Hallo ihr lieben,
ich würde gerne wieder ins Arbeitsleben einsteigen. Ein Vorstellungsgespräch und Probearbeiten hab ich schon hinter mir gebracht. Obwohl alles super ablief, bekam ich später eine Absage. Mir ist dann aufgefallen das in meiner Bewerbung ich meine Tochter nicht erwähnt habe und auch nicht das ich alleinerziehend bin. Im Vorstellungsgespräch allerdings war ich erlich und habe erzählt das ich eine Tochter habe und ich alleinerziehend bin. Mein nächstes Vorstellungsgespräch habe ich bei dem Polizeiärztlichem Dienst. Über die Einladung hab ich mich riesig gefreut. Nun habe ich aber wieder Angst, das ich wieder eine Absage erhalte, wen ich meine kleine erwähne. Darf ich rechtlich gesehen das verheimlichen oder wen ich gefragt werde ob ich Kinder habe, lügen?! Ich weiss ja das es nicht so ganz fair und nett ist aber wen man nur erlich und lieb zu allen ist und über all auf jeden Rücksicht nimmt, kommt man auch nicht weiter im Leben.
Kinder im Vorstellungsgespräch erwähnen ?!
Die Frage nach Kindern ist unzulässig und du musst sie nicht wahrheitsgemäß beantworten. Blöd wäre es, wenn du das Thema selbst ansprichst und dann lügst.
Da du nicht vor hast schlechtere Arbeit als jemand ohne Kinder zu leisten, spielt die Anzahl deiner Kinder keine Rolle und es ist auch nicht unmoralisch es nicht zu erwähnen, finde ich.
Alles Gute für das Gespräch.
Edit: Ich muss mich hier korrigieren. Es ist anscheinend tatsächlich umstritten, ob Fragen zu Kindern unter dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz unzulässig sind. Also sollte gefragt werden, würde ich ehrlich sein. Denn spätestens bei der Einstellung wird es ja bekannt. Trotzdem finde ich, dass ein professioneller Arbeitgeber das Thema von sich aus nicht erwähnen sollte.
Edit: an falscher Stelle gepostet.
War das erste Gespräch auch im öD?
Von dir aus solltest du es nicht erwähnen, schon gar nicht, fass du alleinerziehend bist - so blöd das ist, aber du musst befürchten benachteiligt zu werden.
Auf die Frage ob du Kinder hast würde ich sagen „Ja, ich habe ein Kind. Das ist aus dem gröbsten raus und die Betreuung ist gesichert.“ Mehr nicht.
Soweit ich weiss, darfst Du alles private verheimlichen. Dass Du ein Kind hast wird aber spätestens offensichtlich, wenn es um die Eintragung der Steuerklasse und des Kinderfreibetrags geht. Und da Du erstmal in der Probezeit bist, kannst Du dann auch ganz schnell wieder gekündigt werden, weil der AG sich hintergangen fühlt (und bei einer offensichtlichen Lüge wird er das tun).
Ich würde nicht lügen. Allerdings würde ich - sollte der AG nach Kindern fragen - ausdrücklich erwähnen, dass die Betreuung des Kindes jederzeit gesichert ist, da kann man dann auch gerne das Engagement von KV / Oma / Opa / Freunden übertreiben.
Grüsse
BiDi
Ich persönlich bin im Gespräch ehrlich.
Ich bin nämlich im Job auf Flexibilität angewiesen. Ich habe mit dem KV das Wechselmodell, so dass ich in meiner Kindwoche eben den Stift fallen lassen muss, oder auch mal früher weg - das aber in der Kindfreiwoche alles rausarbeiten kann.
Nun habe ich aber auch keinen Job nach Dienstplan/ Öffnungszeiten.
Wenn ich lese "ich würde gern wieder ins Arbeitsleben einsteigen" dann hast du doch auch ne Lücke im Lebenslauf?
Die muss ja erklärt werden.
Und es mag rechtlich möglich sei zu lügen, fürs Persönliche und das Arbeitsklima wäre das nichts.
Ich finde es gut, in der Bewerbung nichts anzugeben, aber im Gespräch würde ich es tun und alles was ich an Betreuungslösungen habe gleich mit aufzählen. Alleinerziehend musst du nicht erwähnen, wenn es keinen Einfluss auf deine Arbeit hat.
Ich frage mich, wie man im Bewerbungsgespräch dieses Thema komplett umschiffen sollte?
Bisher wurde ich immer gebeten etwas über meinen persönlichen Werdegang zu erzählen und da muss ich aufgrund der "Lücken" im Lebenslauf meine Familie ja zwangsläufig erwähnen. Ok, manch einer hat vielleicht keinerlei Lücken, weil die Kinder während der Schulzeit zur Welt gekommen sind... Aber sonst?
Diesbezüglich zu lügen fände ich übrigens absurd, da ist ja das Verhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer schon gestört bevor es begonnen hat.
Anders sieht es aus beim Thema alleinerziehend. Das würde ich nicht ungefragt auf den Tisch legen.
Wenn man während der Elternzeit weiterhin einen Arbeitgeber hat, hat man ja keine offensichtliche Lücke. Wenn es danach ginge, hätte ich meine beiden Kinder komplett verschweigen können.
Erwähnt habe ich sie dennoch, da ich mir bewusst einen Job mit flexiblen Arbeitszeiten gesucht habe und das mit einer der Gründe für den Jobwechsel war.
Ich habe schon im Lebenslauf mein Kind erwähnt und nur Einladungen bekommen, wo es auch ok war das ich ein Kind habe. Ja ich habe viele Absagen bekommen, aber das ist es mir Wert gewesen. Ich habe nun ein Arbeitgeber, der total Familienfreundlich ist. Ich würde niemals mein Kind verheimlichen, weil das nur Probleme bringen könnte. Mal abgesehen von der Steuerklasse wirst du irgendwann mal Kindkrank machen müssen. Die Betreuung ist bei einem gesunden Kind abgesichert, aber bei einem kranken? Ich will ein harmonisches Arbeitsleben und keinen Stress. Ich will das mein Arbeitgeber und Kollegen wissen worauf sie sich einlassen. Und spätestens wenn du Angestellt und in der Probezeit bist, wird dich irgendwann mal jemand fragen, ob du ein Kind hast. Das gehört doch zum täglichen Smalltalk auf der Arbeit.
Das du Alleinerziehend bist, dass würde ich nicht unbedingt erwähnen.
Ich habe mein Kind auch nicht im Lebenslauf stehen. Das hat nämlich nichts mit den Fachlichen Kompetenzen zu tun, sondern vermutlich ist es dann eine persönliche Sache was die Kinder angeht. So weiß ich zumindest, dass es am Fachlichen nicht gelegen hat.
Allerdings würde ich es im Vorstellungsgespräch auf jeden Fall erwähnen, einfach damit auch der Arbeitgeber weiß worauf er sich einlässt. Mit offenen Karten sollte man dann schon spielen, einfach weil irgendwann auch einfach mal sein kann das man zwecks Kindkrank fehlt.
Ich hatte leider schon einen sehr miesen Chef, der zwar wusste das ich ein Kind hatte und mich so eingestellt hat... mir aber irgendwann mal an den Kopf geworfen hat: Geb dein Kind lieber ins Heim, dann kannst du auch länger arbeiten.
Da habe ich dann gekündigt und mir was neues gesucht.
Daher erzähle ich offen im Vorstellungsgespräch das ich ein Kind habe und in einer festen Partnerschaft lebe. Sollte man mich danach doch ablehnen, ist es eben so... dann war es nicht der richtige Arbeitgeber für mich. Lügen finde ich in der Sache also nicht gut und irgendwann wird es so oder so Probleme geben.