Hallo,
da ich hier immer wieder dieses Thema lese, habe ich mir in letzter Zeit vermehrt Gedanken dazu gemacht.
Mein Mann und ich haben nur ein Konto, es ist alles unser Geld. Ich war zweimal in Elternzeit (insgesamt 3,5 Jahre) und arbeite seit Kind 1 in Teilzeit (aktuell 28 Stunden). Wir haben ein Haus, stehen beide im Grundbuch, wir haben ETFs, in die wird jeden Monat das Gleiche gezahlt (auch während der Elternzeiten). Mein Mann verdient deutlich mehr als ich (wenn ich Vollzeit arbeiten würde, würde er dennoch mehr als doppelt so viel verdienen, wie ich).
Könnten wir noch irgendwas anders machen? Ich habe irgendwie bedenken, was zu übersehen und im Alter bzw bei Trennung dann doof dazustehen (ich hoffe ja, dass wir einfach immer zusammenbleiben und es gar nicht so weit kommt, aber man weiß ja nie).
Irgendwas, was ich übersehe? Irgendwelche Tipps, die wir noch beherzigen können?
Teilzeit/Vollzeit - Absicherung fürs Alter
Geht es Dir jetzt um die Absicherung im Falle einer Scheidung?
Da kommt es doch halt darauf an, was vereinbart wurde. Gütertrennung oder Zugewinngemeinschaft.
Wegen Absicherung im Alter bin ich mittlerweile tiefenentspannt. Ich sehe das als einfaches Rechenbeispiel.
Schau Dir an, was Du verdienst bzw. verdienen würdest in Vollzeit und rechne 50% davon aus. Ziehe dann noch Steuern und Krankenkasse ab und vergleiche es damit, was man als Sozialleistungen bekommen würde. Bei mir nimmt es sich nicht viel, daher tue ich mir den Stress mit Vollzeitarbeiten nicht an, dann hab ich heute lieber die Freizeit. Im Rentenfalle hätte ich so oder so die gleichen Einnahmen.
Bedenke, was immer Du heute als Altersvorsorge einplanst: z.B. Lebensversicherung/Rentenversicherung/Mieteinnahmen aus Immobilien. Du musst zusätzlich alle Einnahmen dann versteuern bzw. Krankenkassenbeiträge darauf zahlen, sodass am Ende nicht wirklich das rauskommt, was man sich erwünscht hätte.
Naja Vollzeit wurde ich 4000€ brutto verdienen. Da die Hälfte von wäre vermutlich schon mehr als Sozialleistungen
4000€ brutto sind um die 2.500€ netto. Davon die Hälfte oder was auch immer man bis dahin an Rente erhält = 1250€ BRUTTO Rentenbezug. Davon gehen dann noch Steuern und Krankenkasse ab. Dann hast du +/- 800€ cash.
Und dann gehst du trotzdem zum Amt.
Aber wie gesagt, das muss jeder für sich wissen.
Du übersiehst nichts. Wichtig ist, dass du einen Job hast, wo du nach deinem Plan nach Belieben Stunden reduzieren oder aufstocken kannst, wenn du evtl. in einigen Jahren wieder Vollzeit arbeiten gehen willst.
Bekommst du deinen jährlichen Rentenbescheid? Da steht doch eine Summe drin. Die steigt noch durch weitere Beiträge und die Anpassung der Rentenpunkte an die Gehälter. Wenn du aber mal vom Ist-Stand ausgehst und davon, dass du dieses Geld heute zum Leben brauchst, gib den Wert in einen Brutto-Netto-Rechner ein. Dann hast du schonmal die Steuern, die du davon zahlst. Sozialabgaben zahlst du im Rentenalter nur noch Krankenversicherung und Pflegeversicherung. Die Arbeitslosenversicherung und Rentenversicherung fallen weg.
Spiel das mit dem Rechner mal durch und du wirst sehen, welches Netto dabei herauskommt.
Anhand dieser Lücke musst du deine private Vorsorge planen.
Übrigens ist es nicht so, dass auf alle Einnahmen im Alter, egal welchen Ursprungs, Steuern und Sozialabgaben fällig werden. Ich hatte dazu mal recherchiert, bekomme es im Kopf auf die Schnelle nicht mehr zusammmen. Es ist gesetzlich festgelegt, wann du auf alle Einnahmen Steuern und Sozialversicherung zahlst, und wann nur auf die Rente. Kapitalerträge sind natürlich im Fall des Verkaufs der Anlagen zu Versteuern, aber auch da gibt es Tipps, dass es nicht so viel wird. Schau mal in den YT-Kanal von Finanztipp oder Finanzfluss rein. Die haben gut erklärt, wie man mit ETFs zur Rente hin umgehen sollte.
Mein Mann und ich arbeiten Vollzeit (35/37h) in sehr flexiblen Jobs. Höhere Positionen mit mehr Arbeit haben wir zu Gunsten der Work Life Balance und flexiblen Arbeitszeiten abgelehnt. Das ist unser Kompromiss um Kinder, Job und Haushalt unter einen Hut zu bekommen und (neben weiteren Dingen) trotzdem etwas für das Alter zu tun. Nicht zu wenige Stunden arbeiten oder entsprechend mehr privat vorsorgen. Eins von beiden ist zwingend für ein gutes Leben im Alter. Ich werde deswegen, anders als die Vorschreiberin, im Alter auch nicht in Armut leben. Bis 67 werde ich zudem nicht arbeiten, sondern mich um die 60 rum nach und nach in die Rente verabschieden.
Perfekt, danke für die ausführliche Antwort. Im aktuellen Job kann ich nicht so wirklich flexibel aufstocken, arbeite aber in einem Bereich, in dem händeringend Personal gesucht wird. Ich kann also recht schnell eine neue Stelle mit mehr Stunden finden.
Aktuell bin ich aber ausgelastet mit meinen Stunden
Die youtubekanäle werde ich mit Mal ansehen