Hallo,
ich habe gerade mal wieder einen wirklich attraktiven Job nicht bekommen.
Und überlege immer ernsthafter, in einen völlig anderen Bereich zu wechseln.
Denn mein Bereich ist extrem familien-unfreundlich: Wochenendarbeit, feste Termine nachmittags und abends... und zusätzlich fehlen mir für die wirklich attraktiven Stellen 10 Jahre Berufserfahrung.
Leider habe ich den "Fehler" gemacht, mich nach, bzw schon vor meinen Elternzeiten selbst zu kümmern.
Ich bin von einer gut bezahlten (aber befristeten) Stelle auf eine kleine Teilzeitstelle gewechselt, die ich nun seit 10 Jahren innehabe.
Schon vor ca 7 Jahren saß ich beim Jobcenter, aber die konnten nicht wirklich was für mich tun: ich hatte ja einen Job...
Ich habe eine Zeitlang als Vertretungslehrkraft in Schulen unterrichtet - aber in dem Bereich war keine Weiterbildung möglich, um irgendwann als "echte" Lehrkraft zu arbeiten. Also völlig perspektivlos, stressig und schlecht bezahlt. Das könnte ih evtl wieder anfangen - aber damit nehme ich mir Lebenszeit, um etwas zu lernen, was nachhaltig funktioniert.
Wenn ich nach Stellen suche, finde ich vor allem Zerspanungsmechaniker und CNC-Fräser...
Aber ich bin ehrlich: ich habe keine Lust, noch mal 3 Jahre die Schulbank der Berufsschule zu teilen mit lauter 19jährigen Realschul-Abgängern. Und Schichtarbeit ist ja auch nicht gerade familienfreundlich.
Ich bin Ü40, habe Abitur, ein Studium in einem Nischenbereich, bin intelligent und bereit, mich in alles mögliche einzuarbeiten.
Lebe allerdings kleinstädtisch und muss Geld verdienen. Zur Zeit 1000€ netto, die brauchen wir im Familieneinkommen... Ich könnte aber parallel etwas neues lernen, sogar Vormittags.
Meint ihr, ich habe noch eine Chance, etwas "richtiges" zu machen?
Gibt es hier Eltern, die ein Fernstudium oder eine Umschulung durchgezogen haben?
Bei einem Fernstudium sorgen mich vor allem die späteren Berufschancen - der gefragteste Job nützt mir nix, wenn es ihn hier vor Ort nicht gibt.
Nach Umschulungen habe ich in den letzten Jahren schon beim Jobcenter gefragt - aber die verweisen immer nur darauf, dass ich keim Anrecht auf Umschulung habe, solange ich einen unbefristeten Job habe, egal wie klein.
Also bitte her mit Erfahrungen aus dem echten Leben!
Welche Fern-Uni funktioniert gut, lohnen sich die Kosten? Gibt es Umschulungen, die nicht übers Jobcenter laufen?
Mensch, wir haben doch Fachkräftemangel, gerade in der IT!
Wo und wie kann ich Computersprachen lernen? Mein html-Kurs der Volkshochschule bringt mir ja nix...
Danke für alle Antworten und Erfahrungen!
Umschulung/Fernstudium/Seiteneinstieg?
Finde ich so jetzt schwierig. Was für Jobs findest du denn attraktiv, was hast du studiert, was kannst/magst du? Die Kinder werden auch nicht immer klein bleiben, so dass Familienfreundlichkeit dauerhaft gar nicht wichtig ist.
Für mich liest es sich so, als würdest du alles machen wollen, nur nicht das, was gu gelernt hast bzw. gerade machst.
Ich mache meinen Job schon gern.
Sehr gerne sogar.
Allerdings sehe ich keine Möglichkeit, mehr als 15 Stunden zu arbeiten. Eher werden in den nächsten Jahren Stunden wegfallen.
Familienfreundlichkeit ist natürlich nicht alles, wird aber in den nächsten 6-8 Jahren noch Thema bleiben.
Und danach mag ich erst Recht wieder mehr arbeiten. Und nicht "Festanstellung bei AG1 plus 450€-Job bei AG2".
Ich hab berufsbegleitend meinen Master gemacht, allerdings in meinem Fach. aber seitdem bekomme ich mehr Jobangebote von Headhuntern. Das ging ganz wunderbar und war nicht mal so teuer - 150 Euro pro Semester. Sozusagen ein Schnäppchen der Weiterbildung.
Was hast du denn studiert?
Wäre ein MBA was für dich? Der MBA ist nicht-konsekutiv.
Übrigens kann man ja auch quer bei der Agentur für Arbeit als Arbeitsvermittler einsteigen ;). Hat meine Mutter so gemacht und geht laut ihr immer noch, auch wenn bei ihr schon 20 Jahre her. Dafür kann man sozusagen egal was studiert haben.
"Wäre ein MBA was für dich?"
Ich glaube, darunter kann ich mir zu wenig vorstellen. Bräuchte ich dann nicht zunindest eine "Herkunftsbranche", an die ich anknüpfen kann?
Ich habe als Musikerin zwar über 20 Jahre Berufserfahrung (habe studienbegleitend meinen ersten Job gehabt), aber ich habe noch keinen Job gefunden, in dem DAS als fachfremde Berufserfahrung irgendwie anerkannt worden wäre...
Bei der Agentur für Arbeit habe ich auch schon nach Stellen für Seiteneinsteiger gegoogelt.
Die zählen eine ganze Palette auf, was man dafür alles studiert haben kann, von Finanzwesen bis Personalverwaltung, aber mein Bereich ist nicht dabei.
Nach meinen bisherigen Erfahrungen mit der Agentur für Arbeit würde ich sagen: die lachen mich da aus. Die fanden mich immer viel zu überqualifiziert für alle Ausbildungsjobs (schließlich bin ich 'Akademiker' ) haben mir aber dann nur Jobs vorgeschlagen, für die mir die Qualifikation fehlt (z.b. Musikschulleiter - sie sind doch Musiker, oder?)
Könntest du denn nicht Musikschullehrer werden?
Oder irgendwas mit Pädagogik würde sich doch anbieten. Erzieher werden händeringend gesucht.. sowohl für Kinder als auch im erwachsenenbereich. Viele private Träger werben damit.
Also ich glaube ehrlich gesagt, demnach was du hier schreibst, stehst du dir auch etwas selbst im weg.
Meine Mutter ist übrigens mit einem Studium in Botanik bei der Agentur eingestiegen. Ich würde sagen das ist ähnlich fern der Arbeit da wie Musiker.
Hallo,
so ins Blaue hinein ist ein bisschen schwierig. Was hast du studiert? Welche Berufserfahrung hast du? Was bzw. welcher Bereich schwebt dir vor? Wie ist eure Kleinstadt aufgestellt? Infrastruktur?
Wie alt sind die Kinder?
Viele Grüße
Studiert habe ich Musik.
Damit kann ich freiberuflich viel anfangen und würde auch nicht schlecht verdienen - aber meine Kinder praktisch nicht sehen. Musik passiert nachmittags und abends.
Und hätte alle Risiken der Freiberuflichkeit.
Inhaltlich kann ich an nichts "offizielles" anknüpfen. Ich gelte beim Jobcenter als Akademiker, arbeite aber nicht mit Sprache, nicht mit Zahlen, nicht mit Computern...
Ich mache meine gesamte Öffentlichkeitsarbeit selbst, plane Projekte, kümmere mich ums Catering, verwalte die Finanzen, motiviere ehrenamtliche Mitarbeiter... aber mit den geforderten Programmen (Excel, InDesign...) kann ich dann doch nur ganz rudimentär umgehen. Von allem etwas aber nichts richtig...
Die Kinder sind 9 und 11. Solange sie im Kindergarten waren, habe ich sogar mehr gearbeitet als jetzt. Aber die zwei verschiedenen Jobs und die damit einhergehende Dauererreichbarkeit haben mich gestresst (zumal ich als Musikerin immer auch an Feiertagen arbeite, also weder Wochenenden noch lange Wochenenden kenne).
Ich könnte zu meiner Festanstellung wieder einen befristeten Nebenjob übernehmen. Dann wäre das Gehalt durchaus insgesamt in Ordnung.
Aber eigentlich suche ich etwas nachhaltigeres. Unbefristet. Bei EINEM Arbeitgeber.
Vermutlich hätte ich schon vor Jahren lieber weniger arbeiten und lieber etwas lernen sollen. Aber vielleicht ist es ja noch nicht zu spät.
Ideen?
Hallo,
- Musiklehrerin (musisches Gymnasium)
- Musiktherapeut (Schule, Reha-Einrichtung)
- Logopädin ( war mit mir in der Umschulung eine Musikerin)
- Ergotherapeutin
- Sprecherziehung/Stimmbildung
- Erzieherin
- Heilerziehungspfleger
- Psychologie
- Soziale Arbeit
- MTA
Ich bin damals in ein Jobcenter in einer Universitätsstadt gefahren und habe dort im Berufsberatungscenter gestöbert bevor ich einen Termin im örtlichen Arbeitsamt gemacht habe (2001).
Es gibt immer wieder Akademiker die sich komplett neu aufstellen. Nur Mut
Liebe Grüße
wieviel Stunden arbeitest du dann bei 1000€ netto?
15 Stunden.
Das ist also nicht so schlecht bezahlt.
Mit Einschränkungen:
Ich arbeite die Stunden niemals am Stück, sondern sonntags z.b. 1,5 - 2. Samstags manchmal eine (womit der Samstag für die Familie ziemlich im Eimer ist, wenn diese eine Stunde um 11.30 Uhr liegt). Werktags arbeite ich mal 3, mal 2 Stunden, mal 2,5. Meist nachmittags. Und ca 6-7 Stunden sind Vertrauensarbeitszeit.
Könnte ich die 15 Stunden auf 2 Tage verteilen, würde ich vor Freude im Dreieck springen
So ist es ein omnipräsenter Job, in dem auch regelmäßig Überstunden anfallen (die ich wann anders abfeiern kann), der mir die Wochenenden und Feiertage nimmt, der in meinem Denken und Planen viel Raum einnimmt, den ich aber
- entscheidend!! -
nicht weiter aufstocken kann!
Eher werden betriebsbedingt Stunden wegfallen.
Deshalb würde ich jetzt die Zeit, in der ich im Prinzip wenig arbeite, gerne zur Fortbildung, Ausbildung, Umschulung... nutzen.
Da müsste man doch etwas finden, wo man anschließend 20€/Std verdient, aber am Stück.
Oder?
Als Musikschullehrerin arbeitest du nachmittags, aber nicht spät abends oder am Wochenende. Musikalische Früherziehung in Kindergärten, Schulorchester?
Ich kenne auch einige Musiker, die Instrumentenbauer sind.
Mein Sohn wollte eigentlich Gesang studieren, hat es sich aber wegen Corona anders überlegt und studiert jetzt dual Mediendesign. Vielleicht ist die Richtung was für dich? Er ist total glücklich, da es sehr kreativ ist.
Ja on der IT ist Fachkräftemangel. Aber da.reden wir eben von Fachkräften. Da kommt man mit ein paar Programmierkursen nicht weit. Gerade einfache Programmieraufgaben werden ins Ausland und mittelfristig auch an AI verlagert.
Da wurde ich auf das aufsatteln was du kannst: Musik. Musikalische Früherziehung, Musiktherapie fur Senioren oder ähnliches.
Dafür muss ich nicht aufsatteln.
Aber ein paar Stunden hier, ein Nachmittag da, ist halt nicht der Traum meiner schlaflosen Nächte...
Hallo, es kommt doch ganz drauf an, was du machen möchtest! Was möchtest du denn machen?
Ich studiere grade einen Master neben meinem Beruf, Haus und zwei Kleinkindern. Für das Erarbeiten der Inhalte und das Lernen gehen so ca 8-15 Stunden die Woche drauf. Hausarbeiten schreiben, Präsentationen vorbereiten… alle 2-4 Wochen habe ich Vorlesungen an der Hochschule. Freitags und samstags, ganztägig.
Kosten: ca 1300 Euro pro Semester. Das sollte man sich schon ausrechnen. Du bekommst so ein berufsbegleitendes Studium oder Fernstudium ja nicht geschenkt.
Ansonsten find euch es immer gut dich weiterzubilden. Auch du musst ja noch 20 Jahre arbeiten ca.
Ich müsste halt was ganz neues machen - einen Master habe ich schon, aber in meinem bisherigen Bereich...
Weißt du was:
Diese ewige Frage "was interessiert dich" hat mich schon als Schülerin genervt.
Im Lockdown habe ich mir Videoschnitt und Audioschnitt beigebracht und Videos erstellt, inklusive der dazugehörigen Aufnahmen. Das hat alleine am Schreibtisch mindestens so viel Spaß gemacht wie eine Live-Aufführung mit 60 Sängern und Band.
An der Volkshochschule habe ich schon html gelernt und das war genauso spannend wie der schwedisch-Kurs.
Interesse habe ich an so ziemlich allem!
Das kommt mir in Unterhaltungen mit neuen Bekannschaften zugute.
Aber bei der Jobsuche setze ich (mittlerweile) andere Maßstäbe:
- Gehalt
- Arbeitszeit
- Entwicklungsmöglichkeit
Interessieren tut mich auch die Frage, wie die Maschine funktioniert, die auf der Mülldeponie den Müll für die Verbrennung vorbereitet. Wäre ich dafür zuständig, würde ich sie sicher liebevoll ölen und die Augen offen halten, welche modernen Alternativen es gibt.
Aber wenn man mich fragt, was mich interessiert, fallen mir auch tausend Hobbys ein.
Deshalb hab ich ja mit 20 mein Hobby zum Beruf gemacht...
Aber jetzt finde ich einfach keine Stelle mit mehr als 15 Wochenstunden. Und denke: interessieren tut mich viel. Arbeiten will ich!
Entschuldige meine Frage nach deinen Interessen. Hat Spaß gemacht zu antworten…
Irgendwie muss man sich doch an etwas orientieren und sich für eine Richtung entscheiden. Als studierte Musikerin kannst du eben „nur“ das, für alles andere, was du gut bezahlt haben möchtest und guten Arbeitszeiten nacheiferst, musst du halt nochmal eine Ausbildung machen oder studieren. Mal hier, mal da ein Seminar belegen oder Hobby nachgehen reicht halt nicht aus.
Du wirst um eine Ausbildung nicht herumkommen, wenn du nicht zum Mindestlohn arbeiten willst. Natürlich gibt es Stellen in der IT, aber wenn du schon in Excel kaum Vorkenntnisse hast, wie willst du denn da einsteigen? Excel kann man sich übrigens sehr gut selbst vertieft beibringen. Die Agentur für Arbeit hat auf ihrer Internetseite Angebote und online findet man ebenfalls kostenlose oder günstige Schulungen.
Eine Freundin von mir hat mit Ü40 eine Umschulung gemacht. Die wurde allerdings aufgrund ihrer Schwerbehinderung von der Deutschen Rentenversicherung gezahlt. Gedauert hat sie auch zwei Jahre. Zuvor hat meine Freundin mit Ü30 sich nochmal mit den 17jährigen in einer Berufsschulklasse gesetzt. Warum soll das nicht gehen?
Verdienen tut sie allerdings trotzdem deutlich unter 20 Euro die Stunde. Bürojobs sind oft nicht gut bezahlt (und eine Schwerbehinderte stellt kaum einer ein).
Was interessiert dich denn? IT wird dir nichts bringen, wenn du kein grundlegendes Interesse dafür hast. Das Studium sowie die Ausbildung bestehen zum großen Teil aus Mathematik. Die Durchfallquoten sind sehr hoch. Ich hatte Programmiersprachen vor ca. 20 Jahren an der Schule. Easy war es nicht. Ich war das einzige Mädchen im Kurs und selbst unsere Informatikfreaks, die später tatsächlich Informatik studiert haben, kamen nicht easy durch den Stoff.
Interessieren dich handwerkliche Berufe oder hast du das nur ins Feld geworfen, um igend etwas zu machen? Dafür muss man Interesse haben. Dein Lebenslauf mit Religion und Musik ist davon bisher sehr weit weg, sodass dich jeder Arbeitgeber nach der Motivation für eine entsprechende Ausbildung fragen wird.
Ein Fernstudium wird dir ebenfalls nur etwas bringen, wenn es ein klassisches Fach ist, mit dem du bei euch in der Kleinstadt einen Job bekommst. Mit klassischen Fächern meine ich z.B. BWL oder - für dich vielleicht interessant - Lehramt.
Beim Lehramtsstudium kannst du ggf. einen Teil deiner Berufserfahrung anrechnen lassen. Musik und Reli sind, soweit ich weiß jedoch keine Fächer mit Lehrermangel. Da müsstest du dich nochmal erkundigen. Haben sich die Chancen für Quereinsteiger in den letzten Jahren evtl? verbessert?
Lehramt kann man nicht als Fernstudium studieren.
Und Anerkennung von Studienleistungen ist zwar möglich, ersetzt aber auf keinen Fall das Referendariat.
Bevor ich erst ein paar Jahre studiere und dann Vollzeit 40km zu einem mir zugeteilten Gymnasium fahre, studiere ich gleich was anderes.
Wenn ich DEN Zeitaufwand zugrunde lege, habe ich viele Möglichkeiten
Hast du einen Link zu einer Excel-Schulung?
HTML habe ich schon mal gemacht, aber das alleine bringt ja fast nix.
Ich hatte hier auf Erfahrungen mit Fernunis oder Umschulungen gehofft.
Arbeitest du noch in deinem ursprünglich erlernten Beruf?
Man hört so viele Schlagworte "Flexibilität", "Bereitschaft zur Fortbildung" aber wie bildet man sicj wirklich am besten fort?
Übrigens: 20€/Stunde müssten ja gar nicht sein, wenn ich dafür 6-8 Stunden am Stück arbeiten könnte
Mindestlohn ist natürlich wenig, aber da liegen ja noch ein paar Euro dazwischen.
Was hast du eigentlich immer mit den 40 oder 50 km? 😅 Ich verstehe es nicht. Das macht es dir noch so viel komplizierter.
Da ich in einer anderen Stadt arbeite als mein Partner, wohnen wir so mittig. Ich brauche 35 min zur arbeiten bei 2 - 3 Tagen homeoffice, er braucht so 45 min und hat auch 2 Tage homeoffice. Es sind für uns beide über 40 km 🤷♀️. Durch diese Einschränkung macht du es dir selbst nur schwerer.
Kannst du nicht noch was Therapeutisches dazu machen? Musiktherapie in Rehaklinik, Seniorenheim, Praxis?