In meinem Betrieb wissen alle seit rund zwei Monaten von meiner Schwangerschaft. Vor ein paar Tagen wurde ich zum Gespräch gebeten. Ich dachte, es solle darum gehen, wie lange ich ca. Elternzeit nehmen will, um sinnvoll zu planen und um z.B. eine Vertretung zu organisieren, etc. Pp.
Das Gespräch verlief dann aber ganz anders. Mir wurde sehr deutlich und mehrfach nahegelegt zu gehen. Es wurde zwar auch immer wieder gesagt, dass sie mich ja offiziell nicht rausschmeißen können, aber das halt gern möchten.
Ich war total vor den Kopf gestoßen und komplett fertig. Habe 0 damit gerechnet. Es gab zwar seit der Bekanntgabe meiner Schwangerschaft hier und da kleine Anfälle von Mobbing, aber das habe ich runtergeschluckt und mir gedacht, “Schwamm drüber”.
Das Gespräch ist komplett katastrophal verlaufen und ich bin seitdem krankgeschrieben. Hatte in der Nacht danach totale Kreislaufaussätze, Kopfschmerzen aus der Hölle und schließlich auch immer wieder total harten Bauch und leichte Krämpfe. Die Ärztin hat kontrolliert und zum Glück scheint im Bauch soweit alles gut. Sie meinte, ich soll ein paar Tage viel liegen und probieren auf andere Gedanken zu kommen.
Leichter gesagt, als getan. Ich bin immernoch total fertig, kann kaum aufstehen, habe schreckliche Kopfschmerzen und drehe mich gedanklich die ganze Zeit im Kreis.
Ich wollte mal fragen, ob es hier vielleicht Leute gibt, denen etwas ähnliches passiert ist und was ihr dann getan habt? Also, wie es weiterging? Mein Geburtstagstermin ist noch ein bisschen hin, aber ich krieg schon Herzrasen, wenn ich nur daran denke, da nun jeden Tag wieder hin zu müssen. Und ich kann ja nicht wochenlang krankgeschrieben bleiben.
Rausschmiss in der Schwangerschaft
Wenn du dich nicht krank schreiben lassen möchtest, dann wirst du wohl weiterhin arbeiten gehen müssen.
Das gute ist ja, dass dir einfach nicht passieren kann. Du machst ganz normal deine Arbeit und alles andere ignorierst du einfach.
Was ist es für ein Unternehmen? Gibt es einen Betriebsrat? Dann würde ich dem alles schildern und dir dort Unterstützung holen.
Den gibt es leider nicht. Dazu ist das Unternehmen zu klein.
Es gibt keine Mindestgröße eines Unternehmens für einen Betriebsrat.
Oh weh, lass dich bloß zu nichts drängen denn mal ehrlich...genau solche Chefs sind doch der Grund, warum es das Mutterschutzgesetz in dieser Form gibt. Aber vermutlich klagen sie dann gleichzeitig über den Fachkräftemangel...bei sowas bekomme ich Puls.
Falls es finanziell machbar ist bzw. du eine Rechtsschutzversicherung hast, lass vllt wirklich einen Anwalt mal ein nettes Schreiben aufsetzen.
Ja, ich glaube, ich mach einfach mal einen Termin bei einem Anwalt und lass mich beraten. Es geht ja schließlich nicht nur um die Zeit bis zum Mutterschutz, sondern auch um die Zeit nach der Elternzeit.
Ich kann mir grad natürlich 0 vorstellen dort zu bleiben, aber direkt nach der Elternzeit in einen neuen Job wechseln, ist auch nicht ohne. Ich habe schon ein Kind und weiß, dass da Unvorhersehbares kommen kann: Eingewöhnung dauert länger oder startet doch später, usw. Und nicht zuletzt sind Kinder im ersten Kitajahr mehr krank als gesund. Das ist dann schon arg anstrengend, wenn man neu ist, Zeit für die Einarbeitung braucht und obendrauf auch noch Probezeit hat.
Mit welcher Begründung wollen sie dich denn loswerden? Allein, weil du schwanger bist? Oder passt deine Arbeitsleistung nicht (mehr)? Oder gibt es schon länger Probleme?
Ganz ehrlich, ich bin ja immer für Augen zu und durch und was einen nicht umbringt, macht einen stark. Aber sowas geht einfach nicht. Das ist Diskriminierung vom Feinsten und da würde ich auch die Krallen auspacken.
Lass dich weiter krankschreiben und wehre dich. Bitte zum nochmaligen Gespräch und zeige deine Rechte auf. Deiner Pflicht zu arbeiten willst du schließlich ja auch nachkommen.
Alles Gute!
Es wurden schon Gründe genannt, aber die habe ich zum ersten Mal gehört. Kamen vorher nie zur Sprache. In meinem letzten Personalgespräch vor ca. einem Jahr wurden meine Stunden und mein Gehalt erhöht. Da war alles super und seitdem gab es keins mehr. Die Gründe fühlen sich für mich daher ausgedacht an, um mich loszuwerden.
Dann hilft nur wehren. Ist nicht schön, aber versuche, dich zu entspannen. Dir kann nichts passieren. Bis zum Ende der Elternzeit werden sie dich nicht los und das beruhigt doch. Was dein Chef davon hält, kann dir herzlich egal sein.
Genieße deine Schwangerschaft und schau dann in Ruhe in deiner Elternzeit nach etwas Neuem.
Bitte um ein zweites Gespräch und biete an, dass du gehst bzw. einem Auflösungsvertrag zustimmst, wenn die Konditionen entsprechend stimmen.
Ohje da hast du ein ganz großes Päckchen abbekommen. Zum Glück gibt es das Mutterschutzgesetz in dieser Form. Denn dein Chef hat recht, er kann dich nicht einfach rausschmeißen. Bist du in Österreich oder Deutschland? In Österreich kann man sich bei der Arbeiterkammer informieren. Das mit Anwalt wäre mir auch zu heftig. Auch wenn ich die Vorschreiberinnen gut verstehe. Solche Chefs ärgern einfach jede von uns. Ich bin auch kein Fan von Krankenstand, weil ich es unfair finde blau zu machen. Aber dein Chef ist auch unfair. Und du solltest ja gut auf dich und dein Baby schauen. Vielleicht kannst du dich wegen Belastung und Stress krank melden. Wie lange hast du noch bis zum Mutterschutz?
Ich wünsche dir alles gute und viel Kraft
Ich bin in Deutschland. Habe mich jetzt auch schon mit dem Gedanken abgefunden mal einen Anwalt zu fragen. Nur weil ich ihn frage, muss ich ja keine Dinge unternehmen.
Bis zum Mutterschutz sind es noch rund 4 Monate. So lange kann ich mich also nicht krankschreiben lassen. Würde dann ja auch ins Krankengeld abrutschen und hätte noch mehr Nachteile. Das will ich unbedingt vermeiden.
Also was ich tun würde wäre hingehen und den Chefs bzw. Wer auch immer dich raushaben will und demjenigen sagen du wirst ab jetzt jedes Gespräch das sich nicht professionell um die Arbeit dreht aufzeichnen m, nachdem dir quasi gedroht wurde dich raus zu mobben.
Entweder machen sie weiter, dann hast du rechtlich was in der Hand.
Oder sie kneifen und lassen dich in Frieden bis zum Mutterschutz.
Das ist eigentlich eine gute Idee. Ich weiß allerdings nicht, ob ich es schaffe, so sehr in die Konfrontation zu gehen. Aber vielleicht ist ja ein Protokoll gut, dass beide anschließend gegenzeichnen.
Hallo,
mir ist schon mal Ähnliches passiert, allerdings wurde mir erst nach der Elternzeit gekündigt. Ich habe ganz normal gearbeitet bis zur Geburt, habe dann während der Elternzeit noch auf Stundenbasis von zuhause gearbeitet, um den Anschluss nicht zu verpassen.
Am Ende der Elternzeit bin ich dann zum Gespräch gefahren, um die Details für meine Rückkehr zu besprechen. Auch hier verlief das Gespräch ganz anders mit Aufhebungsvertrag usw. Ich habe auch gedacht, dass ich im falschen Film bin. Es war eine größere Firma, auch mit Betriebsrat und allem.
Letztendlich bin ich zum Anwalt gegangen, der rausgeholt hat, dass ich weiterbeschäftigt wurde in einer anderen Abteilung. Ich bin dann noch für ein gutes Jahr dort arbeiten gegangen und habe dann von mir aus gekündigt, weil es einfach unerträglich war und ich Arbeiten unter meine Qualifikation hatte. Nicht mal einen richtigen Arbeitsplatz hatte ich.
Letztendlich musst du entscheiden, ob du dort noch arbeiten kannst und willst. Ich würde auf jeden Fall schauen, dass du bis zum Ende der Elternzeit dort beschäftigt bleibst. Für den Rest bis zur Geburt würde ich mich krankschreiben lassen. Nach der Elternzeit würde ich mir einen neuen Arbeitgeber suchen.
Willst du wirklich dort weiterarbeiten? Im Moment sind die Chancen auf dem Arbeitsmarkt wirklich gut. Wie dringend brauchst du das Geld? Es ist nichts schlimmes, sich von Anwalt beraten zu lassen. Frauen lassen sich da viel zu viel gefallen.
Trotzdem denke ich, dass du dort auf Dauer nicht weiterarbeiten kannst, weil das Unternehmen zu klein ist. Du begegnest doch jeden Tag deinen Chef dort.
Liebe Grüße