Hallo zusammen,
Ich bin Mitte 50, also in einer Generation durchs Jugendalter gegangen, wo "plumpe Anmache" ziemlich häufig vorkam und ich auch wusste, damit umzugehen, kein Problem damit hatte, mir unliebsame Typen vom Hals zu halten.
Doch ist es mir nun am Arbeitsplatz passiert, dass ich von einem Klienten dermaßen derb, man könnt fast sagen widerlich angemacht wurde, dass ich nun irgendwie ein Problem damit hab. Ich sitze allein im Büro, kümmere mich u.a. um Friedhofsverwaltung, das bedeutet: ich muss die Leute, die zu mir kommen, entsprechend beraten, mir ihre Anliegen anhören etc, kann sie nicht einfach vor die Tür setzen.
Außerdem war ich da dermaßen perplex, dass mir überhaupt spontan gar keine passende Antwort eingefallen ist.
Aber es beschäftigt mich, ich fühl mich seither irgendwie "blockiert" ...v.a. am Arbeitsplatz. Fast so, als ob mir jemand gedroht hätte.
Ich kann es einerseits selbst nicht verstehen, denke ich soll mich jetzt nicht so da reindenken. Der Typ hat mich nicht angefasst, nur eben mit Worten überrollt.
Das wollt ich irgendwo abladen...
Am Arbeitsplatz belästigt
Das tut mir sehr leid für dich. Und ich kann mir gut vorstellen, was in dir vorgeht. Bin vom Typ her auch so, dass mir solche Erlebnisse noch tagelang im Kopf rumschwirren und ich lange brauche, um es zu verarbeiten.
Ich an deiner Stelle würde -sofern der Typ nochmal einen Termin bei dir hat- einen Kollegen mit hinzuziehen, der die Gesprächszeit über bei dir im Büro verbringt.
Zudem wäre ich beim nächsten Mal dermaßen gerüstet, dass ich ihm beim geringsten anzüglichen Spruch einen Einlauf verpassen würde.
Leg dir für den schlimmsten Fall deine Worte bereits im Vorfeld zurecht und stutz dem Burschen die Flügel!
Ganz liebe Grüße!!!
Ja genau.
Darüber hinaus würde ich es noch eine Instanz höher melden sowie ggf. dem Betriebsrat. Du musst das nicht alleine schlucken! Widerlich!
Stimmt. Gute Idee!
Das tut mir sehr leid für dich. Ich möchte nur eins zu bedenken geben:
Auch wenn es deine Kunden oder Klienten sind. Diese Leute wollen etwas von dir, nicht umgekehrt. Selbstverständlich darfst du Kunden der Tür verweisen und musst sie nicht beraten, wenn sie sich unangemessen benehmen. Wer sich nicht benehmen kann, hat Pech gehabt und kann wieder kommen, wenn er weiß, wie man sich benimmt.
Ich nehme an, dass du überrollt wurdest und zu perplex warst, um zu reagieren. Das ging mir auch schon so und ist nicht dein Fehler. Ich wollte es dir nur sagen. Falls du dich absichern willst, frage deinen Vorgesetzten, wie du dich zukünftig in solchen Situationen verhalten sollst.
Ich habe mehrere Jahre im Discounter gearbeitet und auch wir mussten zu arschigen Kunden trotzdem nett sein. Allerdings hat alles seine Grenze. Hätte mich einer belästigt, hätte ich ihn rausgeworfen. Soll er sich doch darüber bei der Unternehmensführung beschweren. Selbst wenn wir nett sein mussten, hätten sie in dem Fall hinter mir gestanden.
Hole dir die Rückendeckung von deinen Vorgesetzten. Vielleicht hilft dir das schon. Wenn nicht, gibt es Seminare dazu, wie man mit schwierigen Kunden umgehen kann. Ich weiß, dass die Mitarbeiter im Kundenservice meines jetzigen Arbeitgebers solche Seminare durchlaufen.
ja- da hast du großteils recht. Meine Vorgesetzten stehen absolut hinter mir, darüber muß ich mir keine Sorgen machen. Allerdings hab ich bisher keinen meiner Kollegen oder Vorgesetzten davon erzählt ...nur zuhause meinem Mann, Sohn und dessen Freundin.
Ich hab in dieser Tätigkeit sehr oft mit Trauernden zu tun, da versuch ich natürlich stets möglichst empathisch zu agieren, und man hört den Leuten oftmals auch einfach zu - manch einer hat da Redebedarf über so manches.
Dieser Typ hat vor einem guten halben Jahr seine Partnerin verloren, war damals schon mal kurz bei mir, vlt war ich da einfach zu freundlich zu ihm
Jetzt kam er mit einem Vorwand, das ist mir mittlerweile klar.
Du hast recht, das nächste Mal werd ich mich nicht mehr seinem Anliegen stellen, da verweis ich ihn zur Kollegin.
notfalls werd ich ihr wohl erklären, weshalb.
lg
Du warst nicht zu freundlich. Für übergriffiges Verhalten (auch wenn es nur mündlich stattfand) gibt es keine Entschuldigung. Er trägt die Schuld, nicht du!
Es tut mir leid, dass du das erlebt hast.
Hey neben-der-rolle,
darf ich fragen, was passiert ist?
Hm, spontan würde ich mir darüber Notizen machen und ggf, falls es einen zweiten Termin gäbe, das Gespräch ablehnen. Je nachdem, was passiert ist.
Liebe Grüße
Schoko
Hi,
Der alte Herr hat mich auf wirklich untersten Niveau angebaggert, mir seine Handynummer aufgeschrieben, ich soll ihn doch mal für ein Date anrufen (das war noch das netteste) ...wenn ich auch einen Hund habe, könnten wir gemeinsam Gassi gehen... Und er hat mich auf meine "großen Brüste, die ihm das allerliebste Spielzeug" wären, angesprochen...
Ich saß da, wie ein dummes Schaf, das glaub beschäftigt mich meisten an der ganzen Geschichte, so wär es mir da früher nicht ergangen
Das geht absolut nicht und ich verstehe, wenn du einfach so baff warst, dass du nichts entgegen sagen konntest.
Wäre ich deine Chefin, würde ich mir wünschen, du vertraust mir das an, denn ich habe die Pflicht meine Mitarbeiter zu schützen. Ich würde abwägen, ob ich diesen Herrn entweder von jemandem anderen, männlichem Mitarbeiter nach vertraulicher Einweihung mit deinem Einverständnis betreuen lassen würde oder, wahrscheinlicher, entscheide, dass so ein Verhalten, Trauer, Tod, alles, hin oder her, in meinem Unternehmen nicht geduldet wird!
Das musst du nicht dulden. Es ist sogar eine Straftat und kann zur Anzeige gebracht werden (nur mal um es in den Kontext zu rücken, was "normal" ist).
Wenn es für dich denkbar wäre, würde ich auf jeden Fall deinen Vorgesetzten informieren. Das geht absolut nicht und du musst das auch nicht mit dir ausmachen und nur deine engsten Vertrauten einweihen!
Mich schüttelt es! Alles Gute und gib nicht nach - Deine Würde ist unantastbar ❤️