Mein AG...

Hallo,

Kurz zu mir, ich bin aktuell in der 8. Woche und hatte schon bereits vor 6 Jahren einen Abort. Sorry erstmal für den langen Text...

Nun.. meine Abeteilungsleiterin ist nicht so die beste. Ich weiß nicht, wie das bei euch ist, wenn ihr die Mutterschaftsvorsorge habt, werdet ihr freigestellt für diese Zeit, oder müsst ihr diese Zeit nacharbeiten? Ich hatte bereits 2 Termine weil ich Risikoschwanger bin, diese Zeit MUSSTE ich nacharbeiten, da ich diese nicht von meinen Überstunden nehmen durfte. Sie bestand darauf. Bei meiner Tochter damals, anderer AG wurde ich immer Freigestellt mit einem Attest und musste nichts arbeiten.

Zudem werde ich angemeckert, wenn ich zu oft auf Toilette gehe, ich gehe max. 4x in 6 Stunden zur Toilette. Sie meinte dann, ich wäre dann über der Zeit und diese werden dann von meinen Überstunden abgerechnet.

Nun bin ich krankgeschrieben, wegen Starker Übelkeit und erbrechen, ich sagte zu ihr, sie soll bitte in der Perso bescheid geben, dass ich schwanger bin, alleine weil ich so lange krank bin und wegen den Terminen, wegen der Palnung des Dienstes. Nun kam von ihr eine Freche Antwort "also ich an deiner Stelle würde nichts sagen, denn ich hab eine Woche später eine Fehlgeburt gehabt und da war kein Herzschlag mehr". Also sie weiß das ich einen Abort hatte, ich gehe damit auch offen um auch mit meiner jetzigen Schwangerschaft. Ich weiß nicht mehr was ich davon halten soll?

Ich soll nächste Woche wieder arbeiten. Ich weiß ehrlich gesagt nicht wie, wenn sie schon meckert wenn ich 4x auf Toilette gehe. Wie ist das wenn ich mich übergeben muss? Ich bin wirklich verzweifelt. Klar meine Hormone...Aber sowas hab ich noch nie erlebt.

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Hallo, kurz zur Info für dich. Wenn die Vorsorge Termine beim Fa Nicht anders gelegt werden können und während der Arbeitszeit stattfinden müssen dann hat dein Arbeitgeber dich dafür freizustellen. Da musst du gar nix nacharbeiten. Das ist gesetzlich so festgeschrieben! Da solltest du dich nicht ausnutzen lassen. Auch deine Überstunden musst du nicht dafür hergeben. Und den Spruch mit der Fehlgeburt finde ich absolut das letzte. Vielleicht gehst du lieber selbst zur Perso und teilst denen das mit. Als schwangere hast du rechte auf der Arbeit und es ist eine Frechheit wie die mit dir umgeht. Lass dir das nicht gefallen und notfalls gehst du eine Ebene höher.

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Ganz ehrlich, sprich mit deinem Frauenarzt über deine Arbeitssituation. In solchen Fällen sollte es möglich sein BV wegen psychischer Belastung auszusprechen. Meine Chefin war und ist auch nicht einfach. Meine letzte Schwangerschaft endete in der 18 ssw mit plötzlichen Wehen. Wäre das nicht passiert, wäre ich zeitnah ins BV gegangen. Das muss man sich nicht gefallen lassen. Du hast Rechte und bist besonders geschützt.
Alles gute und viel Kraft.

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"...Du hast Rechte und bist besonders geschützt...".

Absolut richtig, und diese Rechte sollte die TE auch einfordern, hilfreiche Tips hat sie ja schon dazu bekommen.

Warum sie dies allerdings mit ihrem Gynäkologen besprechen sollte und wofür die TE ein BV erhalten sollte erschliesst sich mir nicht.
Die Chefin scheint nicht die hellste Kerze auf der Torte zu sein und darüber hinaus ziemlich garstig.
Aber die meisten Frauen sind erwachsen wenn sie schwanger werden. Dann muss man sich auch erwachsen benehmen und sich für seine Rechte einsetzen. WIE sie das tun kann wurde ja schon erklärt.

Ich bin immer etwas erstaunt wie lapidar hier oft zu einem BV geraten wird.

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In was für einem Drecksjob denkt der AG, dass man die Toilettengänge des AN überwachen darf und diese von den Überstunden abziehen kann?

Ebenfalls wird durch das MuSchu Gesetz geregelt, dass du natürlich für notwendige Untersuchungen, die nicht außerhalb der Arbeitszeit gemacht werden können, du freizustellen bist.

Da deine Personalanteilung nichts von der SS weiß, kann sie natürlich nicht die MuSchu Richtlinien einhalten. Also erster Schritt - selbst dort die SS melden - die Abteilungsleiterin auf die gesetzlichen MuSchu Richtlinien hinweisen und sonst an höherer Stelle melden, wenn sie sich weiter so verhält.

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Hey :-)
Erstmal herzlichen Glückwunsch zur Schwangerschaft!

Zu deinem Text.. da kann ich nur den Kopf schütteln. NEIN… Termine die im Zusammenhang mit der Schwangerschaft stehen müssen nicht nachgearbeitet werden. Die Termine sowie die Fahrtzeit sind Arbeitszeit.
Man ist lediglich angehalten, dass man die Termine, sofern möglich, nicht zwingend in die Arbeitszeit legt. In der Praxis ist das aber meist gar nicht möglich, da die Praxen auch total überlaufen sind und man wenig Spielraum hat.
Genauso kann sie dir natürlich keine Toilettengänge verbieten. Mir erscheint hier der Eindruck, dass sie nicht möchte, dass die Personalabteilung informiert wird, weil dann wahrscheinlich das Mutterschutzgesetz ordentlich angewendet wird.
Ich würde an deiner Stelle die Schwangerschaftsbescheinigung pers bei der Personalabteilung einreichen.
Ein AG hat Rechte, aber auch Pflichten und so geht das definitiv nicht!

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Ok wow. Wie eiskalt kann man sein sowas einer schwangeren zu sagen

Ich würde darauf gar nichts mehr antworten und deiner Personalabteilung direkt schreiben was los ist.
Ggfs auch das Thema Toilettengänge. Kein Mensch darf dir das verbieten oder von den Arbeitsstunden abziehen.

Und ansonsten - wenns dir schlecht geht lässt du dich krankschreiben, fertig.

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Erstmal zum Betriebsarzt, dort SS bekannt geben. Bekommst 3 Schreiben von denen dass das MuSchuG hier greift. Eins für dich eins für deine Abteilung und eins für die Personalabteilung. Hier wird nichts mündlich gemacht sondern schriftlich.
Dann sagt du deiner Leiterin dass sie dir sogar Ruhe Pausen gönnen muss und wenn du dich hinlegen musst dann ist das so. Geschweige denn auf Toilette gehen 🤦🏻‍♀️ spinnt die!
Wenn’s nicht anders geht, wieder zum Arzt und krank schreiben.
Wegen der Untersuchung auch wie hier alle schon gesagt haben wenn anders nicht geht muss die dich freistellen. So steht es im Gesetz.

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Schick deiner Abteilungsleiterin das https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/publikationen/leitfaden-zum-mutterschutz-73756 dort steht alles zur Freistellung bei Vorsorgeuntersuchungen und betrieblichen Gesundheitsschutz drin.
oder hier https://familienportal.de/familienportal/familienleistungen/mutterschutz

Wende dich an die Personalabteilung und den Betriebsarzt. Sollten diese Massnahmen keine Wirkung zeigen helfen die Aufsichtsbehörden https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/themen/familie/familienleistungen/mutterschaftsleistungen/aufsichtsbehoerden-fuer-den-mutterschutz-und-kuendigungsschutz/aufsichtsbehoerden-fuer-mutterschutz-und-kuendigungsschutz-informationen-der-laender-73648

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Gibt es noch Vorgesetzte über der Abteilungsleitung? Beschwer dich über sie. Die Toilettengänge mitzählen grenzt schon an Mobbing.
Schreib alles auf, führe Protokoll über den Mist der Abteilungsleitung, mach Gedächtnisprotokolle über ihre Aussagen. Dann dies per Mail an die nächst höhere Ebene schicken und den Personal- oder Betriebsrat in cc. setzen.

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Sag der alten Hexe dass einen Dachschaden hat und frag sie mal ob ihr die Haube irgendwie brennt.
Das gibt es ja wohl nicht
Selbst wenn du 50 mal die Stunde pinkeln gehst, dann ist das so.
Für sowas gibt es Gesetze und da hat sich auch eine Frau Chefin dran zu halten. Du sitzt am längeren Hebel und nichts ausser deine und die Gesundheit deines Kindes sind aktuell wichtig. Punkt.
Den Standpunkt solltest du auch eindeutig bei ihr vertreten sonst gehst du halt andere Wege