Erwerbsminderungsrente /langer steiniger Weg

Hallo,
ich befinde mich in folgender Situation.
Ich bin 55 Jahre alt, Beruf Altenpflegerin
Seit 3 Jahren arbeitsunfähig wegen Depressionen, Burnout. Antrag auf Reha wurde vor 6 Monaten abgelehnt. Nun wurde ich von der RV in die Reha geschickt für fünf Wochen. Diese wurde nach zwei Tagen wegen Heimweh abgebrochen der Arzt schickte mich heim da ich es nicht ausgehalten habe und sehr Heimweh hatte.
Hat jemand Erfahrungen wie es nun weiter gehen könnte?

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Nun, es gilt der Grundsatz: Reha vor Rente. Ohne Reha wird es keine Erwerbsminderungsrente geben.
Als persönlichen Hinweis würde ich unbedingt eine Reha machen und durchziehen, es kann einem sehr helfen und zwar persönlich, gesundheitlich und rechtlich.
Alles gute für dich

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Sorry hatte mich verschrieben es heißt Antrag auf Erwerbsminderungsrente wurde abgelehnt

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Mach ne Reha

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Gibt es die Möglichkeit einer ambulanten Reha in einer Tagesklinik?

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Nein leider nicht, zuerst wollte die RV mich nach München zur Reha schicken, nach langem hin und her konnte ich dann in eine Einrichtung nahe des Wohnorts (ca 1,5 Stunden)
Dort hab ich es nur zwei Tage ausgehalten

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Wenn du dir nicht helfen lässt, ist es für Andere schwierig, dir zu helfen.
Versuche die Reha positiv zu sehen. Man wird sich dort um deine Probleme kümmern. Wenn du offen an die Reha herangehst, statt innerlich zu blocken, wird man dir tatsächlich vielleicht helfen können. Ehrlich gesagt ist es nämlich schwierig, Verständnis dafür aufzubringen, dass eine 55jährige Heimweh hat. Ich versuche es gerade, aber einfach ist das nicht.

Wenn alles nichts bringt, geh ab zum Anwalt (Fachanwalt für Sozialrecht) und lass dich beraten. Mit Beratungshilfeschein, den du beim Amtsgericht beantragen kannst, zahlst du nur 15 Euro für die Beratung.

Bearbeitet von Inaktiv
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Hallo,
deine Erkrankung nehme ich ernst, allerdings meine ich herauslesen zu können, dass es dir gar nicht (mehr) um das Wiederherstellen einer Arbeitsfähigkeit geht. Es ist doch nur allzu verständlich, dass vor der Gewährung einer solchen Rente erstmal alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft werden.

Du hast ein Recht darauf krank zu bleiben, du musst dir nicht helfen lassen. Allerdings musst du dann auch mit den Konsequenzen leben.

War es wirklich so sehr Heimweh mit 55 Jahren oder Angst vor dem was kommt?

Ich meine es gar nicht böse. Soll nur zum Nachdenken anregen.

Ich wünsche Dir alles Gute!

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Hallo,

es ist definitiv ein langer steiniger Weg, aber den musst Du nicht allein gehen.

Wende Dich an eine Beratungsstelle wie Vdk oder Teilhabeberatung.

Meine Freundin und eine Bekannte haben beide aus gesundheitlichen Gründen mit Anfang 50 eine Frührente durchgekämpft.
Meine Freundin hat eine Teilrente, geht parallel noch in Teilzeit arbeiten. Die Bekannte hat eine Vollrente, arbeitet parallel im Minijob.

Ich bin 53 und war vor einem 3/4 Jahr erstmalig zur Rehakur, zielführend wäre auf Grund der gesundheitlichen Beschwerden eine orthopädische Reha gewesen, das wurde in der Rehaklinik mehrmals gesagt.
Aber die RV wandelte es im Widerspruch um in eine psychosomatische Reha, ich war mit Kind 5 Wochen an der Ostsee.
Für den Alltag danach brachte mir die Reha eigentlich nichts, ich kämpfte anschließend allein eine berufliche Reha und einen GdB durch, bekam in der Reha dabei keine Hilfe. Aber es war trotzdem eine sehr schöne Zeit an der Ostsee und gab mir neue Impulse, Denkanstöße.

Die berufliche Reha, für die ich monatelang kämpfen musste, habe ich im März begonnen, aber aus verschiedenen Gründen nach mehreren Wochen abgebrochen. Die geplante Umschulung erfüllt mich beruflich absolut nicht, wie ich schon im Berufsvorbereitungskurs gemerkt habe, es ist nicht das was ich mir bis zur Rente vorstellen kann und was ich beruflich ausüben möchte. Nachdem ich mit mehreren AG die diesen Beruf seit Jahren ausbilden Termine hatte, mich über den Berufsalltag gründlich informiert habe, wurde ich darin bestätigt, dass es nicht zu mir passt.

Ich habe Plan B, den ich der RV und der Rehaberaterin vorgeschlagen habe.
Hatte Anfang April ein Vorstellungsgespräch und hoffe bei dem AG in den nächsten Monaten einen Fuß rein zu bekommen.
Ich denke aber darüber nach, aus gesundheitlichen Gründen parallel eine Teilrente zu beantragen. Schon der Orthopäde sagte mir letztes Jahr, mit den Beschwerden die ich habe, beantragen andere eine Frührente. Zu dem Zeitpunkt war ich noch voll auf die Umschulung eingestellt, dachte absolut nicht an eine Frührente.
Umschulung oder Weiterbildung in Vollzeit ist definitiv nicht mehr möglich, in Teilzeit gibts hier so gut wie keine Angebote und die RV bewilligt in der Regel nur in Vollzeit. Weiterbildungen im Homeoffice werden vom AA bewilligt, von der RV nicht. Meist soll es bei der RV über ein BFW laufen, oder über andere Kooperationspartner.
Ich hatte mir selbst einen Bildungsträger ausgesucht, kam nicht gut an.

Reha vor Rente ist das Schlagwort, wenn Du eine Frührente beantragen willst, wirst Du vorher erstmal zur Reha müssen, ev. ambulant, ich denke sonst kommst Du nicht weiter.
In jeder Rehaklinik gibts einen sozialen Dienst, die Dir weiterhelfen können, mir brachte es nichts, ich musste allein alles nach der Reha durchboxen.

,,Reha vor Rente:
Dieses Prinzip soll den kranken oder behinderten Menschen helfen, ihren Job zu behalten oder in eine andere zumutbare Arbeit zurückzukehren.
Erst wenn die Reha­maßnahmen nicht greifen oder abgelehnt werden, wird die Tür zur Rente aufgemacht. Es sollte daher genau geprüft werden, ob die beantragte Reha­maßnahme die Richtige ist und ob nicht parallel ein EM-Renten­antrag sinnvoll ist.‘‘

Hast Du bisher noch keine Rehaberatung wahrgenommen?

Ich habe mit der Rehaberatung bisher keine guten Erfahrungen gemacht, lasse mir aber von Anfang an nichts aufzwingen. Als die berufliche Reha bewilligt war, rief mich die Rehaberaterin an.
Es liegt an der Person, die seit Jahren Probleme macht und Steine in den Weg legt um Kosten einzusparen, wie mir von mehreren Stellen bestätigt wurde, ich bin kein Einzelfall. Meine Freundin hatte einen anderen Rehaberater, keine Probleme mit ihm.

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du hast die REha abgebrochen, somit hast du eigentlich keinen Ansptuch auf eine weitere.
anspruch auf Frührente hast du aber nur, wenn du alles machst, um es wieder besser werden zu lassen. wie bist du denn versichert, im Naolmalfall wird man nach 18 MOnaten von KK ausgesteuert, uist also komplett raus, aus der Absicherung

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Macht es den keinen Unterschied das der Arzt aus der Reha mich wieder frühzeitig aus der Reha entlassen hat? Hab ich dann auch keinen Anspruch mehr?

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Du bekommst nach einer Rehakur ein ärztliches Abschlussgutachten, was ausschlaggebend ist und woran sich die RV orientiert.

Darin steht ob und wie Du weiterhin arbeitsfähig bist.

,, Wer weniger als 3 Stunden täglich arbeiten kann, erhält die Rente wegen voller Erwerbsminderung. Wer mindestens 3 Stunden, aber nicht mehr als 6 Stunden, arbeiten kann, bekommt eine Rente wegen teilweiser Erwerbsminderung.‘‘

Es war ein Fehler die Rehakur gleich nach 2 Tagen abzubrechen, in der kurzen Zeit konnte Dir nicht geholfen werden, ich staune dass der Arzt in der Reha einfach zugestimmt hat, gerade wenn es um eine Frührente geht.
Mit Burnout und Depressionen fahren viele zu einer psychosomatischen Reha, lassen sich drauf ein.

Du hast es unglücklich angepackt, hättest erst die Rehakur beenden sollen, anschließend wenn das ärztliche Abschlussgutachten vorliegt, die Rente oder alternativ eine berufliche Reha beantragen sollen.
Gerade in der Altenpflege halten viele aus gesundheitlichen Gründen nicht bis zur Rente durch, kein Wunder.

Wende Dich an eine Beratungsstelle, in der Regel schickt Dich die RV zu Ärzten, die ein Gutachten erstellen wenn Du EU-Rente beantragst.
Meine Freundin und Bekannte waren erst zur Rehakur, dann noch bei Gutachtern, bevor die Frührente durchging.

Das Krankengeld läuft nach 1,5 Jahren aus, ich weiß von einer Frau aus der Reha, dass man danach beim AA Nahtlosübergangsgeld beantragen muss, sonst hättest Du jetzt gar kein Einkommen und keinen Versicherungsschutz mehr.

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Die anderen haben schon viel geschrieben.

Du musst schon zusehen, da ein bisschen aus dir rauszukommen.
Auf solchen Rehas sitzen alle im gleichen Boot. Du wirst dort viele Leute kennenlernen, welche das gleiche Problem haben. Diese Gruppendynamiken sind Teil der Rehabilitation, genauso der Ortswechsel und die Therapien.

Von nichts kommt eben nichts. Wenn du dich komplett verweigerst, musst du eben mit den Konsequenzen leben.

Was das Heimweh betrifft, auch daran kann man arbeiten und eigentlich ist es ein Zeichen, wie dringend notwendig diese Reha bei dir ist.

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Dann geh erst in eine psychosomatische Tagesklinik (zählt als akutstationärer Aufenthalt und nicht als Reha). Danach bist du hoffentlich stabil genug, um eine Reha zu schaffen.