig ausbezahlt, aber nur, weil es so viele waren. Normalerweise nimmt man Überstunden mit in den nächsten Monat.

Ich bin für die Führung des Ladens zuständig gemacht worden. Heißt, ich bin auch für die Dienstplanung usw verantwortlich. Und es geht einfach nicht auf. Die Kollegin darf ja die Minijob Grenze nicht überschreiten und selbst, wenn ich sie voll auslaste, reichen die Stunden nicht das ich mit meinen vereinbarten Stunden hinkomme. Heißt, selbst im optimalsten Fall komme ich auf 5 Überstunden im Monat.
Von Urlaub und Krankheit will ich gar nicht sprechen.
Ich habe im Juli zwei Wochen Urlaub. In dieser Zeit überschreitet die Kollegin die Minijob Grenze. Ich muss für die zwei Wochen keinen einzigen Tag Urlaub nehmen, weil ich durch Überstunden allein alles abgedeckt bekomme und TROTZ meiner Abwesenheit meine vereinbarten Monatsstunden schaffe.
Ich arbeite viel zu viel und stehe vor allem unter einem riesigen Druck.
Krank werden ist nicht. Dann muss der Laden schließen. Oder die Minijobberin arbeitet in der Zeit, aber dann kann sie für den Rest des Monats nicht mehr arbeiten. Ich arbeite jeden einzelnen Krankheits - und Urlaubstag nach. Selbst jetzt mit den ganzen Feiertagen habe ich meine vollen Monatsstunden.

Eine weitere Mitarbeiterin oder die Minijobberin ebenfalls auf Teilzeit beschäftigen wollen meine Vorgesetzten nicht Der Laden gibt das noch nicht her. Das stimmt grundsätzlich. Zu zweit hier zu sitzen macht aktuell keinen Sinn; es ist noch sehr ruhig.

Wie soll ich weiter vorgehen? Ich habe das Thema bereits bei der Geschäftsführung angesprochen, aber bis jetzt wurde mir kein Lösungsvorschlag angeboten.
Ich mag den Job und arbeite gern hier. Das Drumherum passt. Aber das Stundenthema zermürbt mich mittlerweile und der Druck, nie krank zu werden, immer diese Minijob Grenze im Blick zu haben ist echt hoch. Denn am Ende bin ich eigentlich nur eine einfache Angstellte, muss hier aber agieren wie eine Selbstständige.

Danke für Antworten

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Ist das dein Laden? Nein.
Ist das dann dein Problem, wenn der Laden schließen muss? Nein.
Hängt da deine Existenz dran? Ich hoffe nein.

Warum also machst du das mit? Es kann nicht mehr wie gearbeitet werden und wenn Personal fehlt, dann fehlt es und dann gibt es eben Tage, wo der Laden zu hat, fertig. Lernen durch Schmerz..
Wenn die Entscheidung vom Chef ist, dass niemand eingestellt wird, dann ist das zu akzeptieren und du arbeitest weiterhin deine vereinbarten Stunden. Wenn du krank bist, bist du krank und wenn du Urlaub hast, hast du Urlaub.
Wenn dein Chef sich nur ansatzweise so einsetzen würde wie du, hättest du ein anderes Arbeitsleben..er hat aber jemanden gefunden, der sich den Arsch aufreißt und am Ende muss er sowieso nicht Danke sagen.

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Den Abschnitt verstehe ich nicht:

"Eine weitere Mitarbeiterin oder die Minijobberin ebenfalls auf Teilzeit beschäftigen wollen meine Vorgesetzten nicht Der Laden gibt das noch nicht her. Das stimmt grundsätzlich. Zu zweit hier zu sitzen macht aktuell keinen Sinn; es ist noch sehr ruhig."

Lohnt es sich finanziell noch nicht, eine weitere Minijobberin zu beschäftigen oder ist zu wenig zu tun? Wenn letzteres, passt das nicht zu deinen Aussagen im Rest deines Posts. Eine Möglichkeit wäre sonst, zwei Minijobberinnen zeitlich versetzt einzusetzen oder die Stunden der Minijobberin zu erhöhen (Midi-Bereich).

Wie man es dreht, eure Personalplanung ist schlecht. Es ist normal, dass ein Geschäft sich am Anfang erst etablieren muss und daher nicht sofort Gewinn abwirft. Dass der Laden von Anfang an profitabel laufen soll, ist daher Quatsch. So lange du die Überstunden auffängst, muss die Leitung jedoch nichts ändern.

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"
Lohnt es sich finanziell noch nicht, eine weitere Minijobberin zu beschäftigen oder ist zu wenig zu tun?"

Beides. Im Moment muss noch niemand mit mir zusammen da sitzen. Es geht um die Zeiten, in denen ich nicht da bin.
Ich bin darüber hinaus auch mit wenig Kundenverkehr ausgelastet, da ich auch für Material, Lieferungen, Inventur, die komplette Buchhaltung, Korrespondenz usw verantwortlich bin.

Mein Problem ist das schlechte Gewissen das der Laden schließen muss, wenn ich krank werde und die Minijobberin ihre Stunden schon ausgeschöpft hat.

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Den Satz, dass du Urlaubs- und Krankheitstage nacharbeiten musst verstehe ich nicht. Musst du wenn du einen Tag Urlaub hast oder krank bist an einem anderen Tag arbeiten an dem du sonst nicht arbeiten würdest?

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Genau so ist es.
Wenn ich z.b krank bin, muss ja die Minijobberin einspringen. Und dann sind ihre möglichen Stunden weg. Das heißt, ich muss danach auch an meinen eigentlich freien Tagen arbeiten, wenn eigentlich sie arbeiten wäre.

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Wer sagt, dass Du das MUSST?

Deine Stunden sind ja auch mal erreicht und dann bleibt die Bude halt zu!

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Was steht zum Thema Arbeitszeit und Überstunden in deinem Arbeitsvertrag? Gibt es einen Tarifvertrag der greift oder eine Betriebsvereinbarung?

Es gibt Grenzen bei der Anordnung von Überstunden, welche ist aber Abhängig vom Arbeitsvertrag und weiteren Vereinbarungen.

Kommst du über 48 Std/Woche?
Arbeitszeitrechtlich ist da hier gut erklärt: https://www.hensche.de/ueberstunden_arbeitsrecht_ueberstunden.html#tocitem3 und auch https://www.arbeitszeit-klug-gestalten.de/alles-zu-arbeitszeitgestaltung/arbeitszeitrecht/taegliche-arbeitszeiten

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""Ich bin für die Führung des Ladens zuständig gemacht worden.""

Tja, dann wirst Du wohl paar Schließtage anordnen müssen.

Rein interessehalber, was ist das denn für ein Laden? Gern per PN.



Unabhängig von einer evtl. Antwort Deinerseits bist Du keinesfalls verpflichtet, Urlaubs- und/oder Kranktage nachzuarbeiten.
Wenn Du das Thema bereits angesprochen hast, und es ändert sich seitens der Führung nichts, dann musst Du halt selbst die Öffnungszeiten ändern.
Wir sind nicht im 16. Jahrhundert. Es gelten Gesetze und Verträge, an die hat sich JEDER zu halten, auch Deine Chefs!

Bearbeitet von vwpassat999
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Es ist nicht dein Laden, du bist nicht selbstständig.
Das dankt dir am Ende eh niemand.
Du bist ganz sicher nicht die einzige, mit der so verfahren wird, gerade bei kleinen Läden in Ferienorten ist sowas Gang und gäbe… und damit ist noch keine Angestellte (komisch, ich kenne nur Frauen die sowas mitmachen) glücklich geworden. Auch nicht, wenn man gelobt wird oder „sogar“ mal einen Gutschein bekommt…

Schau in deinen Vertrag, was dort zu Überstunden oder Mehrarbeit steht, weise deine Arbeitgeber schriftlich auf das Stundendefizit hin und dann machst du das, wofür du bezahlt wirst. Wird dein schlechtes Gewissen weg, niemand verhungert, weil der Laden nicht geöffnet hat, oder?

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Dann müssen offenbar die Öfffnungszeiten angepasst werden.