Hallo ihr Lieben,
mir ist meine Unwissenheit echt etwas unangenehm, weshalb ich diesen Beitrag anonym verfasse. Ich habe mehrere Fragen, erst eine zu einer spezifischen Situation und dann noch allgemeine Fragen, was das Arbeiten als Elternteil von einem jungen Kind angeht.
Ich bin junge Mutter (< 25) mit einem einjährigen Kind und einem Ehemann.
Ausbildungstechnisch sieht es so aus, dass ich beurlaubte (wegen Erziehungszeit) Studentin im Bachelorstudium bin.
Bisher habe ich also keine ausgeschlossene Ausbildung. Mein Mann und ich haben uns jetzt einigermaßen sicher dazu entschieden, dass ich meinen Studiengang mittels Fernstudium zu Ende bringen werde. Und zwar ab Kindergarteneintritt unseres Kindes mit 3 Jahren. Wir haben keine adäquate familiäre Betreuung, die unser Kind mehrmals wöchentlich über einige Stunden betreuen könnte und vor drei Jahren möchten wir noch keine Fremdbetreuung. Ab dem Kindergartenalter bevorzugen wir einen Teilzeitplatz im Kindergarten, sodass ein Präsenzstudium mit entsprechend ungünstigen Vorlesungszeiten nicht so wirklich machbar ist.
Nun ist es so, dass aufgrund der Entscheidung zum Fernstudium und den damit verbundenen Kosten die Frage aufkam, ob ich bis zum Kindergarteneintritt einen 520€-Job annehmen sollte. Eigentlich könnten wir uns das Studium auch so leisten. Mein Mann verdient ca. 4700€ netto und wir wohnen recht günstig. Aber er tut sich mit den Studiengebühren trotzdem schwer (auch wenn er selbst findet, dass das Fernstudium die beste Lösung ist) und hätte deswegen gerne, dass ich bis zum Beginn des Studiums auch im Rahmen eines Minijobs arbeite. Nun besteht natürlich trotzdem das angesprochene Betreuungsproblem - mit Ach und Krach könnte man die Betreuung für einen Minijob oder mindestens einen halben vielleicht irgendwie hinbiegen. Aber im Rahmen unserer Situation und den getroffenen Entscheidungen (Kiga ab 3) finde ich das mit dem Minijob irgendwie viel (Organisations-)aufwand und viele Probleme aufbringend (Betreuung, wer macht in der Zeit den Haushalt, wer kocht?..) für wenig Notwendigkeit. Was meint ihr zu der Situation? Ich finde die Idee mit dem Job wie gesagt nicht so gut - und zwar nicht, weil ich nicht erwerbs-arbeiten möchte. Ich denke an sich wäre das bestimmt eine gar nicht so schlechte Abwechslung zum Alltag mit Kind. Aber der angesprochene Aufwand...
Und nun zu meinen generellen und mir recht unangenehmen Fragen: eines Tages werde ich meinen Bachelor abgeschlossen haben. Wahrscheinlich wird unser Kind da gerade noch ca. das letzte Jahr im Kindergarten sein. Bevor ich den Master absolviere, werde ich wahrscheinlich ein paar Jahre berufstätig sein. Hier bietet sich dann der Minijob wegen der Betreuungszeiten im Kindergarten gut an. Wieso nicht mehr? Aufgrund des Verdienstes meines Mannes und den Steuerklassen müsste ich unverhältnismäßig viel mehr arbeiten, um überhaupt netto über den Verdienst eines Minijobs zu kommen. Mein Mann findet das nicht sinnvoll und im Prinzip stimme ich ihm da zu. Dennoch, nachdem ich irgendwann den Master gemacht habe und unser Kind vielleicht auch langsam etwas älter ist, würde ich schon auch gerne in meinem Beruf arbeiten. Mindestens Teilzeit, ggf. auch mal Vollzeit. Auch wenn dann wahrscheinlich nur lächerlich wenig meines Gehaltes übrig bleibt, da mein Mann im Laufe der Zeit voraussichtlich auch immer mehr verdienen wird.
Nun frage ich mich: wie funktioniert das eigentlich, wenn man als Mutter oder Elternteil, das den größeren Anteil an Carearbeit übernimmt, arbeiten geht? Ich weiß, die meisten tun das. Ich selbst bin mit einer Mutter aufgewachsen, die seit ihrer Kinder immer "nur" Hausfrau und Mutter war und deswegen kenne ich das Modell "auch die Frau arbeitet" nicht. Wenn das Kind bereits zur Schule geht, ist in der Grundschule ja recht früh Schulschluss (ca. 12 Uhr?)? Das passt doch gar nicht mit normalen Arbeitszeiten eines Teilzeitjobs zusammen, oder? Mit einem Vollzeitjob ja ohnehin nicht. Im Kinddergarten gibt es die Möglichkeit, das Kind bis 16 Uhr betreuen zu lassen oder noch länger. Aber wie ist es nach dem Schuleintritt? Kann man sein Kind auch in der Schulzeit irgendwie betreuen lassen? Ab wann braucht ein Kind keine Betreuung mehr und kann alleine zuhause bleiben? Sollte es überhaupt alleine zuhause sein, bevor es wirklich mindestens im Teenageralter ist? Ich finde es echt peinlich, dass ich all das bisher irgendwie nie richtig mitbekommen habe. Ich brauche einfach etwas Aufklärung, wie das eigentlich so funktioniert als arbeitende Mutter.
Ich freue mich auf eure Antworten!
Liebe Grüße
Anonym
Wie funktioniert eigentlich das Arbeiten als Mutter? Mehrere Fragen.
Zum einen hast Du mMn einen großen Denkfehler, dem leider viele Frauen unterliegen.
Wenn der Kita-Beitrag von deinem Gehalt abgeht, lohnt sich das arbeiten tatsächlich nicht. Warum zahlt dein Mann nicht den Kita-Beitrag? Er ist der Vollverdiener, da muss es abgehen Dann bleibt dein Gehalt ganz dir. Dann lohnt es sich auch wieder.
Es kommt natürlich im Endeffekt rechnerisch aufs gleiche raus, wenn man die Summe eurer Einkünfte und Ausgaben betrachtet. Aber es ist eben eine Umkehr im Denken.
Zu deiner Frage wegen Schule. Das ist natürlich je nach Bundesland unterschiedlich. Evtl sogar noch je nach Wohnort. Bei uns (BaWü) ist es so, dass die Schule (also der Unterricht) bis 12:30 Uhr geht. Unser Grundschule ist jedoch eine Ganztagsschule. Man kann wählen zw. 14 und 16 Uhr. D.h. dass nach dem eigentlichen Unterricht noch weitere Betreuung (z.b. Hausaufgaben, AGs,...) stattfindet. Vor 14 Uhr kann man das Kind nicht abholen.
Die Schule im Nachbarstadtteil ist keine Ganztagsschule, hat dafür einen Hort. Wie lange der Unterricht geht, weiß ich nicht. Aber der Hort betreut bis 15 Uhr.
In den anderen Stadtteilen ist es auch so, entweder Ganztagsschule oder Hort.
D.h. bei uns die Eltern der Grundschüler können entsprechend lang arbeiten.
Und zudem gibt es ja immer noch einen Mann.
Bei uns im Kita/ Schule-Umfeld sind viele Paare, die sich das bringen und holen/ betreuen nach Kita/ Schule aufteilen und halt auch ihre Arbeitszeiten entsprechend aufteilen, da hat halt auch der Mann auf z.b. 80% reduziert. Ist dann halt auch wieder erstmal eine Kopf-Einstellungssache.
Ab dem Schulalter sind die Kids ja zumindest etwas selbständiger, da kann man dann auch noch 1 oder 2 h pro Tag im HomeOffice arbeiten, während das Kind nebenan ist.
Wenn es bei euch jetzt schon anfängt, dass Du beruflich/ mit Weiterbildung zurücksteckst, weil er mehr verdient, das ist eine Spirale die sich immer weiter drehen wird. In 3/ 5/ 10 Jahren wird er dann erst recht mehr verdienen und Du stehst wieder hinten dran. Das ist halt ne grundsätzliche Geschichte. Wer das so will, okay. Dann solltest Du aber erst recht schauen, dass du eine private Altersvorsorge hast, in die dein Mann ordentlich reinzahlt.
Du scheinst es ja aber auch kritisch zu sehen, also besprich es frühzeitig mit deinem Mann.
Ihr könnt es ja z.b. so machen, dass du nun noch 2 Jahre zurück steckst, danach aber er auch.
Hier im Forum gibt es mehr als genug Beiträge, wo die Frauen irgendwann finanziell total abhängig vom Mann sind. Da sollte man sich mMn schon frühzeitig Gedanken machen.
In unserem Bundesland gibt es keinen Kita-Beitrag, von daher kostet der Kindergarten ohnehin nichts. Also zumindest nicht, wenn unser Kind drei Jahre alt ist. Im jüngeren Alter bin ich mir nicht ganz sicher, wahrscheinlich kostet es ab 2 nichts mehr.
Wir haben in der Ehe das Zugewinngemeinschafts-Modell und wir haben ein gemeinsames Konto. Das heißt "meins und deins" gibt es in dem Sinne nicht. Allerdings - klar, im Falle einer Trennung gäbe es dann auch wieder meins und deins. Und das sollte ich selbstverständlich bedenken. In puncto Altersvorsorge meint mein Mann immer, ich solle doch mal überlegen wie das mit seinem Gehalt weiterginge und dass ich mehr als genug haben werde, wenn er eines Tages versterben sollte. Aber im Fall einer Trennung zieht dieses Argument ja nicht mehr...
Herzlichen Dank für die Informationen was die Schulzeit betrifft. Ich werde mich mal informieren, ob es Betreuungsangebote in den Schulen unseres Umkreises gibt. Ich habe irgendwie immer direkt ein schlechtes Gewissen, wenn es ums Thema Betreuung geht. Früher habe ich meine Mitschüler, deren Eltern erst abends zuhause waren, immer bemitleidet. Ich habe irgendwie so im Kopf, dass es für das Kind anders besser wäre. Aber es ist eben "nur" ein Gefühl.
Arbeitszeiten aufteilen bzw. dass mein Mann von den 100% abweicht, wird aufgrund seiner Stelle/Position nicht möglich sein und er würde es auch nicht wollen. Wahrscheinlich wird er in absehbarer Hauptgeschäftsführer seines Unternehmens sein und dann ginge das natürlich erst recht nicht. Aber das heißt ja nicht, dass ich nicht auch ins Berufsleben eintreten könnte, wie eure Beiträge noch einmal betonen.
Und wie meinst du das, dass ich nun noch 2 Jahre zurückstecke und mein Mann dann anschließend? Also was würde das auf ihn bezogen bedeuten?
Ja und das mit der finanziellen Abhängigkeit sehe ich auch kritisch, eigentlich möchte ich nicht, dass so etwas auch mir passiert.
Du bist finanziell nicht abgesichert, wenn deinem Mann etwas passiert. Informiert euch bitte noch einmal über die Witwenrente, bevor ihr diesem Trugschluss aufsitzt.
Seit ihr mehrfache Millionäre, wie die Dame aus dem letzten Thread? Wenn nein, schützt dich auch kein Geld auf dem Konto. Rechne doch mal durch, wie viel ihr derzeit jeden Monat zum Leben, für Urlaub und Anschaffungen braucht. Das Ergebnis multiplizierst du ca. mit 60 (dann wärst du 85) und schaust, ob es für deine restlichen ca. 60 Lebensjahre reicht. Kommst du damit hin? Ich wette nicht.
Ja, du wirst evtl. noch etwas dazuverdienen, aber wie viel wird das sein, wenn du dein Leben lang nie gearbeitet hast (danach sieht es derzeit aus). Zum Mindestlohn im Helferjob. Da kommt nicht viel bei rum und es ist in der Regel harte körperliche Arbeit. Hast du dafür Abitur gemacht und studiert, damit du all dein Wissen in die Tonne kloppst?
Nach eurem derzeitigen Plan kannst du dein Studium eigentlich auch jetzt schon aufgeben. Lohnt sich der Stress doch nicht, wenn du sowieso Hausfrau wirst. Achtet dann aber wenigstens darauf, dass deine Rente abgesichert ist. Mindestens 500-700 Euro, eher Richtung 1000 Euro müssten dazu jeden Monat in einen ETF oder eine andere private Form der Altersabsicherung fließen. Das das Einkommen deines Mannes dafür reicht ist ein Witz. Entweder hat dein Mann sich nicht informiert oder er hält dich bewusst klein. Ist ja nicht sein, Problem. Er steht bei einer Trennung gut dar. Du nicht.
Puhh echt komplex...
Warum ist es dir nicht möglich das Fernstudium jetzt bzw z.b. in einem Jahr zu starten? (Z.b. anstelle des 520€ Jobs?)
Somit könntest du zeitnaher in diesen Job wechseln wenn euer Kind in der Kita eingewöhnt ist.
Warum wählt ihr nur einen Teilzeit Kitaplatz fürs Kind?
Vielleicht gefällt es ihm/ihr ja so gut, dass er/sie von längerer Betreuung bzw Spielen mit anderen Kindern profitieren würde?
Wie sind die Arbeitszeiten deines Mannes?
In der Zeit wo er zu Hause ist, kannst du auf 520€ Basis arbeiten gehen.
Pflegeheime bezahlen gut, du könntest an Wochenenden oder nachts arbeiten (ich weiß das wollen die meisten nicht, aber da muss man eben in den sauren Apfel beißen).
Bei einem 520€ Job sind die Stunden soooo gering, da würd ich mir keine Sorgen bezüglich kochen oder Hausarbeit machen.
Essen kann man für diese Tage vorkochen, Hausarbeit kann man auf die umliegenden Tage verteilen, so dass an den Arbeitstagen nur das notwendigste gemacht wird! Alles eine Sache der Einstellung und Organisation.
Wenn du später wieder arbeiten gehst, also nach deinem Studium, wechselt in Klasse 4/4 dann verdienst du nicht soooo schlecht bzw die steuerlichen Abzüge sind dann anders verteilt!.
Wenn das Kind in die Schule geht, dann gibt es in der Regel auch nachmittags Betreuung. Ggf schonmal jetzt damit umhören welche Optionen es gibt. Das erleichtern das Gedankenkarusell ungemein.
Auch bei einem 520 Euro Job musst du gewisse Stunden erbringen. Ca 43 im Monat, wenn nach Mindestlohn gezahlt wird.
Sollte aber machbar sein.
Man kann sich ja umschauen und einen etwas besser bezahlten 520€ Job suchen. Ich werde in der Elternzeit auf 520€ in der Pflege bzw in meinem Betrieb arbeiten gehen und muss dann im Schnitt 20 h bringen, dann hab ich die 520€ voll (Fachkraft).
Da die TE eben ungelernt ist, müsste sie bei uns vermutlich ca. 30h im Monat leisten, das wären ca. 5 Dienste à 6 Stunden, meiner Ansicht nach machbar, wenn der Monat 4 Wochenenden her, bzw wenn sie sogar Nächte arbeiten würde hätte sie die Stunden schneller voll, da dies immer 8h Schichten sind.
Ich denke es gibt immer eine Option.
In Supermärkten wie DM, Rewe, Aldi und Ludl wird auch recht gut bezahlt bzw über dem Mindestlohn, bei der post als Briefzusteller steigt das Gehaltnächstes Jahr auf ca. 16,40€ (ich finde das nicht schlecht). Klar man muss halt aus der komfortzone rauskommen und auch mal sehr früh morgens, oder nachmittags oder am Wochenende arbeiten. Das wollen viele nicht.
Aber dann darf man auch nicht jammern.
Ist das Studium ein ernstes Ziel? Dann zieh das durch, nicht später. Setze den Focus auf das Studium, nicht auf Jobs die dich daran hindern und Deine *wertvolle* Zeit fressen.
Für deine ganzen Fragen werden sich zu gegebener Zeit Lösungen finden. Die meisten meiner Kollegen und Kolleginnen haben Kinder, Hunde oder sonstige private Verpflichtungen. Das geht.
Finde auch, dein Mann ist zu kurzsichtig oder traut dir nicht zu später ausreichend zu verdienen. Klüger für alle wäre in deine Ausbildung zu investieren. Damit sinkt auch die Gefahr, dass du abgehängt wirst und auf Dauer doch „nur“ Mutter bleibst wenn dann Kind 2 usw. unterwegs sind und wieder etwas dazwischen kommt.
Überlege dir wo du dich irgendwann siehst und dann einfach machen.
Das ist doch Blödsinn mit dem Verdienst.
Meiner verdient etwas mehr wie deiner; haben auch 3/5 und ich gehe 20 Stunden arbeiten. Ich habe 2.5 fach das vom Minijob raus, 1300.-1400.
Denkst du auch mal an deine Rente?
Ich kenne dein Denken und deine Erfahrung aus der Kindheit. Meine Mutter war auch nur zu Hause.
Mit meinen 5 Kindern habe ich ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht.
Bei meiner Ältesten würde ich am Ende des Studiums schwanger und schrieb dann meine Doktorarbeit fertig. Das ging aber nur, weil ich sie an 2 Tagen in der Woche zu einer Tagesmutter brachte. Sonst kam ich zu nichts.
Bei meinem 2. Kind ging mein Mann 1,5 Jahre in Elternzeit, damit ich den Berufseinstieg schaffe. (Das war 1999, damals gab es sehr wenig Elterngeld) Finanziell war es in dieser Zeit sehr knapp, schadete uns aber nicht.
Mein 3. und mein 4. Kind waren sehr krank, also blieb ich zu Hause bis die 4. Sicher in der Kita angekommen war. Dann startete ich im Beruf durch. Ein paar Monate (blockweise) mit 50%,dann mit 75%. Das bedeutet, dass ich 2-3 Wochen voll arbeitete und dann 1-2 Wochen frei hatte. Mein Mann reduzierte auf 80% und kam an meinen Arbeitstagen mittags nach Hause, wenn die Kinder kamen.
Das 5. Kind kam mit großem Altersabstand, alle anderen Kinder waren da längst in der Schule. Bei ihr blieb ich nur 1 Jahr zu Hause, dann ging sie zu einer Tagesmutter. Mit 3 Jahren ging sie dann in die Kita und wurde von der Tagesmutter dort eingewöhnt. Zu der Zeit hatte ich dann auf 50% reduziert und war jeden Tag mittags zu Hause.
Als das 5. Kind in der Schule war, trennten sich mein Mann und ich und ich zog in ein östliches Bundesland. Ich begann dort in Vollzeit in einer Führungsposition. 2 der Kinder waren schon aus dem Haus, 2 waren in der Oberstufe und konnten nachmittags alleine sein und das Jüngste ging in den Hort, der dort super war. Auch die Ferien waren fast komplett abgedeckt.
Mittlerweile kommt die Jüngste in die 7. Klasse, die anderen Beiden sind auch aus dem Haus. Das Ganztagsangebot der Schule hatte wegen Corona nur teilweise funktioniert, mein Kind war teilweise bei einer Schulfreund, teilweise alleine zu Hause.
Ja, es war teilweise echt hart für mich, zerrissen zu sein zwischen Kindern, Beruf und Haushalt. Mein Mann half leider nur manchmal etwas mit. Diese falsche Einstellung von ihm (ich helfe dir doch/er weigerte sich aber, irgendwelche Verantwortung für die Kinder zu übernehmen und machte meistens sein eigenes Ding) führte letztendlich zur Trennung.
Vor Altersarmut muss ich keine Angst haben, mittlerweile verdiene ich mehr als er.
Wie du siehst, gibt es viele Möglichkeiten. Die Gegebenheiten ändern sich immer wieder. Sichere dich aber ab für die Zukunft und dein Mann hat die gleiche Verantwortung für die Betreuung und Erziehung der Kinder wie du. Egal, wieviel er verdient.
Je nach Verdienst gab es gar kein EG.
Ja, aber er war Berufseinsteiger nach dem Studium und dann im Verkauf. Ich hatte direkt als Berufseinsteiger nur 1/3 des normalen Gehaltes. Insgesamt 1100DM Brutto... Wir bekamen noch etwas Wohngeld.
Deine Mutter war nie arbeiten?
Ok. Dann hoffe mal, das dein Vater eine sehr gute Rente bekommt und sich nicht trennt.
Kann das nicht nachvollziehen. Schon gar nicht in der heutigen Zeit.
Früher war das meist so. Ich kann es auf die heutige Zeit nicht mehr nachvollziehen.
Früher waren die Werte ganz anders gesteckt, und man hat sich meist auch nicht einfach mal so getrennt wie in der heutigen Zeit.
Ich kenne kaum eine Mutter, die früher nicht gearbeitet hat. Die Meiszen haben zumindestens Vormittags gearbeitet.
Aber heute gibt es einige wenige, die leider noch so denken und nicht arbeiten.
Kann das nicht nachvollziehen.
Ich gehe seit dem 3 Geburtstag wieder arbeiten. Nur 20 Stunden in der Woche aus gesundheitlichen Gründen. Aber ich verdiene nicht schlecht dafür und mein AG zahlt Betriebsrente
Verrückt, dass man da als junge Frau heutzutage keine Vorstellung zu hat.
Ich habe schon vollzeit gearbeitet und in elternzeit mein berufsbegleitendes Masterstudium abgeschlossen. Seit unsere Tochter 9 Monate alt ist, arbeite ich bereits 10 Stunden und gehe sobald sie in Betreuung ist auf 32.
Wie das geht? Erstmals geht das Geld nicht von DEINEM Gehalt weg sondern von EUREM. Mein Partner arbeitet auch Vollzeit, aber natürlich bezahlt er auch für die Kita. Er ist ja auch mir und dem Kind gegenüber unterhaltspflichtig in dem Sinne, sprich er zahlt derzeit eh schon mehr.
Und dann geht das ganz normal. Betreuung ist bis 16.00. Ich starte schon morgens um 7.00, mein Partner bringt sie um 8.00 zur Betreuung, kommt dementsprechend erst gegen 18.00 wieder. Ich bin schon zwischen 14.00 - 15.00 zurück später.
Zusätzlich sucht man sich andere mamafreunde, die arbeiten, wenn keine Verwandtschaft in der Nähe. Meine Freundin hier kann meine Tochter abholen in der Kita und ich ihren Sohn, sollte mal was dringendes sein.
Wenn Sie krank ist, kann ich bissel weniger im HO arbeiten, kindkrank nehmen (oder mein Partner). Man kann abends und am Wochenende ein paar Stunden oder dringende arbeiten nachholen..
Es geht um deine Rente! Es geht heutzutage auch mit einem vollzeitjob. Das ist absoluter Schwachsinn, dass du denkst das würde nicht gehen. Wenn es sein muss, geht das. Hängt zum Teil auch von den Jobs beider ab. Ich kenne zB viele, wo ein Teil selbstständig ist und dann morgens oder abends mehr arbeitet oder einer eher in randzeiten arbeitet (Gastronomie, Schichtarbeit) - Schwups. Vollzeit.
Klar ist es einfacher zu Hause zu sein. Aber willst du das? Dann ist das fein für dich..
Ich würde das nicht wollen. Kinder brauchen dich nicht bis du stirbst. Das Leben kann doch etwas langweilig werden..
Mein Vater ist mit 56 überraschend gestorben. Gott sei dank hatte meine Mutter einen Job, sonst hätte sie das Haus sofort verkaufen müssen, an dem sie sehr hängt. Nur mal so als beispiel, was es heißt, kein Einkommen zu haben. Bricht der Partner weg, wars das dann mit dem Lebensstandard.
In meinem Studium waren nachmittags übrigens häufiger Kinder in den normalen Vorlesungen dabei. Also auch nur eine ausrede...
Ohne die vorherigen Antworten gelesen zu haben:
Ich sehe euren Plan mit sehr großer Skepsis. Muss nicht sein, aber viele, die den gleichen Weg gehen wie du, landen am Ende im Niedriglohnsektor oder stehen gar komplett ohne Ausbildung dar.
Die Ausbildung ist daher aus meiner Sicht sehr, sehr wichtig und ich bin eigentlich sogar der Meinung, dass man sie erst abschließen sollte, bevor man Kinder bekommt. Es sei denn man ist sehr diszipliniert und bekommt beides parallel hin und das sind viele nicht.
Mache bitte deinen Bachelor fertig, ob mit oder ohne Minijob idt eigentlich egal. Ich würde zu ohne tendieren. Ich habe zwar auch während des Studiums gearbeitet, aber ich hatte da noch kein Kind. Du kannst nicht auf allen Hochzeiten gleichzeitig tanzen. Ein bis zwei Dinge müssen Priorität haben. Diese zwei Dinge sind für mich Studium und Kind.
Dann würde ich den Master unmittelbar anschließen. Ich garantiere dir, du wirst ihn nicht mehr machen, wenn du erstmal angefangen hast zu arbeiten.
Zum Betreuungsthema: zunächst einmal habe ich die Einstellung, dass nicht nur wir Frauen Mütter werden, sondern die Männer auch Väter. Ich sehe daher beide zuständig und nicht nur dich. Das heißt auch: IHR habt ein Betreuungsproblem, nicht nur du. Das Thema sollte nicht ausschließen zu deinen Lasten, auf deinem Rücken ausgetragen werden.
Daher bitte kein Minijob im Anschluss an das Studium, sondern vollwertig, damit du in deine Rente einzahlst. Du wirst sonst in der Altersarmut landen. Zudem kannst du dich nicht von deinem Mann trennen wenn du von ihm finanziell abhängig bist. Die vielen Threads dazu kannst du in den entsprechenden Unterforen nachlesen. Ich selbst würde dahe auch nie Steuerklasse 3/5 wählen, sondern immer 4/4 oder 4/4 mit Faktor. Bitte nehmt die mit Faktor. Das ist gerechter als 3/5 und du hast nicht das Gefühl, das deine Arbeit sich nicht lohnen würde.
Das tut sie nämlich trotzdem, denj du darfst nur das Bruttogehalt vergleichen und nicht das Netto!!!
Davon gehen nämlich z.B. deine Rentenzahlungen ab. Steuern sind von euch beiden fällig und nicht nur von dir. Mache bitte nicht den Fehler und denke, dein Job lohnt sich nicht, weil ihr die Kosten der Betreuung davon abziehen müsst. Es sind Kosten der gesamten Familie, die genauso gut vom Gehalt deines Mannes gedanklich abgezogen werden müssen.
Das wäre wirtschaftlich gesehen sogar besser, denn zwei Erwerbseinkommen sind auf Dauer sicherer und sinnvoller als eins. Es kann immer mal etwas passieren und dann musst du das Geld heranschaffen. Bitte vernachlässige deine Erwerbstätigkeit daher nicht.
Zur Organisation der Betreuung: du willst sicher etwas anderes hören, aber die meisten arbeitenden Menschen (nicht nur Mütter) haben dafür die Kita oder eine Tagesmutter. Muss ja nicht Vollzeit sein.
Alles andere ist nur bei flexiblen und versetzten Arbeitszeiten möglich, sodass dein Mann und du euch an manchen Tagen die Klinke in die Hand geben werdet, ohne dass ihr euch wirklich seht.
Edit: an ein zweites Kind würde ich frühestens nach dem Bachelor denken, eigentlich erst nach dem Master. Allerdings wirst du dann vor dem nächsten Problem stehen: Berufseinstieg oder wieder mehrere Jahre zu Hause für's Kind. Und schon dreht sich die Spirale weiter und der Gehaltsunterschied zwischen deinem Mann wird größer und größer...