Elternzeit planen, Krippenkosten und Entscheidungen….

Wann muss ich meinem AG Bescheid geben, wie lange ich in Elternzeit gehe? Ich habe in ca 2 Monaten (dann wäre ich wohl im 4. Monat schwanger) ein gemeinsamen Termin.
Ich verstehe den Blick des AG. Dieser muss natürlich auch planen und/oder Ersatz suchen/planen.

Für mich spielen ein paar Faktoren eine Rolle.
Ich bin bereit frühestens nach 1 Jahr zurückzukehren, habe allerdings bedenken bezüglich der Krippe.

1. Krippenplätze sind sehr teuer. Ich müsste mit monatlich 600€ rechnen. Bei einem TZ Verdienst bleibt da wenig übrig und macht oft wenig Sinn.
Der ganze Stress und das ganze Geld .. ich weiß nicht ob mein Gedanke da falsch ist.
Kann man in dem persönlichen Gespräch das als Punkt beim AG auffassen um evtl das jährliche Gehaltsgespräch auch ins Fokus zu nehmen?

2. Krippe ist oft sehr langweilig. Die Kinder in der Krippe die das Kind besuchen würde, sind oft in einem kleinen Raum (10 Kinder) und haben wenig Spielmöglichkeiten. Die Erzieherinnen sitzen meist gelangweilt rum und kümmern sich wenig um die Kinder. Ich habe das bereits bei meinem Sohn gesehen. Den hatte ich mit 2 in die Krippe angemeldet.

Wie finde ich eine passende Lösung hierzu?
Ein anderer Kindergarten kommt leider auch nicht möglich.

Nach 3 Jahren möchte ich ungern zurück. Da vergeht viel zu viel Zeit. 2 Jahre ist auch möglich, da stehe ich selbstverständlich wieder in dem Problem mit den Kosten der Krippe und dem wenigen Verdienst und ob es sinnvoll ist.

Freue mich auf eure Meinungen

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Hallo,

Bei mir sind die Kosten für einen Krippenplatz ebenfalls so hoch. Ich habe das Glück mit Mutter und Schwiegermutter, die würden die Kleine während ich arbeite nehmen und ich was dass sie da gut versorgt ist.

Alternativ hätte ich glaube ich nach einer Tagesmutter gesucht, die Gruppen sind meist kleiner und bei uns nicht so teuer wie die Krippe.

Außerdem habe ich gelesen der AG hat die Möglichkeit Geld für die Kindesbetreuung dazu zu steuern bzw. Die haben auch steuerliche Vorteile da durch. Wie’s genau ist kann ich dir nicht sagen, müsstest du dich mal informieren.

Es ist halt nicht sehr kinderfreundlich hier mit dem quasi 1 jährigen Elterngeld auf Max. 3 Jahre Elternzeit. Daher werde ich auch nach einem Jahr wieder arbeiten.

Elternzeit beantragt habe ich in der 31/32 Woche und mit der Formulierung voraussichtlich ein Jahr. Wer weis wie’s läuft und was es für ein Kind ist, ansonsten kann man ja auch anteilig auf Monate verlängern zb.

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Ich finde das ist jammern auf hohem Niveau. Du kannst 1 Jahr bezahlt zu Hause bleiben. Hast 3 Jahre kostenlose Kv und sammelst Rentenpunkte. Dein Arbeitsplatz bleibt dir erhalten

Schau dich mal in anderen Ländern um, da gibt es nichts.

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„Es ist halt nicht sehr kinderfreundlich hier mit dem quasi 1 jährigen Elterngeld auf Max. 3 Jahre Elternzeit.“

Ja, dann solltest du auswandern.

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Also Elternzeit musst du 7 Wochen vor Beginn der geplanten EZ schriftlich beim AG anmelden.
Bist du alleinerziehend?
Krippenkosten sind bei uns leider auch sehr hoch. In manchen Bundesländern kann man einen Zuschuss beantragen wenn man eine bestimmte Gehaltsgrenze nicht übersteigt. Bei mir in Bayern gibt es das.
Rückwirkend betrachtet bin ich froh das ich nach einem Jahr nicht gleich wieder in die Arbeit bin/ musste.
Ohne etwas Erspartes hätte ich mir das aber auch nicht leisten können.
Gibt es eine Alternative für die Betreuung deines Kindes? Oma, Tagesmutter etc?
Schlussendlich kann dir die Entscheidung keiner abnehmen weil du kennst deine finanzielle Situation am besten und musst es dir einfach durchrechnen was Sinn mach oder nicht.

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Du bist verpflichtet 7 Wochen vor ET deinen Arbeitgeber über die Länge der Elternzeit zu informieren.

Kindergärtenplätze gibt es oft auch ab 2 Jahre schon. Da ist es dann auch keine Krippe mehr. Vllt hast du ja auch so einen in deiner Nähe :)

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„Du bist verpflichtet 7 Wochen vor ET deinen Arbeitgeber über die Länge der Elternzeit zu informieren.“

So ein Unsinn. Die Frist ist 7 Wochen vor geplantem Beginn! Also 7 Wochen bevor der Mutterschutz endet!

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Kann man auch freundlicher schreiben nur mal so am Rande!

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Hi,

Ich denke es ist üblich, dass man sich kurz nach Bekanntgabe der Schwangerschaft mit seinem Vorgesetzten zusammen setzt und bestimmte Dinge bespricht. Dazu gehören ja nicht nur wann komme ich wieder.
Es ist aber legitim zu sagen, du weißt nich nicht, wie lange du aussetzen möchtest und bittest dir noch Bedenkzeit aus, ob ein oder zwei Jahre. Elternzeit anmelden musst du ja erst 7 Wochen vor Beginn, und kannst dich bis dahin auch umentschieden, egal was du vorher gesagt hast.

Ich persönlich habe 2 Jahre EZ angekündigt und gesagt, dass ich ab dann mit Teilzeit in EZ wieder anfangen möchte. Das ist eine Absichtserklärung und solange du den TZ Antrag nicht einreichst, auch nicht bindend.

Wir haben uns für eine Tagesmutter entschieden und bezahlen ca. 300 € im Monat für 32h Betreuung (4*8h). Vielleicht ist ja eine TM eine Alternative zu deinem Kindergarten und je nach TM sind die auch sehr flexibel, was Betreuungszeiten angeht. Meinez.B. arbeitet freitags nicht, sodass mein Sohn und ich immer den Freitag zusammen haben für Krabbelgruppe und ähnliches. Sie hat auch nicht alle Kinder Vollzeit da, aber da sind die Tageseltern sehr unterschiedlich aufgestellt. Hör dich mal um.

Gehaltsvorstellungen würde ich nie aus der Argumentation treiben "Ich brauche Mehr Geld" sondern immer aus der Leistungsperspektive. Insofern wäre das kein Thema für mich für das erste Gespräch nach Bekanntgabe der Schwangerschaft mit meinem Chef.

VG Shannyo

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Bzgl des Vergleichs Kitakosten und Gehalt: ich verdiene in TZ als Lehrerin aktuell knapp 3200€ netto, die Kita kostet 500€. Da ist für mich die Abwägung einfach.

Bzgl Spielgelegenheiten Kita: ich fand, dass bei uns in der Kita für U2-jährige eigentlich recht viel Spielangebote sind.

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Ich hatte mich für 2 Jahre Elternzeit und Elterngeld+ entschieden, weil es in Summe aufs selbe hinausgekommen wäre wie Gehalt abzüglich der Betreuungskosten. Während des Elterngeld+ habe ich abends einen 450-Euro-Job gemacht bei meinen AG. Das hat ziemlich gut funktioniert.

Meinem AG habe ich die Schwangerschaft direkt im 2. Monat mitgeteilt, meine grobe Planung ungefähr im 4. Monat. Details haben wir dann in den Folgewochen noch geklärt, aber so wusste er schonmal die "Eckdaten". Also ET, Beginn Mutterschutz, Resturlaub, etc.

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Da es noch keiner geschrieben hat - beantrage 2 Jahre. Die ersten 2 Jahre sind verbindlich von dir anzugeben. Nimmst du nur ein Jahr und willst verlängern, kann der AG es ablehnen.
Bei 2 Jahren kannst du immernoch nach einem Jahr in Teilzeit in elternzeit anfangen.

Bei uns ist es so, dass die Krippe immer im September startet und dann ist ja noch Eingewöhnung.
So habe ich 2 Jahre genommen und fange nach 1 Jahr und 3 Monaten an, 32 Stunden zu arbeiten.
Seit sie 9 Monate ist, arbeite ich ohne Betreuung zu haben flexibel ein paar Stunden die Woche bei meinem AG. Das geht natürlich nicht überall. So habe ich die Monate mit EG+ gestreckt.

Die krippenkosten sind keine gute Grundlage für ein gehaltsgespräch. Unserer kostet übrigens über 700 😂. 4000 Euro im Jahr kannst du bei der Steuer geltend machen und du hast ja noch einen Partner, der auch Geld verdient oder bekommst Unterhalt für dein Kind. Daher würde ich dir als AG, wenn das das einzige Argument ist, nicht mehr Geld geben. Manche AG bezahlen aber ein Teil der Kosten. Mein Partner bekommt 50 Euro im Monat 😅.

Bei uns bietet die Krippe sehr viel für die Kinder. Ausflüge, der Garten, indoorturnhalle, Basteln etc. - Keine Ahnung, warum eure Krippe da so langweilig ist. Vielleicht gibt es in der Nähe eine bessere?

Bearbeitet von EtoileFilante
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Für die Mitteilung der Elternzeit hast du noch viel Zeit. Nach der Geburt, 7 Wochen vor Ende des Mutterschutzes muss diese Mitteilung beim AG sein.

Die Kosten für die Kinderbetreuung bezahlst nicht nur du alleine sondern auch dein Partner. Als Familie wirtschaftet man nämlich auch gemeinsam.

Ich würde 2 Jahre anmelden und den Rest später entscheiden

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Also mein Kind war in einer U3 Gruppe einer Kita mit 10 Kindern. Es hat mit 13 MpnTen dort angefangen. Das waren normale Räumlichkeiten einer Kitagruppe, die aus einem Hauptraum, 2 Nebenräumen und einem vom Rest der Kita separierten Kleinkind-Außenbereich bestanden. Und rumgesessen hat da keiner der Erzieher*innen, die haben sich richtig Mühe gemacht und gespielt, gefördert, gelesen,…

Bei uns ist die U3 Betreuung auch so teuer, ich glaube wir haben gehaltsanhöngig insg. mit Essensgeld etc. bis zu 750€ bezahlt. Ich bin nie auf die Idee gekommen diese Kosten nur im Verhältnis zu meinem Gehalt zu setzen. Warum? Wir betrachten das Haushaltsnettoeinkommen und schauen, was da möglich ist. Und langfristig ist es auf jeden Fall sinnvoller nicht so ewig aus dem Job raus zu sein, denn es wird sich positiv auf dein Gehalt über die nächsten Jahre und Jahrzehnte auswirken. Da jetzt isoliert die Betreuungskosten für ein oder zwei Kleinkindjahre zu betrachten ist ja viel zu kurz gedacht.

Dein Gehalt beim AG kannst du verhandeln, in dem du sagst, welche Verantwortung du trotz TZ übernehmen willst, dass du Leistung bringen willst und wirst und nicht die „Halbtags-Mutti“ spielt die meint sie könne weniger leisten pro Stunde (da gab es hier neulich zwei herrliche Beiträge dazu). Klar kannst du auch fragen ob dein AG bereit ist einen steuerfreien Zuschuss zur Kinderbetreuung zu geben, um für sich den Anreiz zu erhöhen. Letztlich ist das Kind und damit verbundene Kosten aber dein Privatvergnügen.

Also mein Rat: Wenn du dich mit einem Jaht schwer tust ok, aber zum 2. Geburtstag würde ich das Kind in die Betreuung geben und schauen, dass du beruflich den Anschluss nicht verlierst.