Finanzielles nach der Geburt

Hallo Ihr Lieben,

Ich denke, bei mir ist es ein bisschen komplexer. Ich lebe laut meinem Wohnsitz in Deutschland und habe meine Nebenwohnsitz in Österreich. Ich halte mich aber eigentlich die meiste Zeit bei meinem Partner auf. Mein Partner lebt in Österreich. Wir sind nicht verheiratet. Wir erwarten ein Baby und ich bin in der 13. Schwangerschaftswoche. Wir wollen uns einfach früh genug schon mal schlau machen, wie das Ganze abläuft.

Wir sind uns einig, dass es das Beste ist, wenn ich die ersten drei Jahre bei unserem Baby zu Hause bin. Das hat für uns einfach persönliche Gründe.

Meine Frage ist nun, wie das ganze finanziell gemacht wird? Muss ich mir nun das Geld für die drei Jahre ansparen? Ich habe gesehen, es gibt so etwas wie Elterngeld. Das sind ja glaube ich dann 67 % von meinem jetzigen Nettogehalt. Ich verdiene aktuell 1177 € netto. Mein Partner verdient circa 3000 € netto. Ich weiß aber nicht, ob das bei der Berechnung vom Elterngeld mit einfließt, da wir nicht verheiratet sind. Wenn ich mich nicht ganz täusche, ist es ja so das man das Elterngeld entweder ein Jahr voll bekommen kann oder zwei Jahre lang und man bekommt dann die Hälfte. Was bekommt man denn nach diesen zwei Jahren? Muss ich mir für diese Zeit Geld auf die Seite sparen? Natürlich ist Geld spare nie verkehrt, aber mich würde interessieren, ob ich nach diesen zwei Jahren noch etwas bekomme oder ob mir nichts mehr zusteht.

Mein Partner würde die ersten ein bis zwei Monate auch gerne mit mir gleichzeitig beim Kind zu Hause bleiben. Wie wird das zum Beispiel dann gemacht?

Mir ist bewusst, dass es sowas wie Google gibt aber ich finde dadurch dass das mit Österreich und Deutschland ist macht es das ganze ein wenig kompliziert. Eben auch weil wir nicht verheiratet sind.

Wir haben uns auch schon mal überlegt, zu einer Beratungsstelle zu gehen, um uns dort schlau zu machen oder uns ein Buch zu bestellen. Was meint ihr denn dazu? Ich habe ein wenig Angst, dass ich dann vielleicht dazu gedrängt werde, meinen Wohnsitz komplett nach Österreich zu verlagern. Das hat einfach bestimmte Gründe Unterlagen technisch weshalb ich das bisher nicht gemacht habe. Unter anderem weil ich sonst auch eine neue Bank bräuchte und damit zufrieden bin

Überhaupt bin ich dann besser dran, wenn ich in Deutschland lebe oder Österreich lebe was das finanzielle angeht mit einem Baby? Es tut mir sehr leid das ich euch so mit Fragen durch Löcher und freue mich natürlich im vorne rein schon dass ihr euch das ganze durchgelesen habt und sage danke.

Ich wünsche euch eine schöne neue Woche

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Meiner Meinung nach hast du gar keinen Anspruch auf Elterngeld in Deutschland, da, so wie das für mich klingt, die Anmeldung bei deinen Eltern nur pro Forma ist und du in Wirklichkeit mehr als 183 Tage im Jahr nicht in Deutschland wohnst.

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Arbeitest du in Deutschland oder Österreich? Wo bst du steuerpflichtig?
Ich bin nicht ganz sicher, aber so wie ich es verstanden habe, bekommst du, wenn du in Österreich arbeitest, Leistungen von dort und es wird von der deutschen Elterngeldkasse auf deutsches Niveau aufgestockt.

Was deinen Freund betrifft, interessiert sein Einkommen nicht fürs (deutsche) Elterngeld. Aber er bekommt als Österreicher natürlich auch kein deutsches Elterngeld. Da müsstest du dich schlaumachen, ob Österreich für den Papa Elterngeld oder ein entsprechendes Äquivalent zahlt.
Wenn du drei Jahre daheim bleiben möchtest, musst du es dir leisten können. Nach dem Elterngeld müsste dich dann dein Freund finanzieren, er ist dir und eurem Kind gegenüber unterhaltspflichtig. Ob es sich dann lohnt, zwei Wohnungen zu unterhalten, musst du selbst entscheiden.

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Wir leben zusammen in seiner Wohnung. Ich habe meinen Hauptwohnsitz allerdings bei meinen Eltern. Der Nebenwohnsitz ist bei ihm.

Und ich arbeite in Deutschland. Ich habe auch dort meine Krankenkasse und alles. Also ich bin auch dort steuerpflichtig.
Ändert das etwas an dem, was du geschrieben hast? Vielen lieben Dank übrigens für deine Antwort. Das hat mich schon mal weiter geholfen

Weißt du denn wie das ist wenn mein Partner auch die ersten zwei Monate zu Hause bleiben möchte. Also mit mir gemeinsam?

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da ich in Deutschland wohne, kann ich dir das zu deinem Partner nicht sagen. Für denn trifft ja ausschließlich österreichisches Recht zu. Er muß sich also selbst in Österrreich erkundigen.
So wie ich das sehe (ohne Gewähr) bekommst du ganz normal für ein Jahr Elterngeld bzw. wenn du Elterngeld plus beantragst, entsprechend länger.
Dein Freund muß selbst nachfragen, wie es in Österreich aussieht.
Allerdings bekommst du nur Elterngeld, wenn du in Deutschland wohnst und dich überwiegend hier aufhältst. Wenn du also bei ihm in Österreich wohnst, hast du keinen Anspruch auf Elterngeld. Wenn du mit Kind in Deutschland wohnst, würde ich mich wundern, wenn er dann Geldleistungen bekäme.
Ihr dürftet am besten bei wegkommen, wenn ihr in Österreich wohnt und du dort Kinderbetreuungsgeld bekommst, zusätzlich die Ausgleichszahlungen aus Deutschland, das kannst du alles hier nachlesen.
Ob das allerdings bei unverheirateten Paaren klappt, weiß ich nicht. Erkundige dich dazu in Österreich.

https://www.oesterreich.gv.at/themen/familie_und_partnerschaft/geburt/3/2/Grenz%C3%BCberschreitende-Familienleistungen-in-der-EU.html

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Die 67% werden von deinem Gehalt berechnet.
Du kannst dann entweder 1 Jahr Basiselterngeld oder 2 Jahre Elterngeld Plus beantragen. Die 8 Wochen Mutterschutz nach der Geburt werden von dem Elterngeld abgezogen.
Wenn du Elterngeld Plus beantragst, dann ist das die Hälfte von den 67% jeden Monat und nach den 2 Jahren bekommst du nichts mehr. Die lange Elternzeit muss man sich also einfach leisten können und vorher Geld ansparen.

Ob dein Partner etwas bekommt, hängt vom österreichischen Gesetz ab. Das kenne ich nicht.

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Ich glaube du hast keine Ahnung, wie dankbar ich dir für deine Antwort bin. Sie hat mir wirklich sehr viel Klarheit verschafft. Ich hab mich im Internet auch schon mal ein bisschen rein gelesen aber von Seite zu Seite sind die Antworten wirklich unterschiedlich. Vielen Dank dafür, dass du mir ein wenig weiterhelfen konntest.

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Wenn dein Partner in Ö steuerpflichtig ist, bekommt er jedenfalls kein deutsches elterngeld. Wie es in Ö geregelt ist, weiß ich nicht. Aber Google verrät es einem ;) : https://www.oesterreich.gv.at/themen/arbeit_und_pension/elternkarenz_und_elternteilzeit/Seite.3590007.html

Du bekommst elterngeld sofern du in D steuern gezahlt hast. Das maximal für 20 Monate bei elterngeld+, was bei 1190 netto nicht so hoch ausfallen wird.

Ja, wenn du 3 Jahre zu Hause bleiben willst, müsst ihr sparen - sowohl in Ö als auch in DE bekommt man da nichts.

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Hallo

Nein, es gibt nur 10 Monate EG oder 22 Monate EG Plus. Danach gibt es nichts mehr.
Dein Partner verdient ausreichend. Er ist dir und dem Kind zu Unterhalt verpflichtet.

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Hallo,

wenn du nachweisen bzw. glaubhaft machen kannsty dass du überwiegend in Deutschland wohnhaft bist, wirst du dein Elterngeld wie bereits bekannt nach deutschem Recht bekommen. Also die 67% für 12 Monate oder die Hälfte für 22 Monate. Das Einkommen deines Partners spielt keine Rolle - übrigens auch nicht wenn er in Deutschland wohnen würde oder ihr verheiratet wärt.

Dein Partner kann nach österreichischem Recht nicht gleichzeitig mit dir in "Karenz" gehen - siehe dem Link zuvor. Da wohnt ihr leider im "falschen" Land, in Deutschland ginge das.

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Vielen Dank für deine Antwort. Die hat mir endlich ein wenig Klarheit verschafft.

Ich habe auch gerade noch mal im Internet gelesen, dass ich in Österreich gar kein Anspruch darauf hätte. Das liegt daran, dass mein Arbeitgeber in Deutschland ist und ich bereits ein Beschäftigungsverbot habe. Ich hätte 128 Tage vor der Geburt mindestens in Österreich arbeiten müssen. Zumindest mal, wenn ich das richtig so gelesen habe.

Das ist ja sehr schade, dass es nicht geht, dass wir gleichzeitig für ein oder zwei Monate zu Hause sind. Weißt du das denn sicher? Ist nicht der Arbeitgeber dann beim Papa quasi dafür zuständig? Oder übernimmt das dann auch der Stadt? Es tut mir so leid das ich mich damit nicht so gut auskenne. Das ist mein erstes Kind.

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Dein Partner kann ja dann eventuell ein paar Wochen Urlaub direkt nach der Geburt nehmen?

Du schreibst du überlegst wie viel du sparen musst. Klar, sparen ist immer gut. Aber bedenke bitte, dass du nicht alleine für dich und das Kind finanziell verantwortlich bist. Dein Partner ist dafür ebenso verantwortlich und unterhaltspflichtig. Wenn ihr also gemeinsam entscheidet, dass das Kind nicht vor dem 3. Geburtstag in die Kita gehen soll, dann ist er eben für die gesamte Familie finanziell verantwortlich.

Wie soll es denn weitergehen? wollt ihr nicht irgendwann offiziell als Familie zusammenleben? Wo soll das Kind in die Kita gehen, wo zur Schule?

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Ihr solltet unbedingt zur Beratungsstelle gehen. Dadurch, dass du dich hauptsächlich in Ö aufhältst, bist du evtl. nicht elterngeldberechtigt. Die Beratungsstelle kostet ein bisschen, ist aber rechtlich neutral und drängt euch in keine Richtung.

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Hallo :-)

Hier wurde ja schon einiges angesprochen. Was noch nicht angesprochen wurde, du bist nur so lange krankenversichert wie du in ElternZEIT bist, danach musst du bzw. müsst ihr deine Krankenversicherung selber übernehmen. Da musst du die Höhe bei deiner Krankenkasse erfragen.

Ich rechne ganz grob Lebensmonat 1 u. 2 ca. 780 €, Lebensmonat 3 bis 20 390 €. Jeweils dazu würde es noch 250 €/Monat Kindergeld geben. Danach gibt es, zumindest in Deutschland, nichts mehr. Also Achtung, auch nicht volle 2 Jahre wie von dir angenommen, da ihr nicht die Voraussetzungen erfüllt für 14 Monate Basiselterngeld.

Theoretisch ist es schon problematisch, dass du deinen Lebensmittelpunkt nicht in Deutschland hast, denn streng genommen zählt die Beschäftigung und Meldung bei den Eltern nicht zwangsläufig als regulärer Haupt-Lebensmittelpunkt. Das ist eine rechtliche Grauzone.

"Wenn beide Elternteile in verschiedenen Staaten beschäftigt sind, so sind die Familienleistungen in jenem Beschäftigungsstaat vorrangig zu gewähren, in dem das Kind mit den Eltern lebt (Wohnortstaatprinzip; das ist jener Staat, in dem der Mittelpunkt ihrer Lebensinteressen liegt). Der andere Beschäftigungsstaat hat möglicherweise Ausgleichszahlungen zu gewähren." Quelle:
https://www.oesterreich.gv.at/themen/familie_und_partnerschaft/geburt/3/2/Grenz%C3%BCberschreitende-Familienleistungen-in-der-EU.html
Das würde ja bei euch zutreffen und dann würdest du Elterngeld in Österreich beziehen.

Es stellt sich doch eh die Frage, wie es weiter gehen soll in Zukunft. Wo soll das Kind krankenversichert sein, wo möchtest du entbinden, wo soll das Kind in die Kita etc. Vielleicht setzt ihr euch mal zusammen und siniert über die Zukunft, dann lässt sich vielleicht auch das eine oder andere klären und vereinfachen...

Alles Gute!

Bearbeitet von vorblida
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Sie hat doch einen AG, also Ez. Somit ist sie auch weiter kostenlos versichert.

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Ja, das stimmt. Dankr fürs Korrigieren :-)

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Hallo, ich kann dir zumindest berichten, wie das in Österreich abläuft.
Dein Freund kann auf jeden Fall den Papamonat in Anspruch nehmen nach der Geburt. Dabei handelt es sich um eine Dienstfreistellung, während der er kein Gehalt vom AG bekommt. Die Krankenkasse zahlt so ca. 740€ für diesen Monat.
Danach könnte er noch Urlaub nehmen.
Familienbeihilfe + Kinderabsetzbetrag bekommt man in Ö ca. 190€ ab Geburt (steigt mit dem Alter) und zusätzlich bekommt dein Freund 2000€ Familienbonus pro Jahr (als Rückzahlung von der Lohnsteuer).
Würdest du auch arbeiten, könntest ansonsten du auch diesen Bonus bekommen oder ihr könntet ihn aufteilen.
Während dem Mutterschutz (8 Wochen vor der Geburt und 8 bzw. 12 Wochen danach) gibt es das normale Entgelt (Urlaubs und Weihnachtsgeld werden mit eingerechnet, weswegen der monatliche Betrag dadurch höher ausfällt.
Bei der Karenz gibt es 2 Modelle:
- einkommensabhängig: da bekommst du 1 Jahr 80 % deines Gehalts. Urlaubs- u. Weihnachtsgeld werden mit eingerechnet, deswegen bekommst du meist ca. soviel wie sonst monatlich.
Danach gehen viele noch Bildungskarenz.
Da kann man eine Weiterbildung machen (Studium z.B.) für Max. 1 Jahr und bekommt 55% vom normalen Gehalt, inkl. Sonderzahlungen.
-das pauschale: da bekommst du 35,85€ pro Tag, wenn du 365 nimmst.
Du kannst auch länger gehen, da verringert sich dann aber dein Tagessatz. Am Ende bekommst man immer gleich viel. Dieses Karenzmodell könntest du vermutlich auch in Anspruch nehmen, weil das gilt auch für Arbeitslose usw.