Weniger Betuchte=quengelig. Kann das sein?

Guten Morgen und schönen Muttertag,

Ich stelle mir so langsam wirklich eine Frage: Kann es dein, dass weniger gut betuchte Menschen quengeliger sind als andere? Ich rede hier von der jüngeren Generation. Nicht von alten Herrschaften wohlgemerkt.
In meinem Bekanntenkreis habe ich ein paar Bürgergeld-Empfänger und andere. Vorwiegend Frauen, aber auch Männer kenne ich. Auch arbeitende - keine hochtrabenden Jobs.
Ständig wird alles in Frage gestellt. Der Chef möchte irgendein Formular. Ist das rechtens? Wo kann ich mich da erkundigen.
Der Sohn, der gerade eine Ausbildung macht, hat eine Abmahnung bekommen. Kann das sein? Er war doch nur eeeeeeinmal 5 Minuten zu spät.
Das Kind einer Bekannten muss auf die Sonderschule. Das liegt aber nur daran, dass das Kind dick ist und gemobbt wird. Schuld sind die Lehrer.
Oder es geht hin bis zu Betrügereien. Beim TÜV zum Beispiel, Katzen züchten und verkaufen ohne Anmeldung und solche Sachen.
Ich finde Begegnungen mit diesen Leuten mittlerweile einfach nur noch anstrengend. Man kann ihnen aber nicht immer aus dem Weg gehen (Spielplatz, Supermarkt usw.).
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass sie sich irgendwie eine Art Macht zurückerobern wollen, weil sie wenig Geld und keine/schlechte Jobs haben. Es ist so auffällig. Ständig wird gegen irgendwas rebelliert, hab ich das Gefühl.
Kennt ihr auch solche Leute und wie geht ihr damit um?
Zu sagen: ach komm, Hilde. Dein Sohn war sicher nicht nur einmal 5 Minuten zu spät, fällt mir schwer. Sie tun natürlich sehr überzeugend und vertreten ihre Meinung zu allem sehr vehement.
Wie geht man am besten damit um? Außer aus dem Weg gehen natürlich.

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Ich glaube das hat weniger mit dem Bankkonto zutun.

Es gibt eben Menschen die über Familieninternes offener reden und andere die dies nicht tun.

Ein Mensch mit einem gefüllteren Konto wird bei Probleme eben direkt den Anwalt konsultieren wohingegen ein Mensch mit wenig Geld ersteinmal im Bekanntenkreis nach fragt.

Ich glaube eher das du dich in einem Kreis bewegst wo wenige Menschen mit gut gefüllten Bankkonten dabei sind, denn auch Reiche betrügen und das meist nicht zu knapp aber die haben meist auch andere Möglichkeiten damit nicht aufzufallen.

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Ich kenne auch Helikoptereltern, die viel Geld haben und die Lehrer der Kinder haben sicherlich auch kein Spaß 😂.
Wohin gegen mir eine Freundin, die mittelschullehrerin im brennbezirk ist, gesagt hat - super hier - nie eltern, die sich beschweren.

Manche Menschen sind einfach so - das hat vermutlich nur durch Zufall etwas bei dir mit dem Geld zu tun. Teilweise liegt es häufig auch eher an der Fähigkeit fürs große Ganze.

Wie man damit umgeht? Entweder man sagt etwas oder man hört es sich halt einfach an. Wenns zu arg wird, muss man die Leute ja nicht mehr treffen.

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Wenn ich mein Geld zusammenhalten muss schau ich natürlich penibel drauf, dass alles rechtens ist. Wenn Sohnemann nunmal auf die Ausbildung angewiesen ist und nicht bei Papas Kumpel Dieter im Betrieb untergebracht werden kann wenn er Scheisse baut.
Meinst doch nicht im Ernst, die Kinder der reicheren sind was besseres. Die werden halt durchs Leben protegiert.

Auch das mit dem Betrug malst du dir halt so aus. Mein früherer Chef hat all sein Hab und Gut über die Firma abgeschrieben. Über Gartenmöbel daheim bis zur Wohnungsausstattung privat. Wenn da ein Steuerprüfer gekommen wäre hätte der mit nem LKW das Zeug her schaffen müssen. Jo, aber der böse Pöbel bescheisst den TÜV und züchtet Katzen. Ist klar.

Bitte fang an ein bisschen differenzierter zu denken und über Klischees hinweg zu denken.

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Also ich habe auch 2 Uhr n der Familie. Einmal arbeitslos und einmal so mittelverdienerin, kann aber nicht mit Geld umgehen.

Beide nur am nörgeln. Der eine fühlt sich non stop vom Jobcenter verarscht. Dabei soll er nur mitwirken. Schon am 15. keine Kohle mehr.

Die andere kauft sich jeden Mist, ist dann aber ja plötzlich überrascht wenn ihr Kind Geburtstag hat und kein Geld hat. 🙄

Super anstrengend alles. Schalte da auf Durchzug 🤣
Und Geld gibt es auch keins mehr von mir. Angebotene Lebensmittel werden nur so halb angenommen. 🤷🏼‍♀️

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Was ist bei Dir denn die jüngere Generation? Leute mit Kindern in Ausbildung sind nach meiner Definition nicht jung.

Deine Erfahrungen habe ich nicht gemacht. Als Lehrerin ist es z.B. eher umgekehrt, wie oben schon jemanden schreibt. Das liegt kaum am Geld, denn jeder hat, braucht oder macht sich Probleme, aber die spielen sich dann im eigenen Lebensbereich ab. Wer zum Beispiel kein Auto hat betrügt nicht beim TÜV.

Ich würde auf eine verzerrte Wahrnehmung anhand von eigenen Vorurteilen und eingeschränkter Einflussgruppe tippen. Davon ist niemand frei und es ist ein zuverlässiges Anzeichen, sich selber zu hinterfragen mit dem Ziel die eigenen Vorstellungen mit den Realitäten abzugleichen. Externer geeichter Input hilft dabei. Hier kommt mein Vorurteil: Ich habe den Eindruck älteren Menschen fällt dies schwerer.

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Wenn du ständig damit konfrontiert wirst, solltest du deinen Freundes-/Bekanntenkreis überdenken, wenn es dich so sehr stört.

Ich kenne davon tatsächlich nur eine Familie und mit denen haben wir den Kontakt abgebrochen. Wenig Geld, Vollzeitarbeiten ist für Sie zu anstrengend aber es muss trotzdem ein Eigenheim sein, zwei Auto und ein Motorrad sind natürlich auch Pflicht etc etc..die Hälfte davon ist allerdings durch die Eltern finanziert worden.
Nach deren Hochzeit kam die Aussagen „Wir haben so ein Plus gemacht, dass wir noch locker 3 Wochen auf die Malediven fliegen könnten“…tja..wenn Papa das Brautkleid, das Essen, den Fotograf, den DJ und die Hälfte der Location bezahlt ist das klar.

Wer so leben möchte, soll das tun, aber mir nicht ständig die Ohren vollheulen wie schlecht doch alles ist. Deswegen haben wir schon vor Jahren den Kontakt einschlafen lassen, weil es uns einfach zu anstrengend wurde 🤷🏽‍♀️

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Einen Zusammenhang zwischen Bankkonto und querulatorischem Verhalten habe ich bislang nicht feststellen können; eher könnte ich eine Tendenz im Hinblick auf Alter und Geschlecht ausmachen (das sage ich mal ganz vorsichtig). Hier spreche ich hauptsächlich aus meiner beruflichen Erfahrung. In meinem persönlichen Umfeld denke ich in erster Linie an einen damaligen Kommilitonen, auf den deine Beschreibung ganz gut passt. Der hat mich mit seinem Gejammere echt genervt. Einmal hat er z.B. eine Prüfung Anfang Januar in den Sand gesetzt. Seine Erklärung: Normalerweise lernt er in der Uni-Bib. Da kann er sich am besten konzentrieren. Frecherweise hatte die aber zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen, so dass er sich gar nicht richtig vorbereiten konnte. #klatsch

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Vielleicht ist die Kausalität auch einfach nur andersherum: Leute, die immer meckern, nie glücklich sind und ständig das Gefühl haben man wolle sie über den Tisch ziehen, sind vielleicht generell eher selten erfolgreich im Job...?

Ich geh dem aus dem Weg aber kontere auch gerne offen. Schweigen wird da ja gerne als Zustimmung aufgefasst.

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Nörgler gibt es immer und überall. Das Konto und das Alter sind dabei nichtssagend. Aber weißt du was? Freunde kann man sich aussuchen.
Innerhalb der Familie muss man es sich auch nicht permanent geben oder man kontert mit der Realität. Das gefällt den Meisten nicht und dadurch verschwinden solche Themen wie von Geisterhand vom Tisch.