Hallo zusammen,
Ich würde mich gerne mit einer Frage an euch wenden, die mir wirklich extrem unangenehm ist.
Aktuell befinde ich mich in einer Ausbildung ( meine zweite) um langfristig die finanzielle Situation meiner Familie zu verbessern.
Wir sind eine 7 köpfige Familie ( 5 Kids, nicht mehr ganz klein, aber alle noch unter 18, mein Mann und ich). Mein Mann arbeitet auf Minijobbasis ( hat selbst eine Schwerbehinderung mit Gdb 90) , kümmert sich ansonsten um alles hier, damit ich in Vollzeit diese Ausbildung machen kann.
Wir beziehen aktuell Wohngeld und Kinderzuschlag.
Das Wohngeld musste jetzt zum 1.8. wieder weiterbewilligt werden. Dies erfolgt bei uns immer über ein online- System. Aus systemischen Gründen ist die Weiterbewilligung immer erst vier Wochen vor Ablauf möglich. Pünktlich zum 30.6. stellte ich den Antrag auf Weiterbewilligung. Am folgenden Tag erhielt die Sachbearbeiterin alle Unterlagen per Mail. Nach drei Wochen hab ich nachgefragt, ob ich mit der lückenlose Weiterbewilligung ab 01.8. rechnen könnte. Am 31.7. kam dann eine Antwort. Sie hätte es weiterbewilligt, allerdings käme das Geld für den August erst zum 15.8.
Das ist für uns eine totale Katastrophe. Wir sind praktisch blank. Im Juli hatten wir eine fette Reparatur am Auto ( fast 19 Jahre alt, das Auto), 300€ sind in Schulbücher, weitere 200€ in Verbrauchsmaterial für die Schule geflossen. Die Stadtwerke forderten 700€ nach, weil sie kürzlich den Zähler gewechselt und einen Fehler in ihrer Rechnungsstellung gefunden haben.
Ich sag es wie es ist, es ist nichts aber auch wirklich nichts mehr übrig. Ich kann nicht einkaufen, das Auto nicht nutzen, weil ich nicht tanken kann. Versicherungen, Energieabschläge....wird jetzt alles nicht eingelöst. Dies teilte ich am 31.7. Der Sachbearbeiterin so mit, bat dann wenigstens um Vorschuss. Keine Antwort ( dabei kommuniziert sie sonst immer per Mail). Am Abend sandte ich ihr Nachweise und noch eine eindringliche Bitte hinterher. Keine Antwort.
Gestern fragte ich bei unser vorherigen Sachbearbeiterin nach, die wirklich immer sehr hilfsbereit war. Keine Antwort. Heute habe ich mich an die Zentrale gewandt. Ebenfalls per Mail, da seit heute mittag geschlossen.
Ich weiß, hier kann mir jetzt keiner die ultimative Lösung präsentieren. Aber kennt sich jemand mit der Rechtslage bei akuter Hilfsbedürftigkeit aus? Mein Kopf ist auf der Arbeit dadurch jetzt dauerhaft in Rotation.
Dankeschön
Wohngeld, Vorschuss?
Habt ihr Familie dir euch aushelfen könnte?
Wann kommt bei euch das Kindergeld?
Evtl könntet ihr Lebensmittelgutscheine bekommen, damit du Lebensmittel kaufen kannst.
Wenn ihr jetzt einen Vorschuss bekommt, fehlt das Geld doch dann hinterher.
Nein hinterher fehlen würde es eigentlich nicht. Normalerweise kommt das Wohngeld immer zum 1. des Monats. Das Geld, was uns jetzt fehlt, ist das, was eigentlich gestern auf dem Konto hätte sein müssen, aus internen Gründen dort einmalig aber erst zum 15. kommt.
Kindergeld und Lohn kommen immer erst zum 15. des Monats.
Nein ich denke nicht, dass es in dem Zusammenhang einen Vorschuss bzw. eine Vorauszahlung gibt. Auszahlungen in Behörden können auch nicht von einem Tag auf den anderen gemacht werden, sondern brauchen aus organisatorisch-technischen Gründen ca. eine Woche Vorlauf. Barauszahlungen/Essensmarken gibt es eigentlich nicht mehr.
In eurem Fall fällt mir der Dispo oder ein kleiner Verbraucherkredit ein, falls es keine Hilfe von Familie/Verwandten/Freunden gibt. Als Wohngeldempfänger könnt ihr für Lebensmittel auch die Tafeln nutzen.
Die Nachzahlung an die Stadtwerke hättet ihr auch per Rate zahlen können, aber dafür ist es vermutlich zu spät.
Ich würde sagen, Zähne zusammenbeißen, Geld bei den Kindern leihen (Sparschweine gibt es doch bestimmt, die werden dann später großzügig wieder gefüllt) und zwei Wochen ganz einfach und günstig kochen. Alles was sonst noch bezahlt werden muss und jetzt nicht geht, verschieben bzw. informieren, dass das Geld etwas später kommt. Die zwei Wochen bekommt ihr schon überbrückt.
Wenn du das alles schriftlich hast, solltet ihr bei der Bank eine Chance auf einen Überbrückungskredit (Privatkredit) haben.
Das wäre deutlich günstiger, als den Dispo auszureizen.
Es fallen dann zwar Zinsen an, das ist ärgerlich. Aber immer noch besser als 5 hungernde Kinder.
PS: wie hoch wäre denn das Wohngeld? Also, über welchen Betrag sprechen wir hier?
Wende dich an die Diakonie oder Caritas, vielleicht können die kurzfristig aushelfen. Vermieter informieren. Gibt es Freunde/Familie, die kurz aushelfen können?
Wie hoch ist denn das Wohngeld, dass das so eine riesengroße Lücke reißt, dass jetzt weder Tanken noch Einkaufen möglich ist?
Ich würde probieren, andere Kosten, die zu Anfang August fällig waren, auf Mitte des Monats zu schieben, falls das jetzt nicht bereits zu spät ist. Miete, Nebenkosten, Taschengeldzahlungen für die Kinder oder sonst was.
Reicht ja, wenn du erst mal wieder 150 Euro hast. 120 zum einkaufen, 30 zum bissel tanken.
Und dann sind die paar Tage bis zum 15. doch aushaltbar.
Wenn ihr Wohngeld und Kinderzuschlag bekommt, dann werden doch auch die Kosten der Bücher übernommen, oder?