Ein Ausheulpost im Kummerkasten Urbia 🙁 aber ich bin wirklich verzweifelt! Vielleicht hat jemand einen einen Ratschlag.
Ich bin gelernte Bürokauffrau, war jahrelang in der Disposition erfolgreich als Teamleiterin tätig. Vor 2 Jahren bekam ich die Möglichkeit ein Startup als CEO zu führen und skalieren. Ich habe also meinen Job hingeschmissen und durfte in eine andere Welt eintauchen. Für mich war das grandios, morgens wurde ich automatisch aus dem Bett getrieben, 24/7 arbeiten war nie ein Problem und es hat nicht wehgetan. Wir sind schnell groß geworden, ich konnte extrem viel Lernen. Und plötzlich Stillstand, da der Investor durch die Inflation einfach den Geldfluss gestoppt hat. Danach bin ich ziemlich tief gefallen und hatte hier und da dunkle Gedanken, konnte mich aber fangen und versuche seither wieder den Sprung in die Selbstständigkeit zu schaffen, doch immer wieder verwerfe ich die Ideen 😞
Und hier nun das eigentliche Dilemma:
Seit 3 Wochen schreibe ich Bewerbungen, denn die Zeit wird knapp. Zuerst habe ich mich auf höhere Positionen beworben - niederschmetternd die Rückmeldungen, denn mir fehlt schlichtweg das Studium.
Gut, dachte ich. Dann bewirbst Du dich einfach auf Stellen mit weniger Anforderungen und arbeitest dich von 0 auf 100 in ein paar Jahren wieder hoch, hat ja auch seinen Reiz. Aber nein, nur Absagen! Der Grund, wenn ich diesen erfrage: Sie sind überqualifiziert!!!!!
Und jetzt stehe ich da, zwischen unter- und überqualifiziert. Vermutlich hat man auch Angst, dass ich mich in der Hierarchie nicht fügen kann???
Ich bin etwas verzweifelt! War jemand in einer ähnlichen Situation und gab es ein Happy End?
Pure Verzweiflung
Wäre ein Position wie "Assistenz der Geschäftsführung" etwas für dich?
Nach meiner Erfahrung tendieren hier zumindest einige Firmen dahin, erst einmal Kandidaten quasi zu Probe bzw. auf Bewährung einzustellen und weniger auf die rein formale Qualifikation wie etwa ein Studium zu achten.
Bei diesen Positionen muss man dann allerdings akzeptieren, dass die Firmen, wenn sie eben das Gefühl haben, es passt nicht, die Anstellung schnell wieder beenden. Hier muss halt nicht nur die Einsatzbereitschaft sondern insbesondere auch die persönliche Chemie stimmen.
Bei uns ist das wirklich nur eine Sekretärin, die Termine einstellt und Hotels bucht.
das kommt wohl echt darauf an, da muss man die Stellenausschreibung ganz genau lesen.
Der Mann einer Freundin ist "Assistent der Geschäftsführung" - der ist die rechte Hand seines Chefs. Er ist extrem wichtig, hoch bezahlt, dauernd dienstlich unterwegs.
Also nichts mit "Sekretärin".
2 Freunden von mir ist es ganz genau so gegangen wie dir. Hatten sich beide intern hochgearbeitet, tolle (Führungs-)Positionen erreicht aber ohne das dazugehörige Studium.
Die eine wollte was neues weil es ihr nach dem Wechsel der Geschäftsführer nicht mehr gefiel. Dasselbe wie bei dir: für ähnliche Positionen fehlt die Ausbildung, für "niedrigere" war sie überqualifiziert.
Die andere wollte nach 15 Jahren mal nur die Fühler ausstrecken auf dem Markt und evtl mal was anderes sehen. Gleiche Antworten wie oben.
Beide habe schlussendlich das Studium nachgeholt und nun ihre gewünschten Positionen.
Mir wird vermutlich nichts anderes übrig bleiben.
Ich weiß nur noch nicht, wie ich das Studium während der Arbeit, mit zwei Kindern (eines davon mit Pflegestufe), schaffen soll.
Oh je, wahrscheinlich bleibt dann nur reduzieren auf der Arbeit + Fernstudium?
Wie schon geschrieben, würde ich nach Assistenz der Geschäftsführung Ausschau halten oder, sicherlich sehr "unsexy" aber dafür erstmal sicherer, im ÖD schauen. Da ist so Mangel, dass sie so gut wie jede und jeden nehmen. Dort z.b. im Personal- und Organisationsamt?
Eigentlich nicht die schlechteste Idee. Da bekomme ich zwar kein BWL Studium, aber andere Weiterbildungsmöglichkeiten bezahlt und während der Arbeitszeit ist das auch alles machbar.
Ja, verstehe...