6 Wochen vor ET - Mann wird Aufhebungsvertrag angeboten: schnell Elternzeit einreichen?

Hallo!

Wir haben gestern die Schocknachricht erhalten, dass der AG meines Mannes sich von ihm trennen möchte. Die Probezeit ist bereits um.

Ihm wurde ein Aufhebungsvertrag angeboten, jedoch ist dieser von den Konditionen nicht gut.

Nun wurde mir der Tipp gegeben, dass mein Mann noch schnell Elternzeit beantragt, weil er dann unkündbar wäre.

Ist das überhaupt möglich, nachdem der AG bereits kommuniziert hat, dass er das Arbeitsverhältnis nicht fortführen möchte?

VG

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Nagel mich nicht auf die Details fest, aber ja, das hat mal ein Mitarbeiter meines Mannes gemacht 🤔 Inzwischen ist er aber auch nicht mehr da.

Wäre halt die Frage, was es euch bringt. Will er gleichzeitig Elterngeld beantragen und wenn ja, wie lange?

Bei dem Kollegen war es so, dass dann die Ehefrau wieder arbeiten gegangen ist und er bestimmt ein halbes Jahr, wenn nicht sogar länger, die Betreuung übernommen hat. Elterngeld hat er aber nicht mehr bekommen.

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Dann müsst ihr euch erstmal überlegen was es euch bringt. Elternzeit/Elterngeld steht deinem Mann ja auch zu, wenn er arbeitslos ist - danach hätte er ja erstmal Anspruch auf Arbeitslosengeld.
Wenn ihr jetzt Elternzeit einreicht, dann ist er während er in Elternzeit ist unkündbar. Kaum ist die Elternzeit vorbei können sie ihn aber kündigen. Dann ist wohl der Vorteil die 3 Monate (evtl. ja sogar länger).Kündigungsfrist, die der Arbeitgeber dann hat.
Aufhebungsvertrag angeboten ist keine Kündigung, also ja er könnte Elternzeit beantragen und kann dann nicht gekündigt werden.
Vielleicht kann dein Mann ja mit dem Arbeitgeber verhandeln, sodass er mehr Geld bekommt und den Aufhebungsvertrag unterschreibt, dann geht er in Elternzeit, bekommt Elterngeld und sucht sich in der Zeit was neues. Ist doch wesentlich sinnvoller als jetzt Elternzeit einzureichen und direkt im Anschluss (ohne Geld aus dem Aufhebungsvertrag) gekündigt zu werden.

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Kommt darauf an ob er die Voraussetzungen erfüllt, damit er Alg 1 bekommt.

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Die Voraussetzungen würde er erfüllen, ja.

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Einfach den Aufhebungsvertrag von einem Anwalt prüfen lassen (wenn eine Rechtschutzversicherung vorhanden ist). Der kann dann entsprechend mit der Firma verhandeln und gut ist.
Mit einem Aufhebungsvertrag macht es sich eine Firma immer recht einfach und hofft darauf, dass diese unterschrieben werden.

Ob Elternzeit euch etwas bringt, weiß ich nicht. Diese verschiebt das Problem ja eigentlich nur, aber mehr auch nicht. Dann lieber in der Kündigungsfrist einen neuen Job suchen.

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Das machen wir definiert, wir lassen es von einem Anwalt prüfen.

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Ja dein mann könnte Elternzeit anmelden und dann 32 h Teilzeit in Elternzeit arbeiten. Wäre zwar etwas weniger Geld, dafür wäre er drei Jahre unkündbar.

Ob das letztendlich Sinn macht, könnt nur ihr entscheiden. Sich als unerwünschter Mitarbeiter beim AG festzuzementieren, stelle ich mir aber psychisch nicht schön vor. Evtl. verschafft er sich aber so etwas Zeit um sich etwas neues zu suchen.

Das mit dem Aufhebungsvertrag deutet aber schon darauf hin, dass man ihn loswerden will, aber regulär nicht kündigen kann. Möglicherweise kann man das Ganze also auch ohne ETZ aussitzen. Ich würde mich beim Anwalt beraten lassen.

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Vielen Dank! Wir sprechen heute mit einem Anwalt dazu.

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Ist denn was vorgefallen?

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Hallo,
es ist in vielerlei Hinsicht günstiger.
1.: Im Lebenslauf ist es einfach eine längere Betriebszugehörigkeit. Die Kindererziehungszeit ohne einen gültigen Arbeitsvertrag kann man eben nicht „verstecken“. Das können bis zu 3 Jahre sein. Ist also nicht zu verachten.
2.: Es ist definitiv leichter, sich aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis heraus zu bewerben. Dein Mann hat hier also erstmal Zeit und keinen Stress.
3.: Finanziell kann es sich lohnen, muss aber nicht. Hier wurde ein Aufhebungsvertrag angeboten. Da würde ich mich erstmal erkundigen, ob eine Kündigung überhaupt möglich ist. Mein Mann arbeitet in einem sehr großen Unternehmen und hat eine sehr lange Betriebszugehörigkeit. Eine Kündigung ist praktisch unmöglich. Ehrlich gesagt, bekommt mein Mann, wie jeder seiner Kollegen, alle 2-3 Jahre die Option des Aufhebungsvertrages. Panisch sollte man da nicht werden.

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Der Mann ist gerade aus der Probezeit, also keine lange Betriebszugehörigkeit.

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Grade aus der Probezeit hört sich für mich dann fast so an, als wollten sie ihn eigentlich noch zum Ende der Probezeit los werden aber haben den Zeitpunkt doch irgendwie verpasst und versuchen es daher jetzt mit einem Aufhebungsvertrag

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Kündigung abwarten, dann Klage einreichen.

Ein Aufhebungsvertrag wird nur angeboten, wenn der AG genau weiß, dass er mit der Kündigung schwer bis gar nicht durchkommt

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Danke! Das werden wir so auch machen. Die haben sehr schlechte Chancen ihn zu entlassen, weil eben nichts passiert ist.