Burnout und weiter arbeiten?

Hallo zusammen,

Ich weiß garnicht ob ich hier richtig bin. Ich erzähl einfach mal…

Die letzen Monate waren bei mir sehr hart. Letztes Jahr ist mein Vater von uns gegangen. Er hatte Demenz, entsprechend hart waren die letzten Jahre generell für uns als Familie. Parallel dazu hatte genau in dieser Zeit
Mein Mann und ich einen Ehekrise. Wir haben diese mittlerweile überwinden nichts desto trotz sind viele Fragen offen geblieben die einfach nicht geklärt sind.
Ich habe einen im Grunde guten Job. Meine Firma wurde
Von einem noch größeren Firma aufgekauft
Und entsprechend ist der Druck. Man weiß im Endeffekt nicht wohin es mit
Und gehen wird.
Ich habe in den letzten Wochen eine Veränderung bei mir gemerkt. Der Ton in der Arbeit hat sich stark geändert. Was ich normale gut ankann, mein Job ist letztendlich auch so gestrickt dass man eigentlich immer
Unter Dauer Druck leidet. Wie
Gehst bis vor kurzem noch ok für mich. Aber ich fühle mich mittlerweile
Total überfordert. Ich kommt
Mit
Dem Druck überhaupt nicht mehr klar, ich hatte vor 5
Wochen eine Grippe und habe dennoch weiter
Gearbeitet. Daraus ist jetzt
Ein Tinnitus geworden. Ich kann mir die einfachsten Ding nicht merken,
Bin total überfordert. Habe Angst
In meinem
Email Post Fach zu schauen. Ich habe mich diese
Woche komplett
Krank gemeldet weil ich einfach nur Kopfschmerzen habe, mir
Ist
Schlecht sobald ich an meine Arbeit denke und ich habe ständig das Bedürfnis zu weinen.
Meine Ärztin sagt ein typischer Fall von burnout. Ich würde am liebsten mich auch nächste Woche krank melden aber es gibt so viel zu tun und ich bin alleine verantwortlich über die
Dinge. Viele Sachen können nicht weiter gemacht werden wenn die Infos von mir nicht kommen. Aber alleine der Gedanke daran am Montag wieder zu arbeiten, lässt
Mich nicht schlafen und mir wird wieder übel.
Ich bin jetzt total hin und Herr gerissen zwischen es einfach durchziehen und arbeiten u gehen und zwischen zu sagen, mir gehts es halt nicht gut. Das schlechte Gewissen ist aber Riesen groß Vorallem weil ich dann die Woche darauf 2 Wochen Urlaub habe, da die kita zu hat.

Was würdet ihr Machen?

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Wenn Burnout nicht behandelt wird, führt er zum Tod. Also nein, Du solltest nicht einfach weiter arbeiten, sondern Dich erstmal weiter krank schreiben lassen. Und mit der Diagnose geht es vermutlich eher Richtung sechs Monate, als sechs Wochen.

Wenn Dein Arbeitsplatz so schlecht organisiert ist, dass Deine Anwesenheit zwingend erforderlich ist, ist das ein grober Fehler Deines Arbeitgebers, denn schließlich wirst Du ja auch mal Urlaub haben, da kann der Betrieb ja auch nicht einfach still stehen.

Denk an Dich, Arbeitsplätze gibt es aktuell für Fachkräfte genug, Gesundheit hast Du nur die eine.

2

Du bist ersetzbar, deine Gesundheit nicht!
Also, bleib mit dem Arsch daheim bis es dir besser geht! Und lass dich auch über den Urlaub krankschreiben wenn es nötig ist - was ja so klingt.

Dein AG dankt es dir nicht, wenn du krank arbeiten kommst!

3

Was würde ich machen?
Nicht weiter arbeiten.

Niemand ist im Berufsleben unersetzlich.
Niemand - glaube mir - Niemand.

Wenn du jetzt länger ausfällst, werden sie bei der Arbeit Lösungen finden müssen. Und das ist gut so und gehört sich so.
Du bist deinem Arbeitgeber nicht verpflichtet.
Du hättest krank nicht arbeiten müssen. Da fing es schon an.

Hör auf dein bauchgefphl und ziehe die Grenze.

4

Mich krank melden und gesund werden und anschließend im Rahmen des BEM (Betriebliches Eingliederungsmanagement) die kritischen Punkte ansprechen.

Es dankt dir keiner, dass du dich aufopferst. Wirklich nicht. Ich könnte aus meiner Berufspraxis einige Storys erzählen, wie solche guten Mitarbeiter wie du am Ende trotzdem "gegangen wurden", weil sie nicht mehr funktioniert haben oder verheizt wurden. Lass das bitte mit dir nicht machen. Wirklich, es dankt dir keiner.

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Klar kannst du mit Burnout weiterarbeiten. Das ist ne fantastische Idee, schließlich braucht man dich auf der Arbeit. Fordere das auch bitte bei deiner Kollegin ein, wenn sie nach einem Autounfall im Koma liegt. Dessen Arbeitskraft wird ja auch benötigt!

Nein, ganz ehrlich: Das besch... am Burnout ist, dass es so schwer ist sich das einzugestehen. Aber krank ist krank! Und kannst danach nichts ändern. Und ich muss dir auch leider sagen, dass es nach vier Woche nicht weg sein, wenn es keine Anpassungsstörung, sondern wirklich ein Burnout ist.

Ich hätte tatsächlich schon vor Jahren die Reislinie ziehen müsste. Oder mein Man. Hätte mich zwingen müssen. Oder irgendwas. Stattdessen habe ich mich durch absoluten Raubbau an meinem Körper so runtergewirtschaftet, bis gar nichts mehr ging. Ich muss auf diesem Burnout-Kreis (kann man googeln) wirklich komplett am Ende ankommen, bis ich den Schlussstrich ziehen konnte. Das Gespräch mit der Chefin war unfassbar unangenehm (für mich, sie hat das perfekt gehändelt) und die ersten Tage hatte ich ein super schlechtes Gewissen. Aber wieso habe ich ein schlechtes Gewissen gegenüber einer Firma, aber nicht gegenüber meinem Körper?

6

Nunja, da wir hier alle nicht vom Fach sind und auch deine Ärztin vermutlich keine Psychologin (Diagnostik dauert da deutlich länger), finde ich es schwierig, den "Burn Out" hier als gesetzt anzusehen.

Ich denke die Situation, im Job unglücklich/überfordert/lustlos/gestresst zu sein, kennt so ziemlich jeder. Jetzt die Flucht anzutreten, nach dem Motto "Ich komme einfach nicht mehr, nach mir die Sinnflut", kann genauso eine Vermeidungsstrategie sein, die für dich wenig hilfreich oder sogar psychologisch nachteilig ist. Scheinbar sind ja auch wirklich die Rahmenbedingungen deines Jobs nicht (mehr) optimal. Da würde ich eher ansetzen, evtl. auch mit Hilfe eines professionellen Coachings. Was kann an deinem Mindset/Arbeitsorganisation/Jobsituation getan werden, damit du dich wieder wohler fühlst.

Jetzt einfach krank schreiben lassen, klingt vielleicht kurzfristig verführerisch, wird deine Situation mittel- und langfristig aber nicht verbessern.

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Klar wir alle kenne die Situation nicht, aber die TE sagt sie hat permanent Kopfschmerzen, damit ist man ja nicht gesund.


Und es ist ein großer Unterschied ob ich keine Lust auf meine EMAILS habe oder ob schon der Gedanke das Postfach zu öffnen einen gedanklich überfordert und zu körperlichen Symptomen (Übelkeit, Herzrasen, etc.) Führt.

Auf welcher Skala die TE hier liegt keine Ahnung, aber es sind meist genau die Typen, die denken sie wären unersätzlich und die viel leisten wollen, die Gefahr laufen im Burnout zu landen.

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Ich kenne deine Situation und bin leider auch in einer Position ohne Vertretung, aber dir muss klar sein das die schlechte Planung deines AG (und dad ist es wenn ein paar wochen ohne dich alles still steht) letztlich nicht dein Problem ist.

Wenn du krank bist dann bist du krank, Ende und aus.

Allerdings brauchst du dringend Hilfe sonst bist du in 3 Monaten noch tiefer in dem Loch.