Schwanger Festvertrag unterzeichnen

Hey ihr Lieben,

Nachdem ich vor paar Wochen merkte das ich ungeplant schwanger geworden bin und merkte das ich eine Abtreibung einfach nicht hinbekomme stand erstmal alles Kopf.

Ich Studentin grad am Ende des Studiums, finanziell also alles andere als Rosig, mein Freund ebenfalls Student noch mitten im Studium.

Nach langen überlegen kam ich zu dem Punkt, dass ich nicht wirklich ne Wahl habe und so schnell wie möglich nen Job finden muss um irgendwie ne Chance zu haben nicht in Sozialhilfe zu landen.

So hab ich nun in dem Betrieb wo ich schon als Werkstudent tätig war meinen Festen Arbeitsvertrag für nächsten Montag unterzeichnet.

Nun erzählte mir heute ein Kollege, dass bei seinen Bruder eine Frau sich hat einstellen lassen und direkt danach schwanger wurde.
Und wie unsozial und egoistisch dies von der wäre das sie sich hat einstellen lassen nur um dann dem Betrieb auf der Tasche zu liegen.

Ich bin sprachlos, ich dachte immer das Büro wäre familienfreundlich und nun das. Ehrlich zu sein habe ich nun ein wenig Angst denen zu sagen das ich schwanger bin.
Ich weiß diese Aussage ist wahrscheinlich nur eine einzelne Meinung aber es ist dennoch hart sowas zu hören und zu wissen dass dann Leute so über einen denken werden.

11

Am Ende des Tages ist es nichts anders als unkollegial und egoistisch.
Wer das so macht, muss mit solchen Kommentaren rechnen.

Firmen suchen händeringend Fachkräfte oder zumindest gute Leute und bezahlen auch Geld für diese Leute. Wenn die dann direkt paar Wochen/Monate später weg sind, ist das nichts anders als „dem Betrieb auf der Tasche liegen“.

Aus genau solchen Gründen stellen viele Arbeitgeber junge Frauen/Frauen im Gebärfähigen Altern nicht wirklich gerne ein.
Du musst also in Zukunft mit dem Ärger deiner Kollegen zurecht kommen.

12

Ja es herrscht Fachkräftemangel. Als Unternehmen kann ich es mir nicht mehr leisten auf qualifizierte junge Arbeitnehmerinnen zu verzichten.
Es ist unsozial Frauen für etwas, das schwer planbar ist und auch gesellschaftlich gewollt ist anzugehen und zu diskriminieren. Kinder kriegen sollen sie, aber das bitte am Existenzminimum.
Zum Glück gibt es die Gesetze, die Frauen schützen.
Der Arbeitgeber bekommt seine Ausgaben wie Mutterschutzlohn übrigens von der Versicherung erstattet, so arm dran wie sie immer tun, sind sie dann doch nicht.

15

Genau. Ein Arbeitgeber kann es sich nicht leisten darauf zu verzichten und würde deswegen zu 99,9% keine schwanger Frau einstellen, die nach paar Wochen wieder weg ist, denn genau dann verzichtet er auf die qualifizierte Junge Arbeitnehmerin, die er dringend benötigt.
Eine Schwangerschaft ist schon etwas planbar. Wenn ich nämlich nicht schwanger werden will, verhüte ich ordentlich. Zumal die Dame hier ja schon schwanger ist und somit ist das Argument „ist schwer planbar“ sowieso hinfällig.

weitere Kommentare laden
1

Du bist niemanden etwas schuldig, außer dir und dem Baby. Lass dich nicht von solchen Kommentaren runterziehen.

2

Ich fürchte, es wird sich nicht ganz vermeiden lassen, dass Kollegen so über dich denken werden. Für den Arbeitgeber ist es keine schöne Situation und natürlich ist es nicht ganz optimal, schwanger einen Arbeitsvertrag zu unterschreiben.
Für dich ist es aber auch verständlicherweise keine Option, arbeitslos in die Schwangerschaft zu gehen.
Es haben sicherlich auch Leute Verständnis für dich und gerade, wenn du vorher schon als Werksstudentin dort gearbeitet hast, bist du ja nicht mal komplett neu.
Alles Gute für dich!

3

Ich erinnere mich, dass eine Kollegin bei mir ihren unbefristeten Arbeitsvertrag unterschrieben hat, als sie schon schwanger war. Davor hatte sie einen befristeten Vertrag. Als sie dann ein paar Wochen später von der Schwangerschaft berichtete, gab es Riesen Ärger in der Personalabteilung. Der Vertrag wurde seitens der Personalabteilung für „ungültig“ erklärt, da sie die Schwangerschaft nicht unverzüglich mitgeteilt hat und sie so den befristeten Vertrag einfach hätten auslaufen lassen.. ich kann mich aber nicht erinnern wie die Sache ausgegangen ist. Und unsere Personalabteilung handelt auch nicht immer ganz regelkonform, also weiß ich nicht, ob die das überhaupt durften 🤷🏼‍♀️

4

Das ist mit Sicherheit nicht zulässig. Man darf ja sogar im Bewerbungsgespräch eine vorliegende Schwangerschaft verheimlichen und dann einen Arbeitsvertrag unterzeichnen.

7

Wie gesagt, unsere Personalabteilung handelt nicht immer ganz regelkonform. Da sind schon ganz andere Dinge gelaufen, wo man die Hände über den Kopf zusammenschlägt. Ich kann mlt vorstellen, dass sie die Dame nur unter Druck setzen wollten um sie rauszukriegen. Das passiert da echt oft.

weitere Kommentare laden
9

Als ich mit dem zweiten Kind schwanger wurde lief grade mein befristeter Vertrag aus. Mein AG wusste früh von der SS, da es auf der Arbeit Ringelrötelngab und mein Gyn daraufhin ein befristetes BV ausstellte.

Ich wusste ich werde komplett ins BV müssen, da sich trotz Impfung nie ein Titer gegen Mumps gebildet hat. Und trotzdem wurde mein Vertrag verlängert. Weil mein AG es asozial fand mich nicjt weiter zu unterstützen, nachdem ich viele viele Überstunden gemacht und wir im Team viel personellen Engpass aufgefangen hatte/n. So fiel das EG gut aus und es war alles einfacher.

Icj würde da an deiner Stelle jetzt an mich denken. Nicht daran was andere von dir denken.

10

Wie weit bist du denn?
Vielleicht hast du ja einen so unregelmäßigen Zyklus, dass so es bei Vertragsunterzeichnung selbst noch nicht wusstest 😅

18

Bin 11. Woche also das geht nicht mehr ganz 😂

13

Herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft. Du hast alles richtig gemacht. Leg dir ein dickes Fell zu für die Zukunft. In unserer Gesellschaft sollen Frauen Kinder kriegen, aber am besten soll man davon gar nichts merken. So ist das leider nicht und du wirst dir in Zukunft bestimmt noch einige blöde Sprüche von Arbeitgebern, Bekannten, Nachbarn....anhören dürfen.
Ich denke dein Kollege hat sich nie darüber Gedanken gemacht was es finanziell für manche Frauen bedeuten würde, wenn sie "rücksichtsvoll" wären. Das kannst du ja mal in einer gemeinsamen Mittagspause erläutern und vielleicht hat er dann mehr Verständnis. Wenn nicht, auch okay.

14

Vorab, auch ich bin Mama eines 3 Jährigen. Und ja , ich bin da ganz ehrlich,ich selber finde es wirklich mies dem AG gegenüber und auch den Kollegen
Ich hab es öfters mitbekommen bei mir in der Filiale, das MitarbeiterInnen vor Unterzeichnen des Vertrages wussten das sie schwanger sind und dann aber drauf hofften ins BV zu kommen.
Die haben sich tierisch drüber aufgeregt , das sie es vom AG und Frauenarzt nicht bekamen.
Wir haben alles umgesetzt , das sie Mutterschutzgerecht arbeiten konnten ,das miesfiel aber den meisten. Und zu guter letzt würde der Vertrag dann halt nicht verlängert.
Da standen sie oft sauer auf der Matte und drohten mit Anwalt und sonstiges ( kam aber nie was )
Ich verstehe mittlerweile viele AG dss sie Frauen ungern einsetzen , trotz dessen das ich eine Frau bin. Denn sowas ist einfach hinterhältig.

Du wirst dir da einfach ein dickes Fell anlegen müssen , denn es gibt immer Leute die schlecht über einen denken.
Ich wünsche dir dennoch eine schöne Schwangerschaft.

Und ja , auch wenn ihr mich hier jetz gleich mit steinen bewerfen wollt, bleibe ich dennoch bei meiner Antwort

19

Was hätte ich deiner Meinung machen sollen Bürger Geld beantragen ?

Ganz ehrlich es gibt Situationen da hat man keine wirklich Wahl.

23

"Was hätte ich deiner Meinung machen sollen Bürger Geld beantragen ?"

Ja, natürlich! Was denn sonst? Es kann doch kein anderer etwas dafür, dass du gerade am Ende des Studiums und arbeitslos bist.
Wenn man aktuell arbeitslos ist, dann ist das so. Das ist die eigene aktuelle Lebenssituation. Ich finde den Gedanken völlig befremdlich, die eigene Arbeitslosigkeit nun jemand anderem finanziell aufzubürden. Threads wie deinen gibt es hier alle zwei Wochen und ehrlich - ich kann dieses Argument null nachvollziehen.
"Ich bin arbeitslos, also setze ich mich schnell ins gemachte Nest. Soll bitte ein anderer für mich aufkommen."

Wenn du dich damit gut fühlst, mach. Kommt halt der Sozialstaat für dich auf. Einer mehr oder weniger macht dann auch nichts mehr aus für alle anderen die Steuern und Sozialversicherung (in dem Fall die Umlage U2) zahlen um dich und andere zu finanzieren. Denke aber doch bitte nicht, dass deine Kollegen und dein Arbeitgeber dir dafür noch Beifall klatschen müssen. Außer Kosten bringst du deinem Arbeitgeber null Mehrwert. Stattdessen muss er dir die Stelle fast bis zu 4 Jahre (10 Monate plus 3 Jahre) freihalten obwohl er eigentlich dringend einen Mitarbeiter dafür braucht.
Oder hast du vor nach dem Mutterschutz wieder arbeiten zu gehen, wie eine Vorschreiberin zu deinen Gunsten denkt? Falls ja, hast du meinen Segen, aber ehrlich gesagt glaube ich das nicht.

weitere Kommentare laden
22

Du hast alles richtig gemacht und verantwortungsvoll für eure kleine Familie gehandelt. Du wirst ja aller Voraussicht nach noch ein paar Monate (bis zum Mutterschutz) dort arbeiten und eventuell danach zurück kommen. Meiner Erfahrung nach kommen Frauen schneller aus der Elternzeit zurück, wenn Arbeitgeber und Kolleg/innen sie vernünftig behandeln und Rücksicht auf Familie nehmen. Für die Zeit, in der du weg bist, kann eine Elternzeitvertretung eingestellt werden. Ignoriere die blöden Kommentare -alles Gute für dich!

63

Um ehrlich zum sein bin ich schon immer ein Freund von Kinder Einrichtungen gewesen und finde Konzepte wie Krippe super.
Daher ist mein Wunsch eigentlich zeitnah das Kind in so einer Einrichtung unter zu bringen.

Deshalb sehe ich mich nicht 3 Jahre in Elternzeit sondern eher so 1 Jahr (sobald man halt eine Betreuung hat, kann man leider ja nicht ganz beeinflussen).

Davon ab wer kann sich 3 Jahre Elternzeit leisten ? Die Bezüge gehen ja dann auch runter.
Ich arbeite nicht jetzt Vollzeit, spare das übrige Geld um so wenig Bezüge wie möglich zu brauchen um dann 3 Jahre zuhause zu hocken.

77

Bei mir musst du dich sicher nicht rechtfertigen, ich hätte in deiner Situation auch schnellstens einen Job gesucht mit dem mein Kind und ich sowohl vorm Mutterschutz als auch nach der Elternzeit über die Runden kommen. Ich finde das verantwortungsvoll.

Dass das nicht ideal ist für dein Unternehmen weißt du bestimmt, aber das weiß letztlich jede Frau, die schwanger wird (oder Menschen, die krank werden oder aus anderen Gründen ausfallen). Ich bin seit zweieinhalb Jahren bei meinem Arbeitgeber und natürlich hinterlasse auch ich eine Lücke, ist auch nicht ideal. Ich drücke dir die Daumen, dass dein Arbeitgeber auch erkannt hat, dass es aus vielen Gründen deutlich schlauer ist, Mitarbeitende dennoch zu unterstützen und sich entsprechend aufstellt.

Was du glaube ich hier mitnehmen kannst: Du musst dich leider auf ein paar Kommentare wappnen. Aber muss man sich leider sowieso wenn man Mutter wird, irgendwas stößt irgendwem immer auf und viele fühlen sich auch bemüßigt, einem ganz genau mitzuteilen, was man in deren Augen falsch macht. Mein Kind kommt erst in vier Wochen und ich fürchte nach der Geburt wird's nicht besser...

Hoffe aber, das mit deinem Kollegen bleibt in deinem Arbeitsumfeld eher die Ausnahme. Wenn der Vorwurf kommt, dass die Kolleginnen und Kollegen auf mehr Arbeit sitzen bleiben: an die Führungskraft verweisen. Das ist ein Management-Problem, da kannst du nichts für. Und deiner Führungskraft kannst du ja auch direkt mitteilen, dass du nicht planst, ewig in Elternzeit zu gehen, sondern dich über Unterstützung beim Wiedereinstieg freust.