Hallo ihr Lieben :)
bräuchte dringend Tipps oder Ratschläge von euch. Hab mich Anfang März 2023 beworben und vorgestellt es hieß die Stelle wäre ab spätestens 01. Mai zu besetzen. Kurz drauf hab ich bescheid bekommen per Email das ich unter vorbehalt eingestellt werde allerdings erst zum 01.Juli 2023. Dann hieß es in einem Telefonat das ich meinen Arbeitsvertrag spätestens Mitte April erhalten würde. In der Zwischenzeit kam ein fetter Batzen Unterlagen nach Hause Personalbogen was sie alles brauchen etc und habe bis 15. Mai Zeit alles zurück zu schicken. Gemacht getan. Dann hieß es das ich meinen Vertrag wohl erst gegen Juni bekommen würde und mittlerweile steht ein fester Termin fest am 27.06.2023. Ich habe zwischen vorstellen und schriftlicher Zusage unter Vorbehalt erfahren das ich frisch schwanger bin und erstmal zugesagt. In der 6. Woche mein gutes Recht, man weiß den Ausgang nicht der Schwangerschaft. Werd aber wohl im Juli schon sehr weit schwanger sein bei Antritt der Arbeit. Dem Arbeitgeber reinen Wein einschenken oder unehrlich bleiben und unterschreiben? Hat der Arbeitgeber das recht mir den Vertrag zu entreisen wenn er weiß das ich schwanger bin. Wenn ich von anfang nicht hingehalten worden wäre hätte ich längst die Mögichkeit gehabt mich weiter zu bewerben und eine andere Stelle schon früher anzutreten. Kann ich da notfalls klagen wenn der Arbeitgeber mich aufgrund meiner Schwangerschaft nicht mehr einstellen möchte? Eine andere berufliche Perspektive gibt es momentan nicht. Vielen Dank
Kann man im schlimmsten Fall gegen den Ag klagen?
Wenn du eine Rechtsschutzversicherung hast, dann kannst du dazu einen Anwalt befragen. Der kennt sich dann damit aus und kann dir eine richtige Antwort auf deine Frage geben.
Wenn du keine Versicherung hast, würde ich die Idee zu klagen direkt streichen
arbeitsrecht braucht man keinen ANwalt
Wer ist "man"?
Eigentlich simple Antwort: Nicht sagen, was dein gutes Recht ist, Vertrag unterschreiben und fertig.
Dann kann der AG auch nicht zurückziehen.
Da ihr schon sehr weit in den konkreten Verhandlungen steckt und würde der AG jetzt bis zur Vertragsunterzeichnung irgendwie erfahren das du schwanger bist und den Vertrag nicht unterschrieben müsstest du klagen und beweisen das das dann der Grund ist das es doch plötzlich trotz Zusage nicht zum Arbeitsantritt kommt. Das wäre hier ggfs nicht sehr aussichtslos aber natürlich wesentlich aufwendiger.
Du kannst doch schwanger arbeiten, oder?
Jeder Arbeitgeber kann bei Vertragsunterzeichnung die Probezeit als separaten, vorgelagerten Vertrag laufen lassen. Natürlich darf der AG dich nicht kündigen, aber er muss dir eben nicht den richtigen Arbeitsvertrag geben.
Wenn du so hochschwanger bist, dass man das schon sieht zu dem Zeitpunkt, dann solltest du so realistisch sein, dass dein AG versucht solche Dinge zu umgehen. Eine Klage hilft da nichts.
Aber klar, klagen darf man immer.
Das wäre dann aber keine Probezeit, sondern ein befristeter Vertrag für z.b. ein halbes Jahr, der bei Verlängerung zum unbefristeten Vertrag wird. Das erkennt man ja im Vertrag sofort, ob es sich um so ein Konstrukt handelt.
Genau.
Finde ich schon alles komisch. Allein dadurch, dass du schon die ganzen Unterlagen für die Personalabteilung geschickt hast, könnte man ggf. unterstellen, dass der Vertrag schon zu Stande gekommen ist. Ich hätte gar nichts eingeschickt, bevor ich nicht meinen Vertrag gehabt hätte.
Was gibt es denn für eine Begründung dafür, dass du den Vertrag erst wenige Tage vor Arbeitsantritt bekommst gleichzeitig aber schon Monate vorher personenbezogene Daten dort abgeben musst? Das passt ja nickt zusammen.
Seid ihr euch denn vertraglich (Gehalt, Urlaubstage, Arbeitszeiten, etc.) schon komplett einig oder muss der Vertrag in den paar Tagen bis zum 01.07. dann auch noch verhandelt werden?
Wenn ich mich richtig erinnere, hat sich die TE bei einer Behörde beworben. Da kann das schon sein, denn der öD tickt etwas anders.
Ich habe mich genau aus jenem Grund letzes Jahr gegen den Start bei einer Körperschaft und für die freie Wirtschaft entschieden. Ich hatte zwar die mündliche Zusage, irgendwann kam auch der nichtssagende, zweiseitige Vertrag ohne Tarifvertrag und sonstige Anlagen, auf die er verwies (die musste ich erstmal nachfordern) und dann behielt man sich den Widerruf vor, falls ich beim Amtsarzt durchfalle oder mein Führungszeugnis Eintragungen enthält. Der Amtsarzt bestätigte mir zwar, dass nichts gegen die Einstellung spricht, aber anschließend hörte ich, trotz zweier Nachfragen, etliche Wochen nichts mehr. Achso: inklusive Amtsarzt musste ich zu vier Terminen hin. Das sind vier Tage Urlaub, die man sich nehmen muss, denn die Termine liegen mitten am Tag oder ich musste woanders hinfahren. Im Normalfall bewirbt man sich ja nicht nur bei einerm Unternehmen, sondern bei mehreren, daher ist das ein absolutes Unding.
Aber öD halt. Offenbar ist der Bewerbermangel noch nicht bei denen angekommen, dass man sich erlauben kann, Bewerber so nachlässig zu behandeln. Jedes Vorurteil hatte sich gefühlt für mich bestätigt und da ich nicht Teil dieses Vorurteils werden wollte, nahm ich die Zusage eines Unternehmens der freien Wirtschaft an, wo ich heute noch bin.
Ich hatte keine Probleme mit dem öffentlichen Dienst. Bin da allerdings über einen Headhunter rein gekommen. Die Kontaktaufnahme von dem Headhunter war am 06.01.2023 den fertigen Vertrag habe ich am 10.02.2023 unterschrieben und angefangen habe ich am 01.03.2023.
Da habe ich es bei Arbeitgebern aus der freien Marktwirtschaft schon anders erlebt. War die Beste Entscheidung für mich in den öD zu gehen. 😃
Weites schwarzes Kleid anziehen, selbstbewusst reingehen und unterschreiben. Nach der Unterschrift (von beiden Parteien) dem Vorgesetzten die Schwangerschaft mündlich oder schriftlich mitteilen. Betonen, dass du dich trotz der Situation auf die Stelle freust und hochmotiviert bist bis zum Mutterschutz dein Bestes zu geben.
Kann sein, dass sie es hinnehmen. Kann sein, dass es bis zum Mutterschutz ungemütlich wird. Denk einfach daran, was wirklich wichtig ist (dein Kind) und dass du dir rechtlich nichts zu schulden kommen hast lassen. Zeig guten Willen und viel Motivation, die Situation ist nicht optimal, aber das schaffst du schon.
Die Frage ob die Zusage und die Unterlagen ausreichen, kann nur ein Anwalt beantworten. Aber geh erstmal davon aus, dass du den Vertrag unterschreiben kannst. Den Teufel an die Wand malen kannst du später immer noch.
Alles Gute