Hallo!
Mich beschäftigt schon seit bestimmt einem halben Jahr, dass ich mit meinem Job nicht mehr wirklich glücklich bin. Klar, es gibt gute Tage, aber ich merke, dass ich oft Abends einfach keine Lust habe an den folgenden Tag zu denken und schon fast Bauchschmerzen bekomme. Dazu kommt, dass mir manches bei der Arbeit wirklich Sorgen macht, sodass ich nachts um 2 Uhr wachwerde und meine Gedanken darum drehen.
Ich bin angestellte Lehrerin an einer sogenannten "Brennpunkt-Schule". Ich arbeite Vollzeit. Ich weiß nicht, ob ich mich verändert habe, oder ob es die "Post-Corona-Generation" ist, die mir zu schaffen macht... Ich kann mich nur noch sehr schwer motivieren und habe einfach nicht mehr so viel Freude am Beruf. Ich arbeite seit 8 Jahren in der Schule. Es ist normal, dass immer mal Dinge passieren, die nerven (ist denk ich in fast jedem Job so), aber ich bin trotzdem meistens motiviert zur Arbeit gegangen und habe mich auch mit dem Job total identifiziert. Ich merke schon länger, dass das einfach nicht mehr so ist.
Mein Team ist leider (eine weitere Lehrerin, ein Erzieher) Langzeit-erkrankt, kommen vermutlich jetzt bald wieder, aber naja... so richtig drauf bauen kann man nicht, was einfach eine zusätzliche Belastung ist, komplett alleine vor allem!! zu stehen. Vielleicht ist es also nur temporär, dass die Situation so blöd ist.
Ganz ehrlich wünsche ich mir so oft einfach einen total berechenbaren, vielleicht langweiligen Job, wo ich von 9-17 Uhr arbeite und danach Feierabend habe... in Wirklichkeit würde ich wohl sehr unglücklich so werden, aber trotzdem fühlt es sich gerade so an.
Ich überlege jetzt: Schule wechseln? Mit den Stunden runtergehen? Oder gar kündigen? Letzteres klingt für mich irgendwie total reizvoll. Ich hab allerdings keinen blassen Schimmer, was ich sonst machen könnte... Das wird mir hier auch keiner sagen können. Ich bin vor allem interessiert an anderen Geschichten von Leuten, die aus nem für mein Empfinden sehr gut bezahlten, sicheren Job ausgestiegen sind, um neu zu starten. Ging es gut? Habt ihr es bereut?
Unbefristeten gut bezahlten Job aufgeben... wer hat's getan?
Hi,
ich habe meinen sehr gut bezahlten unbefristeten Job aufgegeben, da mein Berufsfeld ausgelagert wurde und in der Elternzeit nicht an mich gedacht wurde. Ich hatte 3 Jobangebote und konnte wählen.
Habe etwas ganz in der Nähe gefunden, anfangs ein bisschen weniger bezahlt, aber nach 5 Jahren hätte ich mehr bekommen.
Das Ende vom Lied, gekündigt in der Probezeit und momentan sind gerade keine guten Stellen verfügbar oder nur befristete und das Arbeitsamt hängt mir im Nacken.
Ich bereue es.
LG
"Ging es gut? Habt ihr es bereut?"
Teilweise. Ich habe während meiner Elternzeit den Wechsel gewagt.
Bei meinem erlernten Job, ist die Bezahlung durchaus attraktiv. Aber der Job hat mich fertig gemacht (auch Bauchschmerzen, mentaler Dauerstress). Einige Kollegen sind auch an Burnout erkrankt.
Ja, jetzt habe ich meinen Traumjob, gehe immer total entspannt zur Arbeit, aber die schlechtere Bezahlung macht einen auch nicht wirklich glücklich. Für mich bedeutet das, dass ich geplant habe, nach einem Fernstudium einen weiteren Neustart anzufangen.
"Ich überlege jetzt: Schule wechseln? Mit den Stunden runtergehen? Oder gar kündigen?"
Ich würde es zuerst mit einem Schulwechsel, wenn möglich, probieren oder ggf. die Stunden reduzieren. Mir fällt übrigens ein Bericht von letztens ein. Da ging es auch um Lehrer und die extremen Belastungen. Laut dem Karrierecoach hat die Anfrage von Lehrern sehr zugenommen. Vielleicht wäre das was für dich?
Ich habe meinen Job gewechselt, bin aber im gleichen Beruf geblieben. Als Ärztin bin ich aus einer Praxis (angestellt) erst in eine Rehaklinik, dann aber zügig in eine Vorsorgeklinik gewechselt. Auch wenn ich jetzt nochmals die Klinik gewechselt habe, bin ich weiterhin in einer Vorsorgeklinik und es ist wirklich mein Traumjob. Viel abwechslungsreicher und befriedigender als vorher. Trotzdem sehr anstrengend. Für mich hat sich der Wechsel gelohnt, auch finanziell. Bin allerdings echt kein Büromensch...
Hallo,
ich habe das schon mehrfach gemacht. Habe meinen (gut bezahlten) Job für eine Ausbildung in meinem Traumberuf Schauspielerin gekündigt. Dann die Ausbildung gemacht. Das habe ich nicht bereut. Später hatte ich öfter (3 mal in verschiedenen Bereichen) befristete Stellen und wurde nicht verlängert. Einmal habe ich auch gekündigt (unbefristet), weil der Stress auf der Arbeit mich krank gemacht hat. Jetzt ist es endlich wieder unbefristet (noch in der Probezeit) und gut bezahlt. Außerdem nicht zu viel Stress und Spaß macht es auch noch. Es war also ein längerer Weg bis zu diesem Job.
Wenn Du keine konkrete Idee hast, was Du lieber machen möchtest, würde ich erstmal versuchen mich versetzen zu lassen. Andere Kollegen und Arbeitsatmosphäre können schon etwas bewirken. Guck was Dich genau stört und auch was dir am Job gefällt. Vielleicht suchst Du Dir auch einen Jobcoach zum reflektieren.
stunden reduzieren wird dir bei der Lehrersituation wahrschienlich nirgends gelingen, ich würde mich in deinem Fall an einer anderen oder an einer Privatschule bewerben.
dir muss aber klar sein, dass du dann mit dem Gewissen leben musst, diese Kinder im Stich zu lassen
Bitte was? Weil man den AG wechselst lässt man jemandem im Stich? Der eine seinen Chef/Kollegen, Ärzte ihre Patienten, Krankenpfleger die Senioren, Lehrer die Schüler? So ein Unsinn.
selten so ein Käse gelesen...
Was meinst du denn mit „neu starten“? Was ganz anderes machen oder einfach nur ein Schulwechsel?
Denn ein AG-Wechsel aus einer unbefristeten und gut bezahlten Stelle ist ja nichts ungewöhnliches und ging bei mir immer gut.
Kündigen würde ich nicht gleich.
Wenn dir der Lehrerberuf Spaß macht hilft es vielleicht etwas Abstand zu gewinnen durch eine Reha und Auszeit bevor du es nochmal versuchst. Wenn es die Schule ist, dann vielleicht Schulwechsel.
Wehn du mit dem Beruf nicht klar kommst versuche dich versetzen zu lassen. Schulaufsicht, Ministerium, Uni, da gibt es einiges.
Neulich gab es hier den Thread einer Lehrergattin, deren Mann nach etlichen Jahren im Angestelltenverhältnis endlich vetbeamtet worden war und dann um seine Entlassung gebeten hat. Der hatte allerdings keinen Plan, wie es weiter gehen soll und hatte zudem seine in Elternzeit befindliche Frau vor vollendete Tatsachen gestellt.
Ich würde sagen, was und vor allem auch wer da bei Dir mit hinten dran hängt bestimmt wie Du weiter vorgehen solltest. Je weniger Verantwortung Du für andere hast, umso einfacher der Umstieg. Ich bin mit einer dauerkranken und unglücklichen Lehrerin aufgewachsen. Ich hätte ihr gewünscht, dass sie sich traut, den Dienst zu quittieren und etwas zu machen, was sie nicht krank macht.
Ja das stimmt wohl. Momentan bin ich die Hauptverdienerin bei uns daheim. Mein Mann macht gerade noch eine neue Ausbildung und hat dementsprechend nur ein sehr kleines Einkommen. 2024 im Sommer wird die fertig sein.
Gerade ist eher die Zeit zum Abwarten... ich bin gerade schwanger (und hoffe natürlich, dass da alles gut geht, hatte allerdings zuvor schon Fehlgeburten, daher bin ich da noch sehr unsicher).
Ich bin keinesfalls verbittert und bin glaub ich genug mit mir selbst verbunden, um zu merken, wann wirklich die Reißleine gezogen werden muss. Davon bin ich noch entfernt. Ich möchte es auf keinen Fall soweit kommen lassen.
Die Verbeamtung steht hier in Berlin jetzt ja auch vor der Tür...
Ich glaube tatsächlich, dass so ein Gespräch mit Jobcoach ne Lösung bzw. ne Hilfe für mich sein kann.
Ich hatte schonmal ein Jahr unbezahlten Urlaub und war reisen. Ich habe mich zum Ende richtig darauf gefreut, wieder arbeiten zu gehen...
Ob es das in Berlin auch gibt, weiß ich nicht… vielleicht lohnt sich die Recherche. In NRW gibt es an den schulpsychologischen Beratungsstellen / Regionalen Schulberatungsstellen kostenfreie Beratungsangebote, Supervision oder Coaching für Schulnitarbeitende. Dort ließe sich die Frage nach Perspektiven ggf. gut thematisieren.
Ich habe nur so halb die Branche gewechselt.
Habe aber dieses Jahr auch meinen Job aufgegeben in dem ich viele Annehmlichkeiten hatte, aber auch viel Stress, Zeitdruck und zum Schluss schlechte Laune. Hatte zwei Jobangebote mit einem Gehaltsunterschied von ca 3.716€/Jahr und bei dem einen gabs ein Firmenwagen und bei dem anderen nicht.
Habe mich für den mit weniger Geld und ohne Firmenwagen entschieden. Das war die Beste Entscheidung die ich treffen konnte. Habe endlich geregelte Arbeitszeiten, Feierabend wenn Feierabend ist, weniger Stress, weniger Zeitdruck, mehr Freizeit, mehr Privatleben und mehr Freiheiten.
Ich habe immer gesagt, dass ich den Job wechseln muss, sobald ich unglücklich werde. Genau das habe ich so durchgezogen, denn ich habe es gehasst, dass ich Freitags schon keine Lust mehr auf Montags hatte.