Verständnisloser Arbeitgeber

Hallo ihr Lieben,

ich bin echt ratlos. Ich arbeite im Büro und seitdem ich angekündigt habe dass ich schwanger bin werde ich mit sehr stressigen Aufgaben permanent unter Druck gestellt. Und das alles mit Zeitdruck. Und andauernd kommen dämliche Kommentare, als ich wegen sehr starker Übelkeit gefehlt habe sagten die mir ich kann mich nicht einfach verkriechen und mich so anstellen, ich soll einfach einen Keks essen. Mir wird auf dem Arbeitsweg auch extrem übel und schwindelig und Homeoffice wurde mir verweigert, aber ein anderer Mitarbeiter hat festes Homeoffice bekommen weil er seinen Hund Gassi führen muss. Gefährdungsbeurteilung wollten die angeblich vor einem Monat machen aber wurde dann auch nie gemacht. Ich bin extrem unter Stress und möchte mit meinem Arzt über ein Beschäftigungsverbot reden, habe aber trotzdem ein schlechtes Gewissen, wie würdet ihr die Sachen handhaben? :(

Bevor du darüber nachdenkst dir ein BV ausstellen zu lassen, solltest du deine Rechte einfordern.

Das erste ist mal, fass du Einblick in die Gefährungsbeurteilung verlangst, im Zweifel
mit Fristsetzung.

Dann fragst du beim Betriebsrat welche Regelungen es allgemein für HomeOffice gibt, da der Kollege davon Gebrauch macht möchtest du auch gerne einige Tage dieses Angebot nutzen.

Und dann lässt du dir „einfach“ keinen Stress
machen. Du bekommst eine dringende Terminsache? Kein Thema Chef, was hat denn Priorität, was soll ich zuerst machen und was kann stattdessen liegen bleiben? Denn alles gleichzeitig schaffe ich nicht. Das ist ja mehr als das normale und vereinbarte Pensum.

Ich kann nur allen die schnell nach einem
BV rufen mit auf den Weg geben: klärt eure Probleme mit dem AG selbstbewusst. Ja, es ist für viele unangenehm und eine Überwindung, aber was glaubt ihr wie man mit euch dann umgehen wird nach der Elternzeit? Das wird doch nicht besser, das staut sich nur auf.
Und außerdem fällt einem im BV die Decke auf den Kopf, schneller als einem lieb ist. Man ist isoliert und das ist man in den ersten Babymonaten eh und es ist nicht schön.

Ich finde deinen Beitrag grundsätzlich gut und richtig. Ein BV ist für solche da, welche wirklich aufgrund von Bedingungen, die Gesundheit oder Leben von Mutter oder Kind gefährden nicht arbeiten gehen können. Oder eben der Fall, dass der Arbeitsplatz nicht mutterschutzkonform ist. Und weglaufen finde ich auch immer eine schlechte Lösung. Aber längst nicht allen fällt im BV die Decke auf den Kopf. Wenn man nicht gezwungen ist. Den ganzen Tag zu liegen, kann man doch soziale Kontakte pflegen.

Das stimmt natürlich. In meinem Freundeskreis waren aber alle Schwangeren gar nicht begeistert, denn alle außer ihnen haben gearbeitet. Da war dann nicht viel mit sozialen Kontakten, wenn land je einzige ist die frei hat. Klar, man kann sich dan ehrenamtlich engagieren, etc.

im Büro bekommst du kein BV, du kannst dich krankschreiben lassen.
und der AG kann dir kein BV ausstellen, weil dein Arbeitsplatz im Büro schwangeren konform ist.
Stress ist kein Grund.
DU musst sicher keine anderen Aufgaben erledigen als vorher

Inaktiv

DU musst sicher keine anderen Aufgaben erledigen als vorher

Und das weißt DU woher so genau?
Mobbing am Arbeitsplatz sollte doch auch dir durchaus ein Begriff sein.

Ein Umgang durch den AG, der sich für die TE unfair anfühlt, ist noch lange kein Mobbing. Mit dem Begriff wäre ich seh vorsichtig.

Oh je...

Der erste Gang wäre zum Betriebsrat und dort wegen der fehlenden Gefährdungsbeurteilung, der ungleichen Vorgehensweise wegen Homeoffice und der Überlastung vorzusprechen.
Gibt es keinen Betriebsrat oder ändert sich nichts schlagartig nach dem Gespräch mit ihm, dann kontaktiere deine Aufsichtsbehörde (bei mir in Baden-Württemberg ist das das Gewerbeaufsichtsamt beim Regierungspräsidium) und schildere deinen Fall.
Dein Chef/deine Chefin möchte sicher keinen Kontakt mit Ihnen, denn ist die Gefährdungsbeurteilung weiterhin unbearbeitet, drohen sehr hohe Strafen...

Bei mir wurde z.b. in der Gefährdungsbeurteilung festgehalten, dass Homeoffice angeordnet werden soll zur Entlastung der Situation.

Klar ist es ein schwieriger Grad, da es dich auch psychisch belastet wie dein AG mit dir umgeht. Es ist in erster Linie ein Problem des Arbeitsplatzes, es kann gut sein, dass dir deshalb kein Arzt ein BV ausstellen wird. Sie sind für medizinische Probleme zuständig.
Deshalb unbedingt Betriebsrat und/oder Aufsichtsbehörde einbeziehen und besser heute als morgen. Das dauert ja auch seine Zeit...

Alles Gute!

Bearbeitet von vorblida

Inaktiv

Hallo.

Was heißt, du bekommst stressige Arbeiten zugeteilt? Sind das neue Aufgabengebiete, die du plötzlich mit dazu übernehmen sollst, oder hast du diese schon immer erledigt?

So und so musst du dich nicht unter Druck setzen lassen. Arbeite so wie immer und gut.

Meine Freundin (selber Hebamme) hat es bei ihren eigenen Schwangerschaften auch so handhaben müssen, dass sie regelmäßig alle 30 min eine Kleinigkeit gegesssen hat, dann konnte sie die Übelkeit unterdrücken und ihrem Job nachgehen.
Vielleicht versuchst du es mal.

LG

Der Arbeitsweg ist Privatvergnügen. Deswegen wirst du kein Bv bekommen.

Der Arzt darf es dir sowieso nicht ausstellen, das müsste der AG machen, wenn er dir keinen Mutterschutzgerechten Arbeitsplatz zur Verfügung stellen kann.
Ein Bürojob ist aber eher mutterschutzgerecht. Setzt Grenzen.