Ich bereite mich ja gerade mental auf ein Gehaltsverhandlungsgespräch vor, und im Internet findet man viele Tipps. Aber auch Tipps, wie Chefs eine Gehaltserhöhung abwimmeln können.
So stehen beispielsweise folgende Argumente gegen eine Gehaltserhöhung im Netz:
- Gehälter dieser Höhe sind nicht branchenüblich.
- Glauben Sie wirklich, dass Ihre Leistungen Ihre Gehaltsvorstellung rechtfertigen?
- Bei Ihnen ist einiges schiefgelaufen (Projekte, viele Kranktage etc.).
… und dann noch die typischen wie "Der Firma geht es momentan schlecht" etc.
Habt ihr schon mal ähnliche Sätze von euren Vorgesetzten gehört, als ihr mehr Geld wolltet? Wie habt ihr gekontert?
Hat euer Chef sowas schon mal bei Gehaltsverhandlungen gesagt?
Klar habe ich ähnliche Sachen gehört.
Habe paar Monate später auch schon die Kündigung bekommen und zusammen mit meinem Anwalt in Form einer Abfindung dann die Gehaltserhöhung bekommen
Wollte sowieso da weg, sodass ich das Spiel mit der Kündigung und den Abmahnungen mitgespielt habe
Ansonsten versuchen einige Chefs natürlich immer mit irgendwelchen Sätzen die Leute klein zu halten. Du musst bei so einem Gespräch eben selbstbewusst sein. Bei der zweiten Frage direkt mit "ja" antworten.
Wenn es der Firma schlecht gehen sollte, dann hätten die vermutlich schon Leute gekündigt.
Wie in dem anderen Beitrag schon geschrieben wurde: "Mehr als nein, kann er nicht sagen"
Hi,
"der Stundenlohn sollte in der Abteilung nicht so weit auseinander klaffen", bekam ich zu hören. Das ich aber 16 Jahre mehr Berufserfahrung habe, hat ihn nicht interessiert. In den ges. 18, 5 Jahren Betriebszugehörigkeit, soviel krank war, wie einer von den anderen 4 Kollegen in einem Jahr...........geschenkt. Das ich immer pünktlichst kam und auch länger machte, bei Bedarf, wenn not am Mann war. Zwischen den Jahren, schon immer bei der Inventur geholfen habe, nie einer der Montags oder Freitags "blau Macher" war.
"Der Firma geht es so schlecht", diese Wolke war immer über dem Firmengelände. Die Mitarbeiter klein halten, damit sie sich nicht trauen, um nach einer Gehaltserhöhung zu fragen. Immer wenn Überstunden gekloppt werden mußte, weil es wirklich "brummte", kam kurz drauf Kurzarbeit, nur damit keiner "auf dumme Gedanken" kommt. Das Personalbüro "kotzte".
Oder es wird von 40 Std. auf 38 Std. die Woche gekürzt, selbstverständlich auch der Lohn. Dann wird noch 1 Tag, 1 Jahr später, noch 1 Tag Urlaub gekürzt, von 30 auf 28 Tagen. Dann wird die Wochenarbeitszeit wieder erhöht, aber die Gehälter bleiben gleich.
Es kommt ein "Bonus", 180 Euro Brutto für 2 Monate, in denen man nicht krank gefehlt hat.
Bei jeder November Abrechnung den Brief, das nur ausnahmsweise Weihnachtsgeld gezahlt wurde, weil das Jahr so gut war, und keiner eine Berechtigung drauf hat, und wer bis zum 31.3. kündigt, muß es zurück zahlen. Weihnachtsgeld wurde weniger und weniger, "weil es eben nicht gut gelaufen ist", als ich dann in der Buchhaltung war..........................tja, klein halten, Angst verbreiten, damit ja keiner auf den Gedanken kommt, mal "betteln" zu gehen.
Ach, und nicht das "Budget" vergessen ......................das ist in diesem Jahr nicht vorgesehen.
Nach 23 Jahren wurde ich, GsD oder leider, gekündigt. Seitdem war ich nie lang genug in einer Firma, um nach mehr Geld zu fragen. Aber ich steige jetzt höher ein, damit man mich runter handeln kann, um immer noch befriedigt, aus dem Vorstellungsgespräch zu gehen.
Gutes gelingen, Du kennst Deine Chefs am besten!
Gruß
„Seitdem war ich nie lang genug in einer Firma, um nach mehr Geld zu fragen.“
Wann „darf“ man denn nach mehr Geld fragen? Ich finde auch schon nach 2 Jahren oder wenn das Einstiegsgehalt recht niedrig war auch schon früher.
Ich bin die Queen der Elternzeitvertretungen, bzw. befristeten Verträge. Mehr als 18 Monate, war ich in den letzten 9 Jahren nie............
Auf jeden Fall, auch so Standardfloskeln, es gäbe feste Gehaltsstufen und das ginge nicht, wäre unfair Kollegen gegenüber,…
Du musst dich einfach sehr gut vorbereiten:
- was leistest du über das normal erwartete hinaus?
- wo hast du mehr Verantwortung oder Extra-Aufgaben übernommen?
- wo hast du dich besonders qualifiziert?
- welche Erfolge hattest du in letzter Zeit?
- welchen Mehrwert hat das Unternehmen an dir?
- Wann hast du die letzte Gehaltsanpassung (nicht Gehaltserhöhung sagen!) bekommen?
Und ganz wichtig: wenn beschwichtigt und ausgewichen wird, dann bleibst du super selbstbewusst ins sagst „Ich erwarte von Ihnen heute gar keine Entscheidung dazu. Ich glaube ich habe meine Erwartungshaltung recht klar formuliert und sie können sich dazu ja nochmal Gedanken machen und sich mit der Personalabteilung/dem ChefChef dazu beraten. Kommen Sie dann einfach nächste Woche nochmal auf mich zu. Das muss ja nicht heute geklärt werden.“
Wenn du gefragt wirst, was du dir vorstellst, dann musst du darauf eine klage Antwort haben, rumstammeln ist dann nicht.
Ich bin ja (bei Einstellungsgesprächen) Freund vom Leitsatz: „Wenn es dir nicht unangenehm ist, deine Gehaltsvorstellung auszusprechen, dann ist es zu wenig.“
Bei Nachverhandlungen sollte man da aber schon vorsichtig sein nicht über das Ziel hinaus zu schießen. Daher muss man sich anschauen, welche prozentuale Gehaltserhöhung angebracht ist. Das können in Einzelfällen auch mal 20% sein, aber das ist schon eher oberes Limit. Irgendwo ab 5% würde ich sagen geht es los.
Wenn man Gehaltssprünge von mehr als 25% möchte, dann muss man meiner Erfahrung nach den AG wechseln.
Ich bin seit knapp 10 Jahren Führungskraft in verschiedenen Firmen und war vorher "geführte" Kraft für 10 Jahre. Kenne also beide Seiten.
Als AN sollte man sich so schlau wie möglich machen. Leider ist es in Deutschland die Regel, dass Kollegen sich nicht austauschen.Wird nicht nach Tarif gezahlt, gibt es keine Transparenz. Portale wie Glassdoor und Kununu können einem Anhaltspunkte bieten. Wenn nicht für die eigene Firma, dann vielleicht für Firmen in der selben Branche.
Wichtig ist immer aufzulisten, wo man Mehrwert für die Firma geboten hat.Idealerweise hat man einen Plan mit Zielen für ein Jahr und kann sich dann darauf berufen.
An Ausreden gibt es alles und Menschen, wie ich selbst, die sehr zurückhaltend sind, werden übergangen oder verkaufen sich unter Preis.
Ansonsten ist es gut in der Gehaltsverhandlung einen Anker zu setzen. Also am besten mir seiner Liste von "Errungenschaften§ reingehen und dem Wissen, wieviel in etwa drin sein sollte. Wenn mein Jahregeshalt z.B. bei 70k liegt und ich 75k haben möchte, dann sage ich, dass ich 80k haben möchte. Meine FK muss dann aus der Reserve kommen. Es können am Ende tritzdem 0% werden, aber wenn die FK erst mal etwas in den Raum wirft, bist Du daran, zu verhandeln.