Einkommensgrenze bei Elterngeld - neuer Gesetzesentwurf

Hallo zusammen,

heute morgen bin ich in der Zeitung auf folgendes Thema gestoßen:
Die Ampel-Regierung plant für Familien, deren Kinder ab 1.1.2024 geboren werden, die Höchstgrenze des Familieneinkommens von 300.000,- € auf 150.000,- € (zu versteurndem Jahreseinkommen) zu senken. Mich würde mal eure Meinung dazu interessieren. Ich wusste gar nicht, dass es überhaupt eine Einkommensgrenze beim Elterngeld gibt.
Mich betrifft es nicht, weil wir drunterliegen und unser Kind noch in diesemJahrauf die Welt kommt ABER, meine Gedanken dazu als Ehefrau, die Teilzeit arbeitet und deren Mann gut verdient:

1. Massive Ungleichberechtigung für Frauen. Es sind ja meistens Frauen, die bereits Elternzeit gemacht haben, dann in Teilzeit arbeiten und deswegen schon ein geringeres Einkommen haben als Männer und deswegen wieder in Elternzeit gehen. Wenn man als Familie nun über der Grenze liegt, bekommt Frau in Elternzeit genau 0,- € eigenes Einkommen. Abhängigkeit hoch zehn, egal wieviel oder wenig sie vorher verdient hat.

2. Es gibt doch eh den maximalen Elterngeldbetrag von 1.800,- €/Monat bei Top-Verdienern. Mit einem Nettoeinkommen von 2.900,- € hat man den schon erreicht. Wirklich "lohnen" wird sich das Elterngeld, wenn man richtig gut verdient sowieso schon nicht, warum belässt man es nicht dabei? Mein Mann kann bspw. nur die beiden Partnermonate machen,weil wir genug zurückgelegt haben um zwei Monate all unseren Verpflichtugnen nachzugehen.

3. Selbst die Geringverdiener profitieren nicht von der einkommensgrenze, sie bekommen dadurch ja nicht mehr Elterngeld.

und 4. Damit wird Besserdienern noch mehr der Anreiz genommen Kinder in die Welt zu setzen.

Das sind meine Gedanken dazu, die ich mal loswerden wollte, weil es gerade innerlich so brodelt :-D

LG

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In unserem Umfeld wären von der Einkommensgrenze relativ viele betroffen. Dabei ist kein Paar, bei dem der Mann über 100.000 verdient, sondern es ist bei allen ausgeglichen etwa 75.000 / 75.000. Wenn man bedenkt, dass bei uns hier unter 2.000 € warm kaum eine Wohnung zu bekommen ist, bleibt bei dann nunmehr einem Jahresgehalt von 75.000 nicht mehr so viel zum Leben übrig.
Die Frau wird dabei in die komplette Abhängigkeit gedrängt, denn sie hat in dem Jahr überhaupt kein Einkommen, die Ausgaben wie z. B. Altersvorsorge, Versicherungen, Handy, etc. laufen aber weiter.
Erschwerend kommt dann auch noch hinzu, dass Betreuungsplätze immer knapper werden, d. h. man hat auch keine Garantie, dass man dann nach einem Jahr wieder arbeiten geht.
Was auch völlig außer acht gelassen wird: Einkommen ist auch nicht gleich Vermögen: wer 148.000 € Jahresgehalt hat, aber aus einem Erbe ein Eigenheim und 500.000 € auf dem Konto, bekommt trotzdem 1.800 € Elterngeld. Wer gerade sein Haus abbezahlen muss und 150.000 Jahresgehalt hat, bekommt gar nichts.

Ich hätte es besser gefunden, ab 150.000 den Höchstsatz zu senken, z.B. auf 1.500 €. Dafür sollten Geringverdiener dann mehr Elterngeld bekommen.

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Stimmt, das kommt bei Gleichverdienenden noch hinzu. Das verdränge ich immer, weil bei uns der Unterschied einfach sehr groß ist, da ich seit Kind 1 eh in der Teilzeitfalle gelandet bin (aber auch freiwillig, weil ich den halben Tag für's Kind da sein will). Aber bei 75.000 / 75.000 ist der Einschnitt noch krasser. Daran sieht man, dass es absolut unüberlegt ist, das Gesetz so zu ändern.

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Dazu ergänzend, wenn es die Frau ist, die mehr verdient als der Mann, wird sie nach dem Mutterschutz in die Arbeit zurückgedrängt, obwohl sie vielleicht mehr Zeit mit dem Kind verbringen möchte.

Betreuungsplätze gibt es aber auch nicht für die Familien, die wieder arbeiten gehen möchten, obwohl welche vom Staat zugesagt worden sind.

Förderung von Familien soll unabhängig vom Gehalt und Vermögen sein. Finanziert wird das Ganze sowieso von den Gutverdiener.

Bearbeitet von Cassie88
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Zunächst finde ich die Idee auch keine Glanzleistung, dürfte auch nicht so viele betreffen und ich frage mich, wie viel Geld der Staat da tatsächlich spart... Aber dramatisch find ich es auch nicht.

1. Falls der Mann so verdammt gut verdient und der Lebensstandard dementsprechend hoch ist, denke ich nicht, dass die paar € Elterngeld die Unabhängigkeit der Frau beeinflusst. Entweder verdient der Mann sowieo schon den Löwenanteil oder, falls beide gleich verdienen, entsteht der Hauptteil der Gehaltseinbußen durch die ohnehin schon bestehende Deckelung. Also ja, das Problem mag bestehen, wird aber durch die Absenkung der Grenze meiner Meinung nach kaum beeinflusst.
2. Sehe ich auch so
3. Absolute Zustimmung
4. Find ich eher Quatsch, bei dem Gehalt kriegst du einfach so viele Kinder wie du eben haben willst und gut. Stelle mir grade vor, wie in der Gesellschaftsschicht ein Ehepaar sagt "Also wir würden ja gern (mehr) Kinder kriegen, aber ohne die Unterstützung vom Staat wollen/können wir nicht..." Nö. Sicher nicht.

Viel viel schlimmer finde ich den Kinderzuschlag. Je höher das Einkommen, desto höher das defacto "Kindergeld" was du von Staat bekommst. Je weniger du es brauchst, desto mehr kriegst du. Da könnte ich mich stundenlang drüber aufregen.

Bearbeitet von Imalya
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In ballungszentren wie München betrifft es alle, die ich kenne.. und alle werden deswegen sich kein 2. Kind eigentlich leisten können.

Hier verdienen zu 2. Bei vollzeit nahezu alle knapp 150.000, da mieten ja auch bei 2000 Euro aufwärts.

Das durchschnittsgehalt in München liegt ja bereits bei 55.000..

Ich bin gerade in elternzeit. Wir zahlen einen Kredit. Ohne das elterngeld hätten wir kein Kind bekommen.. Dann müssten wir die Wohnung verkaufen.

Somit bleibt unser Kind jetzt Einzelkind.
Wir sind beide Akademiker.

Wie oben im Beitrag steht, finde ich es unmöglich, dass man dadurch als Frau wieder in die Abhängigkeit zum Mann geschubst wird. Denn auch bei uns ist es so, dass mein Partner viel mehr verdient als ich. Ja, er verdient viel - aber nicht so viel, dass er uns 12 Monate durchfüttern kann - sogar länger als 12 Monate, denn man bekommt seltensten pünktlich zum 12. Monat einen krippenplatz, der dann auch 500 Euro aufwärts kostet.
Über die Hälfte seines Gehaltes wären der Kredit + Nebenkosten.

Daher ist dein 4. Auch nur richtig für die günstigeren Gegenden in Deutschland.
Wir sind hier in München mit unseren Gehältern keine topverdiener und können uns kein Leben im Luxus leisten.

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Interessant. Ich wohne in Hamburg, ist zwar etwas günstiger als München, aber im Schnitt doch sehr teuer. Mein Mann ist Alleinverdiener, verdient zwar gut, aber unter 150.000€ und zahlt noch Unterhalt an seinen Sohn aus 1. Ehe. Elterngeld war für uns nice to have, aber nicht notwendig. Rein finanziell könnten wir uns vermutlich drei Kinder nur mit seinem Gehalt leisten, ab dem 4. müssten wir umziehen, dann würde es wohl etwas enger. Urlaube würden vermutlich schon mit Dreien etwas leiden.

Verwandte wohnen in Berlin, verdienten vor dem Kind vermutlich knapp unter der Grenze. Sind jetzt beide (!) über ein Jahr in Elternzeit und bereisen Europa, einfach weil genug Erspartes da ist.
Danach steigen beide mit 25 Stunden wieder ein. Falls sie zwei weitere Kinder kriegen wollten, müsste vermutlich einer von beiden die Stunden erhöhen.

Krass, wie unterschiedlich unsere Lebensrealitäten sind! Frag mich grad echt, woran das liegt.

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Ich finde es auch eine absolute Frechheit... Wir liegen zum Glück knapp drunter und unser Kind kommt auch dieses Jahr zur Welt. Sollten wir schnell ein zweites bekommen wollen und das Einkommen meines Mannes würde noch etwas steigen, müssten wir uns ganz schön einschränken... Wir haben uns erst letztes Jahr ein Haus gekauft, was abbezahlt werden will.
Und ja, dass die Frauen dann so krass abhängig wären, finde ich auch gar nicht gut. Für mich ist es kein Problem, aber ich kenne viele, die das nicht wollen.
So schafft man jedenfalls bei Besserverdienern keinen Anreiz Kinder zu bekommen.

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Deine Gedanken decken sich mit meinen.

Wir werden kein 2. Kind bekommen können, da uns das finanziell zu viel kosten wird und wir unsere Wohnung dann nicht halten können. Vergleichbar mieten wäre auch nicht günstiger.

Das ist sehr schade.

Ich habe mehrere Freundinnen, die gestern schockiert über die Nachrichten waren. Im Großraum München bedeutet das für viele, wegziehen (und damit jobs annehmen, die weniger geld bringen), kein Kind / kein 2. oder hohe wohlstandseinbußen.

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Dazu kommt, dass Söder auch verkündet hat in Bayern das Erziehungsgeld zu reformieren, d.h. da fallen nochmal 250 Euro monatlich im 2. und 3. Lebensjahr weg...
Es scheint als wäre der neue Kurs dass Akademikerinnen bitte lieber arbeiten sollen als Kinder zu bekommen.

Bearbeitet von annemay
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In Bayern bist du eh schnell Rabenmutter. Auch wenn dein Kind in der Grundschule zur Nachmittagsbetreuung geht und "erst" um 14 Uhr nach Hause kommst, weil du TZ arbeitest...

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Mich macht es unfassbar wütend und ich denke auch dass es bei Familien der Mittelschicht in Ballungszentren zu großen Kalkulationen führen wird, wenn das so beschlossen wird.

Dann muss man, wenn man knapp drüber liegt echt schauen ob man nicht Stunden reduziert und knapp drunter zu liegen im Bemessungszeitraum und dann eben die ja gut 20.000€ Elterngeld erhält. Was bringen mir 5000€ brutto mehr, wenn mir dadurch jeglicher Anspruch auf EG flöten geht.

Mein Partner und ich verdienen je circa 73k brutto, also noch drunter zumal das zu versteuernde Einkommen ja auch niedriger ist, aber wir kratzen daran und also klar uns geht es nicht schlecht aber wir könnten jetzt nicht mal so eben von nur einem Gehalt leben und wir sparen zwar seit dem wir gut verdienen, aber so lange ist das auch noch nicht bei zwei Akademikern.

Klar andere leben mit weniger, aber soll ich jetzt für 1 Jahr EZ meine Wohnung kündigen, das Auto verkaufen oder die Versicherungen kündigen?

Keine Ahnung ich finde da baut man jetzt ganz schön Hürden auf für die urbane Mittelschicht und nicht so wirklich im Sinne Fachkräftemangel und Gleichberechtigung.

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Der Witz ist ja: Wenn das wirklich für Kinder, die ab 1.1.2024 geboren werden kommt, dann gibt es jetzt sicher schon Schwangere, die damit rechnen/gerechnet haben. Die können kaum noch EInfluss auf ihren Bemessungszeitraum nehmen.
Es ist echt wahnsinn.

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Offiziell trifft es nicht die Mittelschicht, denn mit einem Haushaltseinkommen von 150.000€ und zwei Kindern zählt man zu den oberen 10% und somit per Definition zur Oberschicht. Wie viel man sich davon kaufen kann, ist eine andere Frage, aber 90% der Leute leben mit weniger.

Man kann das trotzdem blöd finden, ich hab ja auch selbst schon gesagt, dass ich es nicht gut finde, aber man sollte bei den Fakten bleiben. Es trifft nur die Oberschicht.

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Jammer auf sehr hohem Niveau.

Hier wird Spitzenverdienern ein staatlicher Zuschuss von 20.000 Euro gestrichen. Das sind bei dem Gehaltsniveau ein Drittel Neuwagen, ein Jahr Kiwu-Behandlung als Selbstzahler oder 2 Urlaube. Hier wird so getan als handele es sich um ein Vermögen.

Dann zu behaupten, „wir können uns kein 2. Kind mehr leisten“ ist einfach lächerlich. Ein Kind kostet bis zu seinem 18. Lebensjahr mehr als das 20fache. Dann muss man eben für die 12 Monate Elternzeit etwas Geld zurücklegen, das dürfte ja für Personen, die zu den obersten 10 Einkommensprozent gehören, nicht allzu schwer sein. Oder früher wieder arbeiten gehen.

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Wie soll man früher wieder arbeiten gehen, wenn es nicht genug Betreuungsplätze gibt?

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So wie alle anderen auch, die sich ein Jahr Elternzeit nicht leisten können. Und dort (Alleinerziehend, Mindestlöhner etc.) liegt im Regelfall sonst ein echte Existenzgefährdung vor und nicht nur eine subjektive Wohlstandsbedrohung.

Beispiele aus meinem Umfeld: mit dem Partner zeitlich versetzt arbeiten, mit einer anderen Mutter zeitlich versetzt arbeiten und das andere Kind mitbetreuen, Tagesmutter, Nanny, Großeltern, Homeoffice abends/nachts/wenn das Kind schläft etc.

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Ach du scheisse.. davon lese ich jetzt tatsächlich das erste Mal.
Wir sind betroffen und mir kommen die Tränen, das bedeutet nämlich dass wir uns kein weiteres Kind leisten können. Und nein, wir leben nicht in Saus und Braus, aber ich bin diejenige die mehr verdient. Wir mussten für unser jetziges Kind schon an das Ersparte ran, weil das Elterngeld nur 40% meines Einkommens abgedeckt hat und wir keinen Kita-Platz mit einem Jahr bekommen haben.. das Leben in unserer Stadt ist teuer und wir zahlen allein 2,5k€ Kredit ab und das für eine Wohnung mit Standardaustattung.

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Dann könnte ja dein Partner diesmal in Elternzeit gehen.

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Würde er sofort tun. Haben uns diesmal bereits die Elternzeit aufgeteilt. Ich verdiene zwar mehr, aber nicht soviel mehr als dass wir 2 Jahre komplett auf sein Gehalt verzichten könnten. 1 Jahr würde gehen, aber wir haben ja bereits die Erfahrung gemacht dass es mit den Betreuungsplätzen nicht einfach ist.
In der Theorie klingt das ganze natürlich nach Luxusproblemen und der ein oder andere mag den Kopf schüttelt, wenn man selbst betroffen ist und entsprechend geplant hat, dann ist das nun mal sehr sehr bitter. Und ich wiederhole, wir führen ein wirklich sehr bodenständiges Leben. Von der Villa, den Urlauben und dicken Karren die hier erwähnt werden sind wir weit entfernt.

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Punkt 1:
Sehe ich auch so. Das ist kontraproduktiv und verstärkt das Einkommens- bzw. Rentengefälle zwischen Mann und Frau nochmal. Sehr unglücklich. Da hilft dann auch die Ankündigung nicht, dass man die 5er und 3er Steuerklassen überarbeiten will.

Punkt 2:
Hier sehe ich es etwas anders und das sage ich als Gutverdienerin, die über den angedachten Grenzen liegt. Es ist einfach ab einem bestimmten Einkommen nice to have. Man kann sich locker das geplante Elterngeld in den Schwangerschaftsmonaten zusammensparen und davon dann leben. Es ist einfach so.
Wenn man natürlich sein gesamten sehr gutes Einkommen verplant hat, ein 1-Millionen-Haus weiterfinanzieren muss oder die Hälfte seines Einkommens für Miete zahlt, weil man im heißesten Hotspot wohnt, wenn man auf Fernurlaube nicht verzichten kann/ will etc, dann wird es freilich eng und auch die Sparrate ist niedriger. Dafür kann aber der Staat nichts.

Ich finde aber, man sollte die neuen Regelungen ab 2025 ansetzen. Dann können sich wirklich alle mit Kinderwunsch darauf einstellen. Wenn es so kommt, wie jetzt geplant, haben viele ja schon damit gerechnet und das ist dann wieder sehr unglücklich und den Frust kann ich dann auch verstehen.

Ich frage mich immer, wie ich mein erstes Kind 2005 ohne (nennenswertes) Elterngeld großbekommen habe und nein, damals waren mein Mann und ich noch keine Gutverdiener.

Punkt 3:
Das stimmt und zeigt wieder, wie wenig durchdacht der Vorschlag ist. Nur sparen um jeden Preis.

Punkt 4:
Siehe Punkt 3. Gutverdiener sind auf staatliche Leistungen, und nichts anderes ist das Elterngeld, per se nicht angewiesen. Bei vielen Akademikern spielen noch viele andere Faktoren als das Elterngeld für die Umsetzung eines Kinderwunsches eine Rolle.

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Du vergisst, dass nicht viele schon immer so gut verdient haben.
Wir liegen z.B. erst seit Kurzem in dem Bereich. Ich arbeite trotz zweier kleiner Kinder Vollzeit um unser Leben finanzieren zu können.
Leider sind unsere Jobs nämlich nicht in Pusemukel auf dem Dorf, sondern am Rande einer Großstadt. Hier wohnen wir auch und unsere kleine Immobilie (DHH mit kleinem Grundstück) kostet eine 3/4 Million. Nicht jeder kann irgendwo auf's Dorf ziehen, zumal sich damit viele andere Probleme ergeben.
Es ist auch nicht einer von uns, der so viel verdient, sondern wir liegen beide bei 70-80.000.
Wir haben uns Eigenkapital für unser Haus angespart. Zusätzlich noch die EZ komplett alleine zu finanzieren, wäre nicht drin gewesen. Das Mehr an Gehalt geht nämlich schon für den Kredit drauf, den wir aufgrund der hohen Zinsen und Preise zu anderen Konditionen abschließen mussten, als ich hier oft lese. Das ich Teilzeit arbeite, wäre daher gar nicht möglich.
Es schwimmen nicht alle im Geld nur weil sie Gutverdiener sind.
Unsere beiden Autos sind gebraucht. Das meines Mannes ca. 20 Jahre alt, meins 10. Teure Urlaube machen wir nicht. Das was wir "mehr" haben, geht für's Wohnen drauf. Bislang für unsere Mietwohnung, die natürlich auch nicht zum Schnäppchenpreis zu haben war. Aber es schimpft sich halt gut über die vermeintlich bessergestellten. Damit meine ich nicht dich, aber z.B. eine Dame weiter oben.

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Ich verstehe dich, aber sollte man mit diesen Gehältern in der Lage sein, sich eine Auszeit selbst zu finanzieren.

Muss man denn unbedingt dort wohnen, wo es so unglaublich teuer ist und es keinen geeigneten Wohnraum gibt? Das Mehr an Zinsen für euren Kredit habt ihr wahrscheinlich aufgrund fehlendes Eigenkapitals oder eben überteuerter Immobilie.

Ich verdiene erst seit wenigen Jahren gut, davor war ich Normalverdiener, immer in Vollzeit und übrigens Alleinverdienerin. Mein Mann ist krankheitsbedingt Hausmann und ja, würden wir jetzt noch ein Kind bekommen, würden wir dann nicht einen ct Elterngeld bekommen, sollte ich die Elternzeit nehmen. Das wäre hart, ja, aber bei meinem ersten Kind habe ich wirklich noch nicht mal normal verdient und mein Mann war Student und es hat trotzdem irgendwie mit 400 EUR "Elterngeld" (mehr gab es damals nicht) funktioniert.

Ich bin bei beiden Kindern 8 Monate zuhause geblieben, die restliche Elternzeit bis 2 Jahre hat mein Mann übernommen.

Wir fahren meinen Firmenwagen, ein weiteres Auto haben wir nicht. Die Kinder fahren Zug oder Bus, zudem man 20min laufen muss.

Unser Haus steht am Rande einer begehrten Großstadt, ist aber eine Bestandsimmobilie und noch lange nicht so fertig, wie ich sie gerne hätte. Aber ich kann mir eben nur das kaufen, was ich mir leisten kann. Und sollte ich jetzt noch ein Kind bekommen wollen, würde ich nicht auf eine neue Fassade o.ä. sparen, sondern aufs Kind und die damit verbundene Elternzeit.

Es steht und fällt mit der Verplanung des verfügbaren Einkommens.

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