Arbeiten im OP

Hallo ihr Lieben,

ich bin aktuell im 4. Monat schwanger und mir gehts physisch und psychisch momentan gar nicht gut, weil ich das Gefühl habe, dass es mit der Umsetzung des Mutterschutzes, bzw. der Gefährdungsbeurteilung für den OP-Dienst nicht so wirklich klappt und ich echt Angst um meinen Zwerg habe. :(
Vielleicht kennt sich da jemand von euch aus und kann mir sagen, welche Tätigkeiten denn wirklich im OP erlaubt und welche untersagt sind? So genau definiert finde ich das natürlich nirgendwo...ich hätte zusätzlich auch zwei konkrete Beispiele oder Anliegen, von denen ich gerne wüsste, ob sie so erlaubt sind...:

- Tätigkeit als Außenspringer: Ich werde immer wieder als Außenspringer vor Sälen eingeteilt, in denen septische oder infektiöse Patienten behandelt werden (Tuberkulose, VRE,...)...ich komme momentan auch gar nicht mit dem Mundschutz klar, weil mir da einfach nur jedes Mal schlecht wird und ich dann auch regelmäßig brechen muss. Bei infektiösen Patienten möchte ich aber natürlich nicht ohne Mundschutz vor dem Saal stehen, wenn die Saaltüre ständig aufgeht....oder natürlich auch, wenn in diesem Saal eine Dauerdurchleutung stattfindet und die Türe ständig aufgeht, ich habe ja vor dem Saal auch keine Bleischürze an (darf ich laut Gefährdungsbeurteilung auch nicht mehr). Ebenso ist natürlich die Frage wie es sich verhält, wenn ich verschiedene Siebe für den Saal holen muss, denn wir wissen ja, dass das mit den erlaubten 5 kg laut Mutterschutzgesetz selten eingehalten werden kann.
Ich hab einfach total Angst, mir, bzw. dem Zwerg bei solchen Tätigkeiten zu schaden oder mit irgendwas zu infizieren, bzw. anzustecken. Spreche ich das dann an, dass ich bei hoch septischen Patienten dann nicht so gerne als Außenpringer fungieren würde, wird es zwar zähneknirschend hingenommen aber man versteht es nicht und man darf sich dementsprechende Aussagen anhören...

- Arbeiten in der ZSVA:
Ich werde derzeit regelmäßig in der ZSVA auf der 'reinen' Seite eingeteilt. Da wir ja aber nicht wirklich leichte, bzw. kleine Siebe haben, hebe ich natürlich im ca. 10 Minuten Takt mehr als die jeweils erlaubten 5 kg....zusätzlich habe ich mich letzte Woche beim packen eines Siebes ordentlich an einem Instrument verletzt. Die Wahrscheinlichkeit einer Infektion ist natürlich gering, da das Instrument ja aus dem RDG kam...aber 100% auszuschließen ist es ja natürlich auch nicht, was mir natürlich auch wieder ordentlich Kopfzerbrechen bereitet und ich deshalb natürlich auch zur Blutentnahme gegangen bin....

Ich war beim Betriebsarzt und der rät mir zu einem partiellen oder vollständigen Beschäftigungsverbot...leider sieht mein Chef das gar nicht so und dort treffe ich auch immer wieder auf Unverständnis. Das ist auch der Grund, warum ich da jetzt so doof nachfrage....ich bin wirklich niemand, der sich vor der Arbeit drücken will, ganz im Gegenteil, ich liebe meinen Job und mache ihn total gerne.
Nur hab ich wirklich Angst um die Gesundheit meines Zwerges und möchte natürlich wissen, ob das alles so erlaubt ist. 🥺

Vielen Dank schon mal für eure Antworten.....

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Frag doch mal bei der Aufsichtsbehörde nach. Die können dir es ganz sicher sagen.

LG

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Das hatte ich mir auch schon überlegt, bzw. morgen auch nochmal beim Arbeitsschutz anzurufen und da konkret nachzufragen...

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Hallo.

In deiner Branche kenne ich mich nicht aus. Was ich allerdings weiß, dass dein Chef das empfohlene BV des Betriebsarztes hinnehmen muss.

Alternativ kann er dir einen mutterschutzkonformen Arbeitsplatz einrichten.

Gab es nach Bekanntgabe deiner Schwangerschaft eine Gefährdungsbeurteilung, die durchgeführt wurde?
Sollte dem nicht so sein, muss diese umgehend nachgeholt werden und bis dahin solltest du dich krank schreiben lassen.

Dein Schutz und der deines ungeborenen Kindes stehen an erster Stelle.

LG

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Hallo Misiaale,
danke für deine Antwort.
Das Problem ist, dass der BA das nur mündlich geäußert aber auch immer wieder betont hat, dass ihm die Hände gebunden sind, so lange der Vorgesetzte das benötigte Formular nicht ausfüllt....

Eine Gefährdungsbeurteilung hat stattgefunden...deswegen habe ich ja auch das Gefühl, dass diese Tätigkeiten eigentlich so nicht richtig in Ordnung sind...allerdings kenne ich mich mit den Gesetzesformulierungen leider so gar nicht aus und kann nicht beurteilen, ob es wirkich so ist oder ich es nur subjektiv so empfinde. :(

Ich hab einfach wirklich Angst um den Zwerg.... :(

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Hi,

dein Chef bzw dein Arbeitgeber muss deine Schwangerschaft der zuständigen Aufsichtsbehörde melden, bei uns ist das das Regierungspräsidium. Da wird die Gefährdungen mit einbezogen. Das ist sicherlich auch das Formular von dem der Betriebsarzt redet. Ich habe damals auch eine Bestätigung bekommen vom RP dass die Meldung der SS erfolgreich ear und das aufgrund der Gefährdungsbeurteilung meine Arbeit so weitergeführt werden darf. Wenn er sich nicht an die Beurteilung hält kannst du genau so über die Aufsichtsbehörde eine Prüfung veranlassen und dann wird der Mutterschutz konforme Arbeitsplatz sofort umgesetzt.

Ansonsten lass dich krank schreiben, bis das geklärt ist.

Bin nicht aus deinem Fachbereich, aber ich würde nicht mit infektiösen Patienten arbeiten, auch nicht mit Mundschutz und längeres Stehen und regelmäßiges Heben von >5kg ist auch nicht erlaubt laut Mutterschutz Gesetz.

VG , Shannyo