Stresssituationen durch den Vorgesetzten

Hallo liebe Community,

Ich weiß mir zur Zeit nicht mehr zu helfen.
Inzwischen habe ich seit ca. 3 Jahren Probleme mit meinem Abteilungsleiter. Es gibt ständig Vier-Augen-Gespräche und diese sind immer wieder mit einem hohen Stresslevel verbunden. Bislang habe ich das so abgetan und mir ein BR-Mitglied in solche Gespräche geholt.
Seit meiner Schwangerschaft (ich bin in der 15. Woche) ist es allerdings gefühlt schlimmer geworden - kann auch daran liegen, dass ich viel empfindsamer bin und wir seit knapp einem Jahr grundsätzlich in Überstunden verbunden mit hohem Stress sind. Von den Überstunden wurde ich selbstverständlich befreit, mein Arbeitsplatz wurde umgeräumt (wegen Klebe- und Lötarbeiten der anderen MA).
Soweit so gut. Dann ging es los mit der Übelkeit, ich konnte drei Wochen nicht arbeiten, da ich so gut wie nur auf der Toilette hang.
Nach zwei Wochen ging es mir einigermaßen ok und ich wollte wieder arbeiten. Dort angekommen (der Platz war noch nicht umgestellt) ist mir leider nach 4 Stunden wieder sehr schlecht geworden und ich habe das Gespräch mit meinem Abteilungsleiter gesucht. Die räumliche Trennung wurde schließlich in der Gefährdungsbeurteilung festgehalten.
In dem Gespräch hat mein Abteilungsleiter nahe gelegt, mir ein Beschäftigungsverbot zu holen, was ich gar nicht wollte - ich bin schwanger und nicht krank, die Übelkeit verschwindet für gewöhnlich ja wieder. Er hat aber weiter in die Richtung gedrängt, weil ich mir ja dann auch nochmal überlegen könne, ob ich überhaupt noch hier arbeiten will.
Im ersten Moment hab ich mir über diese Aussage gar keine Gedanken gemacht und fand es nur seltsam, inzwischen habe ich das Gefühl, dass es nicht nur ein schlechter Tag und Druck "von oben" war.
Gestern ist es dann wieder eskaliert. Ich wurde zum Gespräch gebeten und es fing auch harmlos an. Ein Mitarbeiter hat was falsch verstanden (über Eck) und dachte, ich hätte keine Lust, meinem Kollegen mein wissen weiter zu geben. Dabei hab ich simpel den Schritt vergessen und konnte mich nur daran erinnern, dass besagter Mitarbeiter mir damals geholfen hat. Das konnte auch schnell aufgeklärt werden.
Der nächste Punkt war das Smartphone. Wir nutzen in unserer Firma Teams und aus alter BR Gewohnheit habe ich es (wie in den anderen Abteilungen auch üblich) auf dem Smartphone. Da der PC gerade mein Problem war, habe ich also darüber mit der IT kommuniziert. Das hat mein Abteilungsleiter gesehen und mir recht aufgebracht erklärt, dass er das nicht sehen will. Wie schon angedeutet, ist das in so ziemlich allen anderen Abteilungen normal und es wäre schön gewesen, wenigstens eine Info zu erhalten, dass es bei uns in der Abteilung nur stationär am PC genutzt werden soll. Aber ok, das kann ich noch akzeptieren.
Das nächste wsr schon härter. Ich solle doch aufpassen, wenn ich mich mit den Reinigungskräften unterhalte, nicht, dass es mir als Arbeitszeitenbetrug angelastet wird. Ich finde das jetzt etwas extrem. Wir reden hier ja nicht von Stunden, sondern von 5 Minuten, die man spricht, während man die Arbeitsschuhe wechselt oder mal nebeneinander Arbeitswege entlang läuft.
Etwas seltsam ist das schon, aber gut, kann am Druck liegen.
Zum Schluss ging es um das Thema Arbeitsplatz. Ich habe von mir aus schon vorgeschlagen, dass ich in den Raum gehen könnte, in dem ich zum Zeitpunkt des Vorfalls saß (gleiche Bedingungen wie in dem Raum, in dem ich jetzt untergebracht bin). Aus mir unverständlichen Gründen sollte ich aber nicht dort sitzen, obwohl ich dort die größte Hilfe bin und sowieso mit den Kollegen zusammen arbeite. Da Transportmittel bei uns Mangelware sind, ist es auch einfacher, die Sachen (die in der Menge für mich nicht ohne Hilfe zu transportieren sind) zu bearbeiten. Ich soll aber nun nur noch an meinem Arbeitsplatz sitzen, da sich andere auf den Schlips getreten fühlen, weil ich mehr im anderen Raum bin. Arbeitsabläufe sind dann nicht so wichtig. Und ein Transportmittel gibt es nicht, dss liegt ja nicht daran dass wir die brauchen, sondern daran, dass die Arbeitsabläufe nicht passen.
Es wirkt für mich alles so, als ob er Gründe sucht und es ist schon so weit, dass ich bei Feierabend meine Tasche kontrolliere, damit ich sicher sein kann, dass da nichts von der Arbeit drin ist...
Ich weiß langsam nicht mehr, was ich noch machen soll. Der BR ist informiert und bekommt nach jeder Situation ein Update, aber ich fühle mich schlecht dabei. Ich will niemandem Ärger machen, aber ich kann das auch nicht mehr einfach nur runterschlucken und weiter machen.. Inzwischen habe ich einen Arzttermin, weil ich schon nicht mehr richtig schlafen kann.
Wie soll ich reagieren? Liegt es an mir, dass ich gerade einfach zu sensibel bin? Ich wäre für hilfreiche Antworten dankbar.

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Ich würde - gemeinsam mit dem BR - zu einem Gespräch bitten und den AG direkt darauf ansprechen, was sein eigentliches Problem mit dir ist.

Es liegt ja nicht an deiner SS, da es vorher scheinbar ja auch schon Probleme gegeben hat.

Ansonsten würde ich die Sache ganz cool aussitzen. Wenn er will, dass du am Platz A sitzt - na schön, dann setz dich an Platz A. Wenn er meint, dass ihr keine Transportmittel benötigt - ok, dann halt ohne.
Teams nur noch auf dem PC nutzen und längere (oder generell) Gespräche mit anderen Mitarbeitern vermeiden.

Würde mich da auf gar keine Diskussionen einlassen. Meine Arbeit so gut es geht machen und fertig.

Ach ja. Und während der Elternzeit würde ich mich bereits um einen anderen Job kümmern.

Alles Gute!